Jäger tötet Hund. Kein Beweis des Wilderns nötig?

  • Zitat


    Nicht nur weil Mäuse zig Erreger wie Leptospirose in sich tragen, sondern weil der Hund keinen Jagderfolg haben soll.


    Ja, Maxe und Pondi hatten beide mal vor x Jahren einen Leptospirenbefund. Ist bloed, weil meldepflichtig. Aber das sind, zumindest bei uns, nicht die Leptospiren, gegen die geimpft wird. Die Hunde hatten nicht mal ein klinisches Bild. Ich schaetze, dem entgeht man nur, wenn Hund auch niemals nicht aus ner Pfuetze trinken darf und die Regel wirds bei mir nicht geben.
    Und Pondi wusste schon, dass Jagen ansonsten nicht erlaubt war. Der wusste ja auch, dass er auf Feld und Wiese keine Maeuse ausbuddeln darf. So bloed sind sie ja nicht.

  • Zitat

    BTW: Wie sieht es denn aus, wenn der Hund Mäuse jagt und sogar tötet? Ist das mehr ok als ein Reh? Wegen des vielleicht schnelleren Todes?


    hmmmm kleines Scherzchen oder? :D
    erstens sind Mäuse, so niedlich die auch finde, Schädlinge, und übertragen nicht ungefährliche Krankheiten
    ich möchte die auch nicht in der bude haben, oder du?
    mein Peterle hat Maxl immer seine "geschenke" mitgebracht, so schnell konnte ich gar nicht gucken, wie der die weg inhaliert hatte. ihm haben sie allerdings nie geschadet
    und Mäuse und co, sind KEINE Jagdbeute für einen "menschlichen" Jäger :lol: , jedenfalls kenne ich keinen
    und ich denke so ein Mäuschen hat tatsächlich einen schnelleren Tod, als ein gerissenes Reh
    und mein Mitleid hält sich da in Grenzen, obwohl ich tatsächlich Spitzmäuschen "rette" vor meinen Katzen, wenn ich kann :hust:

  • Zitat

    Ich denke jetzt auch nicht, dass es einen Jäger interessiert ob der Hund eine Maus jagt oder nicht.
    Dennoch sollte man es seinen Hund nicht erlauben.
    Nicht nur weil Mäuse zig Erreger wie Leptospirose in sich tragen, sondern weil der Hund keinen Jagderfolg haben soll.
    Wenn es nach meinem Rüden geht, würde er auch zig Mäuse meucheln, nur Frauchen spielt immer Spielverderber indem sie das unterbindet. :hust:



    Woher kommt denn die Mär, dass Jagdverhalten verstärkt wird, wenn der Hund "Erfolg" hat. Das Jagen/Hetzen selbst ist Belohnung genug. Ob er die Beute erwischt, ist absolut zweitrangig. Mäusejagen verstärkt das Jagdverhalten NICHT.





    ***


    mickysfraule
    Ja, da offenbart sich der Hauptgrund, warum Jäger Hunde "abschießen müssen", wenn man sie auf frischer (Tötungs)Tat ertappt, nicht wahr? Rehe sind nunmal menschliche Jagdbeute, wie du es so schön ausgedrückt hast. Darum geht es scheinbar. Und nicht "um das arme Tier", das schlussendlich doch auf dem Teller landet.


    Spitzmäuse sind übrigens richtige Jäger und reine Fleischfresser (also keine Schädlinge) und keine "richtigen Mäuse"... da würde ich eher Feldmäuschen oder gar Ratten retten, die sind wesentlich niedlicher. ;)

  • ich habe keine Angst vor Ratten, aber ne, die lass ich ihnen :D
    genau aus dem Grunde "rette" ich spitzmäuse, wenn ich es kann
    obwohl mich schon einige aus "dankbarkeit" gebissen haben
    ich denke immer noch nicht, das hunde, deshalb geschossen werden, und die Tendenz ist aufgrund der neuen Gesetzlage doch wohl eher rückläufig, nicht umsonst werden diese Abschüsse so reisserisch aufgemacht.
    Um den Jägern ihre "beute" nicht zu nehmen, wie schon mehrfach geschrieben, habe ich schon mehrere gerissene Rehe gesehen, und glaub mir sowas willst du nicht sehen
    und MIR tut jedes getötete Tier leid, wegen mir müsste nichts geschossen werden, ich gehe auch niemals mit auf dem Hochstand, erstens weil ich gehbehindert bin, und zweitens weil ich es nicht ertragen kann
    zur Hege gehe ich wenn ich es "erhatschen" kann, schon mit, ich beobachte gerne Tiere
    sehe aber trotzdem die Notwendigkeit der Abschüsse ein, nur sehen will ich es nicht, und essen niemals
    erst recht nicht seit ich Beppi und lieserle aufziehe

  • kareki:


    Das habe ich wohl ein wenig missverständlich ausgedrückt.
    Ich meinte unter Jagderfolg nicht nur dass der Hund die Maus erwischt sondern das er überhaupt die Gelegenheit zum Jagen hatte.
    Wenn ich merke dass Hundi auch nur ein Anzeichen davon zeigt, wird das sofort gestoppt und unterbunden.
    Die Erfahrung dass Mäusejagen sich z.B. auf Hasen jagen ausgeweitet hat haben schon sehr viele Hundehalter erlebt.

  • Ein Hund, der richtiges Jagdverhalten zeigt, wird das Interesse nicht verlieren, weil man ihn deckelt. Jagdverhalten kann man nicht verbieten oder unterdrücken. Man kann Sequenzen stoppen oder kontrollieren.


    Dann muss man unterscheiden - jagt ein Hund, jagt er eh immer. Er nimmt Fährten auf, er sucht, er stöbert, er tut irgendwas, in dieser Richtung.
    Dann gibt es Hunde, die einfacha uf einen Reiz vor ihnen reagieren. In der Regel trifft man nicht ständig auf einen Hasen. Sieht der Hund einen aufspringenden Hasen, dann reagiert er, ohne, dass er "ein leidenschaftlicher Jäger" sein muss.



    ***


    Gerissene Tiere gehören zur Natur, ich habe auch schon Hundekadaver gesehen. Das heißt nicht, dass ich meinen Hund jagend durch den Wald laufen ließe.
    Aber nur, weil gerissene Rehe schlimm aussehen, ist es nicht besser als ein erschossenes Tier.


    Fakt ist, es gibt Jäger, die sich ungebührlich verhalten (die schießen Hunde, die sich in der Nähe von Menschen befinden... was sie gar nicht dürfen, so nebenbei...) und es gibt Hundehalter, denen ist egal, was ihr Hund tut.
    Man kann sicherlich weder als Jäger noch als Hundehalter alles immer überschauen und richtig machen... und da würde ich mal ansetzen.
    Trotz aller Vor- und Umsicht kann man nicht alles ausschließen. Akuma hat während des Jagdersatztrainings Gänse aufgescheucht, obwohl das nicht mein Plan war. Er hat sich rückrufen lassen, ist dann mittendrin umgekehrt und hat sie aufgescheucht. Ich habe mich dann sichtbar drüber geärgert. Dann meinten irgendwelche selbst ernannten Tierschützer mir zu sagen, wie arm die Tiere seien (gut, hätten sie halt keien Gänse werden dürfen)...
    dass es trotz aller Sorgfalt passiert ist, hat sie nicht interessiert. Erst als ich gesagt habe, dass man ja dann vor seinem Teller Schnitzel hockt und einem da die armen Tiere nicht mehr leid tun, waren sie still.


    Bei sowas habe ich dann kein Verständnis mehr.
    Es gibt keine 100 Prozent Sicherheit vor alles und jedem.


    Man merkt das auch bei den Threads über "Hundebisse". Es ist gerade unter Hundehaltern hinreichend bekannt, dass man Hunde nicht einfach so streichelt. Es kommt aber so oft vor, dass sich daran nicht gehalten wird. Man klärt die Menschen auf, aber heutzutage bekommt der Hund nicht selten sofort die rote Karte. Ich rede nicht von Haltern, die sich eh nicht scheren...

  • Hallo kareki,


    Größtenteils gebe ich dir völlig recht. Aber das Jagdverhalten durch das Schlagen der Beute nicht verstärkt wird stimmt so nicht. Es gibt durchaus Unterschiede im Erregungszustand und dem Jagdverhalten eines Hundes der die Jagd erfolgreich beendet hat. Man merkt das wenn man solche Hunde im direkten Vergleich hat.

  • Deshalb wird das Jagdverhalten nicht verstärkt. Dass der Hund vielleicht statt einfach nur hinterherzulaufen auch versucht die Beute zu kriegen, ist keine Verstärkung des Jagdverhaltens an sich.
    Ob sich das Jagdverhalten ändert, stand gar nicht zur Debatte, sondern nur, ob es sich verstärkt. Bei Versträkung gehe ich immer von der Definition der Lerntheorie aus und nicht "ob er krasser jagt als vorher".


    Dazu habe ich erolgreiche Mäusejäger. Bei denen ist weder die Mäusejagd mehr geworden noch anderes Jagdverhalten. Und nur genau darum geht es mir. Ebenso ist falsch, das Hunde bei Jagdspielen frustriert sind, wenn sie keinen Erfolg im Sinne von Beute haben.

  • Ein Hund der Erfolg in der Jagd hatte, wird zunehmend organisierter "arbeiten", wenn man ihn läßt. Er lernt. Durch die Anwendung verschiedener Stategien wird er versuchen den Erfolg zu wiederholen. Das heißt nicht, das er geifernd in der Gegend rumwuselt. Ganz im Gegenteil. So ein Hund wird ruhiger und strukturierter.
    Du hast ja recht, wenn du sagst, das sich der Hund schon durch das hetzen belohnt. Aber dabei bleibt es im normalfall ja auch. Beim Hetzen. Und das ist noch nicht jagen. Die Ausschüttung von Botenstoffen ins Gehirn wird in dem Moment runtergefahren, indem der Hund die Hatz unterbricht weil es keine Aussicht auf Erfolg gibt. Dennoch hat ihm das Rennen gutgetan und insofern hat er sich belohnt. Wenn die Jagd aber in einem Erfolg endet, dann wird das Gehirn quasi überschwemmt und das Hochgefühl baut sich erst langsam wieder ab.
    Das ist wie das Gefühl wenn du bei deinem ersten Marathonlauf die Ziellinie überquerst. Ist ja auch was anderes wie nur mitlaufen und kurz vorher aufhören, weil du nicht mehr kannst.


    Wenn du das lernen von Jagdstrategien miteinbeziehst, dann kann man sehr wohl von einer Verstärkung des Jagdtriebes sprechen.


    Und Jagdspiele sind das gleiche. Wenn er Erfolg hat, wird er versuchen diesen Erfolg zu wiederholen wenn er keinen Erfolg hat wird er immer neue Strategien anwenden. Er ist deshalb nicht frustriert, weil er in dem Moment Arbeitet und lernt. Und das solange bis sich ein Erfolg einstellt. Wenn der Halter kontrolle ausübt, in Form eines Trainings, lernt der Hund, das er nur mit seinem Menschen zusammen Erfolg hat und das diese Strategie für ihn das beste Ergebnis bringt. Nichts anderes ist Antijagdtraining. Der Hund lernt Teamarbeit. Die Beute bestimmt in dem Fall der Mensch. Das kann vom Ball zum Leckerli alles sein.

  • Du, ich würde es gar nicht ausprobieren wollen, ob es nur beim Hetzen bliebe. Deshalb kann ich gar nicht sagen, ob Akuma ein Tier töten würde.


    Woher hast du diese Information? Dass der Erolg dann den Hund überschwemmt? Ich sehe eigentlich nur jagende/hetzende Hunde, die freudestrahlend wie verliebte Burschen dann wieder zurückkommen. Ich rede nicht von Hunden, die mal eben einem zufälligen Reiz nachgehen.
    Das Belohnungssystem wird bereits beim Hetzen in Gang gesetzt. Ansonsten würden Wölfe bei erfolgloser Jagd nicht mehr jagen. Und das kann durchaus längere Zeit so gehen.
    Und dann wäre das Antijagdtraining ganz einfach. Einfach ein paar Mal hetzen lassen - und schauen dass der Hund keinen Erfolg hat.


    Und nein, selbst wenn ich das miteinbeziehe, habe ich lediglich eine Änderung des Jagdverhaltens (wenn es ein Trieb wäre, gäbe es sowieso keine Strategie... aber da es Triebe nicht gibt...), aber keine Verstärkung.


    Ich verstehe diese Argumentation nicht recht.
    Das hat doch wiederum nichts mit der Verstärkung des Jagdverhaltens zu tun, sondern eben nur eine Änderung, die mit beim Jagdersatztraining zugute kommt.
    Was man kann, ist defintiv bestimmte Sequenzen des Jagens verstärken, bzw. den Fokus darauf verschieben.

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