Fragen, die man sich nicht zu stellen traut - Teil III

  • Epileptische Anfälle kenne ich von meiner vorherigen Hündin. Schara kann ich aus dem Wand anstarren gleich rausholen. Sie ist da mehr so in einem Wachschlaf. :roll:
    Ich fahr heute abend mal beim Arzt vorbei und frage nach was es sein könnte, was wir untersuchen könnten usw. Hab zwar Schara heute nicht dabei, aber nachfragen kann ich ja schon mal so.

  • Meine Hündin (noch relativ neu bei uns) hat mich auch mal angeknurrt/-gefletscht, als ich wollte, dass sie einen Platz (unser Bett) verlässt, ich habe sie dabei allerdings berührt (habe nicht richtig nachgedacht, da verwöhnt vom Ersthund). Ich bin auf ihr drohen hin einen Schritt zurückgetreten, habe mich aufgerichtet und mit Handzeichen gezeigt, wohin sie soll und ruhig aber deutlich und in ernstem Ton das Kommando widerholt. Sie hat sofort verstanden, dass ich da keine Kompromisse mache und das Thema Bett hatte sich vorerst erledigt.


    Ich denke, dass Schara gemerkt hat, dass Du nicht genau weißt, wie Du agieren sollst und dann ist die Situation aus dem Ruder gelaufen (Du hast am Körbchen gezogen, bist laut geworden), sowas kann passieren, aber ich glaube dass gerade Schara nicht zurecht kommt, wenn man nicht klar und souverän bleibt in einer Situation mit der sie einen Konflikt hat. Erstens hat sie eine Behinderung durch die Taubheit und ist auch sonst eher 'schwierig' bis unsicher.


    Situationen die Konfliktpotential haben, gehe ich bei meiner Hündin sehr planvoll an und das würde ich Dir auch vorschlagen, schreib doch mal auf, wo ihre Probleme liegen und überlege Dir eine sinnvolle Strategie. Bei der Körbchensache kann eine Hausleine sinnvoll sein, mit der Du Dein Kommando ruhig durchsetzen kannst ohne Schara zu bedrohen, oder Du legst fest, dass ab heute jeder nur noch in sein Körbchen gehen darf und unterbrichst jeden Versuch des Körbchentauschs. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, Schara nicht aus Joschis Körbchen zu rauszuschicken, sondern in ihres zu locken.


    Gesundheitlich wurde ja schon manches genannt, evtl. hat sie Dich auch wegen Augenproblemen (?) oder den Lichtverhältnissen (Licht hinter Dir?) schlecht körpersprachlich deuten können und sich dann nur bedroht gefühlt und wusste nicht wieso?

  • Schwarzkittel, ich wüsste gar nicht was ich aufschreiben sollte, da wir gar keine Probleme haben.


    Der Abend lief so ab wie immer. Ich mache TV aus, blase Kerzen aus, lege Decke zusammen usw. Dann sag ich "Betti gehn", dazu Fingerzeig in Richtung Körbe/Bettchen. Hunde stehen auf und begeben sich auf ihre Plätze. Schara eben in Joschis Körbchen. Ich lach noch und sag da passt du doch gar nicht rein, also alles ganz entspannt. Geh zu Schara hin, will sie streicheln und aus dem Körbchen mit Fingerzeig auf ihres raus schicken. Da knurrt sie schon los. Ich bin dann strenger geworde und sie fing an zu fletschen und richtig zu knurren, auch bellen.
    Habe dann versucht ihr den Standpunkt etwas unbequemer zu machen, indem ich das Bettchen anhob, aber schon da schnappte sie nach mir.
    Erst als ich mich wirklich gerade und autoritär hinstellte und laut wurde (so nimmt sie ev. etwas wahr) fügte sie sich und ging in ihr Körbchen. Ich hab sie dann noch gelobt und Daumen nach oben Zeichen gegeben, habe sie aber nicht mehr gestreichelt. Dafür war mir die Situation zu heikel.
    Ich habe jetzt viel über Epilepsie nachgelesen und werde es mal beim Arzt ansprechen. Die typischen Anfälle hatte sie jedoch sicherlich nicht.
    Das einzige, das ich feststellte war die Unruhe und ev. vermehrtes Schlecken, so Art Beschwichtigung.

  • Ach Gaby, blöde Sache. Ich hoffe immer noch, dass du sie "nur" auf dem falschen Fuß erwischt hast, es blöd eskaliert ist, aber deshalb jetzt nicht öfter vorkommen muss (auch weil du Schara nach dieser Situation wieder ein Stück besser kennst).
    Beim TA nachfragen schadet sicher auch nie.
    Ich finde, du hast dich in der Situation richtig verhalten.


    Ich will noch mal einen Tipp einwerfen puncto Eskalation:
    Ich finde, die sollte man beim Hund grundsätzlich vermeiden. Dazu kann auch gehören, die Situation anders aufzulösen - um dann mit Umweg zum Ziel zu kommen. In der beschriebenen Situation hättest du auch die Leine holen können, zB, zum Rausgehen. Dann wäre Schara womöglich aufgestanden = die Situation wäre (anders) aufgelöst wurden von dir. Und dann, aus dem Stand raus, evt. auch im Flur stehend, hättest du sie in ihren Korb schicken können. Oder dass du in dem Moment in die Küche gehst und dir Schara hinterherkommt - oder, oder, oder.
    So als Bild: Wie bei einem Pferd, das verweigert. Da reitet man ja auch einen Bogen, um dann neu anzusetzen.

  • Zitat


    Ich habe jetzt viel über Epilepsie nachgelesen und werde es mal beim Arzt ansprechen. Die typischen Anfälle hatte sie jedoch sicherlich nicht.


    Typische Anfälle brauchts dafür auch nicht. Im Gegenteil, sind imho eher die Abscencen bei Hunden ungewöhnlich. Pondi war jedenfalls definitiv Epileptiker mit nachgewiesenen Spikes und Waves im EEG.
    Aber ob und wie schnell Du eine Diagnose bekommst, ob und wie schnell das dann behandelbar ist, steht ja eh in den Sternen. Meist ist sowas ja so einfach nicht.
    Aber wenn man im Hinterkopf hat, dass es eventuell einen gesundheitlichen Hintergrund gibt, Hund selbst gar nicht wirklich anders kann... dann würde ich auch meine Taktik ändern. Ich würde nicht massiv auftreten, sondern eher wie BigJoy die Umwege suchen.

  • BIG Joy
    Ja so hätte ich es natürlich auch machen können, ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie mich angefletscht hat. Ich hätte diese Lösung ja erst angestrebt, wenn sie schon gedroht hätte.
    Sonst kann ich sie ja auch auf ihren Platz schicken, oder woanders hin schicken usw.


    Ach das ist so ein Mist. Man ist danach so deprimiert. Da tut und macht man, damit es dem Hund bestmöglich geht, und dann fletscht er einen an, als hätte man ihn jahrelang geschlagen.


    Aber Danke für eure Hilfen, ich werde berichten was der TA sagt.

  • Bonnie war erst einmal läufig. Das war Ende August. Was für ein Zeitrahmen ist denn für den Eintritt der zweiten Läufigkeit okay? Ich las was von zwischen 4 und 12 Monaten. Stimmt das?



    LG Manu (vom Handy) mit Bonnie

  • Ist Schara denn taub oder nicht? Du schreibst, dass du laut wurdest. Einem tauben Hund ist das piep egal, er hörts eh nicht.


    Wenn du dir bzgl ihres Hörvermögens unsicher bist, würde ich da ansetzen und abklärende Tests durchführen lassen. Vielleicht hört sie ab und zu Geräusche, wie einen Tinnitus und ist deshalb verstört.


    Wie kommst du darauf, dass sie evtl als Welpe ertränkt werden sollte? Gab es dafür Hinweise? Vielleicht ist wirklich durch Sauerstoffarmut etwas "kaputt" gegangen, sodass sie etwas sonderbar ist. Wurde der Kopf mal näher untersucht? Sieht sie gut oder gibt es da auch Probleme?


    Wann hat sie dich das erste mal gebissen? Reden wir hier von einer kleinen Schramme oder einer großen Fleischwunde? Je nachdem in welchen Abständen die Bisse geschahen, könnte man sie vorübergehend an eine Hausleine hängen. Dann kannst du dein Kommando durchsetzen und sie kann drohen und fletschen wie sie will.


    Entschuldige bitte die vielen Fragen, ich kenne eure Geschichte nicht komplett.


    Viele Grüße,
    Missa

  • Missa, ich habe bei Schara 2010, als wir sie bekamen eine Audiometrie durchführen lassen. Die TA meinte sie wäre so gut wie taub. Es könne sein, dass manche Geräusche ankommen, aber die Gehirnströme leiten es meist nicht weiter. Ab und zu schon. Wahrscheinlich ist es auf einen Sauerstoffmangel entweder bei der Geburt oder später zurückzuführen.


    Wenn ich eine dominante Körperhaltung einnehme und dabei "laut" werde, nimmt Schara das wahr und weiss was gespielt ist.


    Die Augen sind sehr gut. Da hat sie keine Probleme.


    Bei einem Zufallsbefund (Röntgen) wurde ein, an der Wirbelsäule sitzendes, Projektil bemerkt, das ihr aber keine Schwierigkeiten bereitet und auch nicht wandert. Habe ein CT machen lassen.


    Der erste Biss war einige Stunden nach einer Narkose. Ich sollte ihre Ohren behandeln und wollte ihr dazu einen MK aufsetzen den sie nicht akzeptierte. Mein Arm wurde einige Wochen geschient, also nicht nur eine kleine Schramme. Das war im ersten Jahr bei uns.


    Der zweite Biss war vor kurzem. Lange Geschichte, kurzer Sinn. Bin da aber nicht zum Arzt, weil nicht so tief und wir am nächsten Tag in Urlaub fuhren. Die Stelle ist jetzt noch knorpelig.


    Aber so drohend wie gestern war sie noch nie. Das war extrem.

  • Ok wenn Du sagst sonst habt Ihr keine Probleme, dann waren meine Vorschläge wohl nicht so hilfreich, hm, blöde Situation und ich kann mir vorstellen, dass Dir das auf den Magen schlägt. Irgendetwas muss sie verunsichert haben, das Licht war aber gut, also Du standest nicht im halbdunkeln, oder so? Gerade dass sie nichts hört, kann ja zu Missverständnissen führen, wenn sie Dich nicht deutlich sehen kann. Gesundheitlich kann ich leider keine Tipps beisteuern. Wie verhält sie sich eigentlich seit dem Vorfall, alles wieder normal?

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