Ersthund - Rasse wirklich gut überlegt?

  • Zitat

    ( Miralady natürlich nicht als Welpe! Den größten Teil des Weges per ÖNV und 1-2-3 km durch einen großen Park wäre das Programm fürn Anfang, bis die ganze Strecke machbar ist)


    Mit einem Welpen bzw Junghund sind 1-2-3km schon zu viel.
    Mir ist in einem Park ein Vizlar mit besitzer entgegen gekommen. Ich glaube der hund war in miras alter um die 8-10 Monate.
    Der Mann sagte mir das sein Hund niemals müde zu bekommen ist... klar er hat sich ja auch einen Hibbeligen Sportler heran gezogen.
    Wir sind bis zu 1. Lebensjahr nur in die HuSchu und bisschen spazieren gegangen mal auf eine Hundewiese etc aber niemals lange Fahrradstrecken über mehrere Km
    Ein welpe muss erst mal lernen ruhe zu halte d.h es gibt nicht jeden Tag aktion bei manchen Rassen mehr bei manchen weniger
    Wichtig ist vorerst das der Welpe stubenrein wird und gut an der leine gehen kann bzw Abrufbar ist (was man bei welpen sehr gut trainert bekommen, wobei es dort auch wieder andere exemplare gibt)


    Also in dem ersten Jahr würde ich den Hund überhaupt nicht am Fahrrad laufen lassen bzw ihn daran gewöhnen neben dem rad zu laufen in dem ich es schiebe aber dazu muss der Junghund erst mal gut an der leine laufen.

  • Ich finde das immer faszinierend, wenn eine Rasse ausgesucht wird, und dann aber die rassetypischen Eigenschaften weggeredet werden. Eine Rasse sucht man doch aufgrund ihrer typischen Eigenschaften aus, man sollte diese dann auch haben wollen, oder?


    Beim Dobermann ist der ausgeprägte Schutztrieb nun mal eine typische Eigenschaft. Und ich finde es unvernünftig, von vorn herein darauf zu planen, einen solchen Hund ins Büro mitzunehmen. Andere Menschen, evtl. nicht jeder hundeaffin, andere Hunde, jemand der sein Baby - also bald Kleinkind - auch mal mitbringt.... Echten Schutztrieb willst du nicht wirklich!
    Und warum will man einen typischen Schutzhund, um dann zu hoffen, dass genau diese Eigenschaft dann weniger ausgeprägt ist?? Dann hol ich mir doch gleich einen Hund, bei dem der schutztrieb nicht in der ausprägung zu erwarten ist.


    Was ist noch Dobi-typisch - laut der hier vertretenen Dobermannkenner?


    Hohe Sensibilität - klingt toll, ist aber für einen Hundeanfänger sicher nicht einfach.
    Sportlich - sind sehr viele andere Rassen auch.
    Starker Jagdtrieb - ist hier gar nicht erwünscht! Unter Umständen nicht ableinbar - finde ich total blöd, wenn man den Hund beim Laufen oder Radfahren mit hat, wenn er immer an der Leine sein muss. Das macht es mega-anstrengend.
    Die Optik - scheint hier fast der ausschlaggebende Punkt zu sein, mit der irrigen Annahme, Kurzhaarhunde würden weniger haaren....


    Ich persönlich wollte einen mittelgroßen, leichten, kurzhaarigen, nicht haarenden, sportlichen Hund, kein Schutztrieb, wenig Jagdtrieb, für alles zu haben, als Reitbegleithund, bissel Tricks und Agility vielleicht, freundlich und überall gerne gesehen. Hab ich auch gefunden - ist aber kein Dobermann....



  • :gut: meine Gedanken! ich denke, dobis sind super - aber nicht in einem Büro. es gibt geeignetere Hunde die genau so schön und imposant sein können. wenn du ein Superstar mit deinem Hund werden willst: nimm dir einen grosspudel aus einer amerikaner-Linie. diese Hunde werden ziemlich gross (65cm schulterhöhe schaffen die locker). die sind lieb, gerne gesehen, haben jeden menschen lieb, die menschen haben die Hunde lieb, sie haaren nicht, sie sind super Sportler und ja, ein kleines bitzeli jagen können sie auch (muss aber nicht sein). sie sehen aus wie grosse plüschteddys und stell dir einfach vor, du stehst mit so einem Hund irgendwo und vor dir steht eine japanische Reisegruppe und fotografiert den Hund........ das passiert dir mit einem dobi wahrscheinlich nicht. ;)

  • Zwei Dinge möchte ich Dir auch mitteilen.
    Mein erster Hund war glatt- bzw. kurzhaarig. Es war die Hölle diese Haare aus irgendwelchen Teppichen oder Textilien zu bekommen. Zum Teil habe ich mit einer Pinzette gearbeitet!


    Was spricht gegen ein Tierheim- oder Pflegestellenhund???
    Es muß kein Ü-Ei sein. Du hast die Möglichkeit das Tier kennen zu lernen und wenn Du Glück hast (wie ich) kann das ein ganz toller Hund ohne Baustellen sein. Sparky ist übrigens auch ein Bürohund.
    Ich finde es Schade, dass 2te Hand Hunde oft als schwierig hingestellt werden.

  • Das Problem hier ist ja nicht der 2. Hand Hund, sondern der 2. Hand Dobermann, den ich persönlich für mit ziemlicher Sicherheit als ungeeignet einstufen würde.
    Wie weiter oben schon mal gesagt, bei einer Rasse die als im allgemeinen freundlich gegenüber Fremden gilt, hätte ich deutlich weniger Bedenken, dass das mit Büro und Co relativ problemlos funktionieren könnte.


    Nochmal die Frage:
    Wieso der Dobermann?
    Die Punkte die hier für diese Rasse angeführt werden, erfüllen 150 andere Rassen auch und zwar ohne die typischen Dobermanneigenschaften, die dem Vorhaben hier im Wege stehen.


    Und bevor es einer falsch versteht: Der Dobermann ist eine wundervolle Rasse, ich möchte nie mehr ohne einen Leben, aber durch die Zeit im Tierheim und die Freundschaft mit vielen Züchtern habe ich bei dieser Rasse zu oft erlebt, wozu diese Anfangseinstellung viel zu oft führt.
    Der Dobermann ist ein Gebrauchshund, nicht mehr ganz so heftig wie der Mali, aber einem Leistungs DSH steht er in Anforderungen an den Besitzer kaum nach, allerdings wird er in letzter Zeit viel zu oft als Familienbegleithund beworben. Vermutlich will man damit etwas weg vom Hollywood-geprägten Image vom ständig zähnefletschend Wachhund, was man damit bewirkt ist dass man zu oft einen Käuferkreis anspricht, der einem solchen Hund nicht gewachsen ist. Wenn man schon mit der Einstellung ran geht...."och vielleicht hat meiner das ja nicht" wird man mit ziemlicher Sicherheit sehr schnell Schiffbruch erleiden

  • Nicht haarend? Sportlich? Büro? - Auch wenn ihn die meisten aus mir völlig unverständlichen Gründen nicht mögen: Großpudel! Wenn die nicht pudelmäßig mit Mütze etc. geschoren werden, sehen die auch noch toll aus.

  • Zitat


    Und das muss ich auch verneinen. Wenn du einen Nichthaarenenden Hund möchtest bleibt nur ein Nackthund übrig die sind aber nicht unbedingt so groß
    Ich wäre manchmal froh wenn Mira langes fell hätte denn die kleinen und kurzen Haare setzen sich in alles rein und sind nicht sehr einfach wieder raus zu bekommen


    Auch wenn es eh nicht zu Debatte steht:
    Das stimmt nicht! Peruanische oder Mexikanische Nackthunde werden bis 65cm, und zudem haaren z.B. Pudel, Wasserhunde, die ganzen Bichons, Powder Puffs etc auch so gut wie gar nicht..

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    Leute, ihr seit doch verrückt ...


    Ja, etwas verrückt - hundeverrückt - sind viele hier schon. Das gibt auch gern mal ordentlich Zoff aber dafür auch ne Menge guter infos. Rücksicht genommen wird dabei i.d.R. nur auf Hunde, Menschen kriegen schon mal ne Breitseite ab.


    Zitat

    Ich hab mich eigentlich nur eingemischt, weil ich diesen Satz 'Ich will einen sportlichen Hund' so klassisch finde.


    Zitat

    Wieso muss man die Aussage 'Ich will einen sportlichen Hund' ins "lächerliche" (klassische) ziehen? Hab ja schon geschrieben, dass ich bei jedem Wetter (d.h. auch bei -15°C und Schnee) 8km Arbeitsweg (mit Rad) habe. Das MUSS drin sein ( Miralady natürlich nicht als Welpe! Den größten Teil des Weges per ÖNV und 1-2-3 km durch einen großen Park wäre das Programm fürn Anfang, bis die ganze Strecke machbar ist)


    Elan für weiterer 20-30km soll auch mal da sein. Nicht tägl. aber 2,3 mal die Woche (ich brauch selbst meinen "Auslauf" um ausgelichen zu sein). Alternativ Training, Obedience, Frisbee, Tricks egal ... nicht nur für den Hund, sondern auch für mich. Daher "aktiv/sportlich".


    Das mit dem 8km Arbeitsweg am Rad habe ich überlesen, sorry. Dein Programm las sich für mich so wie der ganz normale Alltag von allen relativ begeisterten Hundebesitzern (und damit fast alle DF-Mitgleider und meine halbe Nachbarschaft) und der kann von fast jedem mittelgroßen, gesunden Hund bewältigt werden.


    Es gibt in meinem post (und in einigen anderen) einen leicht gereizten Unterton weil Du beratungsresistent erscheinst.
    Ich bin Hundeanfängerin und weiss wie schwer es ist einen Hund gross zu bekommen, wenn er mehr können muss als nur im Garten rumhängen. Und ich habe ein ziemlich einfaches Exemplar - keinen Doberman.
    Ich unterstell Dir (vielleicht zu Unrecht, sorry) eine bestimmte Form von Selbstüberschätzung, die ich schon bei vielen Leuten beobachtet habe (mich eingeschlossen!). Da halten sich Leute z.B. für sehr intelligent und besonders - und dann muss es natürlich ein Border Collie sein. Da steht in einer Rassebschreibung 'kein Anfängerhund' und die Menschen denken, dass ein Anfänger jemand ist, der dumm, unfähig oder unmotiviert ist - was natürlich niemals auf sie zutrifft! Dabei heisst Anfänger erstmal nur, dass man keine Vorerfahrung hat und einfach nicht weiss, dass der Hund jetzt gähnt nicht weil er müde ist, sondern weil er Stress hat (usw usw usw)


    Eine gute Freundin von mir hat einen wundervollen Hund (Mischling aus dem Tierschutz), der unglaublich gut auf Deine Wunschbeschreibung passt. Und das Fräulein ist ein Halbtagsjob. Nicht nur weil sie mehr Haare produziert als ein kleiner Friseurladen, sondern weil die Mischung aus Triebigkeit, Intelligenz, starkem Bewegungsdrang und niedriger Reizschwelle viele Alltagsaktivitäten zu einer Dauerherausforderung macht.
    Sie ist leichter zu händeln, wenn sie ordentlich ausgelastet ist, aber da sie entweder ein Herzproblem oder allergisches Asthma hat (muss noch geklärt werden. Aktueller Tierarztstand nur für dieses Problem ca 250 Euro aber das ist erst der Anfang) ist es leider nicht so einfach sie ordentlich zu fordern.
    An sonstigen Tierarztkosten waren es dieses Jahr fast 1000Euro: 500 für eine Not-op wegen einer Scherbe in der Pfote (ist übrigens beim dog-frisbee passiert), der Rest für die beginnende Suche nach dem Hustenproblem und die Behandlung einer plötzliche Inkontinenz. Nach vielen vielen Untersuchung (und vielen Pipipfützen überall in der Wohnung) kam man zum Schluss dass der Hund die Trennung von Frauchen und Herrchen nicht gut verkraftet hat. So sieht das Leben mit einem intelligenten und sensiblen Hund eventuell auch aus.


    Zum Thema Haaren wurde schon was gesagt. Kurzhaarige Hunde haaren häufig wie irre und wegen der Textur der Haare bekommt man die unglaublich schwer weg. Sich einen kurzhaarigen Hund anzuschaffen wenn man wenig Haare im Haus haben will ist ein klassisches Eigentor.



    Es ist natürlich Deine Entscheidung, wie Du Dein Leben verbringen willst, aber für das gemeinsame Glück von Dir und Deinem zukünftigen Hund hoffe ich, dass Du die rosarote Brille absetzt, bevor Du auf Züchtersuche gehst.


    Aber das Zusammenleben mit einem Hund ist auch etwas wunderbares und ich wünsche Dir viel Spass dabei.

  • Ich würde empfehlen, wenn es denn unbedingt ein Dobermann sein soll, das der TS 1. sich einen vom seriösen Züchter holt und 2. im Vorfeld mal ein Treffen mit Dobermann Halter/innen besucht. Wir haben das jetzt mit unserer Rasse gemacht und dann den Wunsch von einem Rüden abgeschrieben und werden uns eine Hündin holen.

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