Tapetenproblem!

  • Zitat

    Warum wird eigentlich jedes Problem mit einer Box gelöst?
    Der Hund hat ja meistens einen Grund warum er etwas zerstört. Sei es die Zahnung, sei es Trennungsangst oder was sonst noch so sein kann. Da ist doch eine Box keine Lösung sondern das Problem muss angegangen werden.


    Ich würde mal eine Kamera aufstellen und dann gucken warum zerstört wird. Dein Hund macht es ja nicht um dich zu ärgern. Versuch doch mal, wenn es an der Zahnung liegt etwas schönes zum kauen hin zulegen, oder einen gefüllte Kong oder so.


    Lg


    Auch wenn ich mich wiederhole:
    Die Box ist durchaus eine Lösung. Und zwar keine, die nur Symptome behebt. Allerdings muss sie dafür auch als langfristige Lösung aufgebaut und nicht als Gitterkäfig eingesetzt werden.


    Dazu gehört es, den Hund an die Box als Ruheplatz zu gewöhnen und zwar im positiven Sinne. So, wie ein Hund an seinen Korb gewöhnt wird. Dort soll er liegen, dort darf er zur Ruhe kommen und dort wird er nicht gestört. Es ist sein Rückzugsort. Ebenso kann mit der Box verfahren werden.


    Der Hund verbindet seinen Korb auch mit "schlafen" oder "Ruhe", weil er eben dies dort erfährt. Natürlich rauft ein Jungspung auch mal auf seinem Platz, aber er wird insbesondere dort schlafen. Ihm wird ja auch in der Nacht ein bestimmter Ort zugewiesen (ob nun das Bett oder ein Korb) und dort hat er zu schlafen und nicht zu spielen.


    Ich verstehe die große Aufregung bezüglich der Box nicht, wenn der Hund ohnedies bereits im Flur "eingesperrt" ist und dort auch "nichts tun soll". Wenn mein Hund alleine ist, dann muss ich ihm seine Möglichkeiten deutlich machen, ohne dass ich nachträglich einwirken kann. Das heißt, er muss von alleine erkennen, was geht und was nicht geht. Tapeten abnagen geht, weil sie da sind und niemand es ihm verbietet. Wenn du also nicht deinen ganzen Flur fliesen möchtest oder abwarten willst, was der Knirps macht, wenn er acht Monate alt ist und gelernt hat, mit was für lustigen Dingen man das Alleine-sein verbringen kann, dann sollte besagter Knirps lernen, dass alleine-sein am besten mit Schlafen verbracht wird.


    Gewöhnung und Gewohnheit sind hier die Stichwörter. Gewohnheiten sind mächtig.


    Auch Kindern muss man das Wachbleiben anfänglich verbieten. Auch Kleinkinder haben Gitterbettchen, damit sie nicht unbeobachtet auf Entdeckungstour gehen und sich womöglich verletzen. Auch Kinder beschäftigen sich über die totale Müdigkeit hinaus, wenn man sie lässt. Klar halten Tapeten und viel Spielzeug und Raum zum Toben einen Welpen wach - wie auch nicht?


    Er soll auch etwas zum Nagen haben, er soll ebenso Wasser zur Verfügung haben, aber er soll nicht so viel Bespaßung haben, dass er sich wachhält. Auch ein Hund, der auf seinen Platz verwiesen wird (weil Besuch da ist, weil das Essen auf dem Tisch steht, weil er auf seinem Platz liegen und nicht zwischen den Beinen herumrennen soll) schläft dort "über die Langeweile" ein. Es gibt keine 24/7 Bespaßung, das wäre auch im höchsten Maße ungesund. Und ein schlafender Hund ist absolut nicht gestresst. Wenn der Hund also lernt, dass eine leere Wohnung allenfalls Grund zum Schlafen ist, dann dürfte er schlussendlich auch sehr wenig Stress haben.


    Videoaufnahmen sind toll. Kong und Kaustange und Futter und Spielzeug und-und-und ebenfalls, aber das wird das Tapetenproblem im Zweifel ebenso wenig beheben, wenn Knirps nicht gerade zufällig herausfindet, dass Tapete mistig schmecken, irgendwann keine mehr an der Wand sind oder er sich was anderes als Beschäftigung zum Wachhalten sucht.


    Klar, es geht ohne Box. Es geht auch mit abgeschlossenem, gefliesten Flur oder einem Hundezimmer oder viel Glück, wenn Kong & Co ausreichen (was ja durchaus sein -kann-), um ihn müde zu machen. Im Grunde sind die Lösungen sich aber alle sehr ähnlich, sie zielen nämlich darauf ab, dass der Hund pennt. Tief und fest. ;)

    • Neu

    Hi


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    • Probiere es doch einfach erstmal mit dem Naheliegenden: Hund auf frischer Tat ertappen und mit "Nein" verbieten. Unser Hund hat das auch gemacht als er klein war, da fehlt das Unrechtsbewußtsein. Bei ihm war das kein Stress, das war halt Beschäftigung. Irgendwann hat er es dann in meinem Beisein gemacht und ich habe es verboten. Dann hat er es gelassen, weil er wußte, er soll es nicht tun.

    • Vielen herzlichen Dank für eure zahlreichen Antworten.


      Also, die Box ist wie gesagt bestellt. Ich möchte auf jeden Fall mit ihm ein Boxentraining starten. War heute wieder bei meinen Nichten- und ich glaube, wenn die uns in ein paar Wochen zum Geburtstag unseren Sohnes zur Familienfete besuchen, brauchen wir die Box spätestens da ganz dringend. Eher weniger zum Schutz der Kinder... :D


      Ob er darin dann auch alleine bleiben wird, wird man sehen. Heute hat er die Tapete wieder benagt- wenn wir zu Hause sind macht er das nie, also keine Chance, ihm das mal auf frischer Tat zu verbieten.


      Kann mir mal jemand gute Tipps geben, wie ich ihm die Box besonders sympathisch machen kann und er Freude daran entwickelt, sich darin aufzuhalten?


      Nun geh ich meinen Zwerg mal knuddeln. Heute hat er seinen ersten Welpenzahn verloren. Ob da jetzt auch die Zahnfee kommen muss? :hust:


      Liebe Grüße


      Granita

    • Zitat

      Kann mir mal jemand gute Tipps geben, wie ich ihm die Box besonders sympathisch machen kann und er Freude daran entwickelt, sich darin aufzuhalten?


      Warum sollte ein Hund Freude entwickeln, wenn er in einen Käfig gesperrt wird???
      Das verstösst nicht umsonst gegen das Tierschutzgesetz, einen Hund in einem Käfig aufzubewahren.

    • Der beste Weg, einen Hund and die böse, böse, BÖSE Box zu gewöhnen , ist ganz simpel. Er schläft jede Nacht in ihr. ;)
      Unsere Hunde schlafen ab der 12. Woche in ihrer eigenen bösen, bösen, BÖSEN Box im Zimmer vor unserem Schlafzimmer . Da wir ein intaktes gemischtes Rudel haben, ist das nun mal die beste Lösung, wenn eine der Damen läufig ist. Ein Hund, der nicht an die böse, böse, BÖSE Box gewöhnt ist , wird natürlich rebellieren, wenn er nur 2x im Jahr für 2 Wochen dort übernachten muss. Unsere (Klein) hunde haben natürlich Gitterboxen , die 2x ihrer Grösse entsprechen . Und sie gehen FREIWILLIG um 21.30 Uhr in die Heia ... und jede(r) kennt seine böse,böse, BÖSE Box und will die für sich ganz alleine . ( Wieso habe ich hier das Gefühl, dass einige Poster solch eine Schlafbox mit der Legehennen-Käfighaltung verwechseln **kopfschüttel** / Und wieso Verstoss gegen das TierSchG ??? Dass heisst dann ja wohl auch keine Sicherung des Hundes im Auto durch Box bei einer 4stündigen Autofahrt, was ? **doppelkopfschüttel** )
      Ansonsten kann ich den Ausführungen von RuDako nur vollumfänglich zustimmen :2thumbs:

    • Ich hab nicht gesagt, dass eine Box böse ist. Ganz im Gegenteil, ich hab es selbst wie meiner noch ein Zwutschkerl war, probiert damit, und für uns war es nicht die richtige Lösung.


      Ich glaube, dass es einfacher ist, einen Welpen von Anfang an an die Box zu gewöhnen, als einen Hund, der bereits ohne Box alleine zuhause geblieben ist.

    • Ich weiß nicht, was die Aufbewahrung eines Hundes in einem Käfig an grundliegenden Problemen ändern sollte, weder das Alleinebleiben, noch das Schlafen kann dadurch erzwungen werden.
      Es gibt genug Hunde, die dann eben aus Panik oder Frust beim Alleinebleiben, versucht haben, den Käfig auseinanderzunehmen und sind mitsamt Box durch die Wohung gekugelt sind.
      Nein, das sind keine Einzelfälle.


      Niemals käme ich auf die Idee, einen Hund stundenlang unbeaufsichtigt in einen Käfig zu sperren.


      http://www.hundemagazin.ch/pdf/shm_3_06_kaefighaltung.pdf

    • Zitat

      Ich weiß nicht, was die Aufbewahrung eines Hundes in einem Käfig an grundliegenden Problemen ändern sollte, weder das Alleinebleiben, noch das Schlafen kann dadurch erzwungen werden.
      Es gibt genug Hunde, die dann eben aus Panik oder Frust beim Alleinebleiben, versucht haben, den Käfig auseinanderzunehmen und sind mitsamt Box durch die Wohung gekugelt sind.
      Nein, das sind keine Einzelfälle.


      Niemals käme ich auf die Idee, einen Hund stundenlang unbeaufsichtigt in einen Käfig zu sperren.


      http://www.hundemagazin.ch/pdf/shm_3_06_kaefighaltung.pdf


      :2thumbs:
      Danke Themis.

    • Hallo zusammen,


      herzlichen Dank für eure Antworten. Habe mir schon gedacht, dass das Thema Box ein sehr diskussionswürdiges ist.


      Ich habe nun aber immer noch ein paar, von meiner Seite wirklich ganz neutral gemeinte Fragen zum Thema zu stellen.


      Sie richten sich vor allem an die berufstätigen Hundehalter, und da müsste es doch einige geben. Und einfach nochmal zur Wiederholung: mein Hund ist an vier Tagen die Woche 3 bis max 4 Stunden alleine, an drei Tagen muss er überhaupt nicht alleine sein. Meines Errachtens eine durchaus überschaubare Zeitspanne des Alleineseins.


      Nun meine Fragen:


      - Wie handhaben das die Boxengegner bei Familienfeiern? Viele Leute, Platz begrenzt, kleine Kinder im Kindergarten- und Krabbelalter dabei, Dauer von 15-19 Uhr, Frauchen und Herrchen sind für das leibliche Wohl der Gäste verantwortlich. Und nein, die Feier kann zu Gunsten des Hundes weder abgesagt noch verschoben werden, da es sich um den Geburtstag meines Sohnes handelt. Außerdem sind Familienmitglieder dabei, die ängstlich gegenüber Hunden sind. Ich kann ihn also nichtmal einfach so im Raum laufen lassen. Kann mir jemand Möglichkeiten aufzeigen, wie ich das Fest wuppen soll, ohne dem Hund mal kurz eine kleine Auszeit in der Box zu geben? Das Wegsperren in einen anderen Raum kommt für mich nicht in Frage. Da sehe ich die Box im Zimmer doch als bessere Alternative. Anregungen? Ideen?


      - Tipps gesucht, wie ich den Hund vom Tapetenagen abhalten kann, wenn er dies nie tut, wenn wir zu Hause sind.


      - ebenfalls Tipps gesucht, wie ich den Hund vom Teppichnagen (was er tut wenn wir zu Hause sind) abhalten kann.
      Unsere bisherige Methode: gefühlte 1000 mal aufstehen und hingehen, dem Hund das Kommando "lass es" geben, wenn er nicht ablässt ihn von der Stelle entfernen (gerne stell ich mich dann auch selbst auf die beliebte Nagestelle, frei nach dem Motto " Mein Teppich!"), alternative Kaumöglichkeit bieten. Kein Spiel oder ähnliches. Eine Userin meinte, da müsse man eine klare Ansage machen und sich nicht veräppeln lassen. Wie sieht also die Alternative aus, um den Hund am Nagen zu hindern?


      Freue mich auf eure Anregungen, Tipps und Hilfestellungen!


      Granita

    • Ich hab ehrlich überlegt, ob ich antworten soll... daher nur kurz meine Meinung. Wenn Interesse besteht, kann ich die Punkte näher ausführen ;)


      1. Familienfeier. Unsere Wohnung, unsere Regeln. Wer Angst vor dem bösen Hund hat, soll zuhause bleiben. Diego ist hier zuhause, der darf sich frei bewegen. Gäste werden nicht belästigt, ganz einfach.


      2. Alleine bleiben neu aufbauen. Hund vorher auslasten, dass er müde ist. Dann pennt der die ganze Zeit, wenn er nicht gestresst ist.


      3. Kann ich aus der Ferne keine Tipps geben, da verschiedene Motivationen in Betracht kommen... kannst du die Situation näher beschreiben? Wann und wie genau er das macht.

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