Altes, einsames Haus im Wald... Traum oder Alptraum?

  • Es kommt auf das Objekt an und das muss man sich einfach in Ruhe ansehen.
    In meiner Familie wohnt jemand für 120€ warm im Monat auf einem Resthof (120 m²). Das Haus hat bis heute keine Heizungsanlage (bzw. nur Nachtspeicher-Mist) Innen war ansonsten aber alles relativ schnell zu beheben. Es wurden 2 Holzöfen vom Fachmann eingesetzt und natürlich tapeziert und Fliesen in Eigenregie gelegt. Viele alte Häuser haben eine besser Substanz als 60er Jahre Gebäude (Ich sag nur durchbetonierte Balkondecken, gruselige Innendämmung, fehlerhafte Gebäudeabschlüsse) Gebäude mit freiem Asbest und Formaldehyd folgten bis ca. 1982.

  • Also zur Miete- ich weiß nicht, das müsste schon alles vertraglich sehr genau geregelt sein.
    Ich würds nur machen, wenn der Kauf eines Tages möglich wäre. Ich würde vorher mit jemandem, der sich gut mit Bausubstanz, Feuchtigkeit, Elektrik etc. auskennt, durch das Haus gehen.


    Einen Aspekt erwähne ich noch, weil das Objekt sehr entlegen liegt:
    Arzt-Notdienst etc. Wie lange bräuchten die dahin? Gerade im Winter?
    Ihr seid jetzt sicher noch verdammt jung und denkt nicht an einen Notfall.
    Wir hatten den, wohnten in einer Kleinstadt, trotzdem dauerte es zu lange. An den Folgen laborieren wir immer noch.
    Es reicht ein übel gebrochenes Körperteil, ein allergischer Schock etc- da siehst Du ganz schnell alt aus, wenn 20cm Schnee liegen.


    Nun leben wir auf dem platten Land, haben unseren Arzt in 3 km Entfernung, das ist ein Glück.
    ich würde nicht mehr in die Stadt wollen, hier ists auch einsam, aber eine gescheite Infrastruktur doch gegeben.
    Das Auto darf nicht kaputt gehen, ohne geht es nicht.
    Überlegt Euch das gut.
    Es hört sich doch sehr, sehr abgelegen an, sicher romantisch, deswegen verstehe ich den Wunsch.
    Je nachdem, in welcher Gegend das ist, können die Winter sehr kalt und lang sein.


    Unseren ersten Eifel-Winter vergess ich nie, trotz funktionierender Heizung- was hab ich Holz geschleppt :muede:

  • Die Grundmiete mit 350 Euro finde ich für den beschriebenen Zustand des Hauses noch zu hoch. 40 Euro Nebenkosten, da werden wohl dann nur so Sachen wie Müllabfuhr, Straßenreinigung, etc. dabei sein, ich kann mir nicht vorstellen, das da schon die Reinigung der Klärgrube oder irgend etwas anderes dabei ist. Für die Heizung werdet ihr bei einem sanierungsbedürftigen Zustand ja dann auch noch einiges zahlen müssen.


    Wenn es fürs Eigenheim wäre, könnte ich es nachvollziehen. Aber für Fremde? :???:

  • Müll, Straßenreinigung? Was ist denn bei euch alles in den NK drin? Wir zahlen Strom, Müll usw. alles selbst. Bei uns ist in den NK eigentlich nur Steuer, Wasser, Schornsteinfeger, Heizung (Öl und Betriebskosten), Allgemeinstrom drin. Hab bestimmt was vergessen, aber die Abrechnung kommt erst noch. Wir zahlen pro Monat knapp 200,- als Abschlag und haben jährlich eine Nachzahlung von 500-1000€
    In den 40,- sind bei dir die Heizkosten zwar nicht drin, aber ich glaube auch nicht, dass das hinkommt...

  • Nebenkosten (eher Betriebskosten) sind die Gebühren für Straßenreinigung, Schornsteinfeger, Müllabfuhr, Abwasser, Wasser, die umlagefähigen Steuern und Versicherungen und Kabelanschluss. Gärtner, Reinigungsdienst, allgemeine Stromkosten und Kosten für einen Aufzug können auch in die BK miteinfließen.


    Ich zahle z.b. 145 Euro NK, davon 73 Euro Betriebskosten und 72 Euro Heizung. Für 53 qm.


    Ich finde die 40 Euro NK auch sehr wenig... da wird einiges mehr an Kosten kommen.

  • Oh, da ist also bei dir doch einiges mehr in den NK drin. Gut, ich wohne immer nur in kleinen Häusern mit wenig Parteien.
    Für Müll, Strom (außer natürlich Allgemeinstrom) und Reinigung ist man hier eigentlich immer selbst verantwortlich.
    Und dennoch zahle ich einen hohen Abschlag und kann mir eigentlich nicht vorstellen, wie 40,- ausreichen.
    Hat der Vermieter denn gesagt, was da alles drin ist? Denn umlegen kann er ja einiges...

  • Naja, ich würde folgendes machen: Die Kosten von zwei Umzügen (in das Objekt und Auszug), nötige Sanierungen die ihr durchführen müsst (Zaun z.B.), Sanierungen die ihr gerne haben möchtet (Garten, Obstwiese anlegen). Dann alles zusammenrechnen. Letztenendes müsst ihr euch fragen, seid ihr bereit diese Summe zu verlieren, bzw. ist das ein angemessener Preis einen Lebensabschnitt (der auch sehr kurz sein kann, bei undichtem Dach) in diesem Objekt zu verbringen?
    Denn verlieren werdet ihr die Summe bei Miete auf alle Fälle. Ihr seid jung. Der Vermieter kann versterben, der Erbe ganz andere Vorstellungen haben. Der Sanierungsstau kann ein Problem werden etc. Dieses Haus ist nichts wo ihr alt werdet. Nicht zur Miete.
    Wenn ihr sagt: Jo, das können und wollen wir stemmen, dann ab dafür und mieten. Wenn ihr sagt: Naja, ist ja doch ein batzen, aber wenn wir mit Hilfe von Tante Käthe... Dann lasst es bleiben.

  • Ein Traum - für rustikale Typen, die die Einsamkeit lieben, nicht nur bei Rotkehlchen und Rehlein tierlieb sind, handwerklich was drauf haben und möglichst auch bissl Kohle auf der Bank besitzen.
    Ein Alptraum - für Leute mit Putzfimmel, langen Fingernägeln, Angst vor Spinnen & Co, Geselligkeitsfreunde, Berufstätige mit festen Arbeitszeiten ... ;-)
    Ansonsten sind hier ja schon wirklich die wesentlichen Argumente gekommen, also klar durchdenken und nix schönreden oder -trinken!
    Viel Glück!
    LG

  • Wenn die Kosten geregelt sind und auch für eine Wegbarkeit gesorgt werden kann, wäre das derzeit mein Traum. Probleme sehe ich immer im "Später", wenn man alt ist und nicht mehr mit dem Rad oder PKW Arzt, Einkaufszentrum etv. erreichen kann oder vielleicht sogar das Grundstück bewirtschaften oder gar im Haus die verschiedenen Etagen erreichen. Bei einem Mietobjekt ließe sich da sicher ein Umzug arrangieren, aber Mieten ist teuer. Ich stehe mit dieser "Vorliebe" für möglichst entlegene Objekte in meiner Familie absolut allein da, aber für mich ganz persönlich ist so ein Objekt ein echter Traum.

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