• Hallo,


    ich hatte vor vielen Jahren mal ne Bekannte, die einen ähnlichen Fall zu Hause hatte. Die hat sich mit dem Hund ins Badezimmer eingeschlossen und ist da drinnen Stunde um Stunde gesessen, hat gelesen oder sonstwas gemacht, den Hund jedenfalls völlig ignoriert. Irgendwann kam er angekrochen. Und das war der Durchbruch.
    Keine Ahnung, ob sowas bei Euch überhaupt möglich ist, da ja die anderen Hunde auch versorgt werden müssen. Und ob Du Dich traust, sowas zu machen (evtl. nur mit Maulkorb)


    Auf alle Fälle hoffe ich auf eine gute Lösung für alle Beteiligten.
    Grüße Christine

    • Neu

    Hi


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    • Hi Silvia,


      was mich ein wenig irritiert, der Hund liegt aphatisch herum, nimmt kein Futter, geht dich aber an !!??
      In welchen Momenten, welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Situationen ? Wo genau passiert das ?
      Dein größtes Problem ist natürlich deine Angst, da wirst nur du entscheiden können, ob du weiter mit ihm arbeiten kannst. Vielleicht brauchts noch ein, zwei Tage, 4 Jahre in der anderen Familie mit einem derart dramatischen Ausgang, da muß er erst mal wieder Vertrauen in die Menschen bekommen, sie neu einschätzen lernen.


      Solange nicht genau geklärt ist warum er nach vorne geht, kann nur raten ihn als "Mitläufer" zu behandeln. Er ist der letzte der gekommen ist, hat sich zu fügen, bekommt weder Mitleid noch Extrawünsche, wird im Gegenzug aber wie ein normaler Hund behandelt und respektiert ... mit viel Einsatz von Körpersprache.


      Mein Hauptaugenmerk wäre aber, den Grund für seine Unsicherheit und das nach Vorne gehen herauszufinden und gezielt daran zu arbeiten, bzw. den Auslöser zu vermeiden.


      Zu wirr oder verständlich ??


      Grüße,
      staffy, die leider auch zu weit weg wohnt

    • Er packt, wenn ich in die Küche gehe, wenn er aus der Küche soll, wenn ich fege, gestern stand er fletschend da, als ich Sven guten Tag gesagt habe usw. usw.

    • Zitat

      Er packt, wenn ich in die Küche gehe, wenn er aus der Küche soll, wenn ich fege, gestern stand er fletschend da, als ich Sven guten Tag gesagt habe usw. usw.


      Ich will auf den Zusammenhang hinaus ! Davon ausgehend, daß der Hund aus Unsicherheit nach vorne geht, muß es irgendwelche Parallelen in den Situationen geben. Der wird doch nicht zurückgezogen in seinem Korb liegen und von jetzt auf gleich losschiessen ?
      Passiert das nur in der Küche oder in allen Räumen ? In der Nähe von seinem Korb oder irgendwelchen Ressourcen ?
      Benimmt er sich draussen genauso ? Wie verhält er sich den anderen Hunden gegenüber ? War er vorher Einzelhund ? Ist er jetzt vielleicht gnadenlos gestresst und überfordert und sucht in Männern seinen Halt (zwar unverständlich, aber möglich :wink: )
      Hast du mal die extremsten Situationen wo er direkt nach vorne geht von Sven testen lassen ? Reagiert er da auch unsicher bis aggressiv, oder vollkommen entspannt ?


      Meinst du, die Vorbesitzer haben dir die ganze Wahrheit gesagt ? Hat er vielleicht von Anfang an gelernt, daß die Frau die unterste im Rudel war und durch deine jetzige Unsicherheit fühlt er sich zwar bestätigt, ist aber nicht glücklich mit der Situation ? Schwer aus der Entfernung ... würd dir gerne helfen !

    • Zitat

      Der wird doch nicht zurückgezogen in seinem Korb liegen und von jetzt auf gleich losschiessen ?


      Doch genau das. Ich bieg um die Ecke und wenn ich Pech hab, fletscht er. Obendrein auffällig war, daß er jedesmal "zickte", wenn ich fege / sauge / wische. Dann eben als ich bei Sven stand. Meine Analyse ist: Die Räumlichkeiten hier sind zu eng in Kombi mit mir, den Mädels und seiner Trauer.


      Zitat

      Passiert das nur in der Küche oder in allen Räumen ?


      Er geht ja nur in die Küche und in den Flur und im FLur ist es auch schon passiert


      Zitat

      In der Nähe von seinem Korb oder irgendwelchen Ressourcen ?


      Nein


      Zitat

      Benimmt er sich draussen genauso ?


      Nein, draußen ist er zwar auch unsicher (CS vom Feinster, Zähneknirschen), aber da geht auch die Rute wieder hoch (er kringelt sie normalerweise hoch) und er ist gelöster.


      Zitat

      Wie verhält er sich den anderen Hunden gegenüber ?


      Die "sieht" er gar nicht. Sprich, er ignoriert sie hier völlig.


      Zitat

      War er vorher Einzelhund ?


      Jap


      Zitat

      Ist er jetzt vielleicht gnadenlos gestresst und überfordert und sucht in Männern seinen Halt (zwar unverständlich, aber möglich wink )


      Warum unverständlich? 4 Jahre war ein Mann sein Bezug. Gestresst ist er hoch 9, wo ich das Gefühl habe, daß es täglich schlimmer wird.


      Zitat

      Hast du mal die extremsten Situationen wo er direkt nach vorne geht von Sven testen lassen ?


      Da es keine Extremsituationen sind, sondenr nur normaler Alltag, wäre es quasi ein Dauertest - und nein, er hat Sven bisher weder angebrummt noch sonstwas, zieht bei Sven nicht die Rute bis unter den Bauch, sondern ist einfach ein normaler Hund - wie bei anderen männlcihen Wesen auch.


      Zitat

      Meinst du, die Vorbesitzer haben dir die ganze Wahrheit gesagt ?


      Tja - man weiß nie, aber ich denke, eigentlich ja. Die waren sehr bemüht und liebevoll auch in ihren Erzählungen von Paddy. Meine Menschenkenntnis sagt eigentlch, daß da die volle Wahrheit kam. Auch jetzt wo ich ihnen von den Problemen erzählt habe.




      Zitat

      Hat er vielleicht von Anfang an gelernt, daß die Frau die unterste im Rudel war und durch deine jetzige Unsicherheit fühlt er sich zwar bestätigt, ist aber nicht glücklich mit der Situation ?


      Ich denke bald nein, denn soweit ich weiß, war die Frau sogar mit ihm zum ersten Erziehungskurs (wo dann aber leider mit Stachel mit ihm gearbeitet wurde, weil sie ihn nicht halten konnte und er den ganzen Kurs aufmischte, wie das dann aber weiterging, weiß ich nicht.

    • Verdammt blöde Sache vor allem, weil ihr eigentlich schon an diesem Sackgassenpunkt seid.
      Nun kenn ich eure räumlichen und deine zeitlichen Möglichkeiten nicht, meine Ansätze (aus der Ferne) wären:


      -dem Hund auf irgendeine Weise eine regelmäßige Auszeit ermöglichen. Wenn möglich den Korb in die hinterste Ecke des Wohnzimmers verbannen oder, sollte er sich im Auto wohlfühlen, ihn da mal eine Stunde alleine lassen (je nach Umständen, du weißt wie ichs meine). Er muß mal die Chance haben runterzukommen.


      - dann würde ich den Kontakt drinnen nur auf das allernötigste beschränken, den Hund nicht ansehen, nicht mir ihm reden, Abstand halten und wenn ich merke er wird unsicher – dezent und ruhig zurückziehen. Ruhe bewahren sagt sich leicht, ich weiß :(


      - ich würde soviel wie irgend geht draussen machen. Alles, was problemlos möglich ist trainieren, wenn er Futter nimmt, damit belohnen, dann hat er wenigstens was im Magen – oder kannst du ihn gar draussen füttern ? Seinen Napf einfach mal rausstellen ?


      - Mach draussen UO mit ihm, laß ihn alles erdenkliche machen, wofür du ihn loben kannst. Reagiert er auf dein Lob ? Kannst du ihn mit Aufgaben und überschwenglichem Lob aus sich herauslocken ? Gibt es ein Lieblingshobby von ihm ? Irgendwie muß man doch an ihn heran können ?


      - würde ein draussen noch mal richtig geübtes Sitz oder Platz in der Wohnung helfen können ? Du sagst, er hört gut. Läßt er sich in der Wohnung etwas sagen ? Ich denke an ein (ruhig, aber bestimmt) Sitz sobald er Andeutungen zur Unsicherheit zeigt, dann ein Megalob und ihn wiederwegschicken. So als umlenken des unsicheren Verhaltens in eine Aufgabe – bei manchen hilft das, weil der Hund in dem Moment planlos ist und die „Hilfe“ annimmt. Vorsichtig testen !


      - so oft wie´s geht alleine mit ihm spazieren gehen ? Üben, zusammen Spaß + Erfolg haben, ne Streichelrunde einlegen oder einfach mal auf ne Bank setzen, Hund an der Leine und abwarten.


      *grübel* ... setze gedanklich noch die Puzzleteile zusammen … da muß es noch irgendwas mehr geben, may be die Leute verschweigen aus Scham oder Unwissenheit etwas. Gerade diese „Putzattacken“ klingen nicht nach einem entspannten Zusammenleben im Haus. Weißt du, wie die Frau reagiert hat, wenn der Hund sie anging oder geknurrt hat ?


      Gruß, staffy

    • Hallo Staffy!


      Das ist der Punkt, räumliche Ruhe geht hier nicht. In meine Boxen passt das Kerle nicht rein, die Wohnung ist recht offen, so daß wir alle immer irgendwie zusammen sind. Draußen will er allein nicht bleiben, da "macht er sich vor Angst in die Hose" - und er kennt es wohl auch nicht.


      Ich hatte gestern noch ein langes Gespräch auch mit einer sehr guten Hundetrainerin, die eben mit "solchen" Hunden arbeitet und sie geht ganz stark davon aus, daß die Frau des Hauses u.U. wirklich überreagiert haben muß. Gerade auch, weil er bei Anblick von Besen / Wischmop bzw. deren Stiele ziemlich in sich zusammen sackt. Stachelhalsband bekamen wir ja auch direkt mit überreicht. Sie meint, anhand seines Verhaltens ist ganz klar zu sehen, daß es auf der einen Seite wohl nie wirkliche von der Frau gesteckte Regeln gab. Auf der anderen Seite dann, als sie dann allein mit ihm war, wird das zu Problemen geführt haben. Anhand von Paddys Verhalten geht sie sehr stark davon aus, daß er in welcher Weise auch immer, körperlich bestraft wurde. Sie schätzt die Lage hier auch recht brenzlig ein, eben weil wir keine Trennmöglichkeit haben, mit dem Auto ist Sven ja den ganzen Tag unterwegs, also fällt diese Lösung auch weg, die sonst sicher gegangen wäre, weil er Auto an sich ganz nett findet.


      Je länger ich im Kopf die Gespräche mit den Vorbesitzern durchgehe, desto mehr Punkte und Fehler fallen mir eigentlich auf, die alle in das Schma passen könnten.


      Es ist wohl wirklich sehr wichtig, daß er ein gutes Training bekommt, ohne ständig unter Dauerstress zu stehen - und den hat er hier definitiv. Er kommt aus dem beschwichtigen und Streßkauen gar nicht mehr raus, liegt nie wirklich mal entspannt da, sondern immer auf Spannung usw.


      Leider hat sich immer noch keine neue Pflegestelle gefunden...

    • HAllo Pebbels...ich verfolge dieses Thema recht lange...und kann Dir auchnicht wirklich Ratschläge geben...ich wollte Dir eigentlich auch nur sagen,wie toll ich es von Dir finde,dass Du Dir so viel Mühe gibst....


      :gut: :gut: :gut:

    • Wenn der Hund solche Angst vor Wischmop etc. hat dann lass es doch einfach sein. Wenn denn der Schmutz kniehoch ist dann schick Deinen Mann vor sechs Uhr oder nach neun Uhr abends oder wann immer er/der Postbote/der Frostamann/wer auch immer Zeit hat nach draussen und putze dann. Wenn ich einen verängstigten Neuling hab ist das letzte was ich tue in dessen Anwesenheit putzen. Und wenn mal die Femster nicht picobello glänzen wird das auch nicht der Weltuntergang sein. Gerade wenn das Tier keinerlei Rückzugsmöglichkeit hat kann man doch ein, zwei Tage darauf verzichten.
      Wenn er in keine Box passt - warum organisierst Du dann keine?

    • Hi Pebbels,


      ich weiß ich weiß.... Bachblüten sind nicht der Weisheit letztes Mittel,
      aber hier scheint mir tatsächlich ein Trauma vorzuliegen, dieser Hund hat wahrscheinlich jede Menge schlechte Erfahrungen mit Frauen gemacht.


      Vielleicht hast Du einen Behandler an der Hand? Gerade bei solchen Dingen kann das den Druchbruch bringen!


      Allerdings, und das kann - muss aber nicht sein- eine sog. Erstverschlimmerung (ähnlich homöophatischer Mittel) eintreten. Das heißt Du solltest einen Behandler in direkter Nähe haben der auch wirklich erreichbar ist.


      PS: auch Deine Angst würde ich direkt mitbehandeln lassen, denn hier entwickelt sich schnell ein Kreislauf. (Du immer mehr Angst, der Hund immer unsicherer und eigenmächtiger).


      Frag doch mal bei Flying Paws nach, sie macht das soweit ich weiß mit fachlich fundierter Ausbildung!


      Ganz liebe Grüße
      UND HUT ab vor Deinem Einsatz!
      Indi

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