Welpe, Spielen, Übermütig

  • Hallo zusammen,


    Hades, mein Welpe, ist ein Mix aus Spitz und (kleinem?) Münsterländer. Wir waren vorige Woche schon in der Welpenschule und das ging natürlich nicht so gut, ist ja auch klar, war seine erste Stunde. Er wird nun 11 Wochen alt und ich bin den ganzen Tag mit ihm alleine Zuhause, mein Mann kommt Abends dazu.


    Ich gehe mit ihm alle 2 - 2,30 h mit ihm hinaus, an die gleiche Stelle. Wir drehen solange die Runde bis er entweder gepinkelt, gekotet oder beides hat. In der Nacht macht er mir nicht hinein - da ist er brav. Wir wecken ihn allerdings zwischen 4 und halb 5 auf und mein Mann bringt danach raus. Das gleiche um halb 7 nochmal.


    Er pinkelt aber untertags hinein. Er meldet sich auch nicht, er wird nicht unruhig, macht keinen Pieps, nichts. Es kommt auch nicht jeden Tag vor, aber meistens dann, wenn wir draußen waren, so ne halbe Stunde später.


    Hilft hier nur Geduld? Oder wie kann ich das unterbinden?


    Beim Gassi gehen wird er immer total überdreht. Er hüpft wie verrückt rum, bellt, winselt, nimmt alles in den Mund und läuft kreuz und quer. Ich denke mal, das ist nicht Sinn der Sache - aber wie mache ich ihm das klar? Darüber hinaus, vergisst er dadurch auch schon mal seine Geschäfte zu machen - und ich bleibe daher umso länger mit ihm draußen.


    Wir haben eine Ausziehleine und die lasse ich eigentlich immer locker. Sollte ich ihm die kurze Leine fürs Gassi gehen anlegen? Die haben wir von der Hundeschule bekommen und sie ist recht kurz, fürs Training.


    Zudem spielt er sich in der Wohnung immer alleine (und wird dabei ganz überdreht), ganz selten mit mir oder meinen Mann. Soll ich hier sein Spielzeug wegräumen wenn ICH es für genug finde? oder ihn austoben lassen bis ER genug hat?



    So, das waren erstmal meine wichtigsten Fragen - bin gespannt auf eure Tipps,Tricks, Ratschläge :)


    LG Sarah und Hades

  • Hallo!


    Zitat


    Ich gehe mit ihm alle 2 - 2,30 h mit ihm hinaus, an die gleiche Stelle.


    Das ist gut! :gut:


    Zitat


    Wir drehen solange die Runde bis er entweder gepinkelt, gekotet oder beides hat.


    Es ist schon richtig, daß Du wartest, bis er gemacht hat.
    Die Frage hierbei ist: meinst du das mit den Runden drehen wörtlich?
    Ich würde eher die langweilige Stelle aufsuchen und einfach nur abwarten, also nicht großartig laufen wollen, was den Hund noch extra ablenken könnte.


    Sicherlich sollst Du zwischendurch eine kleine Runde mit ihm laufen, damit er auch die Welt richtig kennen lernen kann.
    Nur würde ich diese "Übungsstunde" (ja, dies ist eine) von der Pinkelzeit trennen wollen.
    Wenn er in der "Übungsstunde" tatsächlich machen sollte, ist das großartig.
    Trotzdem würde ich, bevor es ins Haus geht, noch einmal diese langweilige Pinkelstelle aufsuchen, damit er sich nach dem Action noch einmal lösen kann.



    Zitat

    Er pinkelt aber untertags hinein. Er meldet sich auch nicht, er wird nicht unruhig, macht keinen Pieps, nichts. Es kommt auch nicht jeden Tag vor, aber meistens dann, wenn wir draußen waren, so ne halbe Stunde später.


    Hilft hier nur Geduld? Oder wie kann ich das unterbinden?


    Jep,
    da hilft wirklich nur Geduld.
    "Unterbinden" dürfte schwierig werden, weil in diesem Alter vom Hund noch nicht die Blase bewußt kontrolliert werden kann.
    Aber ich bin mir sicher, daß er sich schon irgendwie "meldet".
    Nur halt eben auf seine eigene Art. Diese wirst Du erst noch "lesen lernen" müssen.
    Hunde "sagen" selten etwas.
    Manche schnüffeln auch nur an einer ganz bestimmten Stelle, bevor sie es "laufen lassen".


    Wenn der Tag besonders ereignisreich war, kann es schon mal vorkommen, daß ein Hund nach kurzer Zeit noch einmal muß. Aufregung regt nun mal die Darmtätigkeit an. ;)


    Zitat

    Beim Gassi gehen wird er immer total überdreht. Er hüpft wie verrückt rum, bellt, winselt, nimmt alles in den Mund und läuft kreuz und quer. Ich denke mal, das ist nicht Sinn der Sache - aber wie mache ich ihm das klar? Darüber hinaus, vergisst er dadurch auch schon mal seine Geschäfte zu machen - und ich bleibe daher umso länger mit ihm draußen.


    Wenn er immer total überdreht, würde ich eventuell mal kürzer laufen, bzw. noch nicht so weit weg.
    Überdrehen ist ein Zeichen der Überforderung. Wenn zuviel an Input (das kann alles sein, Geräusche, Gerüche, andere Menschen, Tiere ....) reinkommt, könnte es für ihn schwierig werden, das alles innerhalb der kurzen Zeit richtig zu verarbeiten.
    Deshalb würde ich mehr Ruhe reinbringen wollen.
    Und ja, wenn er seine Geschäfte durch die Ablenkung "vergißt", ist warten angebracht.
    Aber, wie bereits gesagt, ich würde da nicht viel weiter laufen. Eher eine ruhige, fast schon "langweilige" Stelle aufsuchen, damit er nicht abgelenkt werden kann.


    Wenn Du nicht willst, daß Dein Hund bestimmte Dinge macht, wirst Du es ihm "erklären" müssen.
    Es reicht dabei nicht, wenn Du in diesen Situationen NEIN, oder AUS sagst.
    Für einen Hund ist die menschliche Sprache eher eine Fremdsprache, also wird er nichts verstehen.
    Deshalb wäre es gut, wenn in einer ruhigen, lernbereiten Phase ganz entspannt geübt wird, was ein NEIN, oder AUS im zukünftigen Hundeleben für eine Bedeutung hat.
    Wurde das verstanden, kann dies dann in den entsprechenden Situationen angewandt werden.


    Zitat

    Wir haben eine Ausziehleine und die lasse ich eigentlich immer locker. Sollte ich ihm die kurze Leine fürs Gassi gehen anlegen? Die haben wir von der Hundeschule bekommen und sie ist recht kurz, fürs Training.


    Ich würde da trennen wollen.
    Fürs Üben, könnte eine kurze Leine reichen. Aber bitte wirklich nur in winzig kurzen Einheiten üben!
    Fürs Gassi gehen würde ich eine längere nehmen wollen. Schließlich ist er mit der Entdeckung der Welt und wie diese funktioniert komplett beschäftigt. Da wird er noch nicht so viel anderes lernen können, erst recht (noch) nicht die Leinenführigkeit.
    Wenn er Dir sonst gut folgt, und Du auch die Gelegenheit dazu hast, könntest Du ihn auch zwischendurch mal ohne Leine laufen lassen.


    Zitat

    Zudem spielt er sich in der Wohnung immer alleine (und wird dabei ganz überdreht), ganz selten mit mir oder meinen Mann. Soll ich hier sein Spielzeug wegräumen wenn ICH es für genug finde? oder ihn austoben lassen bis ER genug hat?


    Da würde ich aufpassen!
    Er wird nicht genug haben können.
    Das ist wie bei kleinen Kindern! Wenn sie eigentlich schon müde, aber viel zu sehr hochgeputscht sind, können sie sich nicht sofort runterfahren. Gibt man ihnen die Möglichkeit, in so einer Situation weiter zu toben, bauschen sie sich nur noch mehr auf!
    Das ist beim Hund nicht viel anders!


    Was Du dann mal probieren könntest: Biete ihm etwas zum Kauen an. Kauseil oder Rinderkopfhaut.
    Kauen beruhigt, und hilft dem Hund, wieder runter zu fahren!



    Ansonsten wünsche ich Dir viel Spaß mit dem Welpen!
    Was Du jetzt am meisten brauchst, ist Geduld, Humor, Geduld und noch mals viel Geduld :D
    Sei einfach konsequent in Deinem Tun, und laß den Hund in seinem Tempo lernen und langsam erwachsen werden.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Hallo SheltiePower, danke für die schnelle Antwort :)


    Also, ja, ich meine das wirklich wortwörtlich. Ich gehe mit ihm immer Runden um die Wohnanlage (welche ziemlich klein ist), da ist rundherum Wiese und ich dachte da wäre es gut für ihn. Aber da wir gleich neben einer Schule wohnen und es eine Durchfahrtsstraße ist, ist der Lärmpegel halt bis am späten Nachmittag nun einmal da und damit wird er auch recht häufig abgelenkt.


    Ich werde nun also immer nur an eine gewisse Stelle gehen und solange warten bis er gepinkelt und evtl gekotet hat und erst danach noch eine kleine Runde drehen. So war das gemeint,oder?


    Wegen dem Spielen: Wir lassen immer das Kauseil am Boden liegen, damit er spielen kann. Ich will ja nicht das ihm langweilig wird.. oder betüdel ich da zuviel?


    Wenn ich so überlege, ist er immer übermütig wenn wir vom Gassi gehen kommen und er total überdreht ist. Dann geht es zuhause damit weiter.


    Und wenn ich dann mal lauter "Nein" rufe, hört er sofort auf und legt seinen Kopf auf seine Pfoten und schaut mich so süss an, dass ich am liebsten hinlaufen würde und ihn abknuddeln.


    Was ich auch nicht in der Hundeschule verstanden habe, ist, soll ich ihm nun jedes Mal ein Leckerli geben wenn er brav war? Also, wenn er neben mir sitzt beim Gassi gehen? Jedes mal wenn ich ihn rufe und er kommt? Und evtl auch wenn ich "nein" gesagt habe und er damit aufhört?


    Was er sich beim pinkeln angewöhnt gerade.. er macht bis zu 4mal klein nur um ein Leckerli abzustauben. Sollte ich da warten bis er generell fertig ist und ihm dann nur eines geben - oder eben wirklich die 4mal? Er setzt sich dann nämlich hin und wartet.



    LG

  • Hi, DerHades.


    Als ich deinen Post gelesen habe, hätte ich mich fast kaputt gelacht, denn der Post könnte von mir kommen :-)


    Ich habe zur Zeit auch eine 12 Wochen alte Beauceron-Hündin, die sich genau so verhält.


    Manchmal war sie gerade draussen und hat gepinkelt. Dann kommt sie hinein und macht es wieder. Im Moment passiert das aber maximal 2 mal am Tag meistens nur 1 mal.


    Zu Hause ist sie zwar nicht alleine mit mir, denn ich habe zwei andere Hunde, aber sie nervt die beiden mit ihren übertriebenen Spielaufforderungen. Wenn sie endlich versteht, dass sie nicht mitspielen wollen, spielt sie dann auch alleine mit irgendeinem Spielzeug. Ich spiele auch viel mit ihr, aber wenn ich gerade mit was Anderem beschäftigt bin, nimmt sie eine von ihren Kausachen und wirft es in die Luft, rennt es hinterher, bellt es an... total überdreht.


    Wenn wir unsere (noch ganz kurze) Spaziergänge machen, nimmt sie dann auch wirklich alles in den Mund. Deshalb üben wir zur Zeit das Kommando "AUS". Wenn sie was in den Mund nimmt, lasse ich sie es kurz haben (wenn es nicht gerade etwas ist, was sie hinunterschlucken könnte), dann sage ich ihren Namen. Wenn sie mich anschaut, sage ich "AUS" und biete ihr ein Leckerlie. Sie lässt dann was sie auch immer gerade im Mund hatte fallen und bekommt dafür das Leckerlie. Im Moment muss ich ihr das Leckerlie schon gar nicht mehr vorher anbieten. Wenn ich "AUS" sage, lässt sie es sofort los, schaut mich aber sehr erwartungsvoll an und möchte ihr Leckerlie dafür bekommen.


    Was sie auch gerne macht ist "in die Leine beissen". Ich spiele dann ein bißchen mit ihr und ziehe an der Leine. Dann sage ich in einem sehr definitiven Ton: "So! Jetzt ist das Spiel vorbei." Dann halte ich die Leine ganz kurz und gehe etwas schneller, damit sie damit beschäftigt ist, mit mir mitzugehen. Wenn Sie doch nochmals in die Leine beisst, nehme ich die Leine aus ihrem Mund und gehe weiter. Das wiederhole ich so oft, bis sie irgendwann aufgibt.


    Gestern Abend war sie nicht auszuhalten. Sie ist in der Wohnung herumgerannt, hat meine zwei anderen Hunde angesprungen und angebellt, wollte alles beissen. Als ich mich gebückt habe, um was vom Boden aufzuheben, hat sie sich in meinen Zopf (habe sehr langes Haar) verbissen. Ich nehme es aber mit Humor. Meine anderen zwei Hunde ignorieren sie übrigens vollkommen, wenn sie keine Lust haben. Meine Hündin spielt öfters mit ihr. Es ist aber interessant zu sehen, dass immer meine ältere Hündin das Spiel anfängt und wieder beendet. Ich beobachte meine anderen beiden zur Zeit total und lerne viel von ihnen.


    Als es mir gestern zu bunt wurde, habe ich sie in ihr Körbchen getan (mit einem Kauseil), die anderen zwei sind auch schlafen gegangen und dann habe ich mich in mein Bett gelegt und das Licht ausgeschaltet. Sie ist nach einer Minute aufgestanden und hat sich ganz frech auf meine Beine gelegt. Ich bin in aller Seelenruhe aufgestanden, habe sie auf den Arm genommen und habe sie wieder ins Körbchen getan. Dort schlief sie dann bis 3 Uhr morgens wie ein Engelchen. ICH bin dann aufgestanden, weil ICH auf die Toilette musste, und bin dann auch gleich kurz mit ihr in den Garten gegangen. Danach hat sie wieder bis um 6 Uhr geschlafen. Gut, bei mir reichte es gestern, sie nur noch einmal in ihr Körbchen zu tun. Manchmal wirst Du aber vielleicht 10 oder mehr Wiederholungen brauchen, aber irgendwann gibt der Welpe schon auf. Einfach nicht aufgeben und immer seeeeeehr ruhig bleiben :-)

  • Zitat

    Also, ja, ich meine das wirklich wortwörtlich. Ich gehe mit ihm immer Runden um die Wohnanlage (welche ziemlich klein ist), da ist rundherum Wiese und ich dachte da wäre es gut für ihn. Aber da wir gleich neben einer Schule wohnen und es eine Durchfahrtsstraße ist, ist der Lärmpegel halt bis am späten Nachmittag nun einmal da und damit wird er auch recht häufig abgelenkt.


    Ich werde nun also immer nur an eine gewisse Stelle gehen und solange warten bis er gepinkelt und evtl gekotet hat und erst danach noch eine kleine Runde drehen. So war das gemeint,oder?


    Nicht ganz!
    Ich würde, je nach Charakter des Hundes, und wie er sich danach verhält, auch die Gassizeiten anpassen.
    Also mehrmals am Tag tagsächlich nur die "langweilige Pinkelstelle" aufsuchen und sofort wieder in die Wohnung zurück.
    Und einmal am Tag, also solange er noch recht jung ist, nur für einige Minuten wirklich "Gassi gehen".
    Später wird die Zeit gedehnt, bzw. man kann langsam versuchen, mehrmals täglich solche Runden laufen.


    Wenn Du Dir nicht so sicher bist, wie lange, dann kannst Du Dich vorerst an die sogenannte "Fünf - Minuten - Regel" halten.
    Diese besagt, pro Monat darf der Hund fünf (weitere) Minuten Gassi gehen.
    Wäre ein Hund (nur als Beispiel) 4 Monate alt, dürftest Du nur maximal 20 Minuten Gassi gehen.
    Das ist nur ein ungefährer Richtwert, mehr nicht!
    Ob dies zu wenig, oder gar schon zu viel ist, wird Dir Dein Hund zeigen.
    Bei zu viel werden Übersprungshandlungen gezeigt, wie hochspringen, rennen, jaulen, und so weiter.


    Nicht zu verwechseln mit dem welpentypischen "5 dolle Minuten", welches schon ähnlich aussieht.



    Zitat

    Wegen dem Spielen: Wir lassen immer das Kauseil am Boden liegen, damit er spielen kann. Ich will ja nicht das ihm langweilig wird.. oder betüdel ich da zuviel?


    Du kannst es ja mal testen. ;)
    Was passiert, wenn Du Deinen Hund mal etwas weniger beachtest?
    Damit meine ich nicht strafen!
    Einfach nur mal den Hund Hund sein lassen und was anderes, und wichtigeres tun!
    Was passiert, wenn der Hund nicht immer etwas liegen hat?
    Ist es für Euch schöner, wenn Du das Spielzeug herausgibst, und später wieder weglegst?


    Zitat

    Wenn ich so überlege, ist er immer übermütig wenn wir vom Gassi gehen kommen und er total überdreht ist. Dann geht es zuhause damit weiter.


    Genau das meine ich mit dem "Überdrehen".
    Da wird irgendetwas tatsächlich viel zu viel gewesen sein.
    Viele Hunde lernen in der Ruhephase. Dort werden die bisherigen neue Eindrücke verarbeitet.
    Deshalb sollte man auch nicht zuviel Input geben.
    Was zuviel ist, "entscheidet" der Hund.
    Manche können mehr vertragen und aufnehmen, andere brauchen eher weniger.
    Oft ist weniger mehr!


    Zitat

    Und wenn ich dann mal lauter "Nein" rufe, hört er sofort auf und legt seinen Kopf auf seine Pfoten und schaut mich so süss an, dass ich am liebsten hinlaufen würde und ihn abknuddeln.


    Ist zwar verständlich, gar keine Frage!
    Aber ich glaube, daß Du schon selbst weiß, daß es eher "falsch" ist.
    Und, ich bin mir sicher, daß Dein Hund noch nicht gelernt und verstanden hat, was NEIN eigentlich bedeutet.
    Es ist eher Zufall, vielleicht auch Überraschung (wegen der lauten Stimme), daß er aufhört.
    Und, wenn Du Pech hast, lernt er gerade dabei, wie er Dich perfekt manipulieren kann.
    Darin sind Hund sehr, sehr gut!!!


    Zitat

    Was ich auch nicht in der Hundeschule verstanden habe, ist, soll ich ihm nun jedes Mal ein Leckerli geben wenn er brav war? Also, wenn er neben mir sitzt beim Gassi gehen? Jedes mal wenn ich ihn rufe und er kommt? Und evtl auch wenn ich "nein" gesagt habe und er damit aufhört?


    Rede lieber mit der Hundeschule, wie genau das gemeint ist!
    Möglich ist auch, daß Du das System etwas falsch verstanden hast.
    Dann frage lieber nach.


    Man kann gutes Verhalten belohnen.
    Sollte man auch tun, wenn man will, daß der Hund das gewünschte Verhalten auch später immer wieder zeigen soll. Gerade beim Rückruf bietet sich das an.
    Aber schau auch, ob es sich manchmal lohnt, zu belohnen!
    Beispiel: Hund soll brav für längere Zeit im Körbchen liegen bleiben. Ideal wäre es ja, wenn er dabei schlafen würde.
    Kontraproduktiv wäre dann, wenn Du ständig zum Hund gehst, und Leckerchen reinwirfst. Schließlich "störst" Du dann ja Deinen Hund. Folglich würde er nicht zur Ruhe kommen, und Du sorgst eher dafür, daß er eine Erwartungshaltung aufbaut. Sprich, der Hund ist wieder angespannt!


    Und, wenn Du Pech hast, lernt der Hund eine komplette Handlungskette, nur damit er ein Leckerchen bekommt.
    Beispiel: Hund darf nichts vom Boden aufheben. Du sagst NEIN, Hund guckt hoch und es gibt eine Belohnung, weil er es so brav aufgeführt hat.
    Also, was macht der Hund, um an weitere Belohnungen zu kommen?
    Richtig - er wird bewußt den Boden absuchen, damit er etwas "aufheben" kann, nur damit von Dir ein NEIN kommt und er beim Ablegen des Objektes seine Belohnung kriegt.


    Zitat


    Was er sich beim pinkeln angewöhnt gerade.. er macht bis zu 4mal klein nur um ein Leckerli abzustauben. Sollte ich da warten bis er generell fertig ist und ihm dann nur eines geben - oder eben wirklich die 4mal? Er setzt sich dann nämlich hin und wartet.


    Klingt schon fast nach erlerntem Verhalten :D
    Man sollte auch nicht vergessen, daß gerade Rüden schon mal gerne mehrmals pinkeln (markieren), und sich somit nicht komplett entleeren.
    Ob Du ihm dann was gibst, bleibt Dir überlassen.
    Laß Dein Bauchgefühl entscheiden!


    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Hallo Deia,


    ja, das mit den Haaren kenne ich auch. :) Da hilft manchmal nicht mal Haare hochstecken, da knabbert er sobald er dran kommt. Das nehme ich auch alles mit Humor und ich versuche auch wirklich viel Geduld zu haben. Aber manchmal bin ich einfach total überfordert und weiß mir dann gar nicht zu helfen im ersten Moment. Falsch machen will ich ja auch nichts, ich möchte ja das es ihm gut geht und er sich wohl fühlt, aber gleichzeitig will ich auch das er alles lernt und brav folgt.


    Das mit dem "Aus" versuche ich auch nun miteinzubauen. Und sobald er das dann aus dem Mund fallen lässt bekommt er ein Leckerli? Aber wenn er davon pirscht mit dem "Müll" im Mund? Oder es gar nicht hergibt, erst wenn ich lauter werde?


    Wir haben zwei Katzen, die sind 5 und 6 Jahre. Sie tolerieren den Welpen aber sobald er zu ihnen läuft und sie anbellt, fangen sie zu fauchen an. Gestern wurde es ihnen wohl zu bunt mit dem Racker und sie sind beide auf ihn losgegangen. Bin gleich dazwischen! Aber danach war erstmal eine Ruhe und er hat sich nicht mehr so richtig an die beiden rangetraut. Da wir noch eine kleine Wohnung haben, sind sie auch auf engsten Raum. Wir ziehen aber demnächst in ein Haus um und erhoffen uns dadurch auch mit den Katzen eine Besserung.


    LG

  • Zitat

    Hallo Deia,
    Aber wenn er davon pirscht mit dem "Müll" im Mund? Oder es gar nicht hergibt, erst wenn ich lauter werde?
    LG


    Uhm... Ich hatte bisher bei meiner Kleinen diesen Fall noch gar nicht. Aber, wenn er das öfters macht, kannst Du ihn auch in der Wohnung ein Brustgeschirr mit einer sehr leichten Leine tragen lassen. Wenn er versucht, weg zu rennen, kannst Du schnell die Leine festhalten. Dann lernt er, dass Frauchen IMMER das bekommt, was sie will und es ist zwecklos, weg rennen zu wollen. Wenn meine anfängt, weg zu rennen, werde ich das so machen.

  • Ich persönlich würde dann bei einem so jungen Hund eher mit dem sogenannten Tauschgeschäft versuchen wollen.
    Die "Gefahr", daß ein Hund umso mehr seine "Beute" verteidigen (lernen) wird, wenn die Halter nach "Tricks" dieser Art greifen, ist mir einfach viel zu hoch :ka:



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Zitat


    Er pinkelt aber untertags hinein. Er meldet sich auch nicht, er wird nicht unruhig, macht keinen Pieps, nichts. Es kommt auch nicht jeden Tag vor, aber meistens dann, wenn wir draußen waren, so ne halbe Stunde später.


    Hilft hier nur Geduld? Oder wie kann ich das unterbinden?


    Hallo Sarah,


    den Gedanken, ein Welpe wäre "brav", wenn er nachts nicht in die Wohnung macht, solltest Du aus Deinem Kopf streichen. Genauso ist ein Welpe nicht unartig, wenn er in die Wohnung macht. Das wäre ja das Gegenteil dieser Wertung.


    Wenn ein Welpe nachts stubenrein ist, hat das damit zu tun, dass der Stoffwechsel im Schlaf heruntergefahren ist.


    Welpen können erst mit circa 12 - 16 Wochen ihre Blase bewusst kontrollieren.
    Daher ist es auch Unsinn, dass ein Welpe draußen nichts macht, weil er abgelenkt ist.
    Er kann nicht daran denken, dass er ja gerade draußen ist, um etwas zu machen.


    Da, wo ein Welpe entspannt ist, entspannt sich die Blase und der Welpe lässt es laufen.
    Das ist meistens in der Wohnung oder draußen an ruhigen Orten.


    Zitat

    Beim Gassi gehen wird er immer total überdreht. Er hüpft wie verrückt rum, bellt, winselt, nimmt alles in den Mund und läuft kreuz und quer. Ich denke mal, das ist nicht Sinn der Sache - aber wie mache ich ihm das klar? Darüber hinaus, vergisst er dadurch auch schon mal seine Geschäfte zu machen - und ich bleibe daher umso länger mit ihm draußen.


    Dieses Angebunden sein ist für einen Welpen etwas völlig Unnatürliches. Er wird ohne Halsband und Leine geboren und muss sich daran erst gewöhnen. Der Welpe möchte sich bewegen und die Welt erkunden und wird daran durch die Leine gehindert.


    Ich würde die Spaziergänge an der Leine auch stark einschränken und nur zur Gewöhnung mal für 5 Minuten an der Straße gehen, damit er den Straßenlärm kennenlernt.


    Ansonsten würde ich auf die Wiesen gehen, von denen Du geschrieben hast. Wenn keine Straße in direkter Nähe ist, würde ich mich auf die Wiese setzen, die Leine abmachen und den Kleinen die Welt und die Natur erkunden lassen.


    Man sollte dem Welpen auch nicht alles aus dem Maul nehmen, wenn es nichts gefährliches ist. Welpen müssen die Welt erkunden, das machen sie mit dem Maul und den Zähnen.


    Zitat

    Zudem spielt er sich in der Wohnung immer alleine (und wird dabei ganz überdreht), ganz selten mit mir oder meinen Mann. Soll ich hier sein Spielzeug wegräumen wenn ICH es für genug finde? oder ihn austoben lassen bis ER genug hat?
    LG Sarah und Hades


    Mit 11 Wochen schlafen Welpen nicht mehr den ganzen Tag. Das wird jede Woche weniger.
    Sie wollen etwas erleben, spielen und die Welt erkunden. Dein Kleiner sollte auch viel Gelegenheit haben, mit anderen Welpen oder jungen Hunden zu spielen.


    Die Bewegungsfreude, der Spieltrieb, die Neugierde werden Tierkindern von der Natur aus gutem Grund mitgegeben. Sie werden dadurch fit für das Leben, lernen die Welt kennen, lernen ihren Körper kennen und werden geschickt in ihren Bewegungsabläufen.
    Gleichzeitig wird der Körper trainiert, Bänder, Sehnen, Knochen, Muskeln müssen bewegt werden, damit sie gesund und stark werden.


    Du brauchst Dich noch nicht großartig um die Erziehung kümmern. Der Welpe muss erstmal einige wenige Grenzen kennenlernen, eine gute Bindung und Vertrauen zu Dir bekommen und die Welt kennenlernen. Alles andere hat noch Zeit. Die Prägung auf die Umwelt (Straßen, Einkaufszonen usw.) kann man in kleinen Schritten machen, vielleicht 2-3 mal die Woche in kurzen Einheiten.

  • Zitat

    Ich persönlich würde dann bei einem so jungen Hund eher mit dem sogenannten Tauschgeschäft versuchen wollen.
    Die "Gefahr", daß ein Hund umso mehr seine "Beute" verteidigen (lernen) wird, wenn die Halter nach "Tricks" dieser Art greifen, ist mir einfach viel zu hoch :ka:



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower


    Ich mache es ja auch im Moment NUR mit Tauschgeschäft und es klappt sehr gut. Aber... was ist, wenn der Hund der Meinung ist, dass es sich nicht lohnt, das was er gerade hat für ein blödes Leckerlie oder ein Spielzeug her zu geben? Wenn ich mich in dem Moment nicht durchsetzen kann, habe ich verloren. Er merkt, dass er eigentlich viel schneller ist als ich und kann machen, was er will. Ich hoffe, ich brauche das bei meiner Kleinen gar nicht, aber, wenn nötig, werde ich das schon so machen.

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