Sind Eltern (Menschen) verrückter geworden?

  • Also ich wohne in ner Stadt und da haben die Eltern Angst vor meinen Hunden und wechseln die Straßenseite. Die Kinder gehen dann mit, gucken meist noch interessiert. Kinder ohne Eltern finden meine Hunde "voll krass, Alter. Schäferhund und Rottweiler", "Boahhh guck mal Kampfhunde", "Ohhh ist die süß". Und meist werde ich gefragt, wie die zwei heißen, ob man die streicheln darf etc. Ich lass sie meist machen und kläre die Kinder dann im Gespräch über Hunde auf. In meinem Viertel kennt an mich dann schon. :) Kinder sind hier eigentlich genial. Die sind so unvoreingenommen und wollen eher wissen : was, wieso, warum. Die Eltern sind panisch und die Kinder sagen dann meist schon: "Ach das sind Roxy und Laila, da brauchst du keine Angst haben Mutti." :D Ich find die toll.
    Wenn ein Kind doch Angst hat , macht es meist ein Bogen um uns. Oder sie bleiben stocksteif stehen. Ich leine die Hunde zu 90% an oder sie gehen im Fuß vorbei. Keiner meiner Hunde hat ein Kind gestellt, geschnappt oder ist hinterher gehetzt. Das ist mir letztes WE das erste Mal nur bei einem Erwachsenen Radfahrer passiert. Der ist im Dunkeln ohne Licht in der Nähe unserere Grillstelle vorbeigefahren. Das habe ich zu spät bemerkt, die Hunde waren frei (weil wir die einzigen an dem See bis dahin waren und schon wars passiert. Roxy hat sich da auch von einem gebrüllten "Hau ab" nicht beeindrucken lassen und auf meine Pfiffe hat sie diese Mal auch nicht direkt reagiert.
    Shit happens. Ich hätte mich entschuldigt, wenn er angehalten hätte. So kann ich es nicht ändern.




    So zu früher: Ich komm vom Dorf, ich hatte Angst vor Hunden,w enn die mich angekläfft haben. Ich wollte auch nie die Hunde anfassen. Da meine Tante von nem Schäferhund gebisssen wurde und meine Mutter Hunde nicht mochte, wuchs ich mit ner gewissen Distanz auf. Hunde in unsrem Dorf sind zu 90% nicht erzogen, liefen daher aber immer an der Leine. Die ienzigen Hunde die erzogen waren, sind die gewesen, die für den Polizeidienst ausgebildet wurden. Vor denen hatte ich am meisten Angst, allerdings hat man die Hunde an sich sehr selten außerhalb des Hofes gesehen. Wenn doch, ist man sich ausgewichen. Panisch weggerannt ist aber keiner...

  • Bandit ist ja für Kinder riesig, gerade sehr kleine Kinder zeigen eigentlich nie Angst, die meisten rufen aus ihrem Kinderwagen oder an Mamis Hand : Wau wau!! Groooooossser Wau wau ! "
    :lol:
    Das ist so die Reaktion, die ich kenne.


    Ab und zu trifft man natürlich auf Menschen / Kinder, die Angst haben, aber irgendwie sind die jetzt nicht die Mehrheit... :???:


    Ich treffe selten auf Menschen, die wirkliche Angst zeigen, muss ich sagen... :???:

  • Auch wenn ich noch keine 40 bin, muss ich sagen das ich schon finde, dass sich der Umgang mit Hunden irgendwie verändert hat. Ich bin mit dem Schäferhund meiner Großeltern aufgewachsen es ist nie was vorgefallen, ich habe gelernt den Hund nicht zu ärgern oder zu bedrängen und ich habe richtig Ärger bekommen wenn ich nicht gehört hab. Heute habe ich schon das Gefühl, dass gesellschaftlich gesehen immer mehr suggeriert wird: Der Hund hat zu funktionieren, darf nicht knurren, hat am besten auch nicht zu bellen und schon gar nicht zu schnappen oder gar beißen, hat sich alles gefallen zu lassen etc. Vieles vom natürlichen Hundeverhalten ist nicht "erwünscht", eigentlich soll der Hund sich eher wie ein Kuscheltier verhalten. Man kann das natürlich weder verallgemeinern noch auf nicht Hundehalter beschränken. Sowas in der Art habe ich auch schon bei anderen HH erlebt, wenn z.B. ihr Fifi mal eine Ansage von meinem Hund kassiert hat, der grad mal keine Lust auf eine spontane Rektaluntersuchung hatte.... :muede:


    Insgesamt habe ich das Gefühl, der Umgang mit Hunden ist irgendwie verkopfter geworden, Theorien über das Wesen, das Verhalten und vor Allem die Erziehung gibt es mehr als man wahrscheinlich je lesen könnte und da sind einige dabei bei denen sich mir die Fußnägel hochrollen. Und noch mehr, duch die Medien und vor Allem das Internet findet man 1000-fach Informtationen und zu jeder Frage viele unterschiedliche Ansichten.Die Horrorstories die man mit unter in den einschlägigen Medien liest tun ihr übriges.


    So, soviel erstmal zu der Frage...


    Aber die von der TS geschilderte Situation hat mit dem was ich oben geschrieben habe nicht viel zu tun.
    @ TS: Dein Hund ist einem Kind auf einem Fahrrad nachgejadt, das kann passieren, sollte aber nicht. Wenn es doch passiert finde ich, dass es einfach zum guten Ton gehört sich zu entschuldigen. Stattdessen aber auch noch den Kindern und Eltern in so einer Situation zu unterstellen, die hätten sich falsch verhalten?! Sorry, aber das finde ich unmöglich! Wenn dein Hund nicht hört oder du ihn nicht einschätzen kannst gehört er meiner Meinung nach in solchen Situationen an die Leine (was er ja wohl nicht war, sonst hätte er das Kind nicht jagen können). Ich glaube viele machen sich gar keine Gedanken darüber, dass es Menschen gibt auf die ein freilaufender Hund bedrohlich wirkt, egal ob es wirklich so ist oder nicht. Ich persönlich lasse meinen Hund niemals auf fremde zurennen, geschweige denn hinterherjagen. Ich bemühe mich auch, dass mein Hund anderen Leuten nicht vor den Füßen rumläuft und finde es sogar selbstverständlich, den Hund nicht einfach weiter rumschlunzen zu lassen wenn mir Leute entgegen kommen. Ich rufe ihn zu mir und er da bleibt er auch, sei es ohne Leine bei Fuß oder das er neben mir sitzt oder eben an der Leine, bis die Leute vorbei sind obwohl sich mein Hund nicht die Bohne für die Leute interessiert. Ob das dann Kinder oder Erwachsene sind ist mir völlig schnurz. Das hat für mich einfach was mit höflichkeit zu tun, ich gebe den Leuten damit hoffentlich erst gar keinen Grund Angst haben zu müssen. Und wenn es doch mal nicht so klappt, dann sammel ich meinen Hund ein und entschuldige mich. Ab und an kam auch mal ein genervter Blick, aber spätestens nachdem die Leute merken, dass ich mich um meinen Hund kümmere und mich entschuldige ist das wieder ok und die meisten lächeln und bedanken sich sogar.


    Ein bisschen mehr Rücksicht, Kommunikation und Empathie auf beiden Seiten wäre wirklich schön, aber es gibt auch Dinge, die mir mein persönlicher halbwegs gesunder Menschenverstand auch so sagt. Was ich damit meine, steht im Absatz drüber.


    Hui, das ist jetzt viel mehr geworden als ich eigenlich wolle... Naja, es musste halt mal raus. :ops:

  • Sei froh, daß das nicht mein Kind war: Da hätte dein Hund eine wirklich gepfefferte Ansage kassiert! Sowas geht ÜBERHAUPT nicht - zahlen müssen für sowas nämlich grundsätzlich alle Hundebesitzer, und da hört der Spaß echt auf. Eine höfliche Entschuldigung von dir wäre da ja wohl das Mindeste gewesen: Mutter und Kind haben nämlich, im Gegensatz zu zu dir, keinen Fehler gemacht. DU bist für deinen Hund verantwortlich, niemand sonst!


    Mein Bruder hatte früher - vor vielen Jahren - sehr Angst vor Hunden, und so witzig, wie viele Halter das zu finden scheinen, ist das für ein Kind absolut nicht. Daß dein sehr kleiner Hund in diesem Fall, erstmal ein Stück von dir weggelaufen, ebenfalls leicht hätte zu Schaden kommen können, scheint dir ja generell eher wurscht zu sein.

  • Zitat

    Insgesamt habe ich das Gefühl, der Umgang mit Hunden ist irgendwie verkopfter geworden, Theorien über das Wesen, das Verhalten und vor Allem die Erziehung gibt es mehr als man wahrscheinlich je lesen könnte und da sind einige dabei bei denen sich mir die Fußnägel hochrollen. Und noch mehr, duch die Medien und vor Allem das Internet findet man 1000-fach Informtationen und zu jeder Frage viele unterschiedliche Ansichten.Die Horrorstories die man mit unter in den einschlägigen Medien liest tun ihr übriges.


    Das ist das eine, die Gesellschaft hat sich einfach verändert. Eine Ursache hast du ja bereits erwähnt.


    Andererseits : Der TS hat ja nun gesehen, was sein Hund noch lernen muss... :D

  • Ganz ehrlich, wenn es dein Hund gewesen wäre, hättest du von mir als Mutter dir was anhören dürfen.
    Sowas geht nämlich gar nicht und ist oft dafür verantwortlich das Kinder Angst vor Hunden haben.
    Als meine kleine Schwester 7 Jahre alt war, ist ihr ein Golden Retriever hinterher gerannt, hatte sie gestellt und laut angebellt. Ist doch klar, dass dann so ein Kind panische Angst hat.
    Da wir selbst immer Hunde hatten, hat sie davon jetzt keine weitere Ängste entwickelt, aber wäre es ein Kind aus hundelosem Haushalt, kann man das denke ich verstehen, dass dieses Kind so ein Schlüsselerlebnis nicht vergisst und immer Panik schiebt wenn es einen fremden Hund sieht.
    Und ich kenne viele Erwachsene die auch vor Hunden Angst haben, denen genauso welche Situationen passiert sind.
    Einige wurden auch als Kinder gebissen.
    Deswegen finde ich es überhaupt nicht in Ordnung Kinder und deren Eltern zu verurteilen, dass sie Angst haben.
    Wir kennen ihre Vorgeschichte nicht und haben keinerlei Recht darüber zu urteilen.
    Anstatt sich über verängstigte Kinder auszulassen, würde ich in Zukunft darauf achten, dass mein Hund nicht plötzlich einem kleinen Kind hinterher rennt und diese Ängste schürrt.

  • Zitat


    Obwohl er an der Leine ist, rennen sie weg wie bescheuert und vorhin
    hat mein Junghund nur interessiert zu einem Fahrrad geguckt, als der kleine Junge
    wie panisch kreischte und in die Pedalen trat, mein Hund wie ein
    Irrer hinterher. Peinlich. Die Mutter hat nichts gesagt.


    Ich denke schon, dass sich da im Gegensatz zu früher einiges geändert hat. Ich finde, Eltern (und Kinder) sind tatsächlich verrückter geworden
    Ist doch klar, dass der Hund hinterher will, wenn das Kind wegen nichts panisch rumkreischt (denn ganz zu Anfang hat der Hund ja nur geguckt, das wird ihm ja wohl noch gestattet sein). Klar hätte die TS ihren Hund zurückhalten müssen (war doch angeleint), aber auf der anderen Seite ist auch das unmotivierte Panikgekreische des Kindes auf einen nur guckenden angeleinten Hund nicht normal, vielleicht sollten die Eltern da mal dran arbeiten.

  • als ich selbst (heute 51) kind war, hatte ich tierisch angst vor hunden. das hat sich eigentlich auch erst sehr spät gelegt, da war ich schon erwachsen.


    meine kinder hatten auch lange angst - wegen solchen leuten wie dir, die nicht verhindern, dass ein unangeleinter hund ihnen grundlos hinterher rennt bzw. meine große, weil sie, damals noch im buggy sitzend, sich plötzlich auge in auge mit einem (ebenfalls unangeleinte) goldie befand, der plötzlich um die ecke geschossen kam, als wir am briefkasten standen. die angst ist weniger geworden, seit wir selbst einen hund haben, aber um andere hunde machen sie nach wie vor einen großen bogen.


    und ob es heute anders ist als früher: in meinen augen: ja. wo es früher zu wenige hunde gab, scheint heute in fast jedem haushalt mindestens einer zu leben und zu viele hundehalter haben null bock, sich um deren erziehung zu kümmern bzw. findet es eine zumutung für den hund, in anzuleinen oder in gewissen situationen ganz zu hause zu lassen. nicht jeder möchte von feuchten hundenasen belästigt werden. und die beißvorfälle nehmen ja offenbar auch immer mehr zu.

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