Alter Hund taub und Blind

  • Wenn der Hund körperlich fit ist und keine schmerzen hat ist es doch o.k. Ich denke das wir HH es schlimmer empfinden als der Hund. Aber er braucht natürlich Deine Unterstützung um damit klar zu kommen und sich an seine neue Situation zu gewöhnen. Hunde haben eine sehr feine Nase, die wird er jetzt besonders nutzen und einsetzen.
    Was ich versuchen würde, ihn auch in der Wohnung vorerst an die Leine zu nehmen und ihn führen, die Wege nochmals zu zeigen, er merkt sich die Gerüche. Dann könntest Du ein getragenes T-Shirt mit Deinem Geruch auf länge zerschneiden unten am Ende einen großen Knoten machen und hinter Dir herziehen, damit er dem Geruch folgen kann. Das wären jetzt meine Ideen um ihm zu helfen.


    Lg. und alles Gute für Deinen Schnuffi :smile:

  • Zitat

    Was ein Bullshit, ehrlich. Hast du auch nur irgendwelche Erfahrungen mit Handicap hunden?! Ich glaube nicht


    ..und gerade weil Hunde jagdtiere sind, haben sie ein Sinnesorgan, dass wahnsinnig gut ausgeprägt ist und das wir als Menschen überhaupt nicht richtig einordnen können, da für uns relativ unwichtig: nämlich die Nase


    :gut:


    Wenn es kein Jagdhund ist (wovon in bei einem Wohnungshund ausgehe), fehlt ihm keine Jagd. Der kriegt sein Futter hin gestellt, hat ein Bettchen und kriegt bestimmt jede Menge Kuscheleinheiten - was fehlt ihm da, nur weil er nicht mehr sieht und hört??


    Wenn ich unser taubes und fast blindes Huhn anschaue habe ich üüüberhaupt nicht den Eindruck, er hätte keine Lebensqualität. Ganz im Gegenteil. Nach Futter schnüffeln (ich verstecke das immer im Gewühl einer Decke) macht ihm z. B. riesig Spaß und er findet die Leckerli ratzfatz -das funktioniert leider auch bei Essenresten auf der Straße ganz wunderbar :headbash:


    Man muss halt beim Gassigehen schauen, dass er nirgendwo dagegen dongst (Treppenvorsprünge, div. Telekomkästen und sonstige Dinge, die so im Weg rum stehen, wie Fahrräder, Pfosten, Schilderpfähle und so Zeuch). Unserer läuft meist an der Häuserwand entlang, die Nase 1 cm überm Boden - da über"sieht" er ab und an etwas, da muss ich halt entsprechend ein bisschen drauf achten. Ab und an stößt er sich trotzdem ein wenig den Kopf - kurzes Schütteln und weiter gehts. Auf den gewohnten Wegen weicht er meist automatisch aus. Gassi gehen dauert etwas länger, weil alles abgeschnüffelt wird. Wenn es ihm zu viel ist oder er die Gegend nicht kennt, bleibt er automatisch nahe bei mir.


    Also - abwarten und schauen, was du von den bisherigen Ratschlägen umsetzen kannst.

  • Mein alter, inzwischen verstorbener Hund, war nahezu taub und blind. Als insbesondere das Augenlicht merklich schlechter wurde, haben wir alle Kanten in der Wohnung, die er versehentlich „mitgenommen“ hat, mit Rohrisolierung versehen, die wir mit farblich passendem Klebeband fixiert haben. Einen Schöner Wohnen- Preis hätten wir damit nicht gewonnen, aber der Hund hat auf schnelle und für ihn deutlich angenehmere Art und Weise gelernt, wo er langlaufen konnte. Zudem gab es verschiedene Bodenbeläge (z.B. kleiner Teppich, auf dem seine Näpfe standen), an denen er sich orientieren konnte.


    Weil Taubheit und Erblindung ein schleichender Prozess waren, hatte ich zudem die Chance, ihn umzustellen. In der Wohnung bedeutete ein Streichen von hinten nach vorne über den Kopf: laufen. Ein Stupser auf die rechte oder linke Schulter: abbiegen, ein Stupser auf den Rücken: stehen bleiben. An der Leine bedeutete ein Zug nach hinten: Stehen bleiben/ Hindernis, ein Zug nach oben: Pfoten anheben (Bürgersteig), ein Zug nach links/ rechts: abbiegen.


    Er war mein zweiter blinder Hund und weder in der Wohnung, noch an der Leine haben Fremde den Hunden angemerkt, dass sie nicht sehen (bzw. zusätzlich kaum hören) konnten. Vorausgesetzt, dass sich der Hund daran gewöhnt, im Alltag Sicherheit gewinnt und nicht an Lebensqualität verliert, würde ich ihn nicht einschläfern lassen.


    Gruß FinjaS

  • Um Gottes Willen, warum einschläfern? gebt dem hund doch die Chance, sich erstmal mit der Nase zu orientieren- komischerweise nutzen Hunde, wenns irgendwie geht, trotzdem viel ihre Augen, ich merk das mit Bossi beim Trailen: findet er die Versteckperson nicht umgehend, fängt er an, mit den Augen die Gegend abzusuchen. Sieht er nix, nimmt er doch wieder die Nase zu Hilfe - und findet ;-) Vielleicht ist es mit der Nase anstrengender oder so?


    Jedenfalls braucht der Hund wahrscheinlich nur ein Weilchen, um zu kapieren, daß er ja eine Nase auch noch hat. Mag sein, daß die nimmer so gut ist wie beim Junghund - aber tausendmal besser als unsere sicherlich trotzdem noch...


    Evtl. auch Handzeichen einführen mit Körperkontakt, wie eben schon genannt, anstupsen rechts oder links, oder ne leichte kurze Hausleine, mit der man ihn rechts/links dirigieren kann. Oder zweimal dran zuppeln heißt "vorsicht Treppe" oder sowas. Oder einmal ziehen heißt Achtung, ich faß Dich gleich irgendwo an. So kann man sicherlich auch Kommandos neu mit "Fühlzeichen" belegen...


    Wie schaut´s denn momentan aus, ist ja schon ein Weilchen her? Berichtest Du uns weiter?

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