Was haltet Ihr von Martin Rütter und seiner Art der Hundeerz

  • Zitat

    Klar, nur bei der Aktion hatte der Hund ja gar keine Wahl als sich zu wehren.
    Das ist für mich mehr anstacheln und zu Aktion zwingen als unmissverständlich meine Position vermitteln.


    LG
    das Schnauzermädel



    Klar....ich hab' ja auch nichts gegenteiliges behauptet.

  • Das Video an sich ist und bleibt abstoßend. Die Art, wie mit dem Hund umgegangen wird sieht für jeden, der Hunde liebt, widerlich aus.


    So weit, so gut.....


    aber dann kommen die Fragen:


    wie kommt man an einen solchen Hund noch ran? Was soll man mit dem hochgedrehten Agro-Hund anstellen? Wie kann man sich selbst schützen?
    Wie charakterstark muss ein Hund wohl sein, dass er die Tortur vom Besi überhaupt ausgehalten hat und sich nicht brechen lies?


    und dann kommen die Antworten:


    mit Ruhe. Mit eindeutigen Zeichen, wer der Herr der Situation ist. Mit genauer Zurechtweisung welches Verhalten erwünscht, welches unerwünscht ist. Mit einer Möglichkeit einem Hund entgegenzustehen, für den Schmerzen und Mißhandlung der Alltag war.


    und dann muss man ehrlich sein:


    Das Video ist abschreckend - aber wer könnte es selbst besser machen???

  • Zitat


    Also sorry, langsam fühl ich mich echt ein bisschen deppert. Bin ich die einzige, die der Meinung ist, dass Unterwerfung und brutales Willenbrechen der falsche Ansatz ist?


    Ich schrieb das sinngemäß schon an anderer Stelle... es bringt überhaupt
    nichts, die Sinnhaftigkeit der höheren Mathematik mit Worten zu erklären,
    wenn die Zuhörer der Meinung sind, man braucht in Wahrheit nur die
    4 Grundrechenarten.... vergiss es einfach... und entspann Dich... Du hast
    natürlich recht.... aber Don Quichote gab's schon mal ...


    Ganz nebenbei gesagt habe ich -genau wie Du- Zweifel daran, dass ein
    Hund auf neutralem Gelände mit ausreichend Raum für Individualdistanz
    und ggf. vorheriger körperlicher Auslastung vollkommen unprovoziert
    irgendwelche Leute beisst. Würde er das tatsächlich tun, hielte ich es für
    besser ihn einschläfern zu lassen... bevor wirklich ein Mensch ernsthaft
    zu Schaden kommt.


    Der Ansatz "Ich muss mit dem Hund zusammenleben, also brauch ich
    jetzt und sofort eine Lösung" geht immer vollständig auf Kosten des
    Hundes... aber genau das halten die Zuhörer für die einzige Möglichkeit.
    Was bleibt ist die Erkenntnis: Jeder darf sein Tier quälen so gut er
    kann.... mich interessiert das nicht mehr...

  • [quote="Krambambuli
    Du würdest auch auch nicht übern Kopf streicheln lassen und nen Kecks essen, wenn du um dein Leben kämpfst :???:[/quote]


    Wieso muss er in einer Übungssitzung überhaupt kämpfen? Ich denke, Du
    verstehst nichts davon, was Bonadea überhaupt sagen will.....


    Es geht nicht um die in diesem Video dargestellte Szenen... diesem
    Manne gehört ein lebenslanges Verbot aufgebrummt, jemals noch mal
    ein Tier zu halten, anfassen zu dürfen oder gar auszubilden... nicht mal
    ein Goldfisch im Glas....

  • Zitat

    Wieso nur durch Gewalt?


    Der "gewaltätige" Teil ist der kleinste Teil der "Arbeit".
    Nur die unmissverständliche Grenze, dass man seinen Menschen nicht ernsthaft beißt, die ziehe ich.


    Warum wirkst Du überhaupt auf einen solchen Hund *so* ein, dass vielleicht die Gefahr besteht, er könne beissen? Wieso wird bei der
    Arbeit mit dem Hund überhaupt körperlich eingewirkt? Warum wird
    ein solcher Hund, der vielleicht nur Distanz aufbauen würde, wenn er
    denn dürfte, mit Halsband und Leine in die Nähe eines Trainer gezwungen?
    Warum wird nicht dergestalt gearbeitet, dass eine vorsichtige aber
    freundliche Kontaktaufnahme durch den Hund initiert wird?


    Ich weiss, warum das alles *so* nicht gemacht wird...


    Ich streite nicht ab, dass Euer Vorgehen funktioniert. Es basiert auf
    Berechenbarkeit und Vorhersagbarkeit des Trainerverhaltens. Das
    schafft dem Hund irgendwann eine Quasisicherheit... und die Idee,
    dass er das Antwortverhalten des Trainers beeinflussen kann. Aber
    dieser Weg wird wegen des zweifelhaften Erfolgs nicht richtiger....

  • Ähm hast du gelesen, wie Schnauzermädels Hund war? Soll sie nun nen Zwinger bauen? Das finden die meisten ja eh ätzend.. Und was soll ich mit nem Hund tun, der bei allem - was er nicht bekommt/will- beißt, denn tun, außer einwirken?
    Und der Hund kam nicht zu einem Trainer, sondern zu einem Menschen der ihn behält.

  • Ich wiederhole nochmal meine Frage an dich
    Wieviele Hunde diesen Typs hast du schon geführt?


    Wir reden nicht von Hunden die einen nicht mehr auf die Couch lassen, oder an der Leine pöbeln.


    Und es hat keiner gesagt, wir finden das alles total genial was Schlegel macht. ;)

  • Sofort gibt es bei solchen Problemen eh keine Lösung, das ist ein langer Weg.


    Aber:
    Wenn ich meinen Rüden nehme, den hätte ich natürlich in einen Zwinger oder ein großes Gelände stecken können... Und dann?
    Bei jeder Interaktion hätte er früher oder später gebissen. Eben genau dann, wenn ihm etwas nicht in den Kram passte, weil er mit diesem Vorgehen bisher immer Erfolg hatte.
    Hätte ich mich ihm aber nicht genährt, dann hätte es auch keine Probleme gegeben. Also ewig Einzelhaft?


    LG
    das Schnauzermädel

  • Schnauzer bringts auf den Punkt. Der Hund hat beissen als Problemlösungsstrategie erlernt und wird diese immer dann anwenden, wenn er in Konflikt kommt. Da kann es reichen den Hund anzuschauen, oder ihm im Weg stehen, oder dummerweise mit im Zwinger stehe, wenn er ne Katze sieht und nicht hinkann, oder, oder, oder. Das sind oft Lapalien.
    Das Problem wird man nicht durch Vermeidung von Konflikten und Clicker lösen, so schön das wäre. Da muss man sich dem Konflikt stellen, es AUSHALTEN und dem Hund vermitteln, dass dieses Verhalten ihn keinen Meter weiterbringt.
    Was aber nicht gleichbedeutend mit Leinerucken ist ;)


  • Ich kann mir nicht helfen, auch wenn ich mir wahrscheinlich gleich nen bösen Schiefer einfangen werd. Lass uns mal vom Hund zum Menschen gehen:


    Beim Menschen würde das oben bedeuten, man sperrt z.B. Triebtäter so lange ein, bis sie von alleine lieb werden. In der Zeit hält man alle auslösenden Reize fern, ist ja auch kein Problem in Gefangenschaft. Aber was kommt danach?? Also käme nur "Lebenslänglich" in Frage......
    Weil dem aber nicht so ist, versucht man zu "Resozialisieren"


    zurück zu den Tieren:
    Zootiere, sie haben oft ein gewisses Verhältnis zu ihren Pflegern, aber zahm sind sie deshalb noch lange nicht. Ist für den Hund ein "Zootier" zu sein erstrebenswert? Fast jeder bedauert die armen Kreaturen im Zoo. Alternative wäre die freie Wildbahn, die es für Hunde aber definitiv nicht gibt. Was bleibt übrig??


    Das Resozialisieren
    Es scheint auf jeden Fall die würdigste Lösung für ein Lebewesen zu sein, dessen Verhalten außer Kontrolle geraten ist.
    Da sich die Umwelt nicht umorganisieren lässt,
    muss am Täter gearbeitet werden, hier dem Hund.

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