Ist der Hund ein Rudeltier?!

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    Genau so sehe ich das auch VaRiOuS !
    Und wer sagt überhaupt das im Wolfsrudel alle verwandt sind?


    Die Wölfe, die sich fortplanzen natürlich nicht, die Elterntiere sind nicht verwandt. :roll:

  • Zitat

    Ich mag ja die Wiki-Erklärung von Rudel
    "Rudel ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine geschlossene und individualisierte Gruppe von Säugetieren. Ein Rudel ist eine geschlossene Gruppe, weil die Mitglieder eines Rudels nicht beliebig austauschbar sind und es ist eine individualisierte Gruppe, weil die Mitglieder der Gruppe sich untereinander erkennen. Es gibt in Rudeln oft eine Rangordnung und eine gewisse Arbeitsteilung"


    Semi-Solitär fällt mir eher schwer zu glauben. Die Hunde schließen sich ja doch extrem eng an ihre Mitbewohner (Mensch wie Hund) an. Dann müssten doch Haushunde mehr Tendenzen zeigen, sich bei Gelegenheit selbständig zu machen :???: . Ich mein, unser Garten ist nicht eingezäunt und die bleiben da und auf Spaziergängen bleiben die ja auch freiwillig bei mir, schauen nach mir, schauen gegenseitig nach sich, nehmen es wichtig, was der jeweils andere tut, fühlt, wo er sich hinbewegt... Wirklich ganz allein für sich sein oder gar alleine durch die Weltgeschichte streifen wollen beide eher selten (ersteres) bis nie (zweiteres). Und auf fremde Hunde oder Menschen reagieren die ja komplett anders. Ob man das "Rudel" nennen muss (könnte man nach Wiki sicherlich), na ja, muss man sicher nicht. Aber "geschlossene, individualisierte Gruppe" sehe ich da schon und eher kein semi-solitär...


    Haushunde sind vom Menschen abhängig. Streuner sind sehr einzelgängerisch, Wildhunde haben diese losen Gruppenbildungen perfektioniert.

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    Hunde in freier Wildbahn bilden also laut Definition trotzdem ein Rudel, auch wenn es nur für 1 Stunde besteht, es ist ein Rudel. Keine Familie, ein Rudel.
    Davon ab gibt es in der großen Masse an Hunden recht viele die ohne einen anderen Hund recht einsam sind. Ebenso gibt es genug die keine anderen Hunde brauche, außer ein paarmal Kontakte beim Gassigehen.
    Das alles kann man einfach nicht in über einen Kamm scheren und sagen: Hunde bilden keine Rudel. Einfach deshalb nicht weil Rudel bei Wölfen Familien sind.
    Ja, und? Was haben die Wolfsfamilien denn bitte mit den Hunderudeln zu tun? Außer das sie vor Xtausend Jahren die Vorfahren waren?


    Meine beiden Hunde bilden ein Rudel. Freiwillig. Noch enger zusammenschließen können die sich garnicht.


    Deine Hunde bilden kein freiwilliges Rudel, denn du hast sie zusammengeworfen. Dass sie sich mögen, ist natürlich schön.


    Wenn wir den Begriff Rudel tatsächlich nur gebrauchen würden als "Gruppe von gleichen Säugetieren" hätte ich überhaupt kein Problem. Aber mit dem Rudelbegriff schleichens ich Vorstellungen von Hunden ein, die nichts mit der Realität zu tun haben


  • Und woran hast du gemerkt, dass das Meerschweinchen unglücklich war? Und wenn du es gemerkt hast, wieso hast du daran nichts geändert?
    Hierzu kann ich auch nur nochmal wiederholen, dass das 10jährige Frettchen mehr als glücklich ist und sich bester Gesundheit erfreut. Ihm fehlt es an nichts und wird in der Wohnung gehalten wie ein Hund oder eine Katze oder ein sonstiges Tier ohne Käfig.. Sie wechselt halt zwischen ihm und der 5er Gruppe ab.

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    Erstens: Wir sind ein Fachforum? Also sind wir hier alle Experten? Wow... Gut zu wissen...


    :D Nicht jeder, der in einem Fachforum schreibt oder liest ist ein Experte :D


    Zitat


    Zweitens: Laut dem Link den Kareki gepostet hat habe ich ein Rudel. Denn, laut Duden: Gruppe wild lebender Säugetiere der gleichen Art [die sich für eine bestimmte Zeit zusammengeschlossen haben]
    Hab ich hier. Nix mit Familie. Beide Hunde bilden ein Rudel.


    Leider ist das Ergebnis deiner Recherche falsch. Du könntest hier den vorhandenen Sachverstand und das Expertenwissen nutzen.

  • Aber nur weil es Gemeinsamkeiten gibt, verwischen wir die interessanten Unterschiede? Es gibt auch andere Caniden, die semi-solitär leben, wie z.B. Kojoten.


    "Coyotes are semi-social animals; they can be solitary, or form traveling pairs or packs (kind of the midway between solitary foxes and pack-forming wolves). Social habits vary depending on geographic area; for example, animals that live at northern latitudes tend to coalesce into packs in order to bring down larger prey like ungulates (especially in the winter when other prey are scarce), whereas animals that live in the desert tend to be solitary hunters, pursuing smaller prey like rabbits and rodents."


    http://www.untamedscience.com/…ivorans/dogs/canis/coyote


    Ich habe einfach mit dem Begriff "Rudel" das Problem, dass es nicht nur als "Gruppe gleicher Säugetiere" genutzt wird, sondern das ganze Gedöns miteinfließt. Ich würde immer den Begriff "Gruppe" wählen.



    Es ist doch nun einmal so, dass wir, wenn wir Hunde in Rudeln zusammenfassen (und dies nicht einmal freiwillig passiert, der Mensch zwingt es ihnen auf), auch gewisse Vorstellungen haben. Und diese Vorstellungen treffen nicht zu.
    Wenn ich das sehe und weiß, dann bin ich wesentlich entspannter.
    Meine Hunde leben auch gern zu zweit. Ich habe einen Pflegling da, der mittlerweile integriert ist und es genießt, Gesellschaft zu haben.
    Das heißt aber nicht, dass ich ein Rudel Hunde habe. Ich habe eine Gruppe von Tieren, die zusammenleben, Beziehungen ausbilden und bei Bedarf aber leicht getrennt werden können. Sie verpaaren sich nicht (sind eh alles Rüden, was in einem Wolfsrudel so nicht vorkäme, und wenn wäre es die Ausnahme, und schon gar nicht sich völlig fremde Tiere), sie sind nicht verwandt, sie haben nichts von einer richtigen "Wolfsfamilie".


    Und der Grund, warum es so wichtig ist, darüber zu sprechen (und warum es diese Erkenntnisse überhaupt gibt) - ist dass die gesamte Dominanztheorie immer mit "Rudelbildung" (sogar artübergreifend, was wohl wirklich absoluter Schwachsinn ist) einhergeht.
    Ich streite nicht ab, dass sich innerhalb dieser zusammenlebenden Hundegruppen (die nochmals nicht einmal freiwillig ist) Beziehungen festigen und es auch Tiere mit "Leittier"-Funktion hervortun, gerade wenn wir an Wolfsrudeln in Gefangenschaft denken - aber es sind keine Rudel in eigentlichen Sinne.
    Auch, wie Liv schon nachgelesen hat, ist es so, dass die meisten Hunde, hätten sie die Wahl, sowieso keiner festen Gruppenbildung angehören würden, sondern die Tendenz zu haben sich einsam durch die Welt zu schlagen oder ein Pärchen bilden. Dann auf Müllkippen oder an anderen Orten, wo es Ressourcen gibt, würden sich die Hunde zusammentun. Das muss man sich wohl so wie auf der Hundewiese vorstellen. Dann gehena lle ihrer Wege. Wenn es dann irgendwann nötig ist, dass die Gruppe länger bestehen bleibt, gibt es sicherlich die ein order andere Leitfigur.
    Deswegen sehen Hundebesitzer sowas auch (manchmal auch nicht, bei meinen sehe ich keinen "Chef", das wechselt durch).


    Ich stelle mir das immer so vor, wie in einer Gruppe Kinder (die als Menschen natürlich einen Hang zur Hierarchie haben...) - da spielen die Nachbarskinder zusammen, manchen sie das jeden Tag, tun sich so ein paar Gruppenführer-Typen hervor und die anderen laufen hinterher, wenn sie dann abends nach Hause gehen, dann sind sie wieder allein oder gehen mit ihrem Geschwisterchen oder besten Freund heim.

  • Zitat

    Kareki, dickes :gut: :gut: :gut: an dich...so hab ichs auch gelernt :)
    Schöne Beiträge


    :)


    (Ich finde es irgendwie ein wenig erschreckend, dass in einem Forum, das die Dominanztheorie ablehnt, so viel Aufklärungsbedarf ist. Okay, weiß es jemand nicht, ist das für mich in Ordnung, aber darauf zu beharren, dass es ja doch so ist, wie man es sich vorstellt, ist gruselig.


    Auch die sache mit der aktiven und pasiven Unterwerfung...)

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