Kleiner Münsterländer der richtige Hund?

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    Ich frage mich eben nur, ob ein kleiner Münsterländer ein solches Arbeitstemperament hätte um Trümmer-, Flächensuche, Fährtenarbeit und UO nach IRO PO "bewältigen" zu können oder ob da eine andere Jagdhunderasse "arbeitseifriger" wäre.

    Ich denke das Arbeitstemperament hätte er. Allerdings findet meines Wissens Flächen-Trümmersuche ohne Leine statt, nicht wie beim Mantrailing mit Schleppe. Da könnte der Jagdtrieb halt im Weg stehen.

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    Ich denke das Arbeitstemperament hätte er. Allerdings findet meines Wissens Flächen-Trümmersuche ohne Leine statt, nicht wie beim Mantrailing mit Schleppe. Da könnte der Jagdtrieb halt im Weg stehen.


    Ja, das findet ohne Leine statt. Genau den Jagdtrieb möchte ich ja für diese Arbeit nutzen und eben gezielt kanalisieren.


    Bei der Flächensuche muss Hundi ein 40 000 qm großes Suchgebiet durchstöbern und 3 Menschen finden und diese durch gleichmäßiges und anhaltendes Verbellen anzeigen bis der Hundeführer am Hund ist (Deshalb die Frage nach der Bellfreudigkeit). Das geht nicht an der Leine. Auch geht es nicht mit einem "triebschwachen" Hund, weil dieser nicht die Motivation hat, lange "erfolglos" von einer Richtung in die andere geschickt zu werden. Das hält eben nur ein triebstarker und -beständiger Hund durch.


    Bei den Trümmern ist das Suchgebiet zwar kleiner, dafür aber vom Untergrund her wesentlich anspruchsvoller. Hierfür brauchts neben Trieb auch ein hohes Maß an nervlicher Belastbarkeit (zumal Prüfungen meist in Abrissgebieten stattfinden und die Baumaschinen oft "neben" den Hunden weiterarbeiten), körperlichem Geschick (da das Suchgebiet sehr unwegsam sein kann) und guter Führigkeit/Ansprechbarkeit in hoher Trieblage (da der HF den Hund außerhalb der Trümmer stehend "fernsteuern", also lenken und leiten muss).


    Dann kommt noch die Unterordnung und Gewandtheit (wird auf dem Hundeplatz überprüft) hinzu.Diese dauert je Hund ca. 30 min und besteht aus unterschiedlichsten Elementen (Freifolge mit Schuss, Durchqueren einer Gruppe mit Hunden im der Freifolge, Apport eines Alltagsgegenstandes, Tragen und Übergeben, Detachieren, Distanzkontrolle, Überqueren einer Leiter, Fassbrücke, Tunnel, Ablage usw.), deren Reihenfolge vorher ausgelost wird. Reicht es dem Hund an Arbeitswillen nicht, steht er auch eine so lange UO nicht durch...


    Und das ist meine Sorge, dass ein Münsterländer eventuell nicht genug Arbeitswillen haben könnte.
    Oder wie seht ihr das????

  • Zitat

    Ich kann mich Bambusblatt anschließen. Nur mit dem letzten Satz nicht. Es muss heißen: Einmal Bretone, immer Bretone.


    findest du? :hust:
    ob ich je noch einen wollte, kann ich pauschal nicht beantworten.
    es sind sehr anstrengende, extrem bewegungsfreudige hunde, denen man gerecht werden muss, um einen ausgeglichenen hund zu haben.
    im mantrail sehe ich sie jedoch absolut.
    bretonen verbellen z.b. nicht anhaltend, sondern sind reine "vorsteher", welche eher -leise- arbeiter sind. ein spurlauter bretone wäre als jagdhelfer im aufspüren kontraproduktiv. im gegenteil. sie zeigen schon von weitem an und müssen dabei leise sein.
    evtl. kann man ihm das jedoch antrainieren..
    wir sind gerade mit unserem kleinen teufel an der unterordnung, futterbeutelaufbau und im anfang vom mantrailaufbau. er ist mit eifer dabei und muss manchmal auch etwas "ausgebremst" werden.
    unterodnung etc auf dem hundeplatz lastet diesen hund jedoch nicht aus.
    er braucht unbedingt eine aufgabe, die auch dem jagen nahe kommt und mantrail ist der ideale "ersatz" dafür, wenn man diesen hund nicht jagdlich führt.

  • Arbeitswillig sind sie, wie schon gesagt. Nur muss dir klar sein dass ein Kl. Münsterländer ein Vollblutjagdhund ist und wenn was vorbei kommt was ihn mehr interessiert (Wild) als die Arbeit die du für ihn vorsiehst, dann ist er hald mal weg oder hat einfach keine Lust auf das, was du von ihm willst. Es kann funktionieren, aber leider habe ich schon mehrmals feststellen müssen, dass dem oft nicht so ist. Und dann wurde eiligst der Jagdschein gemacht um dem Hund gerecht zu werden.


    Nächstes Problem, die Münsterländer die ich kenne und die enorm arbeitswillig sind, sind alle aus jagdlicher Leistungszucht/Auslesezucht. Hast du einen Jagdschein oder wie willst du an so einen Welpen kommen?

  • ich kann nur Befanas Papa als Beispiel anführen... der wäre super geeignet zur Rettungshundearbeit...
    wenn du den Jagdtrieb auf Menschensuche umleiten kannst, müsste ein KlM sehr gut sein.


    Kero (Befanas Papa) zeigt deutlich an, wenn ihm was zum Jagen in die Nase kommt und lässt sich in dem Moment noch abrufen...bricht also die Jagd sofort ab, wenn man ihn ruft. allerdings geht er auch gerne mal 5 Minuten jagen, wenn man ihm nicht im richtigen Moment blockt ...


    deshalb bin ich ja so happy dass Befana den Jagdtrieb nicht so extrem geerbt hat. Die jagt nur Katzen .... um mit ihnen zu Spielen... und auch nur draussen...drinnen sind Katzen mehr zum schmusen da....


  • Jepp wir machen auch Mantrailing, ansonsten halt viel Auslauf mit der ein oder anderen Beschäftigung. Aber letztlich geht es hier ja um den KlM, habe nur geschrieben, weil Bretonen ähnlich ticken.
    @TE
    Wenn du den Jagdtrieb umgeleitet bekommst, passt das gut. Ich hatte es für meinen Bretonen auch mal überlegt, aber der würde seine Aufgabe für ein Reh vergessen.

  • Das Problem ist nicht ob er den Arbeitseifer hat, den hat er nämlich, die Frage ist ob du es schaffst das ganze auf Menschen umzutrainieren. Das bedeutet ja nicht dass der KlM auch in Jägerhand unkontrolliert jagen geht, aber da DARF er jagen. Und wie eben schon einer schrieb: Wild ist nunmal was anderes als Mensch. Wenn sich der Hund mehr für Wild interessiert als für seinen eigenen Job dann hat man Pech...deswegen schrieb ich ja auch dass man ihn extrem eng führen muss. Bei einem Mali hat man das Problem nicht in dem Maße, schließlich wurde er ja nicht darauf gezüchtet geil auf Wild zu sein. Und auch ein Labbi hat einen ganz anderen Aufgabenbereich.
    Von seinen Eigenschaften her ist er mit Sicherheit geeignet, die Frage ist ob man diese optimal nutzen kann, damit stelle ich nicht dich und deine Ausbildung in Frage sondern eher die Bereitschaft des Hundes sein Erbe aufzugeben...

  • Danke, ihr habt mir schon sehr weiter geholfen. Also vom Arbeitswillen müsste er den Aufgabenbereich erfüllen können...hoffe ich (das ist ja eher meine größte Sorge).


    Was das Jagen angeht... Flächensuche wäre kein Muss. Trümmersuche wäre auch ok und dann eben noch die RH-Fährte. Schön wäre es, ihn in allen 3 Bereichen führen zu können, wenn das nicht gehen sollte, leb ich auch "nur" mit IRO Trümmer und IRO Fährte.

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