Berner Sennenhund oder Golden Retriever?

  • Kathrin :gut:


    Bezgl. Auslandshunden: https://www.dogforum.de/hallo-…0Hallo%20hier%20bin%20ich



    Bei vielen Orgas ist immer alles durchweg positiv in den Beschreibungen. Was wenn der Hund Wachtrieb entwickelt? Seine Artgenossen und Besuch zum fressen gern hat? Und und und....


    Ja, es ist schon ziemlich naiv zu glauben, dass du genau den 'bestellten' Hund bekommst. Der lebt dort wahrscheinlich im Tierheim, hat kein Zuhause, sich nirgends eingelebt, wie soll man denn da eine realistische Einschätzung bekommen?


    Mir erschließt sich auch nicht wieso es jetzt sofort sein muss. Was wenn es nicht klappt wie du dir das vorstellst? Was wenn der Hund nicht alleine bleiben kann oder aggressiv ist?


    Diese Bildbestellung geht mir allmählich echt auf den Keks (und das meine ich jetzt nicht nur auf dich bezogen).


    Übrigens, ich fand Hunde auf Fotos und Videos schon oft echt putzig. Im Endefekt fand ich die Hunde 'live' völlig unpassend zu mir, meinen Hunden und meinem Leben. Trotz putziger Beschreibung und süßen Bildern.


    Ich empfehle dir nochmals im Forum herumzulesen, vor allem bei 'Probleme mit eurem Hund'. Und nicht die Augen vor der Realität verschließen.

  • Hallo aljon,


    als "ehemalige" Jurastudentin möchte ich Dir von meinen Lernerfahrungern berichten.
    Ich habe gerade das zweite Staatsexamen bestanden und bin schon wieder am Lernen für den Fachanwalt, der Blödsinn hört wohl nie auf. :roll:


    Die Anfangssemester des Jurastudiums sind so chillig wie wenig andere Studengänger, Man hat 3, 4 Vorlesungen die Woche, keine Anwesenheitspflicht und Nacharbeiten tut man das ja eh nicht, zumindest habe ich das kaum getan. Und dann taucht das Examen am Horizont auf... Je nach Lerntyp zieht man in die Bib ein. Einige können wohl zu Hause lernen, ich eher nicht, ich brauche das Gruppengefühl. Jedenfalls hing ich 6 Tage die Woche in der Bib, inklusive An- und Abfahrt, Mittagessen und Kaffeepausen war ich gute 11, 12 Stunden am Tag da. Und das über mehrere Monate. Ist man endlich fertig fällt man ins Ref. Das schöne Selbstwertgefühl, welches man sich mit dem Bestehen des Ersten Examens angeeignet hat, ist weg und man steht wieder da wie der Ochs vorm Berg. Je nach Ausbildung und auch der Suche nach Herausforderungen bei der Wahl des Ausbilders findet man sich wieder Sonntagnachmittags in der Bib auf der verzweifelten Suche nach der Lösung der mitgegebenen richterlichen Akte, die innerhalb der nächsten 48 Stunden in ein respektables Urteil umgewandelt sein möchte.


    Ich möchte Dir auf gaaar keinen Fall einen Hund madig machen, weil ich meinen Welpi (äh, Junghund) auf nichts in der Welt missen möchte, nur möchte ich Dich warnen, dass das Ende des Jurastudiums das dicke Ende ist. Wenn Du den Hund vorher holst und eine Betreuung für ihn während der 5-stündigen Klausurenkurse etc. hast, genieß die schöne Zeit mit ihm. Aber bitte behalte im Hinterkopf, dass er während des Lernens für das Examen mindestens eine extra Betreuung braucht.


    Eine sehr gute Freundin von mir holte sich zu Beginn des Studiums mit ihrem damaligen Freund einen Welpen, der hat neben seiner eigenen BH Prüfung inzwischen zweimal Examen mit ihr zusammen gemacht, weil er immer mitlernen musste. :) Leider musste sie sich nun von ihm trennen, weil sie einen Job in einer anderen Stadt annahm und dort 6 Tage die Woche 13 Stunden arbeitet. Hund lebt nun beim Exfreund und ist auch glücklich. Die Beiden haben sich den Hund nach der Trennung sehr vernüftig "geteilt", wenn einer mal doch längere Zeit im Ausland war. Ich denke aber, dass der Hund ihr doch sehr fehlt.


    Ich möchte Dir nur bewusst machen, dass der Hund hoffentlich noch leben wird, wenn Du die ersten 6 Semester fertig studiert hast, denn dann wird es erst kompliziert. Behalte bitte einfach im Hinterkopf da kommt noch ein Betreuungsproblem oder lerne zu Hause zu lernen, ohne dabei den sozialen Kontakt zu verlieren.


    Drücke Dir die Daumen!

  • Erstmal: Vielen Dank, Regentröpfchen. Dein Beitrag hat mir wirklich weitergeholfen. Was das Lernen betrifft muss ich sagen, dass ich das in Gruppen nie konnte. Ich denke, wenn es ans Examen geht werde ich Zuhause lernen. Diese Ruhe und das Bewusstsein "für sich, ganz im eigenen Tempo" zu sein, brauche ich um mich konzentrieren zu können. Das mit den sozialen Kontakten muss dann natürlich auch geregelt werden, wobei ich meine freie Zeit eh lieber meinem Partner oder meinem Hund widme. Bin zwar ein ziemlich kommunikativer Mensch, der allerdings froh ist, wenn er wieder in seinen eigenen 4 Wänden ist.


    Was ich jetzt nicht ganz verstehe ist: Wieso sollte ein erwachsener Hund ein größeres ü-Ei sein, als ein Welpe? Der Welpe kann doch auch im Laufe der Zeit Wachtrieb und Aggressionen entwickeln?! Wenn man mit ihm arbeitet und eventuelle Baustellen zu beseitigen hat, dann ist das eben so. Allein diese Denkweise meinerseits spricht doch dafür, dass ich keinen idealen Katalog Hund erwarte. Wenn das hier so aufgefasst wurde, dann muss ich mich entschuldigen, da das wohl an meiner unpräzisen Ausdrucksweise liegt. Wie dem auch sei: Ich bin mir der Verantwortung und der Risiken bewusst. Würde jetzt aber jeder so sehr gegen Auslands/Tierschutz Hunde sein, würden wohl etliche mehr dank dieser Einstellung in Tierheimen verrotten. Bravo!


    Wie ich vom Goldi auf den Dobermann-Mix komme: Sehr enge Freunde meiner Eltern hatten immer Dobermänner und waren absolut begeistert von ihnen. Der Ersthund dieser Leute war übrigens ein Dobermann und es hat alles einwandfrei funktioniert.
    Vielmehr geht es mir darum, dass WENN reinrassig und Welpe, dann Goldi. Wenn erwachsener second hand Hund, dann ein Mischling...Rassen sind FAST egal. Kampfhunde Mixe könnte ich mir schon alleine wegen der Hundesteuer nicht leisten. Es geht mir einfach darum, dass erwachsene Hunde oft besser einschätzbar sind. Und wenn das Tier gut sozialisiert ist, wieso sollte es dann kein erwachsener Hund sein?!


    Und neeeiiin...zum xten mal: Ich warte noch ein wenig mit der Anschaffung. Nicht wie einige 1 Jahr, was ja bei einem Rassehund nicht untypisch ist. Ich warte solange, bis ich meine studentische und finanzielle Situation grob überblicken kann. Wenn ich mir JETZT einen holen wollte, dann hätte ich schon längst einen. Und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

  • Zitat

    Der Welpe kann doch auch im Laufe der Zeit Wachtrieb und Aggressionen entwickeln?!


    Hier kannst Du aber von Anfang an gegensteuern.
    Im Übrigen: der Wachtrieb wird sich bei einer entsprechenden Rasse definitiv entwickeln. Das wird also nicht nur so sein "können", sonst wäre es nämlich kein "Trieb". Aber, bei einem Welpen kannst Du das von Anfang an entsprechend behandeln und das Verhalten in einem gewissen Maße umlenken bzw. so positiv belegen, dass er sein Trieb zwar ausleben kann, gleichzeitig aber händelbar bleibt.


    Bei einem erwachsenen Hund ist dies ggf. auch noch möglich, aber der Weg ist schwerer. Wobei man bei einem erwachsenen Hund viele Charaktereigenschaften schon besser einschätze kann - wenn man sich vor Augen führt, dass der Hund seinen wahren Charakter erst nach ein paar Wochen im neuen Haus offenbaren wird. Es kann also sein, dass der im Tierheim schon aufmüpfige Hund (wo man das noch süß und lustig findet) nach ein paar Wochen im neuen Heim zum absoluten Nervzwerg wird, der nie Ruhe gelernt hat, keine Individualdistanz kennt und absolut kein Benimm. Muss nicht schlimm sein. Man darf nur nicht mit der Erwartung rangehen, dass der erwachsene Hund sich später 100% genau so benehmen wird wie im Tierheim.


    Ich glaube das Ü-Ei bezog sich aber eher auf den "Auslandshund per Bildvermittlung". Davon halte ich auch gar nichts. Ich habe auch mal einen Labbi auf einem Bild und Video kennengelernt und war verliebt. Beim ersten Treffen wars sofort vorbei mit der Liebe :hust: Ich bin ein Freund von "der Hund sucht sich seine Menschen aus genauso aus wie der Mensch den Hund". Damit bin ich gut gefahren. Das geht aber eben nicht wenn man sich nicht wirklich kennenlernt.


    Worauf mit der Frage "warum Dobi-Mix wenn vorher Goldie" sicherlich hingewiesen werden sollte, war dass die beiden Rassen hinsichtlich Charaktereigenschaften sehr sehr unterschiedlich sind. Der Goldie ist ein Hund der in der Regel alle Menschen liebt, kaum wacht und schützt und nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen ist. Der Dobi ist ein sensibler bis hypersensibler Hund mit mittlerer Schärfe und mittlerer Reizschwelle. Heißt, er "tickert" recht schnell aus im Vergleich zum Goldie. Und wenn er austickert, dann kann er auch schnell körperlich werden. Er ist ein Gebrauchshund der über Generationen darauf selektiert wurde zu schützen und zu wachen - kein Hund der andere Menschen unbedingt liebt...obwohl ein gut sozialisierter, erzogener und vorallem gearbeiteter Dobi ein toller Hund ist. Aber grade dieses Arbeiten sollte man sich eben vor Augen führen.


    Dass es ein Mix sein soll, heißt nicht, dass die andere Rasse das Problem aufhebt. Sie kann es sogar noch verschärfen.

  • Zitat


    Dass es ein Mix sein soll, heißt nicht, dass die andere Rasse das Problem aufhebt. Sie kann es sogar noch verschärfen.



    Was genau ist es denn für ein Mix? Denn von gewissen Mischungen sollte man einfach die Finger lassen. Einfach weil es zu brisant werden kann. Da sollte man sich wirklich gut informieren!


    In diesem Forum ist niemand gegen Hunde aus dem Tierschutz! Nur gegen blindes Vertrauen und vorschnelles 'verlieben'.


    Niemand in diesem Thread sagt; lass die Finger von einem Hund. Es wurde bloss gesagt, sei vorsichtig und lass dir genug Zeit :) also nichts wofür man sich angegriffen fühlen muss ;)


    so und jetzt wünsch ich euch ein schönes Wochenende, geniesst die Sonne!

  • Aaaalso, nach dem ich mir eure Beiträge wiederholt durchgelesen habe, habe ich folgendes gemacht:
    Der Tierschutz Orga eine E-Mail geschrieben und genau nachgehakt, ob der Hund DIREKT an mich vermittelt werden würde, oder ob ich die Gelegenheit haben werde ihn vorher persönlich kennenzulernen. Ich habe der Orga geschrieben, dass wenn dem nicht so sein sollte, ich mir diesen Hund als Anfängerin nicht zutraue. Ich muss halt sehen, ob die Chemie zumindest ansatzweise stimmt. Kurz gesagt: Wenn ich ihn vorher nicht kennenlernen darf, kann man sich die Sache mit der Vorkontrolle sparen.


    Nachdem das erledigt war, habe ich die Besitzerin von der Dobermann Mix Hündin angerufen und gefragt WAS GENAU in ihr steckt. Sie meinte, sie weiß es nicht genau, weil sie sie vor 1.5 Jahren aus dem Tierheim geholt hat. Sie denkt aber, dass da Dobermann/Rottweiler/Schäferhund drin ist. Darauf hin hab ich sie gefragt, ob sie denn nicht als Kampfhund in Halle angemeldet werden muss, sie meinte, die Hündin sei beim Ordnungsamt gemeldet, aber die Hündin gilt nicht als Kampfhund.
    Aber dennoch...Dobermann/Rottweiler ist das nicht eine möglicherweise explosive Mischung? ..war mein erster Gedanke.
    Daraufhin habe ich sie nach dem Charakter der Hündin gefragt, auch bezüglich Schutztrieb, den ich ja nicht in einem ausgeprägten Maße haben wollte, weil zu gefährlich.
    Sie meint: Eine super liebe Hündin, die zu jedem hinrennt, problemlos losgeleint Gassi geht und sich mit fremden Hunden gut versteht.
    Die Hündin lebt zur Zeit in einem Rudel und kann im Rudel auch ohne Frauchen alleine bleiben. Die Besitzerin meinte zu mir, dass sie aber nicht weiß, wie sie sich verhalten wird wenn sie ALLEINE in der Wohnung ist, müsste man halt ausprobieren, sagt sie.
    Zur Zeit ist die Hündin läufig und kann, oder sollte, deswegen nicht besucht werden. In 1.5 Wochen wäre das aber möglich.
    Ich habe der Besitzerin gesagt, dass ich sie aber erst im Dezember zu mir nehmen könnte, sie meinte ist kein Problem.
    Sie gibt den Hund ab, weil sie Stress im Eigentümerhaus hat, wo jetzt gerichtlich beschlossen wurde, dass nur noch 1 Katze und 1 Hund erlaubt sind.


    Was meint ihr Profis dazu? ;)

  • Gute Entscheidung bezüglich des Auslandstierschutzes :gut: wie gesagt ich bin nicht gegen einen Tierschutzhund, nur 'Direktimport' kann 'gefährlich' für einen Anfänger sein.


    Zum Dobermann:


    - wenn der Hund aus dem Tierheim stammt muss er in den meisten Fällen eigentlich auch dorthin wieder zurück. Ist das Tierheim informiert worden?
    - warum darfst du sie nicht besuchen wenn sie läufig ist?
    - warum wird sie abgegeben?


    -> von deiner Erzählung her wäre ich sehr skeptisch und glaube eigentlich auch nicht, dass das der Mix ist den du suchst ;)

  • Ich finde es gut, dass du über die Sachen die hier geschrieben werden nachdenkst.


    Warum kann oder darf denn die Hündin nicht besucht werden wenn sie läufig ist? Oder hab ich das falsch verstanden?
    Ansonsten schau sie dir an und lerne sie kennen. Sprich mit den Leuten, frag Ihnen Löcher in den Bauch.


    Ich persönlich finde Dezember immer noch nicht ideal und ich würde (und werde das auch tun wenn ich meinem Zeithund in den nächsten beiden Jahren hole) auf die Semesterferien warten, aber im Endeffekt ist es natürlich immer eure Entscheidung.

  • Sie darf nicht besucht werden, weil ihr das angeblich zu viel Stress in der Läufigkeit wäre. Fand ich komisch, aber ich hatte ja noch nie eine Hündin, deswegen dachte ich, dass das wohl schon so sein wird.
    Ja...eigentlich ist Dobermann/Rottweiler auch nicht mein "Wunsch-Mix" :lol: Ich gucke sie mir aber vielleicht dennoch mal an, weil die Besitzerin nur 20 Minuten fussläufig von mir entfernt wohnt. Bin aber auch noch sehr skeptisch.


    Ich habe schon fast das Gefühl, dass es letztendlich doch ein Welpe wird, nicht weil ich die lieber mag, sondern weil es irgendwie problematischer ist an einen erwachsenen Hund ranzukommen. Nun habe ich schon mal weiter informiert, bezüglich erwachsenem Golden Retriever. Von einem habe ich eine plumpe Antwort bekommen: "Sorry, sie ist keine kleine Hündin und auch nicht für die Stadt geeignet. " Mehr stand da nicht. Da war ich erstmal perplex, wegen dieser Unhöflichkeit. :D Man hätte das ja irgendwie anders ausdrücken können, mal ganz abgesehen von der altmodischen Ansicht großer Hund gehört nur ins Haus.


    Dann ein anderer: Ziemlich positiv reagiert, weil ich Zeit habe (Stundenplan ist schon fast vollständig), weil in meiner Nähe riesengroße Wiesen sind. Dann kam aber: Sie wohnen im 2. Stock? Hmmm...das könnte ein Problem werden, weil sie Angst vorm Treppenlaufen hat. Ich melde mich.
    Oookaaay...das wird also auch nichts.
    Wisst ihr wie ich das meine? Irgendwie hat jeder seine Idealvorstellungen und Ansprüche...und das macht es so schwer an einen erwachsenen Hund ranzukommen.


    Habe schon die Tierheime in Leipzig, Halle, Hannover, Drakenburg und Nienburg abgeklappert. Kein passender Hund dabei weil entweder:
    Nicht geeignet für Kinder (habe aber eine kleine Schwester, die Tiere über alles liebt. )
    Nicht geeignet für Anfänger
    Nur für Leute mit Haus und Garten oder am besten Hof.


    Suuuupeeeeer.
    Da war meine Züchterin im Vergleich super entspannt.

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