Fragen, die man sich nicht zu stellen traut - Teil III

Hab heute nacht ganz schlecht geschlafen. Der ganze Tag war super und abends legt sich Schara in Joschis Körbchen. Also hab ich ihr befohlen in ihres zu gehen, damit es nicht am Schluß nachts im Dunkeln (ohne Gehör) irgendwelche Unstimmigkeiten gibt.
Sie hat mich sofort angeknurrt, die Lefzen nach hinten getan und richtig angefletscht. Ganz schlimm. Ich will so was nicht einreissen lassen und habe drauf bestande, dass sie aus dem Körbchen raus geht. Da hat sie noch schlimmer gedroht und auch nach mir geschnappt. Anfassen ging gar nicht. Ich wollte dann das Körbchen etwas anheben, damit sie raus geht, aber auch da hat sie nach mir geschnappt.
Ich hab dann natürlich Schiß gehabt, sie dann aber durch lautes Anschreien und energisches Auftreten doch in ihr Körbchen bekommen. Als ich im Bett war höre ich sie wieder rumtrippeln. Sie ist so unruhig in letzter Zeit. Kommt nicht zur Ruhe, starrt uns immer an. Ich weiss nicht was das sein kann. Ob es mit Joschi zu tun hat? Hab auch schon wegen einem Hirntumor nachgelesen, aber die Symptome sind anders.
Auf jeden Fall bin ich jetzt richtig deprimiert, dass sie mich so angegangen hat. Ich kann sie so auch nicht mehr zu Leuten insbesondere Kindern hin lassen.

Fällt euch dazu was ein? Was sollte ich untersuchen lassen, tun, oder beachten?

hm, das klingt wirklich bedenklich.
Ich würde auch auf eine (evtl. unbemerkt bereits fortgeschrittenere) Erkrankung tippen.
? Schlaganfall
? Demenz
? irgendwelche schmerzhaften Prozesse

Zitat

Hm, das klingt ja schon nach einem umfassenderen Problem als "Ich motz heut mal".
Hattet ihr sowas schon mal?

Ja, Schara hat mich schon zweimal gebissen. Nicht nur gezwickt, sondern gebissen. Allerdings beides mal meine Schuld....

Zitat

Ihr werdet wohl auf Ursachenforschung gehen müssen (z. B. kommt sie gut klar damit, die Aufmerksamkeit jetzt teilen zu müssen?- mal unabhaengig von Joschi selbst. Hat sie irgendwo Schmerzen? Sie hatte doch mal so einen argen Abszess, ...)

Die OP mit den Fisteln ist jetzt ein Jahr her. Sie hat zwar an der Stelle noch eine Beule, aber ansonsten scheint es gut zu sein. Solange es sich nicht verändert wollte ich es dabei belassen.
Sonstige Schmerzen fallen mir nicht auf.

Mit der geteilten Aufmerksamkeit hat sie keine Probleme. Wir schmusen sehr viel zusammen. Eine Stunde vor dem Vorfall haben wir noch am Boden sehr innig geschmust und sie kriecht dann fast in mich rein vor lauter Anhänglichkeit.

Zitat

Akut wuerde ich halt aufpassen, dass ihr nicht in eine Unsicherheits-/ Angstspirale fallt. Wünsche also ruhig und selbstverständlich durchsetzen.

Ist sie währenddessen denn ansprechbar?

Sie war aufmerksam, wachsam in dem Moment ,ansprechbar weniger, weil sie total darauf fixiert war was ich jetzt mache, ob ich sie anfasse und aus dem Körbchen vertreibe.
Aufgefallen ist mir halt auch ihre Ruhelosigkeit.

Heute früh war alles normal und ich habe sie wie immer behandelt.

Zitat

hm, das klingt wirklich bedenklich.
Ich würde auch auf eine (evtl. unbemerkt bereits fortgeschrittenere) Erkrankung tippen.
? Schlaganfall
? Demenz
? irgendwelche schmerzhaften Prozesse

Schlaganfall hatte sie keinen. Dafür gibt es gar keine Anzeichen.
Demenz? So alt ist sie noch nicht (6) und sie hat ja früher auch schon mal gebissen.
Schmerzhafte Prozesse kann ich nicht ausmachen. Ich kann überall drauf rum drücken, alle Gelenke bewegen usw. Sie meckert da nicht und läßt alles mit sich machen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es was "Antrainiertes" ist: Sie hat die Erfahrung macht, dass wenn nichts mehr hilft, zu beißen eine Lösung ist.
Ich würde versuchen, das Kommando mehr auf Distanz zu geben, heißt: Du musst dich mehr aufbauen, mehr Druck erzeugen, damit Schara deinem Kommando folgt. Also ohne Anfassen. Den "Psycho-Druck" erhöhen.
Auf keinen Fall würde ich mehr "ins Rangeln" mit ihr gehen.
Und immer ein Alternativverhalten anbieten, also: 'Steh da auf und geh da hin.' (Nicht nur: Raus da.)

Etwas anderes: Ich bin mir nicht so sicher, ob du einschreiten musst, wenn die beiden Körbchentausch machen. Wenn Joschi sich dem fügt, das Schara sich in seinen Korb legt - warum nicht?
Ich denke, machen Hunden hilft die straigte Korbzuweisung, bei anderen macht man damit unnötigen Stress.
(Sage ich jetzt als Einzelhundhalterin aus der Beobachtung und Theorie heraus.)
Vielleicht wäre es auch gut, einen 3. Nachtliegeplatz anzubieten, so dass der abgewiesene Hund noch Auswahl hat, wo er liegen kann, wenn sein 1. Platzwunsch belegt ist.

Zitat

Ich könnte mir vorstellen, dass es was "Antrainiertes" ist: Sie hat die Erfahrung macht, dass wenn nichts mehr hilft, zu beißen eine Lösung ist.
Ich würde versuchen, das Kommando mehr auf Distanz zu geben, heißt: Du musst dich mehr aufbauen, mehr Druck erzeugen, damit Schara deinem Kommando folgt. Also ohne Anfassen. Den "Psycho-Druck" erhöhen.
Auf keinen Fall würde ich mehr "ins Rangeln" mit ihr gehen.
Und immer ein Alternativverhalten anbieten, also: 'Steh da auf und geh da hin.' (Nicht nur: Raus da.)

Etwas anderes: Ich bin mir nicht so sicher, ob du einschreiten musst, wenn die beiden Körbchentausch machen. Wenn Joschi sich dem fügt, das Schara sich in seinen Korb legt - warum nicht?
Ich denke, machen Hunden hilft die straigte Korbzuweisung, bei anderen macht man damit unnötigen Stress.
(Sage ich jetzt als Einzelhundhalterin aus der Beobachtung und Theorie heraus.)
Vielleicht wäre es auch gut, einen 3. Nachtliegeplatz anzubieten, so dass der abgewiesene Hund noch Auswahl hat, wo er liegen kann, wenn sein 1. Platzwunsch belegt ist.

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Auf die Körbchenverteilung bestehe ich, weil nicht beide zusammen liegen und ich befürchte, dass Schara im Dunklen gehörlos den Joschi angehen könnte, wenn sie erschrickt, weil er in sein Körbchen tappsen will. Muss nicht sein, kann aber sein.

Das Kommando habe ich zuerst auf Distanz gegeben und sie hat auch verstanden, dass sie aufstehen soll und die Zuweisung in ihr Körbchen gab es auch. Schon da hat sie sich geduckt und mich schief angeschaut. Anfassen konnte ich sie gar nicht, da hätte sie sofort gebissen.

Ich tippe auf ein neurologisches Problem. Aber welches? Ich hatte ja schon immer den Verdacht, dass Schara als Welpe ertränkt werden sollte und daher auch ihre Gehörlosigkeit kommt. Auf jeden Fall ist eine Schädigung durch einen Sauerstoffmangel da. Sogar wenn sie mal was wahrnimmt, schaut sie immer in die falsche Richtung. Sie kann es nicht einordnen.
Auch steht sie mal nur rum und starrt die Wand an. Sie ist anders als andere Hunde, aber das mit dem fletschen und beissen wollen geht natürlich gar nicht.

Ich bezweifle aber ehrlich gesagt, dass es durch Aggressionen Deinerseits besser wird. ("Gewalt erzeugt Gegengewalt"). Hoffentlich kannst Du Dich beim nächsten Mal besser zusammenreißen. Um herauszufinden, ob es ein gesundheitlicher Aspekt ist, hilft nur ein Gang zum Tierarzt.

Viel Erfolg Euch beiden!

Zitat

Ich bezweifle aber ehrlich gesagt, dass es durch Aggressionen Deinerseits besser wird. ("Gewalt erzeugt Gegengewalt"). Hoffentlich kannst Du Dich beim nächsten Mal besser zusammenreißen. Um herauszufinden, ob es ein gesundheitlicher Aspekt ist, hilft nur ein Gang zum Tierarzt.

Viel Erfolg Euch beiden!

Wiebitte? Wo habe ich denn Gewalt angewendet? Warum soll ich mich zusammenreissen?

Zitat

Auch steht sie mal nur rum und starrt die Wand an.

Das machen auch hündische Epileptiker während Abscencen. Mein Pondi hatte das öfter, manchmal zigfach täglich. Während solcher Phasen war der auch nicht ansprechbar und anschließend/zwischendurch stark verunsichert.