Jäger tötet Hund. Kein Beweis des Wilderns nötig?


  • doch ich kuschle mit einem "angehenden" rehbock, und das jeden Tag
    im übrigen selten soviel "Scheiss" auf einmal gelesen :headbash:

  • Ich weiss ja nicht, wo ihr alle wohnt, aber ich hatte in meinem ganzen Leben noch keine unfreundliche Begegnung mit einem Jäger.


    Das, was am ehesten in Richtung unfreundlich erlebt habe, war ein Jäger, der etwas harsch meinte, ich soll bitte meinen Hund aus dem Brachland rausholen. Er hätte da gerade die Tollwutimpfköder für die Füchse ausgelegt, nicht dass mein Hund hingeht und das Zeug frisst.
    Ich habe Yanta geholt, wir haben uns gegenseitig nen guten Tag gewünscht und das war's.


    Das einzige Mal, dass ein Jäger das Thema "Schiessen von wildernden Hunden" mir gegenüber erwähnte, war, als ich mal auf unserem privaten Trainingsgelände Agi trainiert habe und er dazu kam. Das Gelände liegt direkt neben dem Wald. Er bat mich, darauf zu achten, dass meine Hunde nicht von mir weg gehen und ich solle doch bitte auch alle anderen Hundehalter warnen, denen ich begegne. Er und seine Kollegen hätten jetzt innerhalb von 2 Wochen das zweite gerissene Reh gefunden und deshalb beschlossen, dass sie zukünftig schiessen werden, wenn sie einen jagenden Hund sehen. Sie würden das nicht gern tun, da sie alle auch Hundehalter sind, aber irgendwo ist eine Grenze. Sie hätten auch einen Verdacht, wessen Hunde das sein könnten. Bei den Leuten würden sie auch noch extra vorbeigehen und sie informieren.


    Ich habe bis heute noch nichts von erschossenen Hunden in der Umgebung gehört.


    Ach ja und von wegen Teletakt und Co. hat sich auch noch keiner gebrüstet. Und das, obwohl ich schon öfter dem einen oder anderen Jäger mit Hund hier begegnet bin und wir ein Stück zusammen gelaufen sind und geredet haben.

  • LilaElvis


    Also in Hessen ist es wohl so das ein Hund erschossen werden darf wenn er nicht mehr im Einwirkungsbereich des Halters ist. Also kann ein Jäger das fast so auslegen wie er will...


    ...mit dem Handy getipselt!

  • Wo ich wohne, steht rechts unter meinem Profilbild ;-) Freut mich für dich, dass du mit Jägern bis dato noch keine schlechten Erfahrungen machen musstest - meine reichen mir für die nächsten Jahre. Vielleicht sollte ich über nen Umzug nachdenken *lach*

  • Ich mag dieses "Jäger schießen Hunde ab, wie es ihnen gefällt" nicht.
    Genauso wie es viele Hundehalter gibt, die ihren Hund rücksichtslos im Wald jagen lassen, gibt es sicher auch Jäger die einen frei laufenden Hund im Wald schießen würden.
    Aber deswegen jetzt alle Jäger zu verteufeln und ihnen sämtliches Zeugs vorzuwerfen ist alles andere als richtig.
    Wie oft liest man dass wieder zig Rehe von einem wildernden Hund zu Tode gehetzt oder gerissen werden?
    Da meinen die meisten, ja kann ja mal passieren. Aber wehe ein Jäger schießt aus solchen Gründen auf eine Hund, da ist immer das Geschrei groß.
    Beides ist natürlich nicht richtig. Aber man sollte das mal ein bisschen objektiv betrachten und nicht alle in eine Schublade stecken.
    Ich habe öfters positive Erlebnisse mit Jägern erlebt.
    Jeder sollte einfach durch sein rücksichtsvolles Verhalten etwas dazu beitragen und seinen Hund im Wald an die Leine nehmen.

  • Kein Halter kann IMMER zu 100% sicher sein, dass sein Hund nicht doch mal hinter einem aufspringenden Reh oder Hasen herhetzt. Aber das was wir tun können, ist, dafür zu sorgen, dass das Risiko sehr klein ist, dass es dazu kommt.
    Ich kenne aber auch Halter denen es völlig schnurz ist, was ihr Hund nachts ohne ihre Aufsicht so treibt. Das habe ich selbst bei meinen Schafen erlebt - Unrechtsbewußtsein nicht vorhanden.


    Es gibt also unter Hundehaltern wie Jägern solche die sich verantwortungsbewußt verhalten und solche die das nicht tun.


    Wir können eigentlich nicht mehr tun, als die Verantwortungslosen auf beiden Seiten an ihre Verantwortung erinnern und unsere eigene Verantwortung akzeptieren. Es ist allerdings schwerer, das in den eigenen Reihen zu tun.


    LG
    Prunus

  • Ich find das Adjektiv 'jung' in dem Artikel interessant.
    Eine Nachbarin von mir ist angehende Försterin und in einigen ihrer Kurse sind auch angehende Jäger. Sie hat mir erzählt, dass sie mal einen der 'Jäger-azubis' gehört hat, wie er erzählte, dass er tagelang nichts vor der Flinte hatte. Dann sei eine Katze vorbeigekommen und da habe er halt seine ....-pflicht erfüllt (mir fällt das Wort nicht ein, irgendwas mit Sauberhalten)
    Der Typ war eine Ausnahme und seine Kollegen haben ihn ziemlich verächtlich dafür runtergeputzt aber irgendwo hat eine traurige Familie lange auf ihre Katze gewartet.


    Ich esse gerne Wild und mir ist klar, dass das nicht im Stall gross wird. ICh finde auch nicht, dass ein alter kranker blinder Hund alleine Gassi gehen sollte. Aber dass auf einem Radweg ein Hunde erschossen wird (oder an einer 5 Meter Schlepp wie vorhin berichtet) finde ich schon ziemlich haarsträubend. Was wenn da ein schneller Radfahrer langgeflitzt gekommen wäre?
    Ich finde das Rumgeballer in unseren Wäldern teilweise schon ziemlich unheimlich.

  • Bei uns in NRW gab es auch mal einen Fall, da hat der Pächter des Reviers einen jagenden Berner Sennenhund erschossen.


    Er hat die Familie des Hundes 3x darauf hingewiesen das sie ihren Hund bitte nicht mehr alleine auf dem Hof frei lassen sollen, da es der Familie auch bekannt war das ihr Hund Jagd.
    Die Familie hat es billigend in Kauf genommen....


    Ich habe mehrere Jäger im Familien und Bekannten Kreis, keiner hat jemals einen Hund erschossen, da man sich auf dem Land auch meist kennt. Wenn wirklich mal ein Hund abdüst und jemand merkt es, wird verwarnt.


    Es sind nicht alle Jäger einfach schieswütige Mörder!! Genauso wie nicht alle HH verantwortungslos sind.


    Ob der kleine Hund nun wirklich gejagt hat weiß ja niemand, niemand kann das Gegenteil beweisen, da er alleine unterwegs war.
    Wieso lasse ich ein geliebtes Familienmitglied wie die Familie es sagt, alleine laufen?!
    Mir tut der Hund Leid, hätte so nicht laufen dürfen.

  • Zitat


    Er hat die Familie des Hundes 3x darauf hingewiesen das sie ihren Hund bitte nicht mehr alleine auf dem Hof frei lassen sollen, da es der Familie auch bekannt war das ihr Hund Jagd.
    Die Familie hat es billigend in Kauf genommen....


    Genau so kenne ich das auch. Bei uns gab es mal einen haeufiger wildernden Irish Setter. Deren Menschen wurden ganz klar darauf hingewiesen, dass der Hund quasi zum Abschuss frei gegeben ist. Klingt jetzt doof, aber jeder normal denkende Hundemensch hier, hatte Verstaendnis dafuer. Weil jeder hatte den auch schon mehr als einmal auf Trebe gesehen und das geht nun mal nicht.


    Ansonsten haben wir bei uns noch eine handvoll Jaeger, die im guenstigsten Fall nur die Unwahrheit verbreiten (diesen Weg duerfen sie nicht nutzen, der Hund darf im Wald !auf dem Weg! nicht Ball spielen, Bellen ist auch verboten...) oder irgendwie bissel bloed sind (einer hat mir erlaubt meinen LHC laufen zu lassen, aber der KHC, der sollte zwingend an die Leine... dumm nur, dass der mit ein bisschen Jagdtrieb der LHC ist) und dann gibts halt noch meinen "Lieblingsjaeger", der massiv gegen jeden sich im Wald aufhaltenden Menschen vorgegangen ist. Brauchte auch nur ein Jogger sein. Der hatte ne ganze Latte von Anzeigen bei der hiesigen Polizei, wusste aber leider immer genau, wie weit er gehen konnte, ohne dass man ihm was kann. Ganz ketzerisch sag ich aber, dass wir hier diese Querschlaeger bald los sind, ist ne aussterbende Spezie.


    Aber sowas wie mein Lieblingsjaeger, der sorgt halt dafuer, dass das Ansehen der Jaegerschaft ueber lange Zeit arg leidet und die Menschen negativ eingestellt sind. Und das verstehe ich nach wie vor nicht, warum die den jahrzehntelang durchschleppen. Haben sie sich keinen Gefallen mit getan.


  • Ja klar hast du da recht. Eklatantes Fehlverhalten oder gar Gesetzesbrüche sollte man natürlich anzeigen, aber es ist halt kein Kennzeichen der Jägerschaft, dass alle ständig betrunken durch den Wald rennen und alles erschießen, was sich bewegt. Ich denke, das ist wie bei Flugzeugabstürzen - 100e jeden Tag gehen glatt, und bei den zweien im Jahr, wo's schiefgeht, gibts ein ein riesen Medienecho....

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