Segen oder Fluch: Tierprothesen

  • Ein Auszug:

    Zitat


    Was dieser Kleine erlebt hat, geht auf kein Hundefell! Mischling Naki’o verlor durch Frost alle vier Pfoten, bekam sie aber durch Prothesen ersetzt. Jetzt ist er ein echter Robodog!


    Die traurige Vorgeschichte: Naki’os Besitzer waren hoch verschuldet, verschwanden über Nacht aus ihrem unbezahlten Haus im US-Bundesstaat Nebraska, liessen die Tiere im Keller zurück. Im Winter!


    Quelle, Fotos und der Rest des Artikels: http://www.blick.ch/life/wisse…in-robodog-id2294516.html


    Soll man, oder soll man nicht? Wäre eine Erlösung dieses Welpen nicht besser, als es zu einer Art Versuchskaninchen zu machen?


    Wir kennen ja die Laufräder, bei Hunden, die eben ihre Hinterbeine verloren haben, und wenn meine Infos nicht all zu sehr täuschen, haben diese Hunde auch weiterhin noch ein fröhliches und ausgeglichenes Leben.


    Aber wo beginnt es und wo hört es auf. Muss man soetwas tun, nur weil man es kann?


    Ich persönlich hätte im Fall dieses Welpen wohl die Regenbogenbrücke vorgezogen. Der Leidensweg bis zu seinem jetzigen Zustand empfinde ich (hier nur im Bezug darauf, das es sich um einen Welpen handelte) nicht korrekt.
    Nichts dagegen, das man Tiere rettet. Aber hier hab ich nüchterne Bedenken, das dem Guten zu viel getan wurde.



    Gruss und Respekt
    Fango


    Edit by Mod - Fremdtexte bitte nur auszugsweise zitieren und bei Fremdbildern bitte das © beachten

  • Für mich gilt ja:


    Solange der Hund die Chance hat, danach schmerzfrei & happy durchs Leben zu gehen, ist alles erlaubt.



    Ganz simple.
    Den Versuch hätte ich sicherlich auch nicht gewagt, aber wenn der Hund nun schmerzfrei ist und zufrieden wirkt er zumindest auf den Bilder, finde ich alles richtig gemacht.

  • Das Problem dabei ist ja, sowas kann man mal überhaupt nicht im Vorfeld wissen.. es ist also auch weiterhin nur "ein Versuch" .. und den bin ich eben unsicher, ob man sowas bei einem Welpen tun soll..

  • das Beispiel zeigt doch, dass es sich lohnen kann
    ich persönlich hätte vermutlich anders entschieden, aber mache Leuten keinen Vorwurf, die es versuchen


    wenn man ein Tier liebt, versucht man halt vieles
    und wird in dem was man tut bestätigt, wenns klappt :)

  • Zitat

    Try and Error in der Tierrettung ist doch recht.. hm .. anmaßend möchte ich meinen.


    aber alles einschläfern, wo man nicht weiß, ob es wieder gut wird?


    fände ich auch anmaßend ;)

  • Wenn man es mal ganz drastisch sieht: jedes Medikament, jede Operation und jede Behandlung mussten mal getestet werden, irgendwelche Tiere (und auch Menschen) waren immer schon die Versuchstiere.
    Nur dadurch kann heutzutage in den Maßen behandelt werden.
    Ich finde, dass das Beispiel zeigt, das ein Hund mit Prothesen nach geraumer Zeit Super leben kann.
    Genau wie die meisten Rolli-Hunde.
    Und wenn man in der Situation wäre, dass dem Hund zwei, drei oder vier Pfoten abgenommen werden müssten und man sieht dies Beispiel hier, würde so manch einer sagen: Ja wir versuchen es, der Hund bekommt die Chance.
    Und bestimmt kommt dieser Hund damit so gut klar, eben weil er ein Welpe war, als das passierte.
    Ist wie Kinder die Blind geboren werden. Wahnsinn, was die können...


    Und ich muss sagen, dass ich diesen Versuch hier recht "harmlos" finde, im Gegensatz dazu, was sonst schon alles an Tieren und Menschen versucht wurde, um im medizinischen Bereich Fortschritte zu machen!

  • für mich wäre es auch wichtig dass mein tier körpersprache ungehindert ausdrücken kann.

  • Ich weiß aus Erfahrung, das Tiere mit einer Behinderung um einiges besser bzw unbeschwerter klar kommen als Menschen. Auch bei Sachen wo man sich denkt 'Das kann ja eigentlich gar nicht gut gehen'.


    Wenn ich in einer ähnlichen Situation wäre, das Geld hätte und mir ein Tierarzt sagen würde, die Chancen stehen wirklich sehr gut das der Hund schmerzfrei durchs Leben gehen kann, würde ich es gewiss auch versuchen.


    Denn auch wenn 'nur' ein Bein amputiert werden muss, gibt es immer noch Tiere die supergut darauf klar kommen und andere wiederum gar nicht. Von dem her, ist es, wie auch beim Menschen, immer ein 'Try and Error'.


    Und bei einem Welpen sind die Chance um einiges größer, das er sehr schnell lernt, wie er problemlos mit seinen Prothesen klar kommt, wohingegen jetzt bei einem älteren Hund der vielleicht schon 6 ist, die Chancen dann doch etwas gringer geringer ist oder der Hund einfach ne längere Eingewöhnungsphase, oder wie man das nennen mag, braucht.


    Man könnte natürlich auch von ner ganz anderen Seite rangehen und sagen: Bei den Tierarztkosten die sowas ausmacht, könnte man so und so viele gesunde/nicht behinderte Hunde retten...
    Aber dennoch finde es nicht verwerflich einem solchen Hund eine Chance zu geben, wenn man die Möglichkeiten dazu hat.

  • Ich bin da auch zwiegespalten... einerseits sehe ich es wie Manu, wenn der Hund schmerzfrei durchs Leben kommt und auch die Herrchen sich Ihrer Verantwortung bewußt sind, dann kann man ja nichts dagegen sagen...


    Andererseits denke ich, nur weil es möglich ist, muss man nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen. Die Folgen sind ja oft nicht absehbar, durch Fehlstellung geschädigte Gelenke, Rückenprobleme, Stumpfentzündungen etc. - wer weiß das schon vorher ? Und bis der Hund soweit ist, dass er mit Prothesen durch die Welt rennen kann liegt ja erstmal ein langer, unter Umständen schmerzhafter Prozess vor ihm.


    Ich habe vor kurzem eine Frau mit einem 8-jährigen Wuschel kennengelernt, der die Hinterbeine im Rolli hatte. Der Hund hat einen supervergnügten Eindruck gemacht. Allerdings hat mir die Frau erzählt, dass sie (die Hündin ;) ) Druckstellen an den Hinterläufen hat die nicht mehr zuheilen, sie bekommt täglich AB, hat ständig Blasenentzündungen und trägt Windel... da bin ich dann doch ins grübeln gekommen, ob es nicht besser gewesen wäre, die Kleine zu erlösen. Schwierig :???: - wenn man nicht in der Situation ist kann man leicht dagegen sein.


    Ich bin froh, dass ich noch nie so eine Entscheidung treffen musste, aber so aus dem Bauch würde ich mich wohl in so krassen Fällen wie dem Welpen dagegen entscheiden.


    Viele Grüße
    Marion

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