Öffentliche Hundetoilette selber bauen
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Mich würden mal eure Erfahrungen und Meinungen zum Thema öffentliche Hundetoilette interessieren.
Hier ist mal meine "Geschichte".
Ich wohne auf dem Land (5000 Einwohner) und wir haben hier ziemlich wenig Hundetoiletten. Mir ist bewusst, dass die Gemeinde nicht verpflichtet ist, solche Toiletten aufzustellen, allerdings sind wir ein Touristenort und da macht das natürlich vor allem für den Durchgangsverkehr, der zum Wandern her kommt, sehr viel Sinn. Das Problem ist, dass Die Standorte dieser Hundetoiletten sehr fragwürdig sind. So steht beispielsweise eine Toilette an einem Grünstreifen zwischen Schule und Kindergarten, an dem Hunde laut Polizeilicher Umweltschutzverordnung gar nicht koten dürfen. Da das aber weit und breit die einzige Hundetoilette ist, werden die Halter ja fast schon genötigt, ihren Hund dort koten zu lassen. Mich hat das geärgert und ich dachte mir, ich mache einfach mal darauf aufmerksam.Also hab ich kleine Fähnchen gebastelt und sie in all die Hundehaufen gesteckt, die bei mir ums Eck liegen - dort, wo all die schönen Wanderwege anfangen. Auf den Fähnchen stand "Find ich Sch***" und "Wir brauchen mehr Hundetoiletten". Da ich täglich an dieser Stelle vorbei komme, hab ich die Fähnchen nach und nach wieder mitgenommen. Einige Anwohner fanden die Idee scheinbar gut und haben sich Fähnchen in den Gartenzaun gesteckt.
Ich hatte nicht wirklich den Eindruck, dass die Fähnchen etwas gebracht haben. Die Hundehalter lassen die Haufen ihrer Hunde nach wie vor dort liegen und die Gemeinde hat sich bisher auch noch nicht geäußert - was mich allerdings nicht wundert. Ist auch noch nicht allzu lange her, von daher finde ich letzteres auch überhaupt nicht schlimm.
Ich bin dann einen Schritt weiter gegangen und habe eine Hundetoilette "gebastelt". Befüllt habe ich die Box mit Kottüten aus den öffentlichen Spendern. In jede Tüte habe ich einen Aufkleber mit einem "Danke" oder einem kleinen Spruch geklebt, sodass Hundehalter auch mal erfahren, dass man ihnen dankbar ist, wenn sie die Haufen weg machen und dass sie eben nicht nur beschimpft werden, was ich persönlich leider sehr oft erlebe, obwohl ich die Haufen von meinem Hund immer wegmache.
Diese Hundetoilette habe ich dann an einem Straßenschild angebracht, wohl wissend, dass ich das eigentlich nicht darf. Da das Straßenschild aber ohnehin unlesbar war und nur den Straßennamen hergibt, den man auch mit Hundetoilette noch lesen konnte und für den sich kaum jemand interessiert, weil über diesen Feldweg nur Einheimische fahren, fand ich das erstmal nicht schlimm.
Als die Box dann hing, hat mich der Nachbar der Hundetoilette angerufen (meine Telefonnummer stand in der Box) und meinte, dass er das ganz toll finde. Er hatte allerdings Bedenken, dass Leute die vollen Tüten wieder in die Box legen würde, weil diese halt doch recht groß war und bat mich, noch einen Mülleimer dazu zu stellen. Den Gedanken hatte ich selbst, wusste aber nicht, wie ich das machen sollte. Ich müsste den Mülleimer ja selber leeren und all die Häufchen in unseren Mülleimer packen geht nicht, da der ohnehin schon voll ist. Extra bezahlen, wollte ich aber auch nicht, ist ja nicht mein Dreck. Also dachte ich mir, ich nehme die Häufchen einfach mit und wenn ich an einem öffentlichen Mülleimer vorbei komme, schmeiß ich die eben dort rein. Allerdings hatte ich so meine Bedenken, dass ich da schnell angemeckert werden würde, wenn ich zehn Tütchen da reinschmeiße und den Müll, den man sonst noch in diesen Mülleimer wirft.
Den fertigen Mülleimer habe ich dann also unter die Hundetütenbox gehangen und habe gehofft, dass das etwas bringen würde.Am nächsten Morgen war der Mülleimer weg, die Kabelbinder hingen noch am Schild. Ich war natürlich ziemlich genervt, weil die Arbeit umsonst war, aber ich musste damit rechnen. Erneut rief mich der Nachbar an und war plötzlich gar nicht mehr freundlich. Nachts wären so ein paar betrunkene Idioten vorbei gekommen und hätten mit dem Mülleimer Fußball gespielt. Der Nachbar hätte die kaputte Box dann entsorgt. Er machte mich dafür verantwortlich, dass er die ganze Nacht nicht schlafen konnte und dass die Jugendlichen den Mülleimer kaputt gemacht hätten und tat so, als sei das eine Beleidigung an ihn persönlich. Er würde sich das nicht gefallen lassen und ich soll die Box wieder weg machen und 100 Meter weiter platzieren.
Dass ich keine Schuld trage, wenn jemand randalieren will, das müssen wir denke ich nicht diskutieren. Dass eine Hundetoilette keine Beleidigung darstellt, ebenfalls nicht. Aber ich hab die Box wieder weg gemacht. 100 Meter weiter macht sie allerdings keinen Sinn mehr, da dort nicht nur ein Pfosten fehlt, sondern auch keine Haufen mehr liegen.Die Hundetoilette steht jetzt immer noch bei mir rum und ich würde sie schon gerne wieder irgendwo hinhängen. Immerhin ist die ziemlich stylisch
Meine Überlegung ist, sie nur zehn Meter zu versetzen und dort unter ein "Nordic-Walking-Treffpunkt-Schild" zu hängen, dieses Mal jedoch die Genehmigung der Gemeinde einzuholen. Das wäre dann nicht mehr in direkter Nachbarschaft und noch dazu außerhalb des Ortes. Also kein Grund mehr, für den Nachbarn, mich so zu beschimpfen.
Ich frage mich nur, ob die Toilette wirklich angenommen werden würde. Wir haben an einem anderen Wanderweg eine Hundetoilette und im Umkreis von 20 Meter liegen dort unheimlich viele Häufchen. Ich finde das so unverschämt, dass Hundehalter noch nicht mal zurück gehen, um den Kot zu entsorgen, ihn noch nicht einmal eintüten. Wenn man doch schon die Möglichkeit hat.
Und genau das sorgt auch für Bedenken. Würdet ihr eine Hundetoilette nutzen, die von privat aufgehangen wurde?
Sicher, die Leute, die sich nie bücken, die machen das auch mit Hundetoilette nicht. Aber die, die einfach nur die Tütchen vergessen haben?
Was haltet ihr denn von der Idee, so eine Box aufzuhängen?
Habt ihr ähnliche Probleme mit Hundehaltern, die die Hundetoilette nicht nutzen? -
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Duliebegüte, du machst dir ja ne Menge Arbeit! *Hut ab!*
Bei uns im Dorf (2000 EW) haben sie vor ca. einem Jahr an den neuralgischen Gassistrecken auch Kotbeutelspender aufgestellt. Ne halbherzige Aktion:
1. die Dinger sind dauernd leer, weil sich viele gleich ein paar Stück auf Vorrat rausnimmen
2. die Beutel sind von so schlechter Qualität, dass der Erfolg buchstäblich auf der Hand liegt
3. Mülleimer - Fehlanzeige
4. dafür liegen jetzt überall in der Landschaft rote Plastikbeutel mit Inhalt, so dass nichtmal mehr die Schnecken ihren segensreichen Unratbeseitigungsdienst ausüben können.Anderer Schauplatz:
Wanderparkplatz in einer Ferienregion nördlicher Schwarzwald
unmittelbar daneben eine große öffentliche Spielwiese mit GrillmöglichkeitAuf dem Wanderweg, der vom Parkplatz in den Wald führt auf ca. 100 m Länge Spießrutenlaufen:
rechts und links des Wegs Fäkalien (keine Hundehäufchen!), die meisten mit einem "Sahnehäubchen" in Form eines Papiertaschentuchs gut kenntlich gemacht.Gegen so viel Ignoranz und Rücksichtslosigkeit ("Ich wohn hier ja nicht!") hilft auch kein Beutelspender mit Mülleimer!
Für unser Dorf hab ich mir schon überlegt, ob ich mit unseren Hundebekannten mal ne medienwirksame Hundehäufcheneinsammelaktion durchführe und die Redakteure unserer regionalen Tageszeitungen dazu einlade. Macht sich doch bestimmt gut im Sommerloch - gerne auch mit großem Foto: eine Gruppe von Hundehaltern, die sich mit vielen (!) Kotbeuteln entlang der neuralgischen Gassiwege nach jedem (!) Haufen bückt. - Und anschließend die Haufen der Stadtverwaltung vor die Türe stellt ... mit der Forderung nach einem adäquaten Abfallsammelbehältnis einschließlich regelmäßiger Leerung desselben.
Mit Verlaub: bei uns ist die Hundesteuer 108 Eu für den ersten, 216 Eu für jeden weiteren Hund.
Da darf man bei ein bisschen Eigeninitiative auch ein gewisses Engagement der steuervereinnahmenden Gemeinde einfordern. -
Hey wakkelohr,
ich finde die Idee und dein Engagement total toll! Ich find es super wenn die Leute nicht einfach immer nur rum meckern sondern selbst aktiv werden und Lösungen finden.
Wir ziehen anfang nächsten Jahres auch in eine kleine Gemeinde. Dort stehen im gesamten Dorf allerdings gar keine Hundetoiletten und auch keine Mülleimer. Und ich habe dort noch nie jemanden mit einer Tüte rumlaufen sehen (egal ob leer oder voll). Da hab ich selbst auch schon öfter drüber nachgedacht einfach an meinen Zaun so einen Tütenspender anzubringen, damit ich die Ka*** nicht im Vorgarten zu liegen habe.
Magst du mal ein Foto von deiner stylischen Tütenbox zeigen? Ich würde die gerne mal sehen.
Und um deine Fragen zu beantworten ich würde die Box natürlich nutzen, wenn ich selbst meine Tüte vergessen hab oder Madame einfällt sie müsste noch ein zweites mal was loswerden.
Ich weiß allerdings auch das zB mein Mann sich auch von so einer Box nicht dazu animieren lassen würde, die Häufchen einzusammeln...
Und der Großteil an Haufen kommt ja nun mal von Leuten die denken, sie haben mit den Hinterlassenschaften ihrer Hunde nichts zu tun und nicht von denen die maal ihr Tütchen vergessen.
Ich glaube du brauchst mehr Öffentlichkeit damit sich da was ändert. So wie mit deiner Fähnchenaktion. Da reden die Leute drüber und der soziale Druck auf die "Nicht-Wegräumer" steigt wohlmöglich.Liebe Grüße Sina
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ja, die Fähnchenaktion: die find ich auch Spitze!
Mach das doch nochmal, ruf aber vorher deinen Regionalredakteur an, ob er Lust hat ne Story dazu zu machen.
Dann kannste auch deine Hundetoiletten-Idee nochmal einem breiteren Publikum darlegen.Könnte auch nicht schaden, den Ortsvorsteher/Bürgermeister oder wenigstens ein paar Gemeinderäte zu der Aktion einzuladen. - Mit Pfefferminztee (wegen der Farbe) und SchokoMuffins (in Häufchenform) könnte das ein witziges Event werden.
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Ich würde sowas aufjeden Fall nutzen. Als ich mal keine Tüte dabei hatte, bin ich nach dem Spaziergang extra nochmal raus und hab's eingesammelt. Mülleimer findet man bei uns, trotz vielen Einwohnern und Hundehaltern, so gut wie gar nicht.
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Ja, dass ich mir viel Arbeit mache, das hab ich schon öfter gehört, aber ich bin halt so ne Soziale… :)
Ich persönlich kaufe meine Tütchen mit Babypuderduft von Zooplus.
Die Sache ist ja: Die Hundesteuer berechtigt ja zu nichts und sie bietet auch keine Gegenleistung. Also so verlockend es ist, Hundetoiletten zu fordern, wenn man schon Hundesteuer zahlt, es geht halt nicht. Aber unsere haben wenigstens ordentliche Tütchen und nen Mülleimer mit dabei. Die sind auch meistens aufgefüllt, ich schau immer nach und würde die Gemeinde informieren, wenn der Spender leer ist. Viele Orte haben auch Paten für die Toiletten. Das sind meist Hundehalter, die die Spender selbst auffüllen. Finde ich total sinnvoll. Spart Geld und wenn man ohnehin da vorbei kommt, dann ist das ja kein großer Akt.
An so etwas medienwirksames habe ich auch schon gedacht. Mal der Allgemeinheit zeigen, dass nicht alle Hundehalter die Haufen liegen lassen und dass auch wir uns daran stören - nicht zuletzt weil meine Dame das Zeugs manchmal auch noch frisst
bähbähbäh
SinaS Und ich dachte, meine "Etappen-Kacker-Hündin" wäre weit und breit die einzige, die mehrere Geschäfte erledigt
So sieht das Dingens aus. Hier noch ein Gesamtbild.
Ich wollte alles ein bisschen lustig gestalten und hab auf den Mülleimer "Improvisierter Hundehaufenentsorgungstütenentsorgungsbehälter" geschrieben
Allerdings war das Ding kaputt noch bevor ichs fotografieren konnte.
Eure Motivation ähm motiviert mich… Toller Satz.
Vielen Dank.
Bei uns ist die Mülleimersache echt ein bisschen merkwürdig. Auf dem erwähnten Grünstreifen zwischen Schule und Kindergarten stehen drei Mülleimer plus eine Hundetoilette auf 50 Metern! Und im 20 km Wanderwegenetz durchs in Arboretum ist NICHTS! Was sollen wir denn mit 3 Mülleimern nebeneinander? Die sind ja nicht mal am Weinfest voll.
EDIT: Sorry, jetzt nochmal mit funktionieren Links - Fotos konnte ich nicht einfügen.
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Da erfahrungsgemäß Kotbeutelentsorgungsstationen (Mülleimer) unterwegs selten sind und ich mir angewöhnt habe, unsere Hinterlassenschaften auch an weniger frequentierten Waldwegen einzusammeln und in der heimischen Mülltonne zu entsorgen, hab ich ein ausrangiertes dunkelbuntes Halstuch zum Kotbeutelbeförderungsbehältnis "umgestrickt" und außen am Rucksack befestigt.
Ein ähnliches Kotbeutelsuppositorium hängt auch am Gürtel der GassiBauchtasche.
... und seit neuestem wollen immer mehr Mitwanderer unserer Hundegruppe so ein schickes Teil für den eigenen Rucksack. - Ist einfach angenehmer, wenn die "Wurst" nicht direkt neben dem Wurstbrötchen liegt -
Zitat
An so etwas medienwirksames habe ich auch schon gedacht. Mal der Allgemeinheit zeigen, dass nicht alle Hundehalter die Haufen liegen lassen und dass auch wir uns daran stören - nicht zuletzt weil meine Dame das Zeugs manchmal auch noch frisst
bähbähbäh
Ääääba!
Sag Bescheid, wenn du die Medienaktion machst (samstags?!),
dann kommen glatt ein paar Wanderwölfe vom oberen Neckar rüber an den Kaiserstuhl.
Man könnte es ja mit einem Wanderwochenende verbinden -
Och nööö! Antwort nicht gespeichert.
Also die Hundehäufchentransportmöglichkeit von Whippetine ist toll! Ich halte das immer ewig in der Hand. Wenn ich nen Rucksack dabei habe, dann landet das Häufchen in der Außentasche am Rucksack, wos in ruhe rumstinken kann.
Hier läuft auch ein Hund rum, dem binden seine Halter das volle Tütchen immer ans Geschirr. Find ich jetzt nicht so gut, weil das da ja immer rumbaumelt und auch nicht wirklich gut riecht.Wenn ich so ne Aktion nochmal mache, dann sicher im Herbst, wenn hier die Weinlese in vollem Gange ist und es auch viele viele Leute mitkriegen.
Aber dann sage ich auf jeden Fall nochmal Bescheid.
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Vielleicht sollten wir vorher mal zusammen Gassi gehen?
Ich hab in der 1. Sept.Woche Urlaub und noch keinen Plan ...
Abstimmung gerne per PN -
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