Junghund vom Züchter - Rückgabe vereinbaren?

  • Herzlichen Glückwunsch zum Hundekind!!!


    Erfreu dich einfach an den kleinen Wutz, wenns mal nicht so läuft bis drei zählen, tief durchatmen und immer schön Lächeln!
    Als ich meinen Hund geholt habe, war sie echt doof :ugly:
    Nur am knurren, in die Wohnung pinkeln und ganz massiv beißen.
    Nach drei Tagen war ich beim Anwalt mich erkundigen, ob man den Hund wirklich an den Tierschutzverein zurückgeben muss, wie es im Kaufvertrag steht :headbash:
    Und als ob sie gehört hätte, dass ich überlege sie abzugeben (obwohl ich es nie gemacht hätte :D :( : wir kamen aus der Kanzlei und sie hat nie wieder grundlos gebissen, war total anhänglich. Und jetzt: ich sag nur :herzen1: :herzen1:


    Jetzt kann ich drüber lachen. Aber so sieht der Neuhunden-Blues aus. Völlig normal!!!

  • Zitat


    kann ich nix zu sagen, ich hab nie allgemeine Erziehungsbücher gelesen


    aber lebe mit meinen Hunden dennoch ganz gut ;)


    ?? Aber wenn Du es gar nicht gelesen hast, warum lehnst Du es dann ab?
    Es gibt Menschen die können instinktiv gut mit Hunden umgehen, ich gehörte definitiv nicht dazu. Ich hab wirklich nix kapiert, konnte am Anfang nicht unterscheiden zwischen Angst und Spiel, Beschwichtigung und Stress usw usw.
    Als Anfänger saugt man Wissen in sich auf und der Rütter ist als Basis um Längen besser als der eigene Bekanntenkreis (in der Regel). Meine einzige Freundin mit Hund hat z.B. ihren Hund noch mit der Nase in Pippfützen gedrückt und gegen Welpenbeisserei den schmerzhaften Schnauzengriff angewandt. Andere Tips aus meiner Umgebung waren Leinenruck, Stubenreinheit via Zeitungspapier in der Wohnung und Hund einfach ins tiefe Wasser schmeissen bezüglich des Alleinelassens. Da habe ich beim Rütter definitiv eine bessere Grundlage mitbekommen.
    Klar, ich war in ner guten Welpenstunde (und in einer schlechten, aber nur ein Mal) und in der Hundeschule und letztlich habe ich hier wahnsinnig viel gelernt aber das kam alles erst im LAufe von Monaten zusammen. Man muss irgendwo anfangen sich etwas beizubringen. Die Intuition stellt sich erst viel später ein, vorher braucht mehr erst mal Information.

  • ich hab mich bei meiner dicken nach 2 wochen entscheiden müssen, ging damals vom verein aus, ob ich sie behalten möchte oder sie eben in die vermittlung geht (sie war ja als pflegi bei mir).
    ich war mir monate lang unsicher obs passt, ob ichs mit ihr gebacken kriege usw. abgeben war keine option, allerdings war man immer mit sich im zweifel irgendwie.


    immo hab ich ne pflegehündin hier die ich privat vermittle. allerdings würd ich sie nie und nimmer für ne woche "in probe" geben, weils nix bringt.
    sie hat hier ca. 3 wochen gebraucht bis sie sich angefangen hat einzuleben...nach der ersten woche hätte ich sie manchmal gern ausgesetzt :roll: :D


    ich würd mich auf sowas nicht einlassen, kenne allerdings tierheime die sowas machen. von züchtern hab ich sowas noch nicht gehört.

  • Zitat


    weil mir der Rütter nicht zusagt ;)


    Verstehe ich. Ich finde ihn sehr unterhaltsam und hab mich bei seinen Bühnenprogrammen scheckig gelacht, gucke die Serie aber nicht mehr. Zu viele Hilfsmittel, zu viel Hauruck-Lösungen. Aber das Buch ist für Anfänger echt ganz gut.
    Meine Mutter hat mir..ich glaube es waren 5... Bücher geschickt nachdem sie die ersten Bilder von meiner Maus gesehen hatte. (dabei war sie zuerst komplett gegen einen Hund. Jetzt liebt sie meine Maus - typisch) Es war November, ich hatte Bronchitis und lag im Bett wenn ich nicht mit dem Wutz beschäftigt war - da hatte ich ne Menge Zeit zu lesen.
    Als Folgebuch empfehle ich i.d.R. 'Das andere Ende der Leine' und evt. 'Calming Signals'. Aber was ich am Rütter besser fand als an den anderen Welpenbüchern ist, dass er einige grundsätzliche Dinge zum Thema Zusammenleben mit Hund beschrieb während in den Welpenführern ein reines Grundkommandoprogramm (Sitz/Platz/Aus etc pp) beschrieben war.
    Schau bei Gelegenheit mal rein. Es ist echt gar nicht so schlecht.

  • Zitat

    Welpen - hm.


    Ich glaube, Leute, die richtig viel Ahnung von Hunden haben,
    entscheiden sich für einen Welpen oder für einen Problemhund.
    Ich habe auch ein bisschen Ahnung, aber nicht so viel,
    dass ich seelische Traumata therapieren könnte.


    Entweder - Oder gubts in der guten Hh kaum. "Ausprobieren" ist auch nicht, zudem sehr herzlos einem wahrscheinlich eh schon verunsicherten Junghund gegenueber. Und die Frage ist, was DU Dir konkret von einer so jungen, moeglicher Weise auch noch in der Pubertaet befindlicnen Huendin versprichst. Wenn Du "Traumata nicht therapieren kannst oder eher nicht willst, dann lass die Finger von dieser Huendin und verstoere sie nicht noch weiter! Stabile Hunde verzeihen vieles, aber ein Hin-u. Hergeschubse geht auch diesen ordentlich an die nervl. Substanz. So entstehen problematische Hunde!


    Liebe Gruesse
    Gini, Rodin & Primo

  • Danke, für die vielen lieben Tipps!


    Dieser Hund ist unglaublich und ich bin immer noch deprimiert wegen der Verantwortung


    Ich beschreibe mal seine Entwicklung:


    1. Tag


    Hund hat ständigen Blickkontakt, geht höchstens im Radius von 1,5 Meter
    von mir, meistens hinter mir (ohne Leine).


    2. Tag


    Hund hat panische Angst vor anderen Hunden, schreitbellt dann, läuft weg.
    Sucht sich, wenn wir alleine sind, Fährten auf dem Spazierweg und läuft 100 Meter im Schnellspurt
    voraus, dreht sich dabei immer wieder um, guckt mich an und kommt genauso schnell zurückgeflitzt.
    Hat panische Angst vor anderen Hunden.


    Setzt sich zum Anleinen nach Rufen vor mich hin und guckt mich an.
    An der Leine hat er ständigen Blickkontakt mit mir, die Leine ist locker.


    3. Tag


    Fltzt beim Spazierengehen hinter Fährten hinterher bis er ein kleiner Punkt ist, kommt dann
    genauso schnell zurückgeflizt.
    Nimmt zum ersten Mal mit einer gleichgroßen kastrierten Hündin Nasenkontakt auf in
    meinem Beisein. Versteckt sich hinter meinen Beinen. Ignoriert die beiden
    dann und auch ihren kastrierten Kumpel. Wir gehen zusammen spazieren.
    Zuhause läuft er laut kläffend kleineren Kindern hinterher, die weglaufen.


    4. Tag


    Sind mit den beiden gleichgroßen Hunden verabredet und gehen spazieren. Bellt die beiden
    Hunde aus, rempelt sie an. Jagt sie dann im Spiel.
    An der Leine geht er stramm voran, nicht mehr so angenehm wie am Anfang, da war
    die Leine immer locker.


    5. Tag


    Traut sich in meinem Gesicht zu schnüffeln. Läuft auf den kastrierten Nachbarsrüden zu
    (Cairnterrier) und versucht ihn mit lautem Bellen, Knurren und Anspringen einzuschüchtern.



    Wird mit in den Biergarten genommen. Springt nach Aufforderung auf meinen Schoß.
    Liegt eine Stunde zusammengerollt unter meinem
    Stuhl, Augen weit auf. Kinder, Menschen laufen dicht vorbei, er macht nichts.


    Geht an der Leine stramm vorweg.


    6. Tag


    Haben heute einen Termin beim Hundetrainer.


    Der Kleine (übrigens 7, nicht 6 Monate) ist von Tag zu Tag selbstsicherer geworden.
    Ich habe den Verdacht, er ist sehr gut sozialisiert und erzogen und kennt schon sehr viel.
    Je mutiger er wird, umso frecher wird er auch.
    Mal sehen, was der Hundetrainer sagt und rät :roll:

  • Wollte noch abschließend berichten, was der Hundetrainer gesagt hat.


    Also der Hund ist nicht verschüchtert, er hat beim Hundetrainer versucht,
    die beiden anderen anwesenden Hunde zu dominieren.
    Er ist aber sehr auf mich bezogen.
    Ich habe uns vorgestellt und berichtet, dass er eher ängstlich ist.
    Da meinte der Trainer: "Dein Hund pinkelt dich gerade an".
    Leider hatte er Recht.
    Der Kleine denkt, er ist mein Chef.
    Ein Glück, dass ich heute schon mit ihm da war.

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