Fehlende Bindung?
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Huhu :)
Dass sie so auf Deinen Mann abfährt, hat nicht unbedingt was mit Bindung zu tun. Ich finde es eigentlich ganz normal, dass sie sich über ihn mehr freut als über Dich. Denn Du bist immer da, dein Mann nicht. Ich hab mich als kleines Kind auch immer total gefreut, wenn mein Papa von der Arbeit kam. Das heißt aber nicht, dass ich zu meiner Mutter die geringere Bindung gehabt hätte, ganz im Gegenteil ;).
Außerdem schreibst Du ja schon Dein Mann ist nicht ganz so konsequent und die Kleine hat oft Erfolg damit wenn sie ihn zB zum Spielen auffordert. Logisch, dass sie ihn dann eher als Spielkumpel ansieht als Dich.
Daraus würde ich zwei Schlüsse ziehen:
1. Mach Dir keine Sorgen, dass sie Dich weniger gern hätte. Dem ist ganz sicher nicht so. Konsequenz schafft Vertrauen. Nur weil Du ihr etwas verbietest (zB Unrat zu fressen) schadet das ganz sicher nicht Eurer Bindung. Wichtig ist nur, dass Du für sie berechenbar und fair handelst.
2. Gedanken machen ist wichtig, ab und an aufs Bauchgefühl zu hören schadet aber auch nicht. Und wenn Du in dem Moment wo die Kleine Dich zum Spiel auffordert mit ihr spielen magst, dann tu das! Natürlich sollte die Aktion nicht immer von ihr ausgehen und sie muss es auch akzeptieren, wenn Du nicht auf sie eingehst. Sie allerdings immer zu ignorieren wenn sie das Spiel starten möchte halte ich für absolut verkehrt. -
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Erstmal, ich lass mich auch auf's spielen ein. Warum nicht? Mein Hund will eben gerade spielen, dann werfe ich ihr ein paar mal ihr Schäfchen und wenn ich dann keine Lust mehr hab ist eben Schluss. Akzeptiert sie total gut und mit der Rangordnung hatten wir noch nie Probleme.
Also, weiter.
Viele scheinen dieses Problem zu haben, ich hatte es auch. Ich mach fast alles für meinen Hund und trotzdem war früher meine Mutter ihre Bezugsperson. Ich war dann immer total traurig. Irgendwann bin ich dann von alleine ihre Bezugsperson geworden. Bei ihr lag es wahrscheinlich daran, dass meine Mutter sich nicht so stark für sie interessiert hat wie ich und deswegen war sie für Karlie eben die souveränere Person, der Chef des Hauses. Das brauchte sie einfach am Anfang, eine "Ersatz-Mami". Heute ist sie 7 Monate alt und ich bin ihre Bezugsperson, sie braucht nicht mehr so dringend die "Ersatz-Mami" und ich bin glaub ich auch etwas souveräner mit ihr umgegangen. -
Zitat
Da ich aber von Anfang an nichts falsch machen wollte, hab ich ihr konsequent das Beißen beim Spielen abgewöhnt (durch "Auszeiten" von 5-10 Sekunden) und das hat auch super geklappt. Nun übe ich ab und zu, sie mal 1-2 Minuten im Wohnzimmer allein zu lassen (ich geh raus und mache die Tür zu) und außerdem habe ich ihr das "Nein" beigebracht (Leckerli zeigen, dann Hand zuhalten und "Nein" sagen, etc.), weil sie leider ALLES frisst, was in unserer vermüllten Großstadt auf dem Boden liegtManchmal könnte ich nur noch verzweifeln darüber, wieviel Unverständnis einem Hundebaby entgegen gebracht wird. Es soll immer möglichst schnell alles Welpentypische ablegen und sich wie ein erwachsener Hund benehmen.
Sie ist erst wenige Tage bei euch, hat die Mutter und die Geschwister verloren.
Dort hatte sie Muttermilch, Körperkontakt, Spielkameraden und wahrscheinlich einen Garten, wo sie die Welt entdecken konnte.
Das alles ist jetzt weg.Deine Kleine benimmt sich so, wie es ihr die Natur vorgegeben hat.
Welpen spielen mit ihren Geschwistern mit den Zähnen, knabbern draußen alles an, weil sie die Welt und die verschiedenen Dinge mit dem Maul, den Zähnen, kennenlernen wollen.
Jetzt ist sie alleine, mit einem fremden Lebewesen. Sie darf nicht mehr mit den Zähnen spielen, sie darf nichts mehr anknabbern oder ins Maul nehmen.Woher soll die Kleine wissen, dass Menschenhände empfindlicher sind, dass draußen Müll liegt, der nichts für Welpen ist????
Du zeigst ihr von morgens bis abends, dass sie falsch handelt. Damit verunsicherst Du sie völlig.
ZitatSeit gestern habe ich aber das Gefühl, dass ihre Zuneigung mir gegenüber abgenommen hat. Nun hab ich Angst, dass ich zu "streng" mit ihr war. Ich hab halt ihr Betteln nach Spielen auch öfters ignoriert, weil ich gelesen habe, dass nicht sie sondern ich bestimmen soll, wann gespielt wird.
Natürlich kommt es auch im Familienverband vor, dass die Mutterhündin oder ein Geschwisterchen keine Lust zum Spielen hat und die Aufforderung ignoriert. Nur da gibt es dann noch immer irgend einen anderen Spielpartner.
Wenn Du die Bindung zu der Kleinen nicht vollständig versauen willst, dann schmeiss jetzt alle Erziehungsmethoden über Bord und baue erstmal eine Bindung auf.
Gib ihr viel Körperkontakt, hab mit ihr Spaß, lass sie die Welt mit Dir entdecken. Geh mit ihr in die Natur, wo kein Müll liegt, wo sie Blätter, Stöckchen, Frösche und Käfer erkunden kann.
Ersetze der Kleinen ihre Familie, so gut es geht. Triff Dich viel mit anderen Welpenbesitzern zum Spiel.Erfülle die Bedürfnisse Deines Welpen.
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Außerdem jucken die Milchzähnchen einfach. Welpen sollte man gelegentlich etwas zum Nagen anbieten. Yuna mampft grad ein Schweineohr.
Hermine LIEBT ihre ungefüllten Rinderhufe. Da kaut sie munter den halben Tag drauf rum ... :)
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Also, ich halte mich an einen Hunde-Erziehungsratgeber, da ich ja Hundeneuling bin. Insofern ist mir schon klar, dass das ihre angeborenen Verhaltensweisen sind, aber laut diesem Ratgeber "darf man auch Welpen von Anfang an kein unerwünschtes Verhalten durchgehen lassen". Und dass sie Müll frisst, geht eben einfach nicht ...
Habe aber dank eurer Tipps heute mal meine Erziehung gelockert und sogar mit ihr auf der Couch ein Schläfchen gehalten. Es fällt mir schwer, einen goldenen Mittelweg zwischen konsequenter Früherziehung und liebevollem Miteinander zu finden, aber ich bin sicher, das wird sich einpendeln.
Erstmal müssen wir bis Freitag durchhalten. Da haben wir endlich eine Privatstunde bei einer Hundetrainerin und am Sonntag gehts in die Welpenspielgruppe :)
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Mit ein bischen Hundetraining und Welpengruppe fährst Du in der Welpenzeit auf jeden Fall schonmal super
und die Bindung kommt nach einiger Zeit von ganz alleine.
Und keine Sorge: Die richtigen Probleme kommen bestimmt erst noch. -
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Also, ich halte mich an einen Hunde-Erziehungsratgeber, da ich ja Hundeneuling bin. Insofern ist mir schon klar, dass das ihre angeborenen Verhaltensweisen sind, aber laut diesem Ratgeber "darf man auch Welpen von Anfang an kein unerwünschtes Verhalten durchgehen lassen". Und dass sie Müll frisst, geht eben einfach nicht ...
Diese ganzen Erziehungsratgeber.....
Was heisst denn genau "unerwünschtes Verhalten"?
Man kann einem Hundekind nur so viel beibringen, wie es vom Alter her begreifen kann.
Beispiel Müll: Für das Hundekind ist die Welt einfach nur bunt und wartet darauf, entdeckt zu werden. Die Kleine ist gerade mal 12 Wochen auf der Welt und kennt den Unterschied zwischen Müll und anderen Dingen noch nicht.Wenn ein Welpe nichts "Falsches" ins Maul nehmen soll, dann räumt man im Haus alles weg und gibt dem Welpen ungiftige Dinge zum Zerpflücken.
Ein Welpe braucht kaum Spielzeug, er braucht Dinge, die er kaputt machen kann. Dadurch lernt er die verschiedenen "Materialien" kennen.Draußen würde ich mit der Kleinen irgendwo hingehen oder fahren, wo kein Müll herum liegt.
Man verstört den Welpen nur, wenn man ihm auf jedem Meter dreimal Sachen aus dem Maul zieht.ZitatHabe aber dank eurer Tipps heute mal meine Erziehung gelockert und sogar mit ihr auf der Couch ein Schläfchen gehalten. Es fällt mir schwer, einen goldenen Mittelweg zwischen konsequenter Früherziehung und liebevollem Miteinander zu finden, aber ich bin sicher, das wird sich einpendeln.
Früherziehung - bedeutet nichts anderes, als dem Welpen liebevoll die Welt zu zeigen und ihm einige, wenige! Grenzen zu setzen. Zu viele Grenzen überfordern den Welpen.
Ich verlinke hier mal die Homepage einer Verhaltensbiologin.
Die Seite ist insgesamt sehr lesenswert, auch in Bezug auf Leine und Folgetrieb des Welpen.
Ich beziehe mich hiermit auf Deine Frage, wie man den Rückruf trainiert.
Den brauchst Du gar nicht zu trainieren, wenn Dein Welpe eine gute Bindung hat.ZitatDer Anker eines jeden Hundes und die grundsätzliche Basis, die ihn formt und leitet ist die Bindung zu Ihnen. Unterschätzen Sie das niemals. Körperkontakt, Spiel, Lob, all das sollte ihm in den ersten Wochen nach seiner Ankunft so selbstverständlich zur Verfügung stehen wie Wasser und Luft. Für einen Hund ist die soziale Bindung so wichtig wie das Atmen.
Nun wird man Ihnen vermutlich raten, den Hund so früh wie möglich an "Rangordnung" und "Disziplin" zu gewöhnen. Hierzu finden Sie mehr Informationen im Bereich "Der erwachsene Hund". Mein persönlicher Rat: lassen Sie Erziehung und alles andere liegen, solange bis Sie eine stabile und ungetrübte Bindung und ein tiefes Vertrauensverhältnis zu Ihrem Hund aufgebaut haben. Das erscheint Ihnen zunächst wie verschwendete Zeit, in der man wunderbar schon Sitz und Platz hätte einüben können. Aber es wird sich vielfach auszahlen. Ein Leckerli lockt Ihren Hund. Aber für den Menschen, mit dem er eine Bindung eingegangen ist, wird er alles tun. -
manche tiere sind auch eher auf männer fixiert als auf frauen. vllt kannst du mal austesten, ob er allgemein bei männern anhänglicher ist
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Ich verlinke hier mal die Homepage einer Verhaltensbiologin.Vielen Dank! Solche Tipps sind mir auch tausend Mal lieber, als das ganze Zeugs aus den Büchern, das mich in der Tat nur verwirrt. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Kleine doch nicht gleich erziehen muss und dabei auch nicht die ganze weitere Entwicklung "gefährde".
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Ich freue mich, dass Du das annimmst.
Ich habe meine Hunde seit 40 Jahren intuitiv so erzogen, wie es auf dieser Seite beschrieben ist.
Nach 40 Jahren Mehrhundehaltung und Erfahrung mit vielen Tierschutzhunden, kann ich Dir sagen, dass eine gute Bindung die Erziehung zum größten Teil ersetzt.
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