Mein Senior ist mit dem Spazierengehen massiv überfordert

  • Ich weiß, dass Hunde mit einem Herzfehler gut und noch lange leben können. Mein Problem ist eher die generelle Angst die er im Freien hat, kombiniert damit, dass ihm das Spazierengehen keine Freude macht und ihn extrem schnell ermüdet.


    Natürlich hab ich nicht vor Anan Spaziergänge im Freien vorzuenthalten. Ich geh ja auch jetzt mit ihm und meiner Hündin mehrmals täglich raus.


    Ich halte weder etwas von "Handtaschen" in die man Hunde packt noch davon sie in einem Kisterl oder sonst was ihr Geschäft erledigen zu lassen - da Beides nicht artgerecht ist. Dennoch stelle ich jetzt Überlegungen in die Richtung an. Nicht aus Bequemlichkeit sondern weil ich Anan ein möglichst angenehmes Leben bieten möchte. Nach unserem Verständnis, soll ein Hund ins Freie, laufen, schnüffeln, andere Hunde treffen uvm. - so halte ich es auch. Nur was tun wenn Anan damit nicht glücklich ist.


    Mein Tierarzt hat mir nicht gesagt, ich solle mit Anan nicht mehr spazierengehen. Ich denke gerade bei Herz- und Kreislaufproblemem wird regelmäßige Bewegung in Maßen sehr wichtig sein.


    Für mich stellt sich die Frage womit sich Anan wohler fühlt. Mit einem Pinkelplatz am Balkon und einem kleinen Spaziergang der ihn nicht überfordert einmal oder zweimal täglich oder wenn ich ihn mehrmals täglich zwinge rauszugehen - und dazu muss ich ihn leider zwingen weil er eben nicht gerne draußen ist.


    Achja und Terrorfussel, selbstverständlich müssen die Zähne behandelt werden. Das ist aber erst nach Abklärung beim Kardiologen möglich, bei dem wir nächsten Mittwoch einen Termin haben - früher stand leider kein Termin mehr zur Verfügung. Und wie in meinem ersten Post geschrieben, haben wir einiges versucht um Anans Ängste zu mindern und in den Griff zu bekommen. Wir haben dabei auch Fortschritte gemacht, allerdings nicht in dem Ausmaß, dass plötzlich alles gut wäre. Es lässt sich leider nicht jedes Problem so lösen wie man es gerne hätte. Manchmal und ich denke in Anans Fall ist es so, muss man akzeptieren, dass nicht alle seelischen Wunden mit der Zeit heilen und einfach auch die Grenzen eines Tieres akzeptieren, auch wenn sie nicht dem entsprechen was uns gefällt.

  • Ach und weil ich das auch vorhin hier gelesen habe.....


    Mein Hund wird sicher nicht aufgrund seines Alters, Verhaltensauffälligkeiten oder wegen eines Herzleidens eingeschläfert.

  • Zitat

    Ich würde keinem meiner Hund den Weg ins Grüne, und wenn es nur vor der Tür wäre, verwehren und ja, ich würde sie tragen, wenns sein muss eben zig Mal und Fussel mochte das Hochheben anfangs auch nicht.
    Falls einer unserer Hund gebrechlich oder kaum noch laufen könnte, würden wir ihn im Kinderwagen mitnehmen, ab und an raussetzen, doch er soll dann noch mit unseren anderen Hunden am Leben teilnehmen dürfen.


    "nicht verwehren" und "teilnehmen dürfen" setzt aber voraus, dass der Hund das möchte und damit klar kommt. Bei Anan scheint das nicht der Fall zu sein, zu viel scheint wohl aus seiner Vergangenheit noch an bzw. in ihm zu arbeiten. Also warum ihm nicht die Möglichkeit geben, ein Leben, so wie es für ihn angenehm sein, führen zu dürfen.


    Einer unserer alten Hunde hatte kein Trauma dieser Art und doch hätte er sich nicht in einen Wagen setzen lassen. Hätte ich ihn zwingen sollen? Ja, man kann es üben, aber warum soll ich einen alten Hund - noch dazu, wenn ein Hund eine Vorgeschichte wie Anan hat - mehr stressen als nötig?


    Ich finde, die TS macht sich sehr viele Gedanken, was Anan gut tut und was nicht und ihr Bauchgefühl gibt ihr auch den richtigen Weg vor.

  • Ich weiß nicht warum du jetzt so aufbrausen reagierst!!!


    Das die Zähne eventuell gemacht werden, hast du nicht erwähnt und auch nicht welcher Verdacht zum Herzen geäußert wurde, somit nicht feststeht, ob eine Entwässerung überhaupt stattfinden muss.


    Ich kann mich nur nochmal wiederholen, du kannst deinen Hund unterstützen und die Zusätze sind wirksam .....


    Zitat

    Stress und Angst kann man versuchen unterstützend zu behandeln z.B. mit Zylkene, Taurin, Magnesium, B- Komplex, denn viele alte oder gestresste Hunde weisen dahingehend einen Mangel auf und das spiegelt sich im Verhalten wieder.
    Wurde die Schilddrüse untersucht?


    Ich dachte du möchtest hier eventuell Tipps erhalten, gerade wegen dem Stress- bzw. Angstproblem!?


    Senioren können speziell sein / werden und bei einer Inkontinenz sieht das wieder anders aus, doch ein Balkonklo weil der Hund Stress draußen hat - für mich ein klares "Nein".


    LG Sabine

  • Ich hatte nicht den Eindruck aufbrausend reagiert zu haben, vielmehr sehe ich es als selbstverständlich, dass kaputte Zähne behandelt werden, weshalb ich es nicht extra erwähnt habe.


    Für Tips bin ich sehr dankbar. Als ich deinen Post gelesen habe, hatte ich allerdings stark den Eindruck, dass du mir unterstellst die Verantwortung für Anan nicht wirklich übernehmen zu wollen und das hat mir nicht gefallen, weil dem einfach nicht so ist. Ich bin lediglich bemüht seinen Bedürfnissen gerecht zu werden, die nun mal etwas speziell sind.

  • Zitat

    Ich finde, die TS macht sich sehr viele Gedanken, was Anan gut tut und was nicht und ihr Bauchgefühl gibt ihr auch den richtigen Weg vor.


    :gut:

  • MichiEla, du hast nicht aufbrausend reagiert, im Gegenteil. Du machst dir sehr viele Gedanken.


    Was vielleicht nicht so günstig ist, wenn man verschiedene Dinge ausprobiert. Ich glaube bei so einem Hund ist die tägliche Routine ganz wichtig. Immer gleich bleibende Abläufe.
    Dann lieber immer wieder durch eine Angstsituation durch, aber der Hund kann es berechnen und weiss dass es so kommt und gut ausgeht, als immer wechselnde Situationen.
    Sprich tägl. zu denselben Zeiten an einen Ort wo er sich lösen kann. Wie er da hinkommt hängt vom Ort ab und von deinen Möglichkeiten.
    Nicht viel Gedöns drum machen, nur immer wieder denselben Tagesablauf praktizieren.


    Wäre das ein Ansatzpunkt?

  • Meine Freundin hat eine Vermehrerzuchthündin vom Tierschutz . Für viele die Sie nicht regelmäßig sehen ein völlig normaler Hund.
    Gassi geht Sie zwar mit, hat aber nicht wirklich Spaß dran. Somit gehts nur je nach Tagesform raus ansonsten ist Sie glücklich mit Garten und Haus.
    Öfters fällt Sie in Ihre eigene Welt zurück, steht einfach nur da ,starrt Wände minutenlang an und ist überhaupt nicht ansprechbar.


    Sicher gibt es Hunde die ein einigermaßen normales Leben führen können nach solch einer Vergangenheit. Anan gehört nun eben nicht dazu.
    Wenn er sich in der Wohnung sicher fühlt dann gebe Ihm Schnüffeleinheiten und Bewegung dort.
    Hat er kein Spaß draußen, lösen lassen und ab wieder nach Hause.


    Gerade wenn Du es geschafft hast Ihn stubenrein zu bekommen , was auch nicht jeder 100%
    wird, bestehe weiter darauf das er Geschäfte draußen verrichtet.


    Herz und Entwässerungstabletten , damit kann Hund gut Leben .
    Den vermehrten Harndrang hat er nur kurze Zeit nach der Eingabe und nicht den ganzen Tag.


    Nicht jeder würde mit solch einem Hund klarkommen und sich überfordert fühlen.
    Anan kann sich glücklich schätzen, das er Leute wie Euch gefunden hat.


    Toi toi für den Kardiologenbesuch .

  • Morgen!


    Deine Geschichte erinnert mich sehr an unsere letzte Seniorin.
    Wir hatten sie mit etwa 15-18 Jahren aus dem Tierschutz übernommen. Sie war blind und hochgradig dement. Auch sie war massiv überfordert mit den Gassigängen. Zunächst waren wir guter Dinge, dass sie bei immer gleicher, kleiner Strecke zur Ruhe kommen wird, aber leider war das nur selten der Fall.


    Wir sind dann auf ein Balkonklo umgestiegen und das hat der Maus sehr geholfen. Somit konnte sie sich lösen ohne Angst (ich vermute, sie wollte auch keine Markierungen absetzten) und konnte viel mehr in ihrer sicheren Umgebung bleiben. Dennoch sind wir 1x am Tag mit ihr raus gegangen und wenn es nur für 5 min war. Diese kurzen Gänge konnten dann, nachdem sich der Dauerstresspegel gesenkt hatte, mehrfach am Tag gemacht werden und so kam es tatsächlich, dass wir gen Ende 3x täglich kurz mit ihr immer an der selben Stelle etwas "Zeitung lesen" waren. Die Stubenreinheit ging natürlich dadurch flöten, aber ein entspannteres Hündchen war uns der gewöhnungsbedürftige Geruch in der Wohnung allemal wert!


    Zusätzlich haben wir noch mit DAP und Zylkenen gearbeitet, vielleicht wäre das noch was für euch?
    Habt ihr auch mal daran gedacht, dass euer Senior langsam dement werden könnte? Da gibt es wirklich gute Mittelchen um es dem Hund etwas zu erleichtern. Zusätzlich fällt mir bei solch einem schweren Fall das Mittel "Selgian" ein. Es ist ein Psychopharmaka für Hunde, welches sie aber nicht einfach wegballert sondern die Reize kanalisiert und auch gerne bei schwerer Demenz angewandt wird. Als wir es unserer Dackellady gegeben haben hatten wir den großen Durchbruch. Vielleicht besprichst du das mal mit deinem TA.
    Zusätzlich solltet ihr mal einen Blick auf die Schilddrüse werfen, vielleicht stimmt da etwas nicht, denn eine Fehlfunktion kann durchaus zu Angstzuständen führen.


    Ließ dich auch mal in das Thema "konditionierte Enspannung" ein, das könnte euch ebenso helfen den Stress etwas zu bannen.


    Alles gute dir und deiner Grauschnauze!

  • Zitat

    Ich weiß nicht warum du jetzt so aufbrausen reagierst!!!


    Aber ich, zumindest kann ich es mir denken. Sei nicht sauer Sabine, aber Dein Post klingt wie eine einzige Anklage. Da würde ich auch echt sauer reagieren.


    MichiEla
    Ich finde es nicht schlimm, einem Hund beizubringen auf die "Kiste" zu gehen, wenn man ihm damit hilft.
    Ich lese hier weder Unlust zu Spaziergängen noch andere Bequemlichkeiten Deinerseits. Dieser Hund ist leider auf Grund seiner Vergangenheit nicht wie jeder andere Hund. Und ich muss sagen, ich ziehe den Hut davor, dass Du als "Hundeanfänger" nicht aufgegeben hast.
    Ich finde Du hast ein gutes Gespür dafür, was dem Hund gut tut und was nicht. Folge diesem Gespür und frage nicht, was Andere davon denken oder halten.
    Gewöhnen an die Kiste würde ich ihn, indem ich ihn immer wieder reinsetzen würde. Markiert er, wenn er abends dann mal einigermaßen entspannt draußen läuft? Dann würde ich vielleicht sogar den Duft Deines anderen Hundes mittels Tuch in die Kiste legen. Großes Lob und Kino, wenn er dann reinpullert oder vielleicht auch erstmal nur markiert.

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