Proteinüberversorgung

Krümel, lass dich doch nicht verunsichern. Mit Fertigfutter erreichst du nur, dass du nicht weißt, was du alles fütterst, das bringt ja erst recht keine Sicherheit.

Momentan wird Barfen im dogforum etwas verpönt bzw. wenn barfen, dann nur mit viel KH und nach Laborversuchswerten... das ist reine Ansichtssache und keine Tiefenwahrheit. Falls du dich nur bei Zufütterung von Kohlenhydratreichem und bei Taschenrechnerschwingen wirklich sicher fühlen würdest, dann füttere so, das schadet den meisten Hunden sicherlich nicht...

... und genausowenig schadet es den meisten Hunden, wenn man sich nach Beutetierverhältnissen richtet. Das ist weder "veraltet" noch ist es gefährlich. Du kannst ruhig weiterhin nach S.Simon füttern, solange du

-- das mit dem Fettanteil regelst (ist das Tierische wirklich durchweg mager, versuche auch an andere, fettreiche, Tierteile zu kommen wie z.B. Kopffleisch oder an RFK Hühnerkarkassen, Lammrippen, Kalbsbrustbein, auch Pansen ist sehr oft fettreich; wenn das nicht machbar ist, würde ich persönlich höchstens 10-15% Fett zufüttern)

-- und vor allem solange du die Trockenkausachen überprüfst. Wieviel wovon gibst du? DAS sind die möglichen Proteinbomben in deiner Fütterung, es sind meist auch minderwertigere Proteine, da würde ich ggf. radikal reduzieren.

Liebe Grüße
Kay

Wichtig ist aber auch nicht zu viel Fleisch zu füttern, das ist ungesund! Wie viel Fleisch dein Hund braucht wurde dir ja schon errechnet. Den Rest KANN man machen variieren.
Es ist wirklich nicht schwer. WENN du nach Meyer/Zentek füttern möchtest sieht das folgendermaßen aus.

Den Kalorienbedarf errechnet man mit 60-80 kcal pro Kilo Körpergewicht jenachdem ob der Hund zu dick, zu dünn oder genau richtig ist.
Wenn du das hast, kannst du dir mit dem Nährwertrechner.de die Kalorien der einzelnen Lebensmittel wie Fleisch, Kohlenhydrate etc zusammen stellen.
Du nimmst also das was dein Hund an Fleisch bekommt, errechnest die Kalorien und der Rest des kalorienbedarfes der noch übrig ist füllst du mit Kohlenhydrate, fett und Milchprodukten auf. Gemüse lasse ich außen vor weil's keine Kalorien hat.

Den Energiebedarf nur oder zum großen Teil über fett zu füttern ist sehr schlecht für die Bauchspeicheldrüse und kann in die Hose gehen:

Beispielmenü für dich:

280 gr Fleisch (war doch richtig oder? Musst du nochmal 2 Seiten vorher gucken)
300 gr Reis gekocht
100 gr Quark oder Hüttenkäse
250 gr Gemüse (gedünstet und puriert)

Von den Werten her stimmt das jetzt nicht ganz, hab's nicht ausgerechnet aber so könnte ein tagesmenü aussehen.)

Ich frag mich echt grad, ob die Leute hier bei ihren Kindern den gleichen Eiertanz aufführen bei der Ernährung, wie es manche beim Hund machen Man kann echt alles übertreiben.
Ich zitiere mal aus dem M/Z:

Zitat

Die Frage, inwieweit eine längerfristige massive Eiweißüberversorgung zu einer Organschädigung insbesondere der Leber oder der Niere führen kann, ist umstritten: Nachteile sind besonders bei älteren Hunden sowie bei bereits vorliegenden Schädigungen von Leber oder Nieren nicht auszuschließen

Quelle: Meyer; Zentek "Ernährung des Hundes" 5. Auflage S.66

Sprich selbst die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob zuviel Protein bei einem gesunden Hund überhaupt Schaden anrichten kann und wenn die Organe geschädigt sind kann der Überschuss weiter schaden.
Man kann sich auch einfach verrückt machen (lassen) und aus allem ein Problem machen.

Eine Tatsache die gerade im Bereich Hund im Moment extrem um sich greift, egal ob im Bereich Futter, Zubehör, Gesundheit oder Erziehung. Man bekommt langsam den Eindruck, als würde man seinen Hund - egal was man macht - vorzeitig ins Grab bringen.

Ich denke geordie hat es sehr schön zusammen gefasst.

Zitat

Nein, Rinti ist keine Vollfleischdose.
http://www.zooplus.de/shop/hun…ter/rinti/rinti_dose/7442

Ohne jetzt irgendwas kritisieren zu wollen - Rinti hat ziemlich viel in seiner Zutatenliste geschrieben was schon mal gut ist. Aber schau mal was als erstes oftmals steht "Lunge".
Das ist demzufolge auch hauptsächlich drinne. Lunge gilt aber gemeinhin als nicht sonderlich wertvoll. Es ist also ein mehr oder weniger ein proteinreicher und billiger Füllstoff.
Das nur mal am Rande. Rinti hat einen guten Namen aber für meinen Hund wäre das nur was, wenn ich mal keine Zeit hätte oder im Urlaub bin

Zitat

Sprich selbst die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob zuviel Protein bei einem gesunden Hund überhaupt Schaden anrichten kann und wenn die Organe geschädigt sind kann der Überschuss weiter schaden.
Man kann sich auch einfach verrückt machen (lassen) und aus allem ein Problem machen.

Das stimmt zwar, man muss ja nicht auf jeden Zug aufspringen, allerdings was hat man davon viel zu viel (teures) Fleisch zu füttern, das der Hund nicht ordentlich verwerten kann bzw. seine Energie daraus zieht, wenn es gar nicht sein müsste UND es zusätzlich u.U. auch noch schadet. Wenn die TE schreibt sie gibt monatlich 75 Euro für Barf aus, dass lässt mich das schon schlucken. Mein Rüde wiegt in etwa das Gleiche wie diese Hündin hier und kostet weniger als die Hälfte im Monat und bekommt trotzdem alles was er braucht in hochwertiger Qualität.

Eiertanz wird es erst, wenn viele versuchen ein paar verschiedene Ernährungskonzepte zu Papier zu bringen. Wenn du in einem Ernährungsforum für Menschen so einen Beitrag schreibst (Ich ernähre mich nur von Wurstbrot, ist das gesund? ), werden da auch viele relativ wissenschaftlich angehauchte Beiträge kommen

Ich füttere auch zwei große Hunde mit 90€ Fleisch zwei Monate. Hat aber auch etwas mit der Fleischherkunft zu tun und der Art, wie hoch der Kilopreis liegt.
Und sie schreibt ja selbst, dass bei anderer Zusammensetzung Gewichtsschwankungen auftreten, die sie nicht will.
Wieso also rumbasteln und versuchen irgendwie etwas zu konstruieren, was eventuell passen könnte, wenn die momentan gefütterte Ration passt und keine gesundheitlichen Einschränkungen riskiert werden?

Natürlich kann man immer - wenn gewünscht - Plan B und C aufzeigen, weil es einfacher, günstiger oder für einen selbst einfach logischer zu sein scheint. Aber dafür muss man nicht immer das vermeintliche "du fütterst deinen Hund krank" Totschlagargument aus dem Hut ziehen, darum geht es mir einfach