Sind Eltern (Menschen) verrückter geworden?

  • Zitat

    und ob es heute anders ist als früher: in meinen augen: ja. wo es früher zu wenige hunde gab, scheint heute in fast jedem haushalt mindestens einer zu leben und zu viele hundehalter haben null bock, sich um deren erziehung zu kümmern bzw. findet es eine zumutung für den hund, in anzuleinen oder in gewissen situationen ganz zu hause zu lassen. nicht jeder möchte von feuchten hundenasen belästigt werden. und die beißvorfälle nehmen ja offenbar auch immer mehr zu.


    @ Katinka62
    Da gebe ich Dir Recht, auf der anderen Seite erlebe ich hier selber, wie manche Eltern ihren Kindern diese Angst vor Hunden regelrecht "einimpfen", finde ich sehr schade. Andererseits mag ich es aber auch nicht, wenn Kinder auf einen fremden Hund zustürmen, um ihn (auch noch ungefragt) zu streicheln. Sowas geht gar nicht. Ich habe übrigens als Kind selbst große Angst vor (großen) Hunden gehabt, das hatte aber nichts mit meinen Eltern zu tun. Die haben immer versucht, mir die Angst zu nehmen.

  • Ich habe einen Minihund (2,5 kg) und hab auch schon erlebt, dass Kinder und Mütter kreischend und hysterisch das Weite gesucht haben, obwohl er angeleint war und einfach nur dastand (kein bellen, knurren oder sonstwas).
    Ich bin auch ab und zu bei Fußballspielen meines Neffen (9 Jahre) und da sind auch immer viele Kinder in dem Alter. Sie finden den Hund sehr süß, aber an der Art und Weise wie sie mit ihm Umgehen, merke ich dass bei den meisten Kindern Angst im Spiel ist. Man merkt sofort ob ein Kind selbst einen Hund in der Familie hat, aber das sind echt die wenigsten.
    Auch in der Familie meines Freundes gibt es ein Mädchen (6 Jahre alt) die panische Angst vor Hunden hat und die Eltern damit in die Verzweiflung treibt. Es müssen riesige Bögen gelaufen werden, wenn ein Hund in der Strasse wohnt, wird die Strasse gemieden und Freunde mit Hund besuchen ist sowieso nicht drin. Da sie auf dem Land wohnen, wo es viele, teilweise auch nicht so gut gesicherte Hunde gibt, gleicht das einem Spießrutenlauf.


    Wie das früher war, kann ich nicht beurteilen, aber ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es heutzutage viele Kinder gibt, die Angst vor Hunden bzw keine Ahnung haben, wie man mit Hunden umgeht. Leider...

  • Noora


    Die Frau hätte zumindest was sagen können, am besten vorher, wenn nicht, dann
    hinterher.
    Ich vermute das panische Verhalten des Kindes - die ja die Frechheit meines 3-kg-Hundes erst
    provoziert hat - ist nicht kindtypisch. Ich kannte Kinder bisher anders, wie hier
    schon jemand schrieb, aufgeschlossen und wenn nicht hundeinteressiert, dann
    eben desinteressiert.
    Dieses Kind war voll auf meinen Hund fixiert.
    Nun ja - werde erstmal einen Bogen um Kinder machen, so etwas macht
    mir Angst.


    Nachtrag Angst als Eltern nehmen:
    Wenn das Thema Angst überthematisiert wird, kann es auch genau
    ins Gegenteil umschlagen, man (Kind) definiert sich dann durch die Angst.

  • Zitat


    Ich denke schon, dass sich da im Gegensatz zu früher einiges geändert hat. Ich finde, Eltern (und Kinder) sind tatsächlich verrückter geworden
    Ist doch klar, dass der Hund hinterher will, wenn das Kind wegen nichts panisch rumkreischt (denn ganz zu Anfang hat der Hund ja nur geguckt, das wird ihm ja wohl noch gestattet sein). Klar hätte die TS ihren Hund zurückhalten müssen (war doch angeleint), aber auf der anderen Seite ist auch das unmotivierte Panikgekreische des Kindes auf einen nur guckenden angeleinten Hund nicht normal, vielleicht sollten die Eltern da mal dran arbeiten.


    Das finde ich allerdings eine etwas verquere Entwicklung in der Hundehaltung. Auf der einen Seite wird gesagt es ist vollkommen normal wenn ein Hund einem Kind auf Grund abrupter Bewegungsreize hinterher jagt, seinen Unmut durch knurren zeigt, sich nicht alles gefallen lässt, sich nicht von jedem anfassen lassen will und und und.
    Auf der anderen Seite bezeichnest du ein Kind das starke Angst vor einem Hund hat und deshalb schreiend wegläuft oder, wie in dem beschriebenen Fall, mit dem Rad wegfährt als nicht normal. Das empfinde ich schon als recht befremdlich. Dürfen Kinder ihre Gefühle, ihre Ängste nicht zeigen, müssen die ausnahmslos "funktionieren" und haben somit weniger Rechte als Hunde? Zumal auch in uns Menschen "Flucht" als eine von nur zwei möglichen alternativen Reaktionen auf starke angstauslösende Reize genetisch vorprogrammiert sind. In Momenten großer Bedrohung ist genetisch vorprogrammiert, daß wir entweder mit Flucht oder Angriff reagieren; und zwar ohne Nachzudenken, damit im Ernstfall nicht zu viel Zeit verloren geht.
    Außerdem gehe ich davon aus, daß der Hund in dieser Situation nicht angeleint war. Denn wie sollte ein angeleinter Hund hinter jemandem hinterher rennen können.


    LG


    Franziska mit Till

  • Hallo,


    Ich kann zwar nicht von "früher" sprechen, dafür bin ich wohl nicht alt genug, aber ich hatte erst vor Kurzem eine ziemlich heftige Diskussion mit einigen Eltern, wie sie die Sache mit der Erziehung in Bezug auf Hunde umgehen.


    Hier mal einige Vorstellungen, die sie so hatten (erst mal ohne Wertung):


    Der eine Vater, Listenhundliebhaber, ein bisschen prollig, lässt seine 3-jährige Tochter von Anfang an öfters mit seinen Hunden alleine. Er vertritt die Meinung, dass sie ruhig auf alle Hunde, auch unbekannte, die ihr entgegen kommen zugehen darf, sie betatschen usw. damit sie jaaaa niemals eine Scheu vor Hunden entwickelt


    Dann eine andere Mutter, Mutter von Zwillingen, selbst einen großen Hund daheim ist der Meinung, dass ihre Kinder (2 Jahre alt) zwar zum Hund dürfen, allerdings nur unter Aufsicht, zu fremden Hunden einen gesunden Respekt haben sollen.


    Die Dritte im Bunde lässt ihre Kinder zu gar keinen Hunden (hatte noch nie einen Hund und mag sie auch nicht) und beschäftigt sich gar nicht mit dem Thema. Ihre Kinder kennen Hunde nicht und sind deswegen auch eher ängstlich, wenn sie einen sehen.


    Ich finde, die mittlere Aussage am vertretbarsten. Der Proll ist meiner Meinung nach einfach nur verantwortungslos und die Dritte ist zwar nicht optimal (ich finde eine Aufklärung über Hunde bzw. Tiere im Allgemeinen schon wichtig, damit das Kind mit manchen Situationen einfach umzugehen weiß- wie verhalte ich mich, wenn ein freilaufender, bellender Hund auf mich zu gerannt kommt - laufe ich weg oder bleibe stehen - u. ä. schon allein für die Sicherheit des Kindes) aber verständlich.


    Was HH betrifft... Halter haften für ihre Hunde, genau wie Eltern für das Verhalten ihrer Kinder haften müssen (Verantwortung übernehmen). Stellt mein Hund ein Kind, so bin ich selber Schuld an dem schlechten Verhalten meines Hundes.


    Versucht ein junger Bub mit seinem Holzschwert meinen Hund zu hauen (letztens in der S-Bahn passiert) so sind ganz klar die Eltern für dessen verhalten verantwortlich, da sie ihm nicht beigebracht hat, dass mein ein Tier nicht haut.

  • Zitat

    Ich vermute das panische Verhalten des Kindes - die ja die Frechheit meines 3-kg-Hundes erst provoziert hat - ist nicht kindtypisch. Ich kannte Kinder bisher anders, wie hier
    schon jemand schrieb, aufgeschlossen und wenn nicht hundeinteressiert, dann
    eben desinteressiert./quote]


    Das liest sich im Eingangspost anders:


  • Hast Du Kinder?? Ich finde es echt irgendwie spannend, zu erwarten, dass die Mutter Dir schon von weitem zubrüllt, dass ihr Kind Angst vor Hunden hat? Das erwartest Du nicht wirklich??? GAnz ehrlich, was auch immer das Kind erschreckt hat, oder wie es reagiert hat, wie kannst Du Dir denn erlauben, darüber zu urteilen? Das ist wirklich ein klassisches Symptom der Gesellschaft. Du kennst das Kind nicht, seine Geschichte nicht und es geht Dich im Grunde auch nichts an. Das Kind hat Deinem Hund nichts getan, es wäre Deine Aufgabe gewesen, den Hund zu sicher, wurschtegal, wie groß und schwer er ist.


    Wirklich, da fällt mir nix zu sein? Das Kind hat nicht mit Steinen geworfen, nicht nach dem Hund getreten, es ist nicht mit dem Rad auf den Hund los - es hatte offensichtlich einfach Angst. Und Du regst Dich darüber auf???????


    :???:


    Der menschliche Tiergarten ist riesengroß und spannend.


    Und früher? Ganz ehrlich, es gibt einen tollen Spruch, den ich gerne verwende, wenn ich mich mal wieder dabei erwische von "früher" zu schwärmen:


    Früher hatten wir einen Kaiser und heute ist Samstag!


    (ach ja, ich bin Mittvierzigerin, mit Kind und Hund. Qualifiziert mich nicht, aber immerhin kenne ich beide Seiten )

  • Zitat

    Wer erwartet das?



    Ich kenne auch beide Seiten.


    Du! In dem du dich über die Reaktion des Kindes aufregst und hast du hier vorher sogar geschrieben.


    LG


    Franziska mit Till

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