Jäger tötet Hund. Kein Beweis des Wilderns nötig?

  • Auch das ist fast aber nicht ganz richtig. Wölfe würden nicht aufhören zu jagen, aber sie würden ihre Jagdstrategie anpassen. Und das solange bis sich wieder Erfolg einstellt.


    Klar wird das Belohnungssystem in Gang gesetzt, sobald der Hund losrennt, aber im Normalfall bricht ein Hund die Hatz ab, wenn er merkt, das seine Energien nicht Ausreichen. das ist von der Natur so vorgegeben. Natürlich ist er auch dann zufrieden vom hetzten. Die meisten Hunde haben ja kaum richtig gelegenheit zu rennen. Und wer sich körperlich verausgabt ist einfach zufrieden. Deshalb ist Hundesport ja so beliebt. Jagen ist für unsere domestizierten vierbeinigen Freunde auch nur noch Sport, da sie auf die Nahrung ja nicht angewiesen sind. Trotzdem ist Mutter Natur da nicht wählerisch und läßt Instinkte in ihrer ursprünglichkeit bestehen.



    Antijagdtraining besteht im Grunde aus Jagderfolg. Aber der Erfolg ensteht durch die Zusammenarbeit mit dem Menschen. Darum würde jeder ausgebildete Jagdhund nie auf die Idee kommen alleine sein Glück zu probieren.
    Er hat gelernt, das es sich nur dann lohnt, wenn er sich an die Vorgaben des Menschen hält. Deshalb ist Antijagdtraining auch eigentlich nicht richtig. Der Hund soll ja jagen lernen, aber eben kontrolliert und unter den Vorgaben seines Menschen. Wenn er nur hetzt, hat er keinen Erfolg und daher ist es nicht erstrebenswert.


    So wie du Verstärkung verstehst, gebe ich dir recht. Das zu erklären wäre jetzt zu Umfangreich, da es sehr in den Bereich der Jagdhundeausbildung abdriften würde. Aber in der allgemeinen Lerntheorie stimmt deine Sicht der Dinge.

  • Zitat


    hmmmm kleines Scherzchen oder? :D


    Nein. Eine Frage, die man sich ersnthaft stellen sollte. Dann ergründet man vielleicht auch seine eigenen Handlungsmotive etwas näher.


    Zitat

    erstens sind Mäuse, so niedlich die auch finde, Schädlinge, und übertragen nicht ungefährliche Krankheiten
    ich möchte die auch nicht in der bude haben, oder du?


    lol
    Derzeit 13 Farbmäuse. Die nichtfarbigen, nicht zahmen zähle ich nicht. Erfreulicher Weise haben sich bisher nur 3 nicht dran gehalten, nicht in den Zimmern aufzutauchen. Der Rest wurschtelt im Keller rum (Der hat eh Löcher nach draußen, da könnte man sowieso sehr lange, Mäuse töten.). Eine hat in die Elektronik der Heizung gepieselt, das fand ich nicht nett, denn die ist kaputtgegangen davon. Daber die Siebenschläfer find ich lästiger, da lauter. Und Eichhörnchen erst recht, weil die die Isolierung klauen im Dach. Da muss ich aber nicht meinen Hund "draufhetzen", ich hab ne Lebenfalle für Mäuse. :)


    Den Nachbarskater fand ich auch ok, der hat nämlich nicht gepielt, sondern *knack*, Maus tot und aufgefressen. Die anderen blöden Katzen hier gehen mir tierisch auf den Sender, soll doch lieber Fuchs und Habit was von haben.


    Zitat

    mein Peterle hat Maxl immer seine "geschenke" mitgebracht, so schnell konnte ich gar nicht gucken, wie der die weg inhaliert hatte. ihm haben sie allerdings nie geschadet


    Glück gehabt, Nachbarshunde kriegen ständig Würmer...


    Zitat

    und Mäuse und co, sind KEINE Jagdbeute für einen "menschlichen" Jäger :lol: ,


    Und haben kein so gutes Image. Und das, obgleich Rehe wirklich sehr, sehr lästige Gartenschädlinge sind - um mal bei der Wortwahl zu bleiben.


    Zitat

    jedenfalls kenne ich keinen
    und ich denke so ein Mäuschen hat tatsächlich einen schnelleren Tod, als ein gerissenes Reh
    und mein Mitleid hält sich da in Grenzen, obwohl ich tatsächlich Spitzmäuschen "rette" vor meinen Katzen, wenn ich kann :hust:


    Siehst Du, da finde ich es einfach interessant, sich selbst mal zu fragen, wieso man mit einem Reh mehr Mitleid hat.

  • Genau. Im Grunde genommen sind die derzeitig hohen Rehbestände genau solche Schädlinge wie Mäuse.
    Sie richten enormen Schaden in Fostkulturen an (man lese den Wald-Wild Konflikt) und in Gebieten mit hohem Rehwildbesatz gibt es sehr viel mehr Zecken, die auch noch häufiger Krankheitserreger in sich tragen.


    Mal so ganz nüchtern gesehen...


    Labradora....ich weiß ja nicht, woher du deine Informationen hast. Ich habe noch nie erlebt, dass das Töten von Wild das Jagdverhalten verstärkt hätte. Es gibt halt Hunde, bei denen dieses Bewegungsmuster in stark ausgeprägter Form vorhanden ist, und bei anderen nicht. Das hat aber keinen Effekt auf die Kontrolierbarkeit und Stärke der Jagdmotivation.


    Würde trotzdem gerne von dir hören, was die Motivationsstärke der einzelenen Bewegungsmuster des Jagdverhaltens mit der Jagdhundeausbildung zu tun haben??

  • maxl hat deshalb keinen Schaden davon getragen, weil ich meine Tiere regelmäßig entwurme
    und maxl wurde 18 Jahre alt
    aha, und weil Rehe "schädlinge" sind kann ich meinen Hund drauf lassen, das der Bestand sich reguliert?
    aber gleichzeitig gegen den Abschuss (von rehen) sein?
    das erschliesst sich mir ganz und gar nicht
    was machst du mit den Mäusen, die du lebendig fängst? denkst du nicht die kommen wieder? :D
    scheint ihnen ja gut bei dir zu gefallen
    "unsere" Bilche leben nur im Stadel, und das schon seit Generationen, mich stören die in keinster Weise
    und eichkatzerl und wir haben nicht wenige hier, hatte ich noch nie im Haus, wie kommen die so ungehindert auf euren Dachboden?
    auch mäuse dürfen leben, soviele wie wollen, wenn sie eine unseren Katzen, und die killen auch umgehend, meistens jedenfalls, über den Weg laufen, mei dann haben sie Pech gehabt, thats life
    aber in der Bude, auch nicht im Keller, oder sonstiges, will ich sie nicht haben
    und Ratten erst recht nicht
    und das ich rehe "niedlicher" finde und lieber mag, mag auch daran liegen, das ich eben meine beiden aufziehe
    von denen komm ich gerade, pulle reichen, meinen gips bin ich endlich los...
    und kann wieder selber füttern
    schönen Gruß von den beiden, die nie einen wildernden Hund in die "zähne" fallen werden
    und auch keinen "schiesswütigen" Jäger


  • Verstärken war vielleicht der falsche Ausdruck, erfolgsorientierte Motivationsteigerung wäre vielleicht besser. Ich versuchs mal irgendwie rüberzubringen, ich bin einfach nicht so gut im erklären:


    Ein Beispiel: ein Hund der extrem auf Bälle abfährt , wird immer auf Bewegungsreize abgehen wie Schmidts Katze. Wenn aber bei Wildsichtung, gleichzeitig ein Ball in die andere Richtung fliegen würde, würde der Hund zu 99% dem Ball hinterhergehen und den Hasen laufen lassen. Warum? Ganz einfach, der Hund hat gelernt das die Aussicht den Ball zu schnappen bei 100% liegt, den Hasen wird er aber kaum erreichen. Die Belohnung über das Hetzen ist in beiden Fällen gleich, aber den Ausschlag für was er sich entscheidet liegt in der Erfolgsquote.
    Insofern ist Erfolg ein Verstärker der Motivation des Jagens.
    In der Jagdhundeausbildung ist es so das der Hund Jagderfolg in Zusammenarbeit mit seinem Menschen hat und nur dann. Deshalb ist es unwahrscheinlich, das er alleine hinter etwas hergehen würde.
    Noch ein Beispiel: wir haben hier einen Hund, der ganz normal auf Bewegung reagiert hat, also hinter Hasen usw. Her ist.
    Bis dahin ein "normales", lästiges Problem, auf das nie weiter eingegangen wurde. Irgendwann hat er einen verletzten Hasen gekriegt. Das war blöd, aber es wurde noch immer nicht reagiert. Der Hund hat im Laufe der Zeit Jagdstategien entwickelt und war zunehmend erfolgreicher. Das hat sich dadurch gezeigt, das die Zeitspanne indenen
    Er abgängig war, immer größer wurden. Zurück kam er später erst wenn er einen Jagderfolg hatte. Er war dann auch schonmal ein paar Tage weg. Hier war die Motivation aufgrund der vorangegangenen Erfolge deutlich gesteigert. Das muss natürlich nicht bei jedem Hund so sein. Viele Rassen sind in der Beziehung ja " brav" gezüchtet worden.
    Das alles sind gotseidank Ausnahmen. 90% aller Hunde die Jagen, werden wohl nie über das hinterherhetzen hinsausgehen.
    Aber wir verfusseln uns ins OT.
    Vielleicht kann man an anderer Stelle mal mehr ins Detail gehen und es finden sich noch ein paar Fachleute in Punkto Jagdverhalten beim Hund. Wäre schön.


  • Ich hab jetzt nur bis hier hin gelesen (also nicht sehr weit *g*) aber wollte trotzdem mal meine Erfahrungen mit Förstern und Jägern schildern.


    Natürlich erschießt niemand im klaren Verstand einen Hund grundlos - allerdings haben diese das Recht einen wildernden Hund zu erschießen - einfach so *nick*
    Ob und wie und wann und wie oft der Hund das tut ist unerheblich, denn wie will denn bewiesen werden das er es getan hat? Soll der Jäger es erst per Video aufzeichen und dann erst handeln?


    Ich kenn Jäger die wirklich xmal verwarnen und welche die bei einem Hund der nen Reh reißt sofort drauf halten.


    Wir hatten hier sogar schon nen Goldie der mehrmals an der schleppenden Schlepp gejagt hat und dann nach zig Verwarnungen erschossen worden ist. Der Artikel war auch ein echtes Schauermärchen "angeleinter Familienhund vom Jäger erschossen" :roll:

  • Ich möchte eines mal anmerken: In einem Beitrag wurde das von jemandem Unwissenden so geschrieben, dass trotz Brut- und Setzzeit ein Jäger geschossen hat und sein Wild "still und heimlich" in ein Auto verfrachtet hat. Das möchte ich so nicht stehen lassen.
    1. http://muss ein Jäger auch in der Schonzeit krankes/verletztes Wild schiessen. Zum Beispiel weil es krüppelig ist, angefahren wurde oder offensichtlich krank ist.
    2. die übliche, uns Hundehaltern auferlegte Brut- und Setzzeit ist nicht gleich Schonzeit!!! Die BuSZ üblicherweise ist von Mitte März bis Mitte Juli.


    Die verschiedenen Wildarten und Altersklassen/Geschlechter haben verschiedene Schonzeiten. Siehe hier: http://www.jagdschulatlas.de/jagdzeiten-schonzeiten/


    Der 1. Mai ist zum Beispiel typischer Beginn der Jagdzeit auf Rehböcke ("Maibock")
    Lediglich März/April ist fast durchgehend Schonzeit, ausser bei Schwarzwild Frischlinge und Überläufern (die dürfen wie Jungfüchse das ganze Jahr geschossen werden)


    Also bei oben gesichtetem Jäger erstmal schauen, wann das war (Schonzeit?), fragen ob es notwendig war (krank/verletzt?) und was es war (Wildart/Geschlecht/Alter). Von der Ferne oder beim Vorbei gehen wird ein Laie das sicher nicht erkennen können. ;)

  • Auch wenn man nur ein paar Zeilen lesen kann: Ein Mensch, der eine Schrotflinte haben muss, hat dort in der Region, wo auch der alte Pudel erschossen wurde, einen Kater mit einer Schroladung angeschossen: https://www.frankenpost.de/lok…-ein-Bein;art2438,2816106


    Aber vermutlich war der beim Wildern oder hat die erlaubte Grenze überschritten, ab der auf ihn geschossen werden darf :verzweifelt: (da er sich trotz der schweren Verletzung nach Hause geschleppt hat, kann er nicht so weit weggewesen sein).


    Der Jäger, der dort angrenzend an das Grundstück der Familie sein Jagdrevier hat, kennt den Kater auch, weil der ein Halsband trägt. Er meinte, er würde nicht auf ein Tier schießen, sondern die Besitzer informieren.


    Wieder bleiben Fragen offen und wieder wurde ein Haudtier aus einer Jagdwaffe verletzt :/

  • Ich bin sicher kein Experte, aber

    Zitat


    Ein Beispiel: ein Hund der extrem auf Bälle abfährt , wird immer auf Bewegungsreize abgehen wie Schmidts Katze. Wenn aber bei Wildsichtung, gleichzeitig ein Ball in die andere Richtung fliegen würde, würde der Hund zu 99% dem Ball hinterhergehen und den Hasen laufen lassen. Warum? Ganz einfach, der Hund hat gelernt das die Aussicht den Ball zu schnappen bei 100% liegt, den Hasen wird er aber kaum erreichen. Die Belohnung über das Hetzen ist in beiden Fällen gleich, aber den Ausschlag für was er sich entscheidet liegt in der Erfolgsquote.
    Insofern ist Erfolg ein Verstärker der Motivation des Jagens.


    ich kann mir das nicht recht vorstellen. Allenfalls fuer "mittelmaessig jagdbegeisterte" Hunde.
    Mein Pondi, Dt. Drahthaar-Mix, hat durchaus Ball gespielt. Aber Baelle und jeglicher Spielzeugkram waren doof, wenn echte Spuren da waren. Ich kann mir ueberhaupt nicht vorstellen, dass der etwas Lebendes, gegen was Totes getauscht haette.
    Manchmal, auf manchen Wegstrecken und wenn ich nicht gar so konzentriert war, hab ich ihn im Wald seinen Ball tragen lassen. Ihn dahin zu bringen, war schon so ganz leicht nicht. Aber fuer mich war das dann leichter lesbar, weil Ball prompt aus dem Maul ploppte, wenns interessant wurde.

  • Zitat


    Ein Beispiel: ein Hund der extrem auf Bälle abfährt , wird immer auf Bewegungsreize abgehen wie Schmidts Katze.


    Schöne Theorie, die oft zutrifft, also durchaus Wahres beinhaltet, aber eben nicht so allgemeingültig.
    Ganz extremes Bsp kenne ich in Form einer Bullterrierhündin. Spielt Bällchen wie blöd. Auch bei Stofftieren schnappt sie sich das gerne. Aber sie jagt kein bisschen und kann völlig bedenkenlos mit Kleintieren (z.B. Ratten!) im Freilauf umgehen.

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