Jäger tötet Hund. Kein Beweis des Wilderns nötig?

  • Einige hier hören sich so an, als wenn sie finden, ist doch nicht so schlimm, wenn Hundi ein bisschen jagen geht, er erwischt ja sowieso nichts.


    Wenn der Jäger dann schießt, ist es ein Unding. Das finde ich in den meisten Fällen zwar auch, aber Hundehalter die wohlwollend dulden, wenn Hundi sich mit Jagen die Zeit vertreibt, sind ein noch größeres Unding. Und die sind oft unbelehrbar.


    Letzteres (jagender Hund und uneinsichtige Halter) habe ich gerade heute erlebt.


    LG Appelschnut

  • Als ob ich gesagt hätte, dass man seinen Hund jagen lassen sollte...


    Mir ging es nur um diese Logikfehler. Wenn ein Hund, ein Reh gerade "zerreißt", dann hilft dem Tier auch kein Abschuss des Hundes mehr.


    Und ich erzähle dir etwas. Das Jagdverhalten wird durch "Erfolg" nicht bestärkt (Nein, die Hunde lecken dann nicht Blut!) - die Hatz ist bereits selbstbelohnend.


    Mich muss diese Argumentation nicht stören, meine Hunde jagen keine Rehe oder Hirsche.
    Akuma interessierte sich viel mehr für Hasen und Kaninchen. Übung macht halt den Meister.


    Dann ging es ja noch darum, dass man Hunde gernell nicht im Wald ableinen sollte, ob sie Jagen oder nicht. Tja, mit der Forderung hat man halt dann doch schlechte Karten.


    Es sollte für Jäger bindend gelten, dass sie niemals Hunde und Katzen erschießen dürfen, egal wann sie sie erwischen. Denn dass es so viel Risse durch Hunde geben soll, ist doch nur wieder eine Schutzbehauptung.



    @JuliesNero
    Meine Hunde können aber mit Zugarbeit nichts anfangen. Zu 100 Prozent sind meine Hunde nicht rückrufbar, weil sie Tiere sind. Mir reicht es aber schon völlig, dass sie nicht wildern gehen (wobei Akuma durchaus Fährte aufnimmt, eigentlich schon "jagt/wildert").

  • Ich persönlich finde es ganz schlimm wenn Halter ihre Hunde bewusst "auf Jagd" schicken, vorgestern selbst erlebt. Ich finde es aber auch nicht schön gleich für alle und für immer Leinenzwang aufzuerlegen oder Hunde direkt abzuknallen. Ich gebe mein bestes, trainiere, er verlässt die Wege nicht und ich würde sagen mein Hund ist wirklich 90% abrufbar/zu stoppen, wenn aber doch mal etwas schief geht, und das kann bei Hunden passieren, er direkt geschossen wird, tja dann kann ich wohl nur noch in Angst leben und nirgendwo mehr ableinen. Wenn Halter allerdings mehrfach ermahnt werden, es nicht einsehen oder immer wieder die Leine abmachen obwohl gar nichts geübt/trainiert wird dann ist es immer noch nicht schön, aber einsehbar.

  • Zu dem Eingangsvorfall kann ich nichts sagen.


    ...


    Grundsätzlich zeiche nur ich Verantwortung für meine Hunde und zwar ausschliesslich für meine, bzw. für die Hunde die während eines Aufenthaltes in meiner Obhut sind.


    Doch von Hause aus habe ich anderen Tieren gegenüber so viel Verantwortungsbewusstsein, dass ich ihnen deren Lebensraum -wo der auch immer sein mag- nicht durch meine Hunde streitig mache und schon gar nicht bewusst und zwei von ihnen würden in einem unaufmerksamen Moment meinerseits ihrer Eigenschaften frönen!


    Ich pflege keine Antipathie Jägern gegenüber, weniger angenehme Zusammenkünfte unterliegen vielfach positiver Ereignisse. Befreundete Jäger sehe und schätze ich primär als Menschen, ihre jagende Leidenschaft ist sekundär, wenngleich ich mich als Jagdhundhalterin gerne mit ihnen austausche.


    Letztendlich glaube ich, wäre es für beide Seiten einfacher, hätte man nicht immer die IHR/WIR Gleichung im Kopf, nicht nur gegeneinander, man muss ja nicht zwingend miteinander, aber vielleicht doch nebeneinander, ohne das stete ihr gewalttätigen, brutalen Jäger contra uns arme Hundehalter & Katzenliebhabern - Denken ...


    Für einen generellen Leinenzwang würde ich mich nicht aussprechen.

  • Es gibt halt, wie bereits mehrfach hier erwähnt, nicht "die Jäger" und "die Hundehalter".


    Ich würde nur gern ein paar Aussagen mickysfraule korrigieren...


    a) Nein, hetzende, wildernde Hunde müssen nicht abgeschossen werden. Natürlich ist es mehr Arbeit, den Halter zu ermitteln, um entsprechende Bußgelder zu verhängen. Auf lange Sicht ist dies aber der effektivere Weg und eine Differenzierung zwischen Vorfällen, die aus unglücklichen Umständen entstehen und solchen, deren Ursache in mehrfach grober Fahrlässigkeit liegt, ist möglich.


    b) Natürlich müssen die meisten eingesetzten Jagdhunde auch töten. Wie sollen sie sonst schwere, schlegelnde Feldhasen apportieren? Oder verletzte Füchse? Wozu wird der Härtenachweis bei vielen Rassen zur Zuchtzulassung gefordert? Wie sollen Nachsuchen ohne wildscharfe, effektiv tötende Hunde bei Rehwild durchgeführt werden?


    Mangelnde Kenntnis, besonders was das Nachsuchenwesen betrifft, in Kombination mit der Aussage, dass "man ja im Fall der Fälle den Hund erschießen muss" führen dann zu unschönen Vorfällen.
    So wie es beispielsweise im Fall des Hannoveranschen Schweißhundes vom Präsidenten des Jagdgebrauchshundeverbandes Heinrich Uhde geschehen ist. Der Hund befand sich im Rahmen einer Nachsuche auf einer Hetze und wurde von einem Jäger als wildernder Hund erlegt. Das passiert leider regelmäßig, trotz quietschegelber Warnwesten und -halsungen.


    c) Wildschweine sucht man, sofern nicht ein Anschuss vorzufinden ist, der eindeutig eine Totsuche indiziert, erst am nächsten Tag bzw. nach einer gewissen Wartezeit nach. Stapft man so einem mobilen Schwein sofort hinterher (am besten noch in der Dunkelheit mit Taschenlampe...), sind schwerste Verletzungen bei Hund und Halter vorprogrammiert.


    d) Genauso wie jeder einzelne Hundehalter verantwortlich für das Image ist, so ist dies auch jeder einzelne Jäger. Die Hilfssheriffsmentalität ist diesem garantiert nicht zuträglich.


    Aus purem persönlichen Interesse: Was passiert mit den Kitzchen, wenn sie größer sind, bzw. ist ein Böckchen unter ihnen?


    PS: Ich kenne keinen EINZIGEN "jagdlich geführten" Jagdhund, der nicht irgendwann mal aus der Hand gegangen ist. Sollen die dann auch abgeschossen werden? Oder heiligt da der Zweck die Umstände?

  • Zitat


    @JuliesNero
    Meine Hunde können aber mit Zugarbeit nichts anfangen. Zu 100 Prozent sind meine Hunde nicht rückrufbar, weil sie Tiere sind. Mir reicht es aber schon völlig, dass sie nicht wildern gehen (wobei Akuma durchaus Fährte aufnimmt, eigentlich schon "jagt/wildert").


    dann kann man doch auch einen schönen Spaziergang an der Leine oder Schlepp im Wald machen :smile:
    Ich sage ja nicht, dass man niemals seinen Hund frei laufen lassen sollte, nur im Wald gehört der Hund an die Leine, wenn man weiß, dass dieser bei Wild, sei es Hase, Reh oder Sonstiges losrennt.
    Mein Hund ist auch nicht scharf auf Rehe, aber wenn er einen Hasen sieht würde er hinterher, deswegen lasse ich ihn dort nicht von der Leine.
    In übersichtlichen Wiesengebieten oder am Fluss lasse ich ihn auch frei laufen, wo ich die Lage gut überblicken und rechtzeitig rufen kann.
    Nur weil ein jagender Hund im Wald angeleint werden sollte, heißt es doch nicht, dass er niemals frei laufen kann.

  • Sehe ich ganz anders. Solange meine Hunde keine Gefährdung für andere (Mensch und Tier) sind, darf ich sie ableinen, wie ich meine. Das ließe ich mir auch vom Jäger nicht verbieten ("Unserer" tut es auch nicht, wie schon mehrmals erwähnt, distanziert er sich davon - er fände es halt schön, wenn man seinen Hund im Auge behalten würde.)


    Ich kann nicht zu 100% ausschließen, dass Akuma niemals einen Hasen jagen würde. Allerdings übe ich mit ihm auch fleißig. Bei Yoma müsste ich mir keine Gedanken ums Jagen machen, macht er nicht. Allerdings hat er einen relativ weiten Radius, das ist mir dann zu heikel, dass er da mal an den falschen Jäger gerät. Und wenn schon Üudel mit Füchsen verwechselt werden, ist Yoma besonders gefährdet. Er wird ja sogar von Hundehaltern als Fuchs bezeichnet.


    Ergo --> bei mir läuft der Hund mit Jagdleidenschaft ohne Leine im Wald. Und der ohne nur angeleint. Lustige Welt.


    Bei meiner Oma in den Wäldern, wird gebeten alle Hunde unter 50 Zentimeter Schulterhöhe anzuleinen. Weil diese Größe wohl für Rotwild als nicht gefährlich eingestuft wird? Oder weil es in bayerischen Städten gerne eine Grenze ist? Ich weiß nicht wieso.
    Wenn doch angeblich das Hetzen das Problem ist, ist die Größe des Hundes ja völlig egal.

  • Danke dragonwog für diese aufklärenden Punkte.


    Was mit den Kitzen passiert, habe ich mich gestern auch gefragt. Entweder sie leben danach artgerecht mit der Gefahr der Tötung durch Kugel, Auto, Luchs oder Hund oder sie müssen ihr Leben auf nicht artgerechte Weise in einem Gehege verbringen.


  • Kleines Beispiel aus der Realität: Eine Frau geht mit ihrer Freundin und Hunden spazieren. Die Hunde sind abgeleint, jagen "normalerweise" nie. Die Hunde haben dann eine tragende Ricke gehetzt und in die Ecke gedrängt. Als das Tier nicht mehr weg konnte haben beide Hunde sich draufgestürzt. Ich war mit dem zuständigen Jäger unterwegs und wir sind dahin gerufen worden. Sowas möchtest du nicht sehen, das kann ich dir sagen. Die Hunde waren wie bekloppt und haben das Reh auseinandergerissen. Der eine Hund musste erschossen werden, weil er seine "Beute" massiv verteidigt hat und völlig aus dem Ruder lief. Den anderen konnten wir dann abdrängen und seine Halterin konnte ihn anleinen. Das Ende vom Lied war Anzeige, Strafegeld für die Halterin und genereller Leinenzwang für den Hund. Die Halterin hat den Hund irgendwann abgegeben, weil sie die Bilder nicht mehr aus dem Kopf gekriegt hat.
    Und das kann passieren wenn man zu locker mit Jagdtriebigkeit umgeht. kann, muss natürlich nicht. Aber man sollte doch im Hinterkopf behalten, das der Hund immer ein Raubtier bleibt, egal wieviel Mensch wir in ihm sehen möchten. Ich halte es für besser einen Hund der nicht gelernt hat, sich zu kontrollieren, anzuleinen. Zumindest immer dort wo die Versuchung groß genug werden könnte. Alles andere ist Rücksichts-und Verantwortungslos.
    Wahllos Hunde erschießen ist keine Lösung und Jäger die sowas tun müssen genauso bestraft werden, wie verantwortungslose Halter. Es gibt immer zwei Seiten.


  • Naja, du schreibst schliesslich meine von dir so wunderbar dick zitierte Aussage, wäre ein Tritt in den Allerwertesten für alle Leute, die trainieren - das ist selbsterklärend und ohne Raum für Interpretation. Du solltest also nicht allzu empört sein, wenn ich annehmen muss, dass du auf diese Art trainierst. Aber ich will dir mal glauben, dass es nicht so ist - in diesem Fall würde ich aber dazu raten, zu überlegen, was du von dir gibst, bevor solch zweifelhafte Aussagen mit all der Wut aus dir herausbrechen. Überhaupt verstehe ich nicht, warum nur du dich so aufplusterst, obwohl ich hier ja angeblich so vielen Leuten schlimme Dinge unterstelle? Vielleicht weil nur du etwas in den falschen Hals bekommen hast und andere sehr wohl begriffen haben, dass es mir um Hunde geht, deren Halter sehr wohl wissen, dass ihr Hundi gerne hetzt - und ihn trotzdem laufen lassen. Siehst du das anders? Findest du auch solche Hunde haben das Recht sich im Wald frei zu bewegen und alles zu jagen, was ihnen um die Nase weht? Nein? Dann sind wir doch einer Meinung und du kannst deine haltlosen Provokationen und deine Fäkalsprache wieder wegstecken. Ich habe schliesslich mit keinem Wort den Gehorsam deiner Hunde bezweifelt, und da deine Hunde nicht jagen, gäbe es für dich somit keinen Grund die Sache persönlich zu nehmen.

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