Ist der Hund ein Rudeltier?!

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    ...deswegen ist es so abartig, dass Akuma immer als dominant gesehen wurde und daher einige "Machtspielchen" erdulden wurde.


    Ah ha. Weil das also bei Akuma so war, wird also jeder souveräne, leitende, führende Hund mies behandelt? Und man darf das Wort dominant nicht mehr benutzen?


    Was für eine Verallgemeinerung - da stellen sich mir die Nackenhaare hoch.


    Zitat

    "


    Mit meinem ersten Hund im Hundeverein lernte ich auch sofort kenen: BOAHHH, ist die DOMINANT :D


    Und im Alltag auf den Hundewiesen: UIIII, die is aber dominant... :D


    Alltag auf Hundewiesen - aha... Und deshalb ist es bei allen anderen Hundehaltern auch so? Wenn sie ihren Hund dominant bezeichnen?


    Ganz ehrlich, sich über einen Begriff zu echauffieren, der nicht zwangsläufig negativ belegt sein muss oder in einem negativen Kontext steht - ui, ui, ui. Das geht auch anders.



    Zitat


    Hackordung der Hühner, damit sind wir genau da, wo der ganze Dominanzmist und Rangordnung herkommt. Die Hackordnung der Hühner wurde 1922 auf Hunde übertragen. Ein fataler Fehler, der sich bis heute in den Köpfen hält.
    Wenn man sich endlich von dem in der Hundebeziehung verabschiedet, dann muss man weder einen Hund brechen noch ihm irgendwas austreiben.


    Ich verstehe es nicht, vielleicht kann es mir jemand erklären. WARUM implizieren die Gedanken Rangordnung, Dominanz oder Hierarchie hier automatisch, dass man einen Hund brechen muss oder ihm was austreiben?


    Ist das nicht ein bisschen sehr Schubladendenken, frei nach dem Motto "guck mal, der sieht aber komisch aus, dann muss der auch komisch sein!" ?


    Ich für mich finde es erschreckend, wie hier teilweise pauschalisiert wird. Man hat es mal so erlebt, deshalb muss es auch für alle anderen gelten. Aha.
    Meiner Meinung nach, sind MEINE Hunde in der Gruppe glücklicher als allein, dementsprechend würde ich die Ausgangsfrage des Threads mit "ja, meine Hunde sind Rudeltiere" beantworten (ohne jetzt noch mal über den Begriff Rudel, Verband etc. zu diskutieren), sie haben Strukturen, sie leben im Alltag eine Aufgabenverteilung und haben einem Hund, dem sie folgen und dem sie vertrauen.
    Dennoch bedeutet das nicht, dass ich mich mit diesem Hund um irgendeine Chefrolle prügel oder dem irgendeine Dominanz austreibe.


    Die Forschung entwickelt sich weiter, genauso wie sich die Erde weiterdreht, genauso wie Verschwörungstheorien manchmal wahr zu sein scheinen und man heute wieder Klamotten aus den 70igern trägt.


    Die Welt ist ein einziger Fortschritt, warum sich da so dermaßen die Köpfe über Theorien und Forschungen einhauen, die vor 30 Jahren in waren, dann wieder out, morgen sind sie wieder treffend, in 40 Jahren wieder nicht. Forscher haben einen Bruchteil der Wolfspopulation beobachtet und ziehen daraus ihre Schlüsse. Die Population ändert sich aber ebenfalls im Laufe der Zeit und damit auch - angepasst an Umwelt und Natur - die Lebensweise. Dementsprechend kann ein anderer Forscher in 50 Jahren bei anderen Wolfsgenerationen zu ganz anderen Schlüssen kommen.


    Zum Thema:
    Es gibt Hunde, die brauchen Artgenossen, dann welche, die am Liebsten der letzte Hund der Welt wären.
    Eigentlich will Mensch doch nur das Beste für das Individuum Hund. Und wie das Wort Individuum schon sagt - das Beste kann sehr individuell sein. Und so sollte man es auch betrachten. Wahlweise kann man ja auch den Threadtitel in "ist der Hund ein Verbandstier" ändern, wenn denn mit dem Begriff Rudel solche Probleme auftauchen.

  • Zitat

    ...deswegen ist es so abartig, dass Akuma immer als dominant gesehen wurde und daher einige "Machtspielchen" erdulden wurde.


    Sorry, das verstehe ich gerade nicht so ganz :ops:
    Habe ich dafür Informationen überlesen? Weiß gerade nicht so recht, was du meinst.. :/
    (Vielleicht liegt's auch daran, dass ich krank werde und mein Gehirn im Standby-Modus ist ;p)

  • Zitat

    Zum Thema:
    Es gibt Hunde, die brauchen Artgenossen, dann welche, die am Liebsten der letzte Hund der Welt wären.
    Eigentlich will Mensch doch nur das Beste für das Individuum Hund. Und wie das Wort Individuum schon sagt - das Beste kann sehr individuell sein. Und so sollte man es auch betrachten.


    So würde ich es eben auch sagen..


    Zitat

    Wahlweise kann man ja auch den Threadtitel in "ist der Hund ein Verbandstier" ändern, wenn denn mit dem Begriff Rudel solche Probleme auftauchen.


    Jupp.. Wenn ich von vornherein gewusst hätte, dass die Meinungen zu der Definition des Rudels so auseinander gehen bzw. sofort auf das Wolfsrudel übertragen werden, hätte ich es sicherlich umbenannt..


    Andererseits.. Wenn ich mir Gednaken darüber mache, "ist der Hund ein geselliges Tier?", dann kann ich mir die Frage auch selbst beantworten (nämlich wie wir ja nun schon mehrfach festgestellt haben: mal so, mal so - halt individuell) und frage mich, wieso ich diesen Thread eigentlich eröffnet habe -.-"
    Ach ja! Nicht für mich, sondern einfach um zu erfahren, wie ihr das so seht ^^"
    Erfahrungen zur Mehrhundehaltung meinetwegen oder oder.. Im Grunde ist also die Ausgangsfrage: "was ist der Hund für euch?" Und dabei war nicht Rudel im Sinne von "Wolfsfamilie" oder so gemeint.. Ich hätte mich echt besser ausdrücken sollen -.-"

  • Und sorry, wenn das jetzt auch alles etwas unverständlich klingt.. Ich sollte heute besser nicht mehr an den PC sondern mich nach Feierabend (habe gerade Pause) einfach hinlegen und erst wieder schreiben, wenn meine "obere Etage" auch wieder läuft.. ^^"

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    Wenn ich von vornherein gewusst hätte, dass die Meinungen zu der Definition des Rudels so auseinander gehen bzw. sofort auf das Wolfsrudel übertragen werden, hätte ich es sicherlich umbenannt..


    Macht nichts. Jeder der neu zum Thema hinzukommt, wird nach den ersten 3 Seiten eh aufhören zu lesen, es sei denn es ist ein Verhaltensforscher oder ein Biologie-Professor mit entsprechenden Qualifikationen.



    Und am Ende haben wir eh nur eins gelernt: Man ist sich mal wieder uneinig.


    Das ist mit vielen Themen so.

  • Ich find's interessant und lese auch noch auf Seite 71 mit. Als Forscher und Biologe würde ich mich allerdings nicht bezeichnen. :D


    Zitat

    Ah ha. Weil das also bei Akuma so war, wird also jeder souveräne, leitende, führende Hund mies behandelt? Und man darf das Wort dominant nicht mehr benutzen?


    Was für eine Verallgemeinerung - da stellen sich mir die Nackenhaare hoch.


    Ehrlich Julia, das lese ich da nicht raus. :???:


    Zitat

    Ich verstehe es nicht, vielleicht kann es mir jemand erklären. WARUM implizieren die Gedanken Rangordnung, Dominanz oder Hierarchie hier automatisch, dass man einen Hund brechen muss oder ihm was austreiben?


    Also mir wird regelmäßig übel, wenn ich hier im Forum lese was man einem Hund (am besten noch ein Welpe) nicht durchgehen lassen darf. Was für scharfe Maßnahmen ergriffen werden müssen. "Weil der Hund zu gehorchen hat".
    Welpen, die ihren Haltern "auf der Nase rumtanzen", die man fixieren muss, um ihnen klar zu machen wer der Boss im Hause ist. Pfützen, die man nicht vor den Augen des Hundes wegwischen soll, weil ihm das genau das Überlegenheitsgefühl gäbe, welches er anstrebt.


    So gern sich das DF als fortgeschritten bezeichnet, was man hier so liest ist teilweise echt von anno dazumal...


    Wieso ergreifen solche Menschen solche Maßnahmen? Weil sie Rangordnung, Dominanz und Hierarchie im Hinterkopf haben. Anders kann ich mir das zumindest nicht erklären.


    Dass die Diskussion so ausgeartet ist, liegt wohl einfach daran, dass Begriffe falsch genutzt werden (eine andere Definition haben, als man damit ausdrücken möchte) und dass es denen Leuten, die sie so nutzen, auch egal ist, wie nun was richtig ist.

  • Na, egal würde ich nicht sagen.


    Aber wenn man sieht, wo alles Uneinigkeit in den Begrifflichkeiten herrscht, siehe z.B. Ressource.


    Dann gibt es unterschiedliche Wertungen innerhalb der verwendeten Adjektive, weil unterschiedliche Vorerfahrungen da sind. Dann setze ich extra "" um zu verdeutlichen, dass manches nicht ganz ernst gemeint ist, das wird ignoriert, statt desses kommen seitenweise irgendwelche Belehrungen. Das macht eine Diskussion nicht einfacher.


    Was mir als ambitionierten Hundehalter allerdings echt schwer fällt, ist eine Wertung, welche der genannten Quellen nun wirklich eine ernstzunehmende ist.


    Ist es dieses Lehrbuch, oder jene englische Quelle?


    Und ich finde die Diskussion nicht ausgeartet, nur festgefahren, weil eigentlich das Wichtigste zum Thema bereits gesagt wurde.


    Oder wurde etwas Wichtiges vergessen?

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    Der Artikel von ihr ist auch ganz interessant http://scottieinfo.de/MGBereic…emma_mit_der_Dominanz.pdf



    Sehr gelungene Zusammenfassung...gefällt mir sehr gut :gut:


    Ausgeartet fand ich die Diskussion nun nicht ( außer vielleicht die "humoristisch" gemeinten OT's
    die den Faden mal ausnahmsweise NICHT bis zur Schließung zerschossen haben )
    und ich
    empfand sie auch als sehr bereichernd und spannend .



    Zitat

    So gern sich das DF als fortgeschritten bezeichnet, was man hier so liest ist teilweise echt von anno dazumal...


    Sehe ich ebenso...und nicht nur hier :( : solange da "Draussen" immer noch soviele
    HH's mit dem Wort Rudelführer und Dominanz-Blablub eine Hundehaltung verbinden die ihnen
    akzeptabel und praktikabel erscheint aber alles andere als das ist, kann man gar nicht genug
    auf-und erklären.


    LG
    Susanne

  • Zitat


    So gern sich das DF als fortgeschritten bezeichnet, was man hier so liest ist teilweise echt von anno dazumal...


    Simone, das ist nicht nur im DF so, das erlebt man einfach Tag ein Tag aus in der Hundehalterpopulation ;)


    Auch heute hält sich hartnäckig die Dominanztheorie und d. h. Hunde niemals erhöht liegen lassen, niemals vor einem durch die Tür lassen, niemals vor dem eigenen Essen füttern und schon gar nicht darf der Hund fragen: "Spielst du mit mir?".


    Anscheinend ist Mensch voller Angst die Kontrolle zu verlieren, daß er den Hund "dominieren" muß und gerne dennoch seinem Hund wenigstens eine Dominanz anderen Hunden gegenüber, andichtet. Man mag ja schließlich einen gestandenen Kerl, oder starke Hündin an seiner Seite haben :D


    Für mich war mein Arthos nicht dominant, aber ein Macho. Wobei "macho" spanisch ist und nichts anderes heißt, als männlich. Und dieser Hund war ein sehr männlicher Rüde :lol:


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Ich find's interessant und lese auch noch auf Seite 71 mit. Als Forscher und Biologe würde ich mich allerdings nicht bezeichnen. :D



    Ehrlich Julia, das lese ich da nicht raus. :???:


    Ganz im Gegenteil. Akuma ist kein "souveräner, leitender Hund". Die wenigsten Hunde, die als "dominant" verschrieen sind, sind das. Und denen wird das quasi übergstülpt und eine Behandlung kommt auf sie zu, die haarsträubend ist.

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