Besuchshunde Ausbildung

  • Puf macht es auf seine typische Art :D ....er geht in den Raum und schmettert sein "Arouhhhh" los, da schaut selbst die stark an Demenz erkrankte Dame und lächelt ganz leicht :herzen1:


    Dann gehen wir von "Mieter" zu "Mieter" (die Bewohner werden dort Mieter genannt und nicht Bewohner :-) ) und sie begrüßen den Hund, sofern sie es wollen...


    Bei unseren Kindergartenkinder ist es ähnlich, da "arouuht" Puf auch, nur das dort die Kinder nach der allgemeinen Begrüßung, wenn die allgemeine Ruhe wieder eingekehrt ist, einzeln zum Hund gehen und "Hallo" sagen und ihn streicheln, nachdem sie mich gefragt haben, ob es ok sei. Grad bei den Kindern achten wir drauf, dass es mit Ruhe läuft und gewisse Regeln eingehalten werden - niedlich ist es, wenn man beobachtet, dass selbst die ängstlichen Kinder inzwischen ihren Eltern erklären, wie man richtig auf Hunde zugeht und was man macht, wenn ein Hund auf einen zuläuft :D :bindafür:


    So läuft es auch bei den Leuten von "unserer" Behindertenwerkstatt ab, wobei er dort nachher ohne Leine unterwegs ist und schaut, wo er was abgreifen kann....Puf hat es ganz gut drauf zu erkennen, wer ihn streicheln will und wer nicht, ich achte aber drauf, dass er nicht anspringt (grad bei den Rollstuhlfahrern, da möchte der Hund zu gern mitfahren)

  • Danke für eure Erfahrungsberichte! :gut:


    Mir wird aber grad bewusst, dass das bei uns ein komplexeres Thema ist, da wir ja nicht nur 1x wöchentlich rein zu Besuch im Altenheim sind, sondern es ja Alltag ist, dass er derzeit 4x 4 Stunden mit mir dort im Büro/im Altenheim verbringt. Somit wird die Unterscheidung auch schwieriger. Es kommen auch viele Angehörige bzw das Personal zu uns rein und momentan ist das zwar alles kein Problem, da ein Welpe ja niedlich ist, aber als ausgewachsener Hund zB Dreckpfotenspuren auf weisser Schwesternkleidung hinterlassen, ist auf Dauer sicherlich nicht toll. Evtl lass ich ihn als Begrüßung sitzen und übe ein Kommando mit ihm ein, dass er mit den Pfoten hoch darf, denn ich denke, dass er sehr gut als Besuchshund geeignet wäre und mich eine solche Ausbildung sehr interessieren würde.



    Genauso Futterbestätigung - die kommt ausschließlich von mir, wenn er nach der Kontaktaufnahme wieder brav in sein Körbchen geht oder er auf Rückruf seine Aufmerksamkeit wieder mir zuwendet, da er sonst nur mit Erwartungshaltung an der Bürotüre sitzen würde, da er sehr verfressen ist und die Leute ja eigentlich zwecks einem anderen Anliegen als Hundebeschäftigung zu uns ins Büro kommen.


    Aufmerksamkeit der Leute scheint bei ihm aber als Bestätigung für die Kontaktaufnahme ausreichend zu sein, da er gerne im Mittelpunkt steht und somit bei Fremden nicht "angelockt" werden muss.


    Ich lese weiter fleißig hier mit und finde es toll, dass ihr von euch berichtet!


    lG
    Karin

  • Hallo Karin,


    ich glaube gar nicht, dass es für deinen Hund so ein Problem sein wird, die Orte bzw. Situationen zu unterscheiden.


    Du könntest deinem Hund später auch als "Einsatzsignal" ein Halstuch anziehen, wenn du zu den Besuchen startest und dann gezielt mit ihm trainieren, wie er sich bei den Besuchen verhalten muss. Wichtig ist nur, dass später niemand deinen Hund bei den Besuchen am Halstuch/ Geschirr festhält und ihn hindert, auf Abstand zu gehen.


    Am Arbeitsplatz würde ich Besucher bitten, den Hund zu ignorieren. Wenn du möchtest, dass er ruhig in seinem Korb bleibt, machen Besucher es ihm unnötig schwer, wenn sie seine Aufmerksamkeit bestätigen. Ich habe das anfangs immer wieder freundlich erklärt und das wurde auch verständnisvoll aufgenommen.


    Dass dein Hund später keine Tabletten/kein Essen auf- bzw. annimmt, kannst du auch schon jetzt spielerisch trainieren. Am besten fängst du mit für deinen Hund unattraktiven Nahrungsmitteln an (vielleicht trockenes Brot?) und übst mit ihm Nein (gar nicht erst aufnehmen) und Aus (aufgenommenes ausspucken) im Tausch mit einem "Superleckerchen". Erst in der Wohnung ohne Ablenkung, wenn das sitzt, auch an anderen Orten und mit jeweiliger Steigerung der Attraktivität der Nahrungsmittel. Ich übe beides immer noch regelmäßig in verschiedenen Varianten- z.B. werfe ich Futter, wenn wir spazieren gehen, und lasse sie daran vorbeilaufen oder werfe Futter und stoppe sie mit einem Kommando, kurz bevor sie zuschnappen will oder lege mehrere Stückchen Futter aus, aber lasse sie nur eins nehmen. Unabhängig vom Besuchsdienst gibt es mir auch unterwegs mehr Sicherheit, wenn meine Hündin nicht im Alleingang jeden Mist frisst.

  • Meine Hündin wurde auch einem Seniorenheimtest unterzogen und nun geht sie ältere Menschen besuchen und lässt sich streichel und findet das wunderbar.
    Vor kurzem hat sie einen neuen "Job". Kindertagesstätte. Kinder freuen sich riesig und der Hund wird geschmust, gedreht, gezogen, gedrückt und hin und her gescheucht. Inzwischen haben wir mit den Betreuern und Kindern den richtigen Umgang mit Hund geübt.
    Sie kommt auch täglich mit ins Büro. Dafür bin ich meinem Arbeitgeber und meinen Kollegen sehr dankbar. Doch ich denke, die bekommen selber sehr viel zurück :) Alle sind so entspannt durch den Hund und man sieht seine sonst so wortkargen und zurückhaltenden Kollegen mit einer hohen Stimme seltsame Bewegungen machen :))
    Mein kleiner Schatz ist aber auch ein Schatz. Sie läuft in jedes Büro, begrüßt jeden einzeln und ist einfach cool. Egal wie viele Leute durch die Gänge laufen oder ins Büro kommen, sie ist entspannt. Und ich freue mich, wenn sie dann auf der Wiese richtig Gas gibt und einfach Spaß hat :)

  • Hallo,


    unsere Mädels mussten eine Prüfung ablegen. Impfungen und regelmäßige Wurmkuren sind bei solchen Einsätzen Voraussetzung.


    Icy ist nun seit drei Jahren als Besuchshund im Einsatz. ;)
    Sky war die letzten zwei Jahre ihres Lebens ebenfalls im Einsatz und wurde letztes Jahr leider eingeschläfert. Sie wird von uns und unseren Bewohnern immer noch schmerzlichst vermisst. :( :


    Diese Einsätze sind Arbeit für die Hunde und je nach dem wie viele Bewohner daran teilnehmen müssen sich die Hunde auf immer neue Situationen einstellen. Die Einsatzorte sind bei uns unterschiedlich vom Altenheim bis zu einer Wohngruppe wo mit den Bewohnern spazieren gegangen wird. Die Bewohner beschäftigen sich mit den Hunden, die Hunde führen Tricks vor und alle haben eine schöne Stunde miteinander.
    Es ist eine der schönsten Freizeitbeschäftigung die es gibt.
    Wir bekommen so viel von den dankbaren Bewohnern zurück und man merkt schnell ob die Tiere Spaß beim Einsatz haben oder nicht.


    Die Hunde die bei uns im Einsatz sind, sind normale Familienhunde die gut erzogen sind und nicht aggressiv gegen Menschen und ihre Artgenossen sein sollten. Sky fing damals mit 9 Jahren an und Icy war 7 Jahre alt. Einige haben mit 9 Monate alten Hunden die Prüfung bestanden. Man kann nie vorher sagen ab welchem Alter ein Hund dafür geeignet ist, dafür muss man schon seinen eigenen Hund ein wenig einschätzen können. ;)


    Wer sich für so einen Einsatz interessiert und in der Nähe wohnt kann sich gerne bei Der Verein - graues-gold-des Webseite! melden. :bindafür:


    Vielen Gruß
    Claudia & Icy

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