Berner Sennenhund oder Golden Retriever?

  • für dich sind 2 Punkte für die Wahl der Rasse ausschlaggebend:


    1. Wohnung ohne Garten


    2. Bewegung


    und daher würde ich einen Golden Retriever nehmen.
    Die 2 Rassen unterscheiden sich gewaltig von einander. Ein Goldie braucht Menschen die sich viel mit ihm bewegen, ein Berner will sich gar nicht viel bewegen. Nach den ersten 2 Jahren (da bewegen sich alle Hunde gerne) wird er immer fauler und will gar keine grossen Runden mehr (Erfahrung Berner-Hundehalter im Ort) Ausnahmen gibt es immer. Ein Goldie kann bei ausreichender Bewegung in einer Wohnung gehalten werden.


    Mein Goldie würde am liebsten auch nur draussen sein auch im Winter bei Schneetreiben. Da ich einen Garten habe kein Problem, dann liegt er halt im Schnee. Will damit sagen, dass große Hunde nur in einer Wohnung halten immer ein Problem ist. Aber wenn schon Wohnung - dann eher ein Goldie, da er bei genügend Auslauf dann auch in einer Wohnung zufrieden ist. Da der Berner nicht so viele Stunden sich bewegen will liegt er natürlich dann vielmehr in einer Wohnung herum, und da ist ein Garten besser.


  • Also ehrlich Wohnungshaltung ist für die meisten Hunde nicht optimal, ich finde aber es kommt drauf an, ob ich meinen Hund auslaste und zwar auch in der Wohnung z.B. mit Suchspielen etc. und ja natürlich kann ich das mit einem Berner.


    Dass ein Berner nur rumliegt ist totaler Quatsch, vielleicht die die zu dick gefüttert werden und sich nicht mehr bewegen können, wir haben sehr viel Kontakt zu Berner -Besitzern und die gehen alle min 1 -2 Stunden am Tag spazieren, laufen etc.... Das brauchen die Hunde auch, jeder Hund wird umso älter er wird ruhiger, was aber die Spaziergänge nicht ersetzt. Wir haben einen relativ kleinen Garten (800 m2) und unserem Hund würde es nie reichen nur im Garten zu sein. Auch allen anderen nicht die ich kenne.

  • Das stimmt schon ein Berner liegt nicht nur herum, aber 1 bis 2 Stunden gehen ist für einen ausgewachsenen Goldie im Vergleich zum Berner auch noch zu wenig. Ein Golden Retriever braucht in der Regel viel mehr Bewegung als ein Berner. Ein Goldie braucht um ausgeglichen zu sein halt mehr Bewegung als ein Berner.
    Das beachten die wenigsten, dass ein Golden Retriever sehr viel bewegt werden muss, auch bei Schlechtwetter - Nässe u. Kälte, da taut er richtig auf.

  • Zitat

    Und zum Lebensalter: Es ist doch wohl was anderes, einem älteren TH Hund noch ein paar Jahre zu geben, als die bewusste Zucht einer Hunderasse zu unterstützen, die als nicht langlebig gilt.


    Durchschnittliche Lebenerwartung hat was mit Gesundheit zu tun - und für mich persönlich ist die verantwortungsbewusste Zucht gesunder, lebenfähiger Hunde das wichtigste, gefolgt von Wesenfestigkeit und Charakter.


    :gut:

  • Als Bernersennenhundbesitzerin, die viele weitere Berner kennt - ja die Berner wurden immer "wuchtiger" gezüchtet. Mein Berner (und viele andere) brauchen auch ihren Auslauf, lange Wandertouren, mitlaufen am Fahrrad auch mit 6 jährigem Berner Sennenhund möglich. Mein Berner möchte immer mit, egal wohin. Dieses pauschalisierte "ein Berner braucht viiiiiel weniger Auslauf" stimmt nicht. Es kommt immer auf die Besitzer und damit auf Ausdauer und Kondition des Berners an. Die meisten schweizer Berner sind viel agiler und schlanker, da dort auf eine gute Zucht Wert gelegt wurde.

  • Also ich war fast in der gleichen Ausgangssituation wie du. Schule abgeschlossen, 2 Monate freie Zeit, danach FSJ, nur hab ich noch zu Hause mit meinem Vater gewohnt (jetzt auch noch). Bei mir wurde es ein Golden. ;) Einfach weil die als anfängertauglich galten und ich mit einem Retrievermischling groß geworden bin.
    Sei dir bewusst, es sind absolute Kinder :D, und die bleiben sie auch mindestens ihre ersten drei bis vier Lebensjahre. Mir zu viel Kindskopf, und dass sie SO sehr andere Menschen und Hunde lieben. Kann dir auch schon ganz schön auf die Nerven gehen. ^^ Allerdings sehr verschmust, sehr agil, sie mögen es, sich zu bewegen.
    Vom WtP hat meine leider nciht sooo viel abbekommen ^^, die macht lieber ihr Ding. Aber das ist von Hund zu Hund und auch in den Linien unterschiedlich.


    Im 2. Stock würde ich mir keinen Berner holen, ich weiß auch, wenn wir zwei hier mal ausziehen, dann eigentlich nur bis maximal 1. Stock oder eben mit einem Aufzug. Sollte es DIE Wohnung sein geht auch bis 2. Stock, meine wiegt 27kg. Gibt aber auch Retriever mit 22kg und mit 38kg. ^^ Kommt auf den einzelnen Hund drauf an.
    Meine ist die Kleinste und Zierlichste im Wurf gewesen. Mir kommt es hierbei, beim Stock, nicht so sehr auf die Gelenke des Hundes an, die von meiner sind top, die kann das laufen, sondern eben für den Fall, dass sie mal krank sein sollte und man sie tragen muss.

  • Natürlich hat ein Goldie noch mehr Bewegungsdrang. Wobei ich immer sag, man kann 2 Stunden mit einem Hund laufen und er ist kaputt, aber eben nur körperlich. Oft ist es besser mal eine halbe Stunde den Kopf auszulasten, dass bringt den Hunden viel mehr.


    Aber das ist auch ein Thema, dass man bedenken muss - mit Studium etc. ist dann genug Zeit für einen Goldie oder eben doch mehr für einen Berner???

  • Ich hab einige im Bekanntenkreis, die studieren (auch eine Jura) und ihre Hunde super ausgelastet bekommen.
    Man muss sich eben Bewusst sein, dass man zeitlich anders plant, gerade am Anfang.

  • Hallo,


    ich will dir ja deinen Traum nicht ausreden, nur du bist schon noch sehr sehr jung, und auch wenn du sagst du und dein Freund ihr seit jetzt nicht erst seit gestern zusammen nur Beziehungen können sich schnell ändern, gerade in diesem Alter.


    Auch beinhaltet dein Plan jetzt erst mal die nächsten 5 Jahre ziemlich konkret nur was ist danach wenn du und dein Freund Vollzeit arbeitet? Vl 30 Min oder länger in die Arbeit habt?


    Weißt du mein Traum ist ebenfalls irgendwann hab ich wieder einen Hund zu haben, doch aktuell bin ich Realist, ich bin 25 Jahre, habe einen Freund (noch?), arbeite 38,5 Stunden die Woche, meine Wohnung hat 45 Quadratmeter, meine Familie lebt 50 km von mir weg.
    Auch mein Freund arbeitet Vollzeit davon mal abgesehen das obwohl wir nun einige Zeit zusammen sind wir das vl bald nicht mehr sind, also fällt eine "Stütze" weg.
    Nur ich kann in die Arbeit keinen Hund mitnehmen (2 Kolleginnen die Angst vor Hunden haben + Riesenkonzern, wenn da jeder seinen Hund mitnimmt das wär ein Spaß)
    Den Hund von MO - DO von 07:00 - 16:30 bzw. Freitag von 07:00 - 13:00 (Fahrtzeit eingerechnet) alleine zu lassen kommt mir unmenschlich vor
    Zu meiner Familie kann ich den Hund aber auch nicht immer bringen (davon abgesehen das mein Traumhund meine Schwester hasst die noch bei meinen Eltern lebt und er mag auch keine Katzen --> Eltern haben 6 Katzen + eigenen Hund der Eifersüchtig auf andere Hunde ist) weil die Distanz zu groß ist.


    Auch wenn ich den Hund finanziell abgesichert hätte und ich ihm alle Liebe entgegenbringe die ich habe und wirklich viel mit ihm trainiere ist das was ich bieten kann, so finde ich, kein Hundegerechetes leben.


    Meine alternative für mich ist jene, ich habe 2 Patenhunde, die die eigentlich auf mich läuft geht ohne den anderen nicht Gassi da sie vor allem Angst hat (wurde schwer misshandelt, und darum gerade die Lösung mit dem anderen Hund gemeinsam zu gehen da sie da sicherer ist, da dies ihr Mitbewohner ist im TH) und wenn ich nicht mitgehe geht sie auch mit keinem anderen (bin neben den Pflegerinnen die einzige der sie so halbwegs vertraut, der größte Fortschritt sie lässt sich fast schon freiwillig das Brustgeschirr anziehen und kommt gerne zu mir raus) der andere ist mein Traumhund und ist der Patenhund von meinem Freund (weswegen ich weiß was der mag oder eben nicht und dieser Hund liebt mich abgöttisch --> genauso wie ich ihn und ich dachte nie das ein Stafford Labrador Mix mein Hund werden könnte)
    Durch die vielen Hunde die ich betreut habe (seit Jänner 8 Hunde wo bis auf 2 alle vermittelt wurden + die 3 Hunde die wir früher hatten) weiß ich allerdings das es unbeschreiblich viele schöne Momente gibt mit den Hunden aber auch sehr sehr traurige und natürlich das ein Hund auch gut und gerne mal 15 Jahre (oder älter) werden kann und das er mal alt, krank und ja auch "langweilig" wird.
    Und darüber machen sich leider zu wenig Gedanken (man siehe in den Tierheimen entweder Hundesenioren mit 10+ oder Junghunde mit ca 1 Jahr die gerade im schönsten Flegelalter sind seltener welche die dazwischen liegen, und wenn dann meist ziemlich verkorkste oder Scheidungswaisen)


    Darum ein Vorschlag, bei euch wird es ja auch ein Tierheim geben, wo man gelegentlich Gassi gehen kann... Vl geht ihr dort mal hin und geht einige Zeit mal Probe vom Junghund bis zum Senior und dann seht ihr wie ihr mit den Hunden agiert ob ihr wirklich bereit dafür seit.
    Und vl findet ihr sogar eine neue Hunderasse die ihr auch in betracht ziehen wollt (und ich will dir die 2 Rassen nicht ausreden obwohl ich Golden Retriever ziemlich abgedroschen finde und ich sowieso ein großer Fan von Mischlingen --> mitlerweile sogar liebend gerne welche wo sogenannte Kampfhunde involviert waren, Schnauzern und HSH bin :))


    LG
    idoless

  • Zitat

    Und zum Lebensalter: Es ist doch wohl was anderes, einem älteren TH Hund noch ein paar Jahre zu geben, als die bewusste Zucht einer Hunderasse zu unterstützen, die als nicht langlebig gilt.


    Durchschnittliche Lebenerwartung hat was mit Gesundheit zu tun - und für mich persönlich ist die verantwortungsbewusste Zucht gesunder, lebenfähiger Hunde das wichtigste, gefolgt von Wesenfestigkeit und Charakter. Und nicht, ob der Berner Flecken auf der Nase hat oder nicht, Schwänze sich ringeln oder nicht usw.


    Zitat

    Hier wird die Optik in den Vordergrund gestellt, und alles andere vom Tisch gewischt und schön geredet.


    :gut:


    Zitat

    Ich habe vorhin nochmal mit meinem Freund gesprochen und er hat etwas sehr interessantes gesagt. Er meinte: Ist doch egal, wenn der Hund nur 8 Jahre alt wird. Wenn wir wissen, dass wir alles für ihn getan haben und er trotzdem früher als andere stirbt, dann ist das so. Das liegt nicht in unserer Hand, und sterben werden sie eh alle irgendwann.
    Ich finde er hat gar nicht mal so unrecht, denn: Wieso sind wir (zukünftige) Hundebesitzer so sehr darauf verbissen einen Hund zu haben, der möglichst alt wird. Wenn seine Zeit gekommen ist und er ein glückliches Leben hatte, dann muss man das doch akzeptieren. Oder übersehe ich hier gerade etwas?


    Vielleicht übersiehst du, dass eine geringe Lebenserwartung definitiv nicht FÜR die Rasse spricht. Es geht nicht darum dass ein Hund so alt wie nur irgendmöglich werden soll - aber nicht einmal das fünfte Lebensjahr zu erreichen ist NICHT normal, auch nicht für Hunde dieser Größe. Tut mir Leid, aber ich verstehe die Menschen nicht, die solche Zuchten auch noch mit ihrem Kauf unterstützen und fördern. Es hat ja einen Grund, warum viele Berner nicht alt werden; sie sind extrem anfällig für Krebs, in allen möglichen Variationen. Das bedeutet, dass der Hund eben nicht nach 7 Jahren einfach plötzlich tot umfällt, sondern dem geht meist eine lange Leidensgeschichte voraus, die meistens mit der Einschläferung endet. Auch Arthritis bereits in jungen Jahren ist weit verbreitet - was sich natürlich besonders gut macht in Verbindung mit regelmäßigem Treppensteigen.


    Hundeliebe bedeutet manchmal eben auch Verzicht. Hier wird versucht mit aller Kraft eine bestimmte Rasse durchzusetzen, obwohl sie nicht zu den eigenen Anforderungen/den wohnlichen Verhältnissen passt, die gesundheitlichen Defizite werden schön geredet bzw. billigend in Kauf genommen. Egal, hauptsache die Optik stimmt. Das ist für mich Egoismus pur, sorry.

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