Was haltet Ihr von Martin Rütter und seiner Art der Hundeerz


  • Irgendwie stellst du dir da etwas völlig abstruses vor?
    Mein Rüde z.B. würde entweder gar keinen Kontakt aufnehmen oder würde sich durchaus freundlich nähern.
    Wenn dann aber irgendetwas passiert, was er so nicht möchte, dann beißt er.
    Als gutes Beispiel, passiert vor etwa 3 Monaten:
    Eine Bekannte, die den Werdegang des Hundes von Anfang an mitverfolgt hat, hat ihn (weil er jetzt ja schon so lange so normal ist) begonnen zu streicheln. Wir unterhielten uns und sie streichelte halt. Hätte sie mich gefragt, hätte ich es nicht erlaubt, sie fragte aber nicht.
    Hund stand da und genoss sichtlich das Streicheln. Dann fand sie es genug, hörte auf und trat einen Schritt zurück. ich hatte zum Glück gerade die Hand im Halsband, weil ich die Leinen wechselte, denn der Hund tickte aus, als hätten wir nie trainiert...


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Bin ich die einzige, die der Meinung ist, dass Unterwerfung und brutales Willenbrechen der falsche Ansatz ist?


    Hat hier jemand gesagt, das er den Hund unterwirft oder bricht? Bisher doch nicht - die nächsten Seiten lese ich erst noch.


    Aber du muss doch einen solchen Hund erst mal eine Basis geben, in der er ansprechbar ist.
    Auch ein Wildtier im Zoo, welches nicht ansprechbar ist, wir auf den Clicker nicht reagieren.
    Zu einem späteren Zeitpunkt kann ein Clicker ein sehr gutes Werkzeug werden, aber nicht am Anfang.
    Laufen ist auch gut und schön und auch nützlich, aber gilt es auch da, das man dort nicht einfach sagt, gut dann rennen wir jetzt mal um den Wald und dann ist er kaputt und ansprechbar.

  • Schnauzermädel -


    das Problem einiger Menschen ist einfach, dass die Vorstellung, dass sich ein Tier anders verhalten könnte (warum auch immer) als in irgendwelchen Theorien, für diese Menschen völlig abstrus ist.


    "Wenn man sich einem Hund vorsichtig und freundlich nähert, dann wird der schon freundlich und vorsichtig zurück reagieren."


    Dass dies bei extrem traumatisierten Hunden vielleicht nicht der Fall ist, kommt in der Theorie nicht vor.... ;)


    Gruß
    Patti

  • Mein erstes Lehrgeld zahlte ich vor über 10 Jahren, als ich mit dem Rücken zu einem Auslauf stand, in dem sich ein reaktiver Hund aufhielt. Ich unterhielt mich mit seinem Betreuer und machte den Fehler nicht zu schauen, wo dieser Hund ist und ging einen Schritt rückwärts. Im nächsten Augenblick hing ich im Zaun, weil der sich meine Kapuze geschnappt hat. Der Schreck war für alle groß und ich war froh, als ich meine Jacke aus hatte und wieder atmen konnte. In dem Moment hätte ich diesen Hund erschlagen könne, während ich nach Luft rang.
    An diesen Hund bin ich auch nie wieder ran gegangen und habe das Training aus sicherer Entfernung geschaut, wie mit dem gearbeitet wurde. Inzwischen ist dieser eines natürlichen Todes gestorben und hatte ein Platz bei netten und erfahrenen Menschen gefunden.


    Ich glaube einem solchen Hund hätte man Jahre lieb und freundlich mit Distanz begegnen können, aber das hätte nichts an seinem Gemütszustand geändert.

  • Ich denke mal, zwei Sachen muss man hier unterscheiden.


    Den Hund, der ein generelles Misstrauen gegen den Menschen erworben hat und genau deswegen immer nach vorne geht, weil er vom Menschen nur schlechtes erwartet.
    Und den Hund, der gelernt hat, dass er mit einer für den Menschen unangenehmen Verhaltensweise, durch bzw. an sein Ziel kommt.


    Meist steckt zwei auch in eins, aber bei eins würde ich erst Vertrauen aufbauen, gerade indem ich Freiheit lasse und erst dann Grenzen ziehen.

  • Zitat

    Ganz nebenbei gesagt habe ich -genau wie Du- Zweifel daran, dass ein
    Hund auf neutralem Gelände mit ausreichend Raum für Individualdistanz
    und ggf. vorheriger körperlicher Auslastung vollkommen unprovoziert
    irgendwelche Leute beisst. Würde er das tatsächlich tun, hielte ich es für
    besser ihn einschläfern zu lassen..
    . bevor wirklich ein Mensch ernsthaft
    zu Schaden kommt.


    :lol:



    Siehste....und genau da faengt meine Arbeit an.


    Hund beisst unprovoziert Menschen, trotz Individualdistanz und Auslastung = einschlaefern.


    Die gleiche Schiene faehrt ja auch Schlegel wie's auschaut.


    "Ich konnte dem Hund nicht helfen also ist es aussichtslos"

  • Zitat

    "Wenn man sich einem Hund vorsichtig und freundlich nähert, dann wird der schon freundlich und vorsichtig zurück reagieren."


    Dass dies bei extrem traumatisierten Hunden vielleicht nicht der Fall ist, kommt in der Theorie nicht vor.... ;)


    ...und dann wird der Hund eingeschlaefert und bezahlt den Preis dafuer das sich so mancher selbsternannte Trainer fuer das nonplus.ultra haelt. Wo sein Wissen und seine Kompetenz aufhoert wird der Hund als "unheilbar" abgestempelt. :roll:

  • erinnert mich an barabara woodhouse...eine englische trainerin, damals als wir unsere kessy bekamen voll in mode: wenn ein hund auch in meinem training nicht toll ist, sollte man ihn besser einschläfern....

  • Zitat

    erinnert mich an barabara woodhouse...eine englische trainerin


    Die Koenigin des Meideverhaltens......und liebstes Kind der Kettenwuergerhersteller.

  • ja, damals als kind hab ich leider nach ihrer art zu erziehen erzogen...war ja selbst erst zehn und dachte, es wär richtig. taga, kennst du das buch "wie erziehe ich meinen hund?"
    ich hab damals selbst diesen bescheuerten zwangsapport versucht und mich gewundert, warum kessy in ihrem leben niemals apportieren wollte... :???:


    heute tut mir das aus tiefstem herzen leid...

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