Suche ruhige Beschäftigungsmöglichkeiten für den Spaziergang

  • Hallo zusammen,


    es geht um Nala, ihreszeichens Bernersennen-Collie-DSH-Mix und nun schon neun Jahre alt. Die Gute hat sich bislang bei Spaziergängen immer aufgeführt, als sei sie nicht neun Jahre, sondern erst neun Monate. Ihr liebstes Spielzeug ist ein Kong, den man ihr immer am Besten möglichst weit geworfen hat, dann ist sie hinterher geflitzt wie ein junges Reh.


    Nun erzählt mir gestern Abend die kleine Schwester von meinem Freund (Nala lebt bei seiner Mutter), dass die Nala beim Kongspielen mit den Hinterläufen verkrampft wäre und nun so eine Art Hexenschuss hätte. Man wäre wohl direkt beim Tierarzt mit ihr gewesen und sie soll da nun eine "Lasertherapie" bekommen, es könnte wohl auch noch eine Lähmung auftreten (wobei ich mir da denke, kann eine Lähmung erst nach mehreren Tagen eintreten?). Was sie genau hat, weiß ich noch nicht, wir wollen heute mal zu der Mama von meinem Freund fahren und mal nachfragen.


    Natürlich ist zukünftig wildes Rennen und Toben (zumindest erstmal) verboten. Trotzdem soll Nala ja nicht nur neben uns her trotten, sondern wir möchten ihr Beschäftigung bieten. Was kann man denn neben Leckerli verstecken und suchen lassen noch an ruhigen Dingen machen? Hatte auch schonmal an Kong verstecken gedacht, aber ich fürchte, Nala wird nicht verstehen, warum wir den nur noch verstecken und nicht mehr werfen.


    Habt ihr noch Ideen?

  • Hallo Nicole!


    ja, eine Lähmung kann auch erst nach ein paar Tagen eintreten. Je nachdem wo der Nerv eingeklemmt ist und ob eine Schwellung dazu kommt. ;)


    Spontan fallen mir auch nur Suchspiele ein.


    Vielleicht noch ein bisschen UO?

  • Also es ist ein doppelter Bandscheibenvorfall :(


    Erstmal absolut nur die nötigsten Bewegungen, die Tierärztin meinte auch, dass auf Lebenszeit kein Springen, Rennen, Kong werfen mehr drin ist, eben alle Dinge, die auf den Rücken gehen, denn das würde ihre Lebenszeit verkürzen. :(


    Den Kong hat die Mama von meinem Freund schon verschenkt, sie meinte auch, dass Nala es nicht verstehen würde, wenn der Kong nicht mehr geworfen werden darf. Hrmpf.


    gesendet von unterwegs...

  • Hallo!
    Ich hab ja hier auch eine Opi, der nicht mehr so rennen kann. Dennoch möchte er hin und wieder beschäftigt werden. Ich mache sehr viel Nasenarbeit mit ihm. Das lastet ihn vom Kopf her aus, überfordert ihn aber körperlich nicht. Es gibt ganz viele verschiede Möglichkeiten an sowas ran zu gehen. Über Fährtensuchen, Gegenstandssuche und Personensuche gibt es verschiedene Möglichkeiten etwas mit dem Hund (auch Im Alter) zu machen. Du kannst den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen.


    Bei der Gegenstandssuche nimmst du einen Futterbeuten oder ein Spielzeug. Du setzt deinen Hund irgendwo ab oder machst ihn fest. Dann entfernst du dich im Halbkreis von deinem Hund. Alle paar Schritte tust du so, als würdest du die Beute auf den Boden legen. An einer Stelle dann legst du es tatsächlich ab. Wichtig ist, dass der Hund nicht sieht, dass du die Beute abgelegt hast (soll ja mit der Nase und nicht mit den Augen suchen). Du tust dann aber noch weiterhin so, als würdest du es irgendwo ablegen. Beim Hund angekommen schickst du sie auf Suche. Da könntest hier auch mit Geschirr und Leine arbeiten, wenn dein Hund zu sehr losstürmt.
    Hat dein Hund das verstanden, kannst du die Entfernung etwas steigern. Wird das langweilig, dann legst du Laub drüber, damit der Hund die Beute nicht direkt sieht (achte nur drauf, dass du das Laub auch an den Stellen bewegst, an denen du nur so tust als würdest du die Beute ablegen). Noch ein Level weiter könntest du deinen Hund über Kopf suchen lassen und die Beute in Streuchern und an Bäume hängen.


    Bei der Personensuche brauchst du eine weitere Person. Diese bekommt die Beute und versteckt sich ein Stück weiter hinter Bäumen etc. Findet der Hund diese Person ist halt große Party!


    Bei der Fährtensuche legst du - wie der Begriff schon sagt - deinem Hund eine Fährte. Entweder eine Scheppfährte oder eine Sprühfährte. Bei der Schleppfährte kannst du ein Würstchen an ein Band binden und dieses über dem Boden hinter dir her ziehen (den eigenen Hund gut festmachen, sonst ist die Wurst im Bauch, bevor die Fährte fertig ist). Oder aber du nimmst das Würstchenwasser und spühst damit mit einer Sprühflasche eine Fährte. Achte dabei auf jeden Fall darauf, dass du am Anfang nur geradeaus gehst und die Fährte nicht zu lang machst. Klappt das gut, dann langsam verlängern. Schwieriger wird es dann, wenn man Winkel einbaut. Bitte am Anfang eine kurze Strecke wählen und nur einen Winkel einbauen.


    Bitte achte darauf, dass du solche Sucharbeiten nur mit Hilfe eines gut sitzenden Geschirrs machen solltest. Durch das Geschirr und der Leine (3-5 Meter Schleppleine sind hier ideal) kannst du die Gescheindigkeit drosseln. Kleiner Tipp, wenn der Hund arg ziehen sollte: Handschuhe anziehen, sonst Verbrennungen!

  • @Yvonne&Bobby wow, vielen dank für den ausführlichen Beitrag! Das werde ich nach und nach mal alles ausprobieren! Danke danke danke!!! :)


    gesendet von unterwegs...

  • Seh gerne!


    Ich hatte selbst mit Bobby nach Möglichkeiten gesucht nachdem ich in vom Agility in Rente geschickt habe.
    Ich hatte dann einen Workshop in einer Hundeschule besucht. Hier wurden die einzelnen Sachen vorgestellt. Ich habe einiges dann noch weiter ausgebaut. Aus der Gegenstandssuche habe ich nun eine "Weg-zurück-Suche" aufgebaut. Das sieht dann so aus, dass ich auf dem Weg etwas "verliere" und einige Meter später den Hund den Weg zurück zum Suchen schicke. Er sucht dann Gegenstände, die nach mir riechen. Meistens nehme ich dafür Tempopäckchen, Werbekugelschreiber oder so. Sachen, die ich verkraften kann, wenn wir sie nicht wieder finden.
    Das baust du quasi au wie die Gegenstandssuche, nur dass du immer unterschiedliche Gegenstände "versteckst".


    Mittlerweile gebe ich selbst schonmal kurze Workshops für bekannte Hundeleute, die eine Alternative suchen.

  • Auch wenn mein Hund körperlich nicht eingeschränkt ist, machen wir diese Nasenspiele ganz viel. Ich nehme mit Harry sogar einmal die Woche an einem "Schnüffelkurs" teil.


    Was ich auch ganz toll finde, ist die Vergleichssuche. Du versteckst etwas mit einem charakteristischen Geruch (ideal eignen sich Teebeutel). Wie schon beschrieben, wenn der Hund dabei zusieht, mehrfach am Boden herumkramen. Dann läßt Du den Hund an einem Teebeutel mit gleichem Inhalt schnüffeln und forderst ihn auf diesen Geruch zu finden. Wenn der Hund das gerafft hat, wird die Schwierigkeit erhöht, indem mehrere Teebeutel verschiedener Geschmacksrichtungen versteckt werden, aber nur der eine der der Duftprobe entspricht, gefunden werden soll. Wenn der Hund das erstmal verstanden hast, kannst Du die Teesorten beliebig variieren, die Hundenase ist unbeirrbar.


    Ähnlich kannst Du es machen, indem Du Dir ein paar Bierdeckel besorgst und einen davon in eine Plastiktüte mit irgendeinem Gewürzkraut (z.B. getrockneter Majoran) tust. Dann legst Du den "kontaminierten" aus der Plastiktüte und mehrere andere Bierdeckel mit etwas Abstand zueinander aus. Das kann man ganz offen machen, da sich die Bierdeckel ja nicht voneinander unterscheiden. Du musst Dir nur merken, welcher der richtige ist :D . Dann die Plastiktüte hinhalten, damit der Hund weiß, was er suchen soll. Wenn der Hund den richtigen Bierdeckel beschnuppert, wird gefeiert und belohnt. In der Folge kann man dann noch eine deutliche Form des Verweisens einführen, z.B. durch Vorliegen. Da sagt man dann am Anfang, sobald der Hund das Richtige gefunden hat, ganz schnell Platz. Später macht er das von ganz alleine.


    Ist Dein Hund mit Clickern vertraut? Das würde ich sonst auf jeden Fall anfangen für solche Suchspiele, weil man am Anfang einfach superschnell bestätigen muss, auch wenn der Hund nur zufällig den gesuchten Gegenstand mit der Nase berührt.


    Wir haben im Schnüffelkurs auf Anleitung der Trainerin alles supereasy angefangen. Bei der Gegenstandssuche wurde bei den ersten Versuchen nicht mal wirklich versteckt und ein Gegenstand gewählt, auf den der Hund total abfährt (bei Harry war es ein Ball). Hund absitzen lassen, Gegenstand sichtbar ein paar Meter weiter ablegen und Freigabekommando geben. Wenn das klappt, statt des Freigabekommandos das Kommando einführen, das für die Suche verwendet werden soll, damit Hundi zukünftig weiß, welche Aufgabe gefordert ist.


    Lt. Trainerin ist es sehr wichtig, dass man für jede Aufgabe ein anderes Kommando wählt. Für den Hund ist z.B. die Suche nach einem Gegenstand in der Fläche was deutlich anderes als eine Rücksuche am Wegrand.


    Noch ein ganz kleiner Hinweis: in unserem Schnüffelkurs (wir sind drei bis fünf Teams) haben alle Hunde ihre bevorzugten Suchaufgaben, aber auf Mantrailing (Mannsuche), fahren sie alle total ab und zwar so vehement, dass ich ein bisschen Zweifel hätte, ob das das richtige für einen Hund mit Rückgratschäden ist. Da müsst Ihr dann halt sehen, wie Eure abgeht.


    Huch, jetzt habe ich einen ganzen Roman geschrieben. Hoffentlich findet Ihr in der Nasenbeschäftigung einen adäquaten Ersatz für die Wurfspiele. Sei nicht enttäuscht, wenn Eure Hündin, das nicht von Anfang an so sieht.


    LG Appelschnut


    PS: ganz praktisch hat Harry schon mal eine Armbanduhr, die ich im Wald verloren hatte gefunden. :D

  • Appelschnut, danke für deinen langen Beitrag! Nala sucht ja schon gerne Leckerli, also könnte man sie denke ich leicht auf Teebeutel oder Bierdeckel 'umpolen'. Früher ist mit ihr mal geklickert worden, vllt kann man das auch wieder aufleben lassen. Muss ich mal ausprobieren.


    Tausend Dank euch beiden!!!


    gesendet von unterwegs...

  • Der Thread kommt grade echt wie gerufen...habe gerade das selbe Problem wie du Luby =( Zielobjektsuche machen wr ja sowieso schon ein paar Monate, die Idee mit der Vergleichssuche werde ich mir gleich merken das hört sich super an!
    (Gibts irgendwo ne ausführliche Anleitung wie man das aufbaut?)

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