Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ja, das würde ich auch so sehen, daß die Sauen für Hunde deutlich gefährlicher sind als Wölfe - jedenfalls noch!
    Trotzdem ist natürlich immer ein Fünkchen Wahrheit drin: ZZt sind Wölfe streng geschützt. Jahrtausende lang wurden sie selektiert auf äußerste Vorsicht bzgl Menschen. Da dieser Selektionsdruck jetzt in D nicht mehr gegeben ist, könnten auch "frechere", dh weniger scheue Tiere sich evolutionär durchsetzen.
    Schauen wir mal, wie es in den Wolfsgebieten in 10/20 Jahren aussieht!
    Übrigens ist im Segeberger Forst Grade wieder ein Wolf in eine Fotofalle getappt.
    Ich finds toll!
    LG

  • Rund um meinen Wohnort sind inzwischen 2 Wolfsrudel und ein territoriales Paar. Wildrisse werden inzwischen von normalen Spaziergängern (mit Hund) gefunden. Ein Wildriss lag auch direkt hinter einem Gartenzaun. Wolfssichtungen gibt es immer wieder da, wo keine Pampa ist, sondern Hundehalter ihren ganz normalen Spaziergang machen. Diesen Vorfall, den ich verlinkt habe, möchte ich auch nicht erleben. Die Wölfe können gerne bleiben, nicht dass mich da jemand falsch versteht.
    Aber ich kanns nicht mehr hören, dass die scheu sind und sowieso nicht an Siedlungen herankommen.

  • Und ich kann es von der menschlichen Rasse nicht mehr hören das sie sich vorm Wolf in die Hose machen...wir haben den Lebensraum kaputt gemacht und die Umwelt so erschaffen das sie fast ja garnicht umhin kommen einer Siedlung zu begegnen ;) was ja wohl auch nicht allzu dramatisch ist..


    Ich habe drei Jahre lang mit Gehegewölfen gearbeitet und es hat sich genau einer mal ein paar Meter weiter ran gewagt.

  • Und ich kann es von der menschlichen Rasse nicht mehr hören das sie sich vorm Wolf in die Hose machen...wir haben den Lebensraum kaputt gemacht und die Umwelt so erschaffen das sie fast ja garnicht umhin kommen einer Siedlung zu begegnen ;) was ja wohl auch nicht allzu dramatisch ist..


    Das Argument ist jetzt schon irgendwie blöd. Soll ich mein Haus verkaufen und in die Hauptstadt ziehen? Und sollen das alle machen, um den Lebensraum wiederherzustellen?
    Für die breite Akzeptanz in der Bevölkerung, wäre es definitiv besser, der Wolf käme den Siedlungen nicht zu Nahe. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass "Problemwölfe" abgeschossen werden, wenn vergrämen nicht funktioniert.

  • Rund um meinen Wohnort sind inzwischen 2 Wolfsrudel und ein territoriales Paar. Wildrisse werden inzwischen von normalen Spaziergängern (mit Hund) gefunden. Ein Wildriss lag auch direkt hinter einem Gartenzaun. Wolfssichtungen gibt es immer wieder da, wo keine Pampa ist, sondern Hundehalter ihren ganz normalen Spaziergang machen. Diesen Vorfall, den ich verlinkt habe, möchte ich auch nicht erleben. Die Wölfe können gerne bleiben, nicht dass mich da jemand falsch versteht.
    Aber ich kanns nicht mehr hören, dass die scheu sind und sowieso nicht an Siedlungen herankommen.


    Hm, also scheu ist einfach das falsche Wort. Normalerweise meiden Wölfe eine große Ansammlung an menschlichen Behausungen. Das ist zumindest meine Erfahrung. Auch an eine große Gruppe von Hunden wird in der Regel nicht gegangen, der Wolf wägt da schon ab.


    Man muss weder zum Rotkäppchen noch zum wilden Romantiker werden, sondern objektiv bleiben.
    Ich mag Wölfe auf der anderen Seite sehr. Ich halte sie auch nicht für wahnsinnig gefährlich. Wie bei allen Wildtieren, natürlich besonders bei Räubern, muss man auch seinen Respekt wahren.


    @mittendrin
    Wie stellst du dir das "Vergrämen" vor? Wo sollen die dann hin?


    Ich meine, diese Neugierde ist ja das, was so manch einem Caniden angeboren ist, viele Hunde haben es, die Überlegung, dss Hunde mal die neugierigsten Wölfe (bzw. was sie davor waren) sind...
    Beim Fuchs ist das doch so ähnlich, der ist halt weniger potentiell gefährlich.


    Abschüsse können für diese Problematik kontraproduktiv sein, allerdings bleibt dann nebst gescheiterter Vergrämung nur noch Ausrottung, oder?

  • Natürlich soll man das nicht ;)
    Aber ich amüsiere mich schon über diesen leicht besorgten Unterton weil Wildriss hinterm Haus gefunden worden sind....
    Ja und so what...


    Danke Waheela ich finde oft nicht die richtigen Worte


  • @mittendrin
    Wie stellst du dir das "Vergrämen" vor? Wo sollen die dann hin?


    Ich meine, diese Neugierde ist ja das, was so manch einem Caniden angeboren ist, viele Hunde haben es, die Überlegung, dss Hunde mal die neugierigsten Wölfe (bzw. was sie davor waren) sind...
    Beim Fuchs ist das doch so ähnlich, der ist halt weniger potentiell gefährlich.


    Abschüsse können für diese Problematik kontraproduktiv sein, allerdings bleibt dann nebst gescheiterter Vergrämung nur noch Ausrottung, oder?


    Na, das ist doch nicht meine Idee und mich wird auch niemand fragen, wie man das macht. In irgendeinem Management-Plan (oder so was in der Art)hab ich das gelesen. Auf die schnelle hab ich das nicht gefunden, ich suche später noch mal.

  • Grade im Radio gehört: im Raum Mölln hat ein Wolf ein paar Schafe attackiert und 2 getötet. Mehrere Menschen haben versucht, ihn zu verjagen, was aber erst nach längerem Bemühen gelungen ist.
    Aggressiv gegen die Menschen War er nicht!
    Nun denkt man über Gummigeschosse nach und im schlimmsten Fall über Abschuss.
    Und genau das meinte ich: wenn es keinen Selektionsdruck gibt, kann jede individuelle Ausprägung des Verhaltens auftreten.
    LG


  • Abschüsse können für diese Problematik kontraproduktiv sein, allerdings bleibt dann nebst gescheiterter Vergrämung nur noch Ausrottung, oder?


    Inwiefern können Abschüsse kontraproduktiv sein? Hat nicht das Zusammenleben mit Wölfen bei einem gewissen Jagddruck jahrhundertelang funktioniert, und die Wölfe sind dabei scheu geblieben und haben sich dem Menschen nicht ohne Not genähert?


    Es ist kürzlich in einigen Provinzen Schwedens eine (bescheidene) Bestandesreduktion durchgeführt worden, weil die Wolfsdichte viel zu hoch geworden ist. Innerhalb einer Woche sind die zuvor sehr dreisten Wölfe auffallend viel scheuer geworden. Wölfe sind doch klug, die lernen, wenn mit Menschen nicht gut Kirschen essen ist.


    Ich persönlich fände präventive Vergrämung auch die bessere Option. Keine Ahnung, ob es funktionieren würde - meist wird das ja erst bei auffälligen Wölfen versucht, anstatt bei beeindruckbareren neugierigen Jungtieren.


    Queeny87: Ich fände es nicht amüsant, wenn meine Hunde nur noch an kurzer Leine ausgeführt werden könnten, und eine artgerechte Haltung somit nicht mehr möglich wäre. Ich nehme an, dir ist bekannt, wie Wölfe neue Nahrungsquellen erschliessen, wieviel Stufen dahin führen? Gibt Untersuchungen darüber. Sie sind sehr vorsichtig und geduldig, observieren lange und genau. Im Moment hätte ich keine Angst um meine Hunde, lasse sie auch in den Alpen frei laufen. Aber in 10, 15 Jahren, in denen man den Wölfen vermittelt, dass sie nichts zu befürchten haben?

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