Echte Wölfe und blöde Fragen
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Das habe ich auch schon irgendwo gelesen - ist wie so oft die Frage, wie alt, wie erfahren und wieviele es sind. Der eine Schäfer hat ja mehrere Hundert Schafe, der bräuchte entsprechend viele Hunde bei so einem Wolfsdruck, wie er dort z. Zt. herrscht. Nur die kriegt man halt so schnell nicht an Land.
Das ist nur klar - ich hatte das nur auf Dein "da helfen nur HSH" kommentiert. Offensichtlich haben die vorhandenen nicht gereicht. Und das glauben halt viele Leute nicht.
Auch dass man die Rinder auf den riesigen Weiden im Norden oder tiefsten Osten nicht schützen kann, weil das weder zum umzäunen ist noch alle Herden mit 5 HSH auszustatten sind.Und solange das viele Leute nicht begreifen, ist der Druck auf die Regierung zu schwach, damit sich wirklich was tut.
Aber immerhin ist es eine sehr rasche Reaktion von den Behörden.
Das hatte mich bei der Meldung eben auch sehr positiv überrascht.
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Diskutiere sowas doch am besten mit denen, die die uneingeschränkte Ausbreitung des Wolfes haben wollen. Die meisten Tierhalter, die grad mit Herdenschutz Aufrüsten beschäftigt sind, werden Dich da eher verständnisarm anschauen, weil sie ihre Wirtschaftsweise an die neuen Gegebenheiten anpassen MÜSSEN, ob sie wollen oder nicht.
Dass die Eigentümer, Eigentümergemeinschaften und auch Pächter die Almen und Co traditionell auch bitte in ihrem Sinne, nämlich als Viehweide nutzen wollen, sollte nachvollziehbar sein. Durch die Beweidung wird doch erst das Natur-Erlebnis Alm möglich gemacht. Wanderer und Co dürfen das alles mit nutzen - aber dass auf die traditionelle Bewirtschaftung verzichtet wird, damit da Hundehalter mit ihren Hunden lang können, dürfte eher utopisch sein. Der Tourismus in diesen Regionen lebt von den erhaltenen Almen und der traditionellen Landwirtschaft dort. Auf die Bewirtschaftung der Almen zu verzichten, damit dort Touris rumstapfen können, würde ein paar Jahre gut gehen, dann ändert sich allmählich das Landschaftbild (und die Lawinengefahr oberhalb der Baumgrenze nimmt durch umgefallenes überständiges Gras, das prima als Lawinenrutschbahn dient zu) und dann ist das Wandererlebnis dort auf einmal auch nicht mehr so toll.Grad in der Schweiz kann man anhand der interaktiven Karten doch seine Touren super nach den persönlichen Bedürfnissen planen. Man kann sehen wann wo HSH im Einsatz sind und wo reine Rinder- oder Schafalmen sind, oder wo gemischte Beweidung herrscht, wo behirtet wird und wo nicht. Da kann man seine Touren doch auch mit Begleithund entsprechend anpassen, ohne komplett auf das Wandern dort verzichten zu müssen.
LG, Chris
LG, Chris
Als Tierhalter möchte ich auch keine HSH. Die Hunde sorgen für einen hohen bürokratischen Aufwand, die Ausbildung ist eigentlich nichts, wofür ich bei 5 Schafherden und einer Pferdeherde Zeit fände. Die Rinder hätten ebenfalls Bedarf, werden aber nur von uns als Hilfe betreut. Darum zähle ich die nicht. So, nun müssten alle meine Hunde - minimal gerechnet 12 HSH ausgebildet werden, gefüttert, versorgt, nach geltendem Recht sogar Gassi geführt, mit mobilen Hütten versehen und so weiter. Die E-Zäune sind aber nach wie vor nicht erlaubt bei der Haltung, das Steuerrecht und die Gemeindesatzung zu dieser Anzahl Hunde und den Kosten dafür ist auch unumstößlich, Akzeptanz in der Bevölkerung gibt es keine und Idiot gibt es immer wieder auf meinen Weiden. Wie soll sowas gehen. Wenn allein ich das Örtchen mit NUR 12 HSH fülle und jeder andere Weidetierhalter das Gleiche täte, dann gäbe es bei uns nahezu halb so viele HSH wie Bewohner. Ein Wahnsinn.
Ist aber so und ich freue mich, wenn Wölfe hier wieder heimisch werden, nachdem sie ausgerottet wurden.
Dass Weidetierhalter da eine andere Meinung haben, kann ich verstehen und nachvollziehen. Aber auch die werden sich auf die Situation einstellen können. Ist jetzt halt nur eine Übergangszeit bis wir gelernt haben bzw. uns daran gewöhnt haben damit umzugehen.Es ist nicht der Untergang des Abendlandes, weil teilweise hört sich das hier und an anderen Stellen so an.
Wie möchtest Du bitte ermessen, was Weidetierhalter können und was nicht? Es ist keine Übergangszeit, sondern erst der Auftakt und da wir geschichtlich bereits wissen, was das bedeutet, ist die Aussage, dass wir erst lernen müssen oder uns daran gewöhnen müssen, mit dem Wolf umzugehen, eine einfach nur dumme Aussage und ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Welche objektiven Gründe sprechen denn dafür in Deutschland Massen von Wölfen zu haben?
Ich schaffe es beim Schafsnetz stecken grad noch mit Mühe, die 1,10-er-Netze vom Gewicht her zu tragen (gut, ich bin auch nicht pumperlgesund), wenn ich die Fläche abgesteckt habe, hab ich erstmal keine Arme mehr - die 1,50-er dürften eine echte Herausforderung sein, auch dabei, sie überhaupt stabil aufzustellen. Das offiziell nicht bestätigte Rudel am TÜP dort hat ja nun in letzter Zeit auch ordentlich zugeschlagen. Ich bin ja der Meinung, dass die Schäfer dort mit HSH besser bedient wären, wer als Wolf mit dem Übern-Zaun-Springen schon Erfolg hatte, wird sich auch durch einen höheren, aber immer noch springbaren Zaun nur kurze Zeit abschrecken lassen.
LG, ChrisDie Netze sind der Horror. Die putzigen Zäunchen, die dort gestellt wurden, sind alles, aber kein Schutz. Anträge kann man in Thüringen noch nicht lange stellen und HSH waren bis zum Sommer nicht förderfähig. Von dem Behörden-Spießrutenlauf und den exorbitanten Kosten abgesehen, sind aber HSH erst ab einer Herdengröße von 100 Tieren förderfähig und auch nicht in der ggf. benötigten Zahl. Der Schäfer dort hat u.U. auch in dem Gebiet andere rechtliche Einschränkungen. Da wir dort auch einen Wohnsitz haben, kann ich euch aber sagen, dass viele Weiden verwaist sind. Andere Tiere (z.B. die großen Rinderherden 15km weiter) sind zwischenzeitlich verschwunden und haben nun Herdenschutz-Esel, die ja bekannter Maßen eher eine Eselei sind. Die fühlen sich weder den Rindern zugehörig, noch haben die Rinder sie gern in ihrer Nähe, für die fetten Weiden sind die armen Viecher auch nicht gerade gut ausgestattet und so stellt sich die Frage, ob Esel derzeit so günstig sind, dass man versucht, die zur Ablenkung zu nutzen ....
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dann gäbe es bei uns nahezu halb so viele HSH wie Bewohner. Ein Wahnsinn.
Also mir würde das gefallen.
Die Mc`s sind das einzig Gute an dem Wolfsgedöns.
LG, Chris
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Also mir würde das gefallen.
Die Mc`s sind das einzig Gute an dem Wolfsgedöns.LG, Chris
Bei homöopathisch dosierten 2 Macs mag das noch halbwegs lustig sein, aber bei 12 ... 30 ... 50 niedlichen kleinen HSH pro Hof wird es im Winter ein wenig eng im Dörfli, aber das spart bestimmt Heizgas ...
Bei den Zaunbau-Tätigkeiten, die uns erwarten, gewinnt der Begriff "gated area" ganz neue Bedeutung.
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"Leid" tun sie mir mehr in dem Sinne, dass ohne weiträumige menschenarme Flächen die Konflikte einfach vorprogrammiert sind. Selbst wenn sie es wollten (wofür sie aber keinen Grund haben) könnten sie sich hier kaum von den Menschen fernhalten. Und die Konflikte, die dabei entstehen, werden irgendwann die Wölfe ausbaden müssen, wenn das Wolfsmanagement weiterhin so traumtänzerisch versagt.
LG, ChrisIn dem Sinne meinte ich auch das die Wölfe mir leid tun. Und deswegen meine ich auch das sie nicht hier passen.
LG
Sacco -
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Der Gedanke an Wölfe und Bären ist schön.
Und zwar genau so lange bis man dort daheim ist, wo sie sich ansiedeln.
Bei einer gesunden Portion Realismus hat man verbünftigerweise einfach die Hose voll bei dem Gedanken, beim netten Hundespaziergang Raubtieren zu begegnen.Ich bin ehrlich erstaunt über die Traumtänzerei die bei Euch passiert.
Wir haben in der Schweiz ja schon Traumtänzer aber was ich dank diesem Thread so alles mitbekomme, wie es bei Euch läuft... oh weh. -
Im Cuxland werden dringend noch Helfer für eine WikiWolves-Aktion am 09.09. gesucht - die Tierhalter in dieser Region können grad jede Unterstützung gebrauchen:
Und hier nochmal die aktuellen Ereignisse in Thüringen zusammengefasst:
Neun Wolfsattacken bei Ohrdruf in kurzem Abstand | Thüringer AllgemeineLG, Chris
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Ist aber so und ich freue mich, wenn Wölfe hier wieder heimisch werden, nachdem sie ausgerottet wurden.
Dass Weidetierhalter da eine andere Meinung haben, kann ich verstehen und nachvollziehen. Aber auch die werden sich auf die Situation einstellen können. Ist jetzt halt nur eine Übergangszeit bis wir gelernt haben bzw. uns daran gewöhnt haben damit umzugehen.Es ist nicht der Untergang des Abendlandes, weil teilweise hört sich das hier und an anderen Stellen so an.
Ich nutze das mal "stellvertretend", weil solche und ähnliche Meinungen sehr verbreitet sind.
Ich finde es fast schon putzig, dass ausgerechnet Menschen, die eher fern "der Natur" sind solche "Schlagwortsätze" nutzen.
Schäfer, Nutztierhalter, Landwirte und co. sind sicherlich deutlich näher an der Natur und leben mit und von ihr. Da ist es...äh...kurios, dass "wir" uns von anderen "erklären" lassen müssen, dass "wir alle" doch wieder lernen müssen mit derselben zu leben...bissel Gewöhnung und Umdenken und zack es läuft.Wäre es so easy, gäbe es nicht in vielen Regionen solche massiven Probleme und leergefegte Weiden.
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Wobei ich das so zitiert ganz schön gemein finde - das sieht ja so aus, als hätte ich so einen Schmarrn von mir gegeben.
Bei homöopathisch dosierten 2 Macs mag das noch halbwegs lustig sein
Kangals zählen doppelt.
Und nein, "lustig" ist das nicht - dafür ist der Hintergrund einfach zu ernst. Ich habe ja nicht nur die Verantwortung für die Rinder, sondern auch für die Hunde.
Man wird sich bloss einfach auch irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft entscheiden müssen, ob es in D mit dem "Herdenschutz-light" in Form von Zäunchen so weitergehen kann oder nicht.
Die Lösung "Weg mit den Wölfen" (also nicht Weg wie Pfad, sondern weg wie ab durch die Mitte) wird es nicht geben, da nutzt alles Lamentieren nix.
Entsprechend muss man als Tierhalter, der weiter machen möchte mit der Weidehaltung, nach anderen Lösungen greifen. Und da ist bisher die einzige Lösung eine adäquate Anzahl an guten HSH. Wenn es heisst "das geht da und da nicht", muss es eben möglich gemacht werden. Auch gegen Widerstände. Und ich setze mich lieber dafür ein, dass Herdenschutz gescheit machbar wird, als mich im Traumschloss "Willkommen Wolf - Tschüß Wolf" zu verrennen.LG, Chris
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Schon wieder ein Riss in Thüringen am TÜP Ohrdruf - lt. Beschreibung soll das Netz 1,20 sein plus Flatterband drüber, dessen genannte Höhe von 1,50 aber für mich optisch nicht hinkommt und an allen Stellen bei dem buckligen Gelände schon mal gar nicht (das mein ich nur als Beobachtung, nicht als Kritik) - das Rissbild erspare ich Euch, da gibts bestimmt morgen einen ZA zu.
LG, Chris
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