Ist der Hund ein Rudeltier?!

  • Hey




    Da gibt es nichts zu korrigieren, oder möchtest du den Verhaltensbiologen erklären, wie was zu verstehen ist.


    Ihr könnt ja die Definition die aus dem Wörterbuch der Verhaltensbiologie entnommen war ignorieren, davon wird es aber auch nicht wahrer.


    Sich unterwerfen hat unterschiedliche Facetten, die man nicht alle explizit aufführen muss, um aufzuzeigen, was der Unterschied zwischen „aktiv“ und „passiv“ bedeutet, es ist nur jeweils ein Beispiel von mir aufgeführt.


    Zu (a) „passive Unterwerfung“ gehört z. B., auch wenn der Dominante das durch körperliche Präsens (auch Kontakt) das sich hinlegen, blickabwende usw. einfordert.


    Zu (b) „aktive Unterwerfung“ gehört z. B. das sich selbst hinlegen, Schnauze lecken usw.


    Das, was ihr beschreibt, sind doch nur weiter Facetten der aktiven/passiven Unterwerfung, salopp ausgedrückt es sind Ergänzungen, wobei der Kern der Aussage erhalten bleibt..





    Beweise haben nicht wirklich die Aufgabe, jemanden davon zu überzeugen, dass etwas wahr ist. Sie dienen nur dazu, um zu zeigen, warum etwas wahr ist. (Andrew Gleason)

  • Hey


    Zitat


    Gerade mit dem "Rudelgedanken" geht doch einher, dass fremde Hunde eben nicht gern gesehen werden. Das widerspricht doch eigentlich dem "Rudelgedanken", dass Fremde da so einfach Zutritt haben.


    Wie sehr man Rudelgedanken mit Dominanzgedanken zusammen bringt, ist ebenfalls extrem individuell vom Menschen abhängig, du scheinst es so verknüpft zu haben. In der Definition im Duden, die du für "Rudel" genannt hast, ist nichts von strenger Hierarchie und einem in allem dominantem "Rudelführer" zu lesen. Dieses Denken ist doch auch in der Wolfsforschung schon länger passé


    Als Erstes würde ich mal anbringen wollen, das der Duden keine relevante Quelle für die Fragestellungen zur Verhaltensbiologie sein kann.
    Deshalb können manche Definitionen richtungsweisend sein, aber keine belastbare Erklärung beinhalten.


    Im Moment haben wir es hier mit einer langsam unübersichtlich werdenden Gemengelage zu tun, die uns nicht viel weiter bringt.


    Wir schlagen uns teilweise mit schwammigen Definitionen herum, die jeglicher Grundlage entbehren und mehr zur Verwirrung, als zu Klarheit beitragen.


    So löst zurzeit ein Extrem das andere ab. Gemeint sind die sogenannten Irrtümer zum Beispiel die aus der älteren Wolfforschung.


    Selbst Menschen, die schon sehr lange oder auch kürzer an Erkenntnisse und Erfahrungen an Wölfen interessiert sind, wissen denn schon das die Erkenntnisse aus der neueren Wolfsforschung in Wirklichkeit schon wesentlich älter sind, als es uns zurzeit weißgemacht wird.


    Offensichtlich kennen diese (modernen) Wolfsforscher ihr eigenes Fachgebiet nicht, sonst währe ihnen das geläufig.


    So widerspricht eine strenge Rudelordnung, Dominanzhierarchie, der Alphagedanken usw. keinesfalls der Organisation eines Wolfsrudels.


    Nur ist es keine Tyrannei und auch vor allem kein Dauerzustand in dem Wölfe leben, denn die Umwelt ist ein zum Teil gnadenloser Selektionsfaktor.
    Für mich findet das Rudelleben in einem Spannungsfeld zwischen Konkurrenz und Kooperation statt.


    Es lässt sich nicht wegdiskutieren, was einige gerne hätten, dass es das friedlichen aber auch das weniger friedliche Zusammenleben in einem Wolfsrudel gibt, Friede Freude Eierkuchen ist nicht.


    Mit dem frieden ist oft dann Schluss, wenn die Nahrung knapp wird und das nackte Überleben gefragt ist. Selbst bei den Wölfen, wo ein besonderer Faktor zur Arterhaltung noch hinzukommt, die Verwanden-Selektion.
    Wir erinnern uns, das Wolfs-Rudel als (Groß-) Familie.


    Zum ersten Gedanken oben von dir, dass Fremde ja nicht zum Hunde (Rudel?) gehören, lässt folgender Gedanke von mir anführen.


    Weder das akzeptieren von (Rudel?) Fremden noch das ablehnen von (Rudel?) Fremden, wäre ein Widerspruch.


    Denn bei einer Rudelgründung treffen zwei nicht verwandte Fremde aufeinander, oder manchmal wandern Wölfe in ein bestehendes Rudel zu, das erfordert eine gewisse Toleranz Fremden gegenüber.


    Genauso gibt es aber auch die Ablehnung (Rudel?) Fremder und wenig bis gar keine Toleranz gegenüber diesen.


    Mit anderen Worten, beides ist im Verhalten schon angelegt, welche Umweltfaktoren dann greifen und die Oberhand behalten, ist die Frage, die es zu beantworten gilt.


    Beim Hund z. B., was hauptsächlich interessiert, lässt sich vieles über die „künstliche Zuchtauswahl“ durch den Menschen erklären und herleiten.




    … der Mensch hat das Sozialverhalten von Hunden tief greifend verändert (D. U. Feddersen - Petersen).


  • Kein Canidenexperte wird diese seltsame Defitnition anerkennen. Und deshalb ist deine Quelle an sich schon fragwürdig. Aber das habe ich dir vor zig Seiten schon gesagt.


    Die Unterwerfung geht immer von Demütigen aus. Sie wird niemals erzwungen. Es gibt kein "untergeworfen von" bei Hunden! Das ist einfach nur eine menschliche Sache, aber keine hundliche.

  • Zitat


    Kein Canidenexperte wird diese seltsame Defitnition anerkennen. Und deshalb ist deine Quelle an sich schon fragwürdig.


    Wie bitte?


    Ein Wörterbuch der Fachterminologie für Verhaltensbiologie ist fragwürdig?


    Nur mal zur Klarstellung, denn offensichtlich ist Dir der Sinn und Zweck einer Terminologie nicht bekannt, andernfalls würdest Du so etwas nicht schreiben:


    Unter dem Begriff Terminologie versteht man die gesammelten Begriffe eines Fachgebiets und deren Definition.


    Da ist es unerheblich, ob sich ein selbsternannter Canidenexperte nun eine andere Definition zusammenstrickt oder nicht. Wer ernsthaft im Bereich der Verhaltensbiologie tätig ist, wird sic immer an die Fachterminologie halten. Der Grund hierfür ist ganz einfach - Missverständnisse, die sich aus unterschiedlichen Definitionen und Interpretationen ergeben, zu vermeiden.
    In der Wissenschaft geht es eben genau gar nicht, dass jeder nach eigenem Gutdünken Begriffe definiert und interpretiert. Das lernt jeder, der irgend ein Fach studiert, bereits in den ersten Semestern.





    Zitat

    Die Unterwerfung geht immer von Demütigen aus. Sie wird niemals erzwungen. Es gibt kein "untergeworfen von" bei Hunden! Das ist einfach nur eine menschliche Sache, aber keine hundliche.


    Gibt es sehr wohl, wenn auch nicht so, wie D dir das vielleicht zusammenstrickst.


    Zitat aus "Hundepsychologie" von Dr. Dorit Feddersen-Petersen zu "Demut, passive Unterwerfung":
    " dem Passieren oder dem Drohfixieren ranghoher Tiere wird mit dem Abrollen auf den Rücken begegnet, solange wie angezeigt".


    Was dem entspricht, was Hansgeorg in seinem letzten Posting unter Punkt A geschrieben hat.
    Wir können ja nun diskutieren, ob jemand der sowohl Tiermedizin als auch Biologie studiert hat und sich seit zig Jahren mit Verhaltensbilogie der Caniden beschäftigt, ein Experte nach deinen Maßstäben ist ....


    Bei der passiven Unterwerfung erfolgt eine Reaktion auf das "ranghöhere" Tier - bsp. durch Drohfixieren, evtl. reicht bereits die reine Anwesenheit, das wiederum ist abhängig von allen möglichen Faktoren - während bei der aktiven Unterwerfung die Aktion vom sich Unterwerfenden ausgeht.

  • Mußte das jetzt sein? :muede:


    Es ist nicht verkehrt, seine Meinung zu vertreten, egal wie "richtig" oder "falsch" diese auch sein mögen.
    Unschön wird es erst dann, wenn jemand persönlich angegriffen wird.



    Gruß
    SheltiePower


  • Es geht hier um wissenschaftliche Definitionen. Und es wurde behauptet, dass Personen falsche Begriffe verwenden, weil der akademische Background nicht ausreichend vorhanden wäre.


    Das darf so geschrieben werden. Wenn man dann entsprechende Quellen für die Verwendung der etablierten Terminologie angibt, ist das ein persönlicher Angriff. Alles klar...


    Zitat

    Wer ernsthaft im Bereich der Verhaltensbiologie tätig ist, wird sic immer an die Fachterminologie halten.

  • Mag jemand zusammenfassen warum die einen denken: Hudn ist ein Rudeltier und warum nicht? Und was hat das jetzt mit Unterwerfung zu tun? Ich blick nicht mehr durch...

  • Die wissenschaftliche Definition ist die eine Seite,
    die andere halt das, was der Lesende verstanden, bzw. für sich interpretiert hat.
    Es kann "falsch" sein, es kann auch "richtig" sein :ka:



    Gruß
    SheltiePower

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