Viel Rasse, volle Kasse - Das Geschäft mit der Hundezucht

  • Zitat

    Was spricht denn dagegen?


    Es spricht nichts dagegen mal einen oder zwei Würfe mit dem selben Rüden zu ziehen, egal ob es jetzt der eigene ist oder nicht, aber dauernd den gleichen Rüden zu nehmen, nur weil der zuhause steht, hat am ende nur noch wenig mit Zucht zu tun und steht dem Gedanken den Genpool zu erweitern entgegen.


    Es ist in erster Linie eins: praktisch und billig und wenn das nach oberflächlicher Prüfung der einzige Grund ist, wieso es gemacht wird, sollte man die Finger davon lassen.


    Zitat

    Aber was bedeutet denn "passend*? Wenn beide Hunde die Zzl in ihrem Verein haben, und rassetypisch sind vom Wesen her..wie muss dann ein Partner für meine Hündin meinen Rüde ausgesucht werden?


    Passend ist eine Paarung, wenn sich die Zuchthunde möglichst ideal ergänzen. Wenn zu erwarten ist, dass sie gegenseitige Defizite abpuffern, Stärken festigen bzw hervorheben und dabei idealerweise den Genpool weiter erhalten und nicht weiter eingrenzen.
    Wenn man zu eng in die Linienzucht geht, wird es kritisch, aber nur weil der potentielle Stammbaum der geplanten Welpen ohne Linie in den ersten X Generationen ist, muss es noch lange nicht passen.
    Zudem braucht keine Rasse den xten Stammbaumklon, wie er schon hundertfach rumrennt. Denn genau das ist die Folge der populare sire.
    Und darum ist es sehr lobenswert, dass viele Züchter auch mal in die Ferne streifen und sich Frischblut aus anderen Regionen holen

  • Fuer mich passend:


    Schwaechen werden ausgeglichen
    Staerken werden behalten/gefestigt
    Die Abstammung passt
    Das Wesen und die Arbeitseigenschaften passen/gleichen sich aus/werden verbessert
    Groesse und Koerperbau passt
    Anlagen bei den Ohren und Zaehnen passt
    Erweiterung des Genpools



    Nur weil ich einen Rueden z.B. in den USA kaufe, der von der Abstammung her passt, passt der Rest noch lange nicht. Schau ich mir den Rueden im Vorfeld nicht genau an, kann ich ihn natuerlich nicht so gut einschaetzen wie meinen eigenen Rueden. Allerdings kenne ich keinen Zuechter, der sich z.B. durch WD klickt und dann irgendeinen Rueden aussucht. Die werden bei den mir bekannten Zuechtern genau angeschaut (privat und in der Arbeit).


    Ein weiters Problem ist, dass Wurfwiederholungen mWn auch nicht einfach so gemacht werden koennen. Es muss gut begruendet werden. Wie gesagt, JEDE Verpaarung muss bei uns genehmigt werden. Hast du dann z.B. die Planung fuer eine Verpaarung die eine 2/2 Inzucht waere, ist es in 'meinem' RZV schon mal verboten bzw. wird nicht genehmigt.



    Der Vorteil ist einfach andere Verpaarung, dadurch andere Linien, andere Eigenschaften, usw. Ich will doch eine breite Basis. Was bringen mir dann 30 Hunde mit exakt der gleichen Abstammung (Ruede deckt 3x die gleiche Huendin mit jeweils 10 Welpen). Fuer was soll das gut sein?

  • So einfach ist aber Zucht nicht Angel, dass du immer genau vorhersagen kannst, wie sich alle Welpen im Gesamtbild entwickelt, mal davon ab, dass sich der Genpool bei immer gleich einsetztenden Elterntieren minimiert.


    Von nicht wenigen Züchtern wird es nicht als Strapaze angesehen passende Partner für ihre Zuchthündinnen zu suchen. Bei meiner bevorzugten Rasse kenne ich Züchter, die auf der Suche nach geeigneten Hunden nicht nur ZB studieren, vereinsinterne Rasseshowen besuchen, potentielle Hunde bei der Arbeit erleben und natürlich auch unzählige Telefonte uvm. abhalten - das könnten sie alles einfacher haben, würden sie den eigenen Rüden nehmen.


    Passend für eine Verpaarung ist ergänzend, bestenfalls verbessernd, aber bitte wenigstens erhaltend - so sagt es immer die Züchterin meiner Hündin.

  • Zitat

    Na ja, Züchter sind Profitgeier und halten eigene Deckrüden aus Sparsamkeitsgründen.


    Na toll!


    Da haben wir sie wieder - die Vorurteile!


    Vielleicht solltest du lesen was da steht und dir nichts hineinfantasieren...


    Wenn ich einen Deckrüden habe, der reih um nur meine eigenen Hündinnen deckt und ich mir als Züchter in sagen wir 10 Würfen nicht die Mühe mache, nen anderen Rüden zu suchen, dann Finger weg.


    Ein Züchter der einen eigenen Deckrüden hat, der aber kaum die eigenen Hündinnen deckt, sondern in erster Linie zB aus sportlichen Gründen im Haus steht, ist eine andere Nummer.


    Zitat

    Ein weiters Problem ist, dass Wurfwiederholungen mWn auch nicht einfach so gemacht werden koennen. Es muss gut begruendet werden.


    Hängt wieder sehr stark vom RZV ab.
    In manchen RZVs müssen die Welpen aus dem ersten Wurf erst bis zu x% untersucht und beurteilt sein, damit Wurfwiederholung in Frage kommt, bei anderen kannst du alle Würfe von Hündin A mit Rüde B ziehen, ohne dass je ein Welpe irgendwo vorgestellt wurde.


    Im ersten, durchaus zu begrüßenden Fall, braucht man natürlich mehr genetische Alternativen für geplante Würfe und das sind die Rassen bei denen man dann sehr oft weite Wege zum Deckrüden in Kauf nehmen muss.

  • Zitat


    Schwaechen werden ausgeglichen
    Das Wesen und die Arbeitseigenschaften passen/gleichen sich aus/werden verbessert


    Das Dumme ist nur, daß Ausgleichszucht nicht funktioniert. Das ist aber bei vielen Züchtern leider immer noch nicht angekommen. Klar bekommt man in der ersten Generation u.U. gute Ergebnisse, diese mendeln sich aber ganz flott wieder heraus, meist schon in der zweiten Generation.
    Wenn ein Züchter mit "das gleicht sich aus" kommt, bekomme ich immer das Gruseln.


    LG von Julie

  • Vielleicht wird es so besser verstaendlich:


    Alle Zuechter haben jeweils einen Rueden und eine Huendin und ziehen daraus Welpen. Damit man weiter belegen kann werden die Hunde 'getauscht' und wieder mit dem hauseigenen Rueden verpaart. Aus den Wuerfen wieder 'Hunde tauschen'. Da hast du sehr schnell Hunde die am Ende eine voellig gleiche Abstammung hat bzw. in denen alle die gleichem Hunde zu finden sind.


    Und dann? Neue Hunde einkaufen? Das verschiebt das riesen Problem (das entstehen wird) nur nach hinten.


    So geht das nicht bzw. so macht man eine Rasse einfach kaputt.





    Kommt drauf was ich wie ausgleichen will. Einen weniger perfekten Griff kann ich sehr wohl ausgleichen. Ebenso die Anlage zu weichen Ohren.
    Auch ueber die 1. Generation hinweg. Da muss ich eben beim Deckpartner fuer diese Generation wieder den passenden suchen.
    Ich rede nicht von 'untauglichen' oder richtig schlimmen Sachen, sondern von Kleinigkeiten.

  • Zitat

    Das Dumme ist nur, daß Ausgleichszucht nicht funktioniert. Das ist aber bei vielen Züchtern leider immer noch nicht angekommen. Klar bekommt man in der ersten Generation u.U. gute Ergebnisse, diese mendeln sich aber ganz flott wieder heraus, meist schon in der zweiten Generation.
    Wenn ein Züchter mit "das gleicht sich aus" kommt, bekomme ich immer das Gruseln.


    LG von Julie


    Naja, wie das bei den Hunden ist weiß ich jetzt nicht, aber bei der Pferdezucht kenne ich mich ein bisschen aus.


    Habe ich eine Stute, die ein schwaches Nervenkostüm hat, und es besteht die Gefahr dass sie dieses schwache Nervenkostüm weiter vererbt, dann suche ich mir einen Hengst aus, der ein starkes Nervenkostüm weiter vererbt. Hilfreich ist dabei natürlich, wenn es bereits Nachkommen von diesem Hengst gibt an denen man sehen kann wie er sich so in etwa vererbt.
    Natürlich kann es sein, dass sich dann immer noch die schwachen Nerven der Stute vererben, aber die Chance, ein nervenstarkes Fohlen zu ziehen ist selbstverständlich größer wenn ich mir diesbezüglich den richtigen Hengst raus suche, und nicht einfach nur sage, der ist schön und schwarz, den nehme ich.

  • Zitat

    Naja, wie das bei den Hunden ist weiß ich jetzt nicht, aber bei der Pferdezucht kenne ich mich ein bisschen aus.


    Habe ich eine Stute, die ein schwaches Nervenkostüm hat, und es besteht die Gefahr dass sie dieses schwache Nervenkostüm weiter vererbt, dann suche ich mir einen Hengst aus, der ein starkes Nervenkostüm weiter vererbt. Hilfreich ist dabei natürlich, wenn es bereits Nachkommen von diesem Hengst gibt an denen man sehen kann wie er sich so in etwa vererbt.
    Natürlich kann es sein, dass sich dann immer noch die schwachen Nerven der Stute vererben, aber die Chance, ein nervenstarkes Fohlen zu ziehen ist selbstverständlich größer wenn ich mir diesbezüglich den richtigen Hengst raus suche, und nicht einfach nur sage, der ist schön und schwarz, den nehme ich.


    Yep. Und sowas ist halt auch der Grund für die teils weiten Fahrten der Züchter.
    Es muss passen. Viele Züchter kennen sich untereinander, grade bei Rassen die nicht so bekannt sind. Da weiß man welche Stärken und Schwächen die Deckrüden haben, man sucht eben das passende heraus.
    Es gibt auch starke Vererber gewisser Merkmale. Eine Hündin deren ganzer Nachwuchs immer perfektes Gebiss hat, der Rüde dessen Nachwuchs immer tolle Ohren haben, sowas halt. Da kann man schon gut überlegen welche Verpaarung man eben nimmt.

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