• Hallo Ihr lieben,hab ein großes Problem.
    Erst mal von Anfang an.Ich habe auf einem Messiehof meine Nelly gesehen und es war Liebe auf den ersten Blick.Wäre sonst eingeschläfert worden,da sie Angst vor Füßen hatte egal ob Mensch oder Tier.
    ich nahm sie mit 10 Jahren zu mir und sie wurde eine richtig kleine Diva das war 2007.am 30.12.2012 hustete sie so stark,dass wir mit ihr in die TK gefahren sind.Da sie einige Tumore hatte(ohne Schmerzen,war drollig wie immer)hatte ich Angst ,dass sie gestreut haben,in die Lunge.
    Dem war nicht so.das Husten ging von den Medis nicht mehr weg,weder mit Antibiotikum,noch mit Cortison.es wurde immer schlimmer und bald konnte sie nicht mehr schlafen,da sie wirklich im Minutentakt hustete und würgte.am 10.01.2013 ging es daher nachts im 2:30 wieder in die TK.
    Dort sagte man mir ,dass Medikamente nix bringen und sie eine Lungenspülung machen müssten,andernfalls musste sie dann einschläfern.Gut,meinem Omchen wollte ich diese Tortur mit 15 Jahren und etlichen Tumoren nicht mehr zumuten und ließ sie gehen.Ich hatte sie fest im Arm und sagte nur "Ich wünsche dir eine gute Nacht,schlaf schön"


    Jetzt zu meiner Frage:
    Ich mache mir selbst nach 7 Monaten schwere Vorwürfe,hätte ich doch die Lungenspülung machen lassen sollen,hätte ich sie deshalb einschläfern müssen?ich hasse mich dafür.
    Wie hättet ihr reagiert? Ich wollte ihr Schmerzen ersparen,konnte nachts vor Husten nicht schlafen.
    wenigstens ist mein Omchen in meinen Armen gegangen.


    Nelly,du warst etwas ganz besonderes,hast mich immer mit deinen 4 Zähnchen beschützt,genauso wie ich dich.
    du warst immer an meiner Seite und ich vermisse dich,dass es weh tut.Vielleicht spielt du jetzt mit anderen Hundis auf der Wiese.nelly mein kleines omchen,ich liebe dich und du bleibst fest verankert in meinem Herzen

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Nelly,


      ob es richtig war oder nicht, kannst nur du entscheiden. Du kanntest deine Nelly am besten. ;)


      Geh mal in dich und frage dich, was wäre die Alternative gewesen?
      Eine Lungenspülung die nun wirklich kein Pappenstiel ist. Was wäre danach gewesen? je nach Befund wärend der Lungenspülung einschläfern lassen?
      Vielleicht noch ein paar Tage bis der Husten wieder anfängt? Und dann? Erneute Lungenspülung?


      Frage dich, was du alles an med. Untersuchungen wollen würdest wenn du 90 bist.


      War es für dich das richtige deine Nelly gehen zu lassen? So wie es sich liest, ja. ;)


      Wir haben das grosse Glück zu entscheiden wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist ohne das wir unser geliebtes Tier leiden lassen müssen. Die Entscheidung die du gefällt hast, hast du in Liebe entschieden.


      Aber ich verstehe was du meinst. ;)


      Als ich mein Ömchen gehen lassen musste, fiel es mir auch sehr schwer. Gerade weil sie vom Kopf noch klar war und noch nicht so weit, aber der Körper nicht mehr mitgemacht hat. Auch ich frage mich bis heute, ob ich noch etwas hätte warten sollen.
      Andererseits sage ich mir auch, was wäre wenn ich gewartet hätte? Es wäre ja nicht besser geworden. Ein Hund der nicht mehr laufen, stehen, sich bewegen kann, ist das Lebensqualität?
      Das sind die Dinge die uns zu liebevollen Menschen machen. Das hinterfragen. Es nicht einfach "abschreiben", sondern sich damit auseinander setzen. Auch wenn es verdammt viel Kraft kostet und dieses sch***ss Gefühl immer wieder hochkommt.


      Vielleicht konnte ich dir ja ein bisschen helfen.


      LG

    • Zitat

      Wir haben das grosse Glück zu entscheiden wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist ohne das wir unser geliebtes Tier leiden lassen müssen. Die Entscheidung die du gefällt hast, hast du in Liebe entschieden.


      Aber ich verstehe was du meinst. ;) LG


      Auch ich musste schon zweimal das Ticket für die Regenbogenbrücke lösen.
      Und frage mich heute (13 bzw. 2 Jahre danach) in manchen Momenten immer noch, ob das "so früh" hätte sein müssen. Dabei war der 1. Hund 15 Jahre und schwer krank, der 2. Hund 14 Jahre und ebenfalls krank.


      Meine Tierärztin kennt das Dilemma und ist in dieser Situation immer eine mitfühlende Psychologin:
      Die Tiere sagen dir, wann sie lebens-satt sind. Du siehst es in ihren Augen, wenn der Lebenswille nicht mehr funkelt.


      Bei meinem zweiten Regenbogenkandidaten habe ich bis heute Zweifel, ob ich nicht doch zu früh entschieden habe: zuhause war er schon monatelang nur noch ein Häufchen Elend, doch an dem Tag als es soweit war und wir zur Tierärztin hin sind, drehte er - klapprig wie er war - nochmal richtig auf und machte einen auf "dicke Backe".


      ... oder war's nur die Vorfreude auf das Regenbogenland?

    • Ich frage mich das auch jedes Mal wenn ich eines meiner Tiere erlösen muss.
      Aber jedes Mal tröste ich mich mit dem Gedanken, dass es ich lieber ein paar Tage zu früh erlöse als nur einen einzigen Tag zu spät. Gerade wenn die Entscheidung schwer fällt.


      Dein Hund hatte ein ganz wunderbares Alter und du kannst stolz auf dich sein das du ihr noch ein schönes Leben ermöglicht hast.


      Lass es doch bitte darauf beruhen und konzentriere dich auf deine verbliebenen Tiere.


      Nach meinem Gefühl hast du es genau richtig gemacht.

    • Ich habe bei einem meiner Tiere ein einziges Mal den Fehler gemacht, zu lange gewartet zu haben. Diesen Fehler, so habe ich mir geschworen, mache ich nie wieder.
      Natürlich fragt man sich, ob sie vielleicht anders doch noch eine schöne Zeit hätte haben können, aber man weiß es eben nicht.
      Diesen Nicht-Wissen ist im Grunde das was Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung entstehen läßt. Wohl an jedem nagen diese irgendwann mal. Sie war so endgültig.


      Ich kann Dir nur empfehlen, dir selbst immer wieder zu versichern, dass die Entscheidung die richtige war. Und Dich vielleicht auf ein anderes lebendes Wesen zu konzentrieren, das Deiner Hilfe bedarf.


      LG
      Prunus

    • Vielen Dank für eure lieben Worte,das hilft mir wirklich sehr.es war nur so,dass sie für mich eine Art Therapiehund gewesen ist.Als ich nichts mehr hatte war sie da,leckte meine Tränen weg und kuschelte sich im Bett ganz doll an mich.Sie wusste dass es mir sehr schlecht ging.ich habe wegen ihr gegen meine Krankheit gekämpft,weil ich wusste,das sie mich braucht(hab sie für einen Tag zu einer Freundin gegeben,nix gefressen oder getrunken 7Stunden nur geweint).Ich weiß,dass ich ihr all meine Liebe gegeben habe,sie hatte nur noch ein Auge und 8!!!! Vorbesitzer und wurde mißhandelt und doch war sie eine Seele von Hund.Sicher liebe ich meine 3 auch,aber eben nicht so wie sie.
      Als wir am 30.12.2012 in der TK waren,war sie völlig aufgeregt,hechelte,wollte weg und sabberte.
      Am 10.01.2013 als wir da waren um 02:10 war sie ganz gelassen,sie hechelte nicht gar nichts.wie ausgewechselt :|
      Sie schaute mich nur an und ich sah,das es soweit war,es war ein Blick der mir sagte: Ich bin müde,mag nicht mehr...Als hätte sie gewusst,das es jetzt Zeit ist zu gehen.Und dennoch bleibt dieser Schmerz,das was wäre wenn...
      Ich danke euch
      Lg Lilly

    • Zitat

      ein Blick der mir sagte: Ich bin müde,mag nicht mehr...Als hätte sie gewusst,das es jetzt Zeit ist zu gehen.Und dennoch bleibt dieser Schmerz,das was wäre wenn...


      Liebe Lilly,


      der Schmerz ist wahrscheinlich nicht das "was wäre wenn" sondern der Schmerz der Lücke. Die andern drei werden diese Lücke nie schließen können. Nicht mit allen Kapriolen und besonderen gemeinsamen Erlebnissen der Welt.


      Es ist gut zu trauern, so lange du das Bedürfnis dazu hast. Und wenn du eines Tages merkst "Huch, heute hab ich gar nicht getrauert!", dann ist's auch gut. Deine Nelly hatte bei dir eine Aufgabe. Und die hat sie erfüllt, sonst wäre sie heute noch hier. Egal wie.


      "Gräm' dich nicht darüber, dass ich gestorben bin.
      Sondern erinnere dich an die gute Zeit, die wir miteinander hatten."


      Ich hab's von der andern Seite:
      Manche Zeitgenossen werfen mir vor, dass ich nach dem Tod eines Hundes anscheinend schnell zur Tagesordnung übergehe ... Die haben mich nie weinen sehen, wenn ich (den jungen, gesunden, lebensfrohen Hund im Arm/an der Leine/auf'm Sofa) auf einmal bitterlich in Tränen ausgebrochen bin, weil mir für einen Moment bewusst wurde, dass ich auch diesen eines Tages werde gehen lassen müssen. So trauert jeder anders.


      Nimm dir deinen Weg. Und die Vorwürfe, die darfst du dir selbst erlassen, da du Nelly's müden Blick gesehen und ihrem Wunsch entsprochen hast.


      Nelly mit ihren vielfältigen Menschen-Erfahrungen würde das sicherlich auch so sehen.

    • Zitat

      Sie schaute mich nur an und ich sah,das es soweit war,es war ein Blick der mir sagte: Ich bin müde,mag nicht mehr...Als hätte sie gewusst,das es jetzt Zeit ist zu gehen.


      Liebe Lilly,


      genau diesen Moment musst Du Dir vor Augen halten... Du hast ihr den letzten - größten - Liebesdienst erwiesen.


      Wahrscheinlich wird jeder (ich auch), der sein Tier erlösen ließ, irgendwann von diesen Zweifeln überrollt. Aber wie sollen diese Zweifel je ausgeräumt werden ? Hätte, wäre, wenn... es kann nur der richtige Moment gewesen sein, sonst hättest Du nicht so entschieden. Quäl Dich nicht, Nelly würde das sicher nicht wollen. Sie hat eine schöne Zeit mit Dir verleben dürfen, hatte auf ihre letzten Jahre das Gefühl geliebt zu werden und Du hast ihr schlimmeres Leiden erspart. Ob das einen Tag, eine Woche oder einen Monat später eingetreten wäre, zählt nicht. Der Moment zählt, sonst nichts...


      Alles Gute
      Marion

    • Hallo,
      Ich danke euch für eure Posts.
      Ich habe sie mir zu Herzen genommen und es tut gut zu wissen,dass man nicht allein dasteht und man sich austaschen kann.Eure Antworten haben mir sehr geholfen.
      Liebe Grüße Lilly

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