Pflegehund aufnehmen?
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Hallo ihr Lieben,
ich habe mal eine Frage...
Und zwar bin ich am überlegen, einen Pflegehund aus Rumänien aufzunehmen. Wenn es passen würde, wäre auch eine Pflegestelle mit Option auf Endstelle drin.
Aber ich muss sicher sein, dass hier alles passt, habe ja noch andere Tiere. Nun eine Frage an die Leute unter euch, die selbst Pflegestelle sind oder waren: Was wäre passiert, wenn der Pflegehund sich nicht mit dem vorhandenen Hund verstanden hätte?
Hab der Orga, bei der mich ein Hund interessiert, mal geschrieben was in dem Fall wäre. Da kam leicht unfreundlich zurück, dass man damit leben muss oder eben kein Pflegehund aufnehmen soll
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Ich würde mir ehrlich gesagt ne andere Orga suchen... So ein Fall kann ja immer mal sein, und auch wenn grad bei den rumänischen Orgas die Situation im Moment sicherlich sehr angespannt ist, sollte eine "seriöse" Orga mMn für solche Fälle immer einen Plan B in der Hinterhand haben, sprich: Weitere Pflegestellen, die notfalls einspringen könnten oder generell die Möglichkeit einer kurzfristig anderen Unterbringung. Einfach flapsig zu sagen: "Ist dann halt Pech, damit müssen Sie leben!" finde ich persönlich nicht in Ordnung. Damit ist ja letztendlich keinem geholfen, wenn´s wirklich gar nicht funktionieren sollte. Weder dir als Pflegestelle, noch dem Pflegie...
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Wenn Du einen Pflegehund mit unbekannter Vorgeschichte aufnehmen möchtest, dann musst Du in der Tat alle Eventualitäten abdecken können. Also mit einplanen, dass der Hund vielleicht nicht allein bleiben kann, Du vielleicht alles getrennt machen musst, er manche Tagesabläufe nicht auf die Reihe bekommt, er Deinen Besuch fressen will, er nicht Auto fahren kann...
...und er all das nicht in einem überschaubaren Zeitrahmen lernen kann.
Außerdem sollte man für einen solchen Hund über etwas mehr als Standardhundeerziehungswissen verfügen.
Wenn Du das nicht leisten kannst (was nicht schlimm ist
), dann würde ich entweder nach einem Verein suchen, der Hunde aus deutschen Verhältnissen mit bekannter Vorgeschichte Pflegestellen bietet oder anderweitig im Tierschutz aktiv sein.
Viele Grüße
Corinna -
Schön, dass Du einen eigenen Thread für die Frage erstellt hast
Ich verstehe die Antwort der Orga zum Teil schon. Gerade im Moment reißen sich viele Leute aus Mitleid darum, Hunde aus Rumänien aufzunehmen. Im Gegensatz zu dir jedoch oft ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was das eigentlich bedeutet und was eben im schlimmsten Fall mit dem Hund geschieht, wenn es nicht klappt.
Wir leben seit Jahren mit Pflegehunden zusammen, aber eines ist mir sehr wichtig: Ich kann meine eigenen Hunde einschätzen und nehme auch nur Pflegehunde aus ausländischen Tierheimen, wo ich die Tierpfleger vor Ort und die Tierschutzorganisation kenne und weiß, dass sie die Hunde ebenfalls gut einschätzen können, soweit das im Tierheim möglich ist. Dennoch gehen wir jeweils vorsorglich vom Schlimmsten aus und könnten die Hunde notfalls trennen
. Wir könnten und würden Tierarztkosten übernehmen und auch die Kosten für einen Trainer. Das ist mir einfach wichtig, weil ich mich da nicht auf Aussagen von Tierschutzorgas verlassen möchte, auch wenn sie noch so seriös sind.
Wenn Kinder, andere Tiere oder auch besonders Kleintiere im Haus leben, ist besondere Sorgfalt bei der Auswahl eines Pflegehundes angesagt. Was, wenn der Hund mit den Kindern nicht klar kommt, Hund und Kinder gegenseitig Angst voreinander bekommen? Was, wenn der Hund unsicher ist und deshalb aggressiv oder extrem ängstlich reagiert? Was, wenn der Hund ein totaler Jäger ist?
Wie sind die eigenen Wohnverhältnisse? Ich habe letzthin erlebt, dass ein Hund zu jedem Gassigang in die Box gezwängt werden musste, weil der Garten auf der anderen Straßenseite lag. Dass das ängstliche Tier das irgendwann mit Knurren und dann auch mit Beißen quittierte, fand ich traurig und auch überflüssig, weil durch eine sorgfältige Auswahl der Pflegestelle hätte man das vermeiden können.
Ich finde bei unsicheren Hunden auch einen geregelten Tagesablauf wichtig. Andere sehen das nicht so eng
Fazit: Was hat ein Hund davon, wenn er jetzt dem Tod entkommt, dann aber in einer Familie leben muss, die mit ihm hoffnungslos überfordert ist? Ist das wirklich erstrebenswert für das Tier? Ich habe dazu meine eigene Meinung.
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Zitat
Hab der Orga, bei der mich ein Hund interessiert, mal geschrieben was in dem Fall wäre. Da kam leicht unfreundlich zurück, dass man damit leben muss oder eben kein Pflegehund aufnehmen sollBei der Antwort könnten die auf mich auch gern verzichten.
Ich hab die gleichen Bedenken gehabt und hab dann zum Glück eine Orga gefunden, wo die Hauptanlaufstelle hier in der Nähe ist. Wenn es mal Probleme gibt, erreicht man schnell und unkompliziert jemanden und der Hund kann woanders untergebracht werden falls nötig.
Aber auch die anderen, mit denen ich vorher in Kontakt standen, haben alle gesagt, dass im Fall der Fälle ein Pflegestellen-Wechsel möglich sei, es könne halt im dümmsten Fall ein paar Tage dauern, in der Zeit müsste man das irgendwie managen. -
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Aber was bedeutet das für die Hunde? Hierhin, dahin, dorthin... Nein. Das ist für mich kein seriöser Tierschutz.
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Die Orga hat soweit ich weiß eigentlich einen guten Ruf, deswegen hat mich die Antwort so überrascht.. Ist ja nicht so, dass ich nach einem Tag sagen würde, okay, das geht nicht und würde den Hund wieder abgeben. Aber gerade wenn man den ersten Pflegehund aufnehmen will, will man ja doch schon im Vorein alle Optionen geklärt haben..
Aber wie das so ist, ich habe den Hund gesehen und würde ihn am liebsten behalten...
Ja, dass der Hund diese Dinge lernen muss ist klar, damit käme ich auch (denke ich, weiß man ja vorher nie) zurecht. Ist ja klar, dass ein Hund dann nicht stubenrein ist, viele Geräusche usw. nicht kennt. Aber ich habe ja Interesse daran, mit dem Hund zu arbeiten.
Aber es wäre weder dem Pflegehund noch meinem Hund geholfen wenn der Pflegehund meinen Hund am liebsten fressen möchte. Ich bin bereit, den Hund von meinen anderen Tieren zu seperieren etc. und ich bin auch bereit, selbst einzustecken. Aber mein Hund sollte dabei nicht so drunter leiden, dass er sich hier nicht mehr wohl fühlt. -
Das heißt doch nicht, dass man die Hunde allesamt von a nach b schiebt - aber wenn es überhaupt nicht geht, ist auch keinem damit geholfen, dass der Hund um jeden Preis dableibt. Versteh ich nicht die Argumentation, sorry. Es stellt ja nicht den Normalfall da, sondern ein worst case-Szenario.
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Zitat
Aber was bedeutet das für die Hunde? Hierhin, dahin, dorthin... Nein. Das ist für mich kein seriöser Tierschutz.
Wenn man die Internetseiten bestimmter Tierschutzorgas regelmäßig besucht, sieht man auch schnell, ob das so gehandhabt wird oder nicht. Wenn selbst recht unkomplizierte Hunde monatelang nicht vermittelt werden, muss man nur mal darauf achten, ob sie wirklich dauerhaft in einer Familie lebten. Oft ist das nämlich nicht der Fall :-/
Manche Tierschutzorgas kommunizieren das auch offen. Sie holen einen Hund auf eine Pflegestelle, obwohl bekannt ist, dass er dort nur wenige Wochen bleiben kann. Sie gehen klar das Risiko ein, dass der Hund umgesetzt werden oder in eine Pension umziehen muss, wenn er binnen der (viel zu) kurzen Zeit keine Familie findet.
Und die dritte Sorte nicht wirklich seriöser Tierschutzvereine, die geben das nicht in die Öffentlichkeit, wenn der Hund binnen weniger Monate in zwei oder drei oder gar mehr Familien leben musste.
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Ich gebe Corinna in soweit Recht, das man als Pflegestelle auf alle Eventualitäten vorbereitet sein sollte. Und wenn man nicht bereit ist, an Problemen zu arbeiten - nehmt euch keinen Pflegehund mit unbekannter Geschichte!
Als Pflegestelle sollte man alles mögliche versuchen, viel Arbeit und Zeit investieren können und wollen. Wenn aber alles nichts bringt und es aussichtslos ist das es klappt mit dem Pflegehund und der Pflegefamilie wird ein seriöser Tierschutzverein eine andere bestmögliche Lösung für den Hund finden. Auf jeden FAll sollte der Verein immer helfend zur Seite stehen (als Pflegestelle soll man sich aber bitte auch bewusst sein, das die Vereinsmitglieder nicht hexen können).Ich habe zu oft miterlebt (muss ich ja nur auf meine beiden schauen), das die Pflegestelle die Hunde von heute auf morgen abschiebt, weil sie sich vom Mann getrennt hat, weil sie nun andere Arbeitszeiten hat, etc. pp.
Ein Pflegehund ist wie ein EIGENER Hund (auf Zeit), dementsprechend sollte man dem Hund gegenüber auch Verantwortung zeigen.
Eine Umsetzung sollte nur folgen, wenn alle anderen MÖglichkeiten ausgeschöpft wurden. -
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