"Das müssen die unter sich ausmachen!"
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Schon öfter ist uns passiert, dass freilaufende Hunde auf Snoop zugerannt sind und ihn angeschnuffelt haben. Wenn sie wieder weggehen, ist alles okay, aber wenn sie seine abweisende Körperhaltung ignorieren und ewig an seinem Popo rumschnuffeln, dann wir Snoop ruppig.
Ist doch vollkommen normal. Wenn der andere Hundebesitzer nicht fähig ist seinen Hund manieren beizubringen muß es eben der Hund tun.
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Die Hundeschule beurteilt Snoops Verhalten als normal.Jetzt würd mich vor allem mal Wakans Meinung interessieren.
Ist das in diesem Fall als schlecht sozialisiert einzustufen?
Kann man die Sozialisierung verbessern? Wenn ja, wie?Ich würde übrigens nicht sagen, dass Snoop es auf einen Beschädigungskampf ankommen lässt. Ich tippe eher auf Showkampf. Machogehabe.
Teilweise wie aus dem Bilderbuch, mit den Vorderpfoten auf den Schultern des anderen, auf den Hinterbeinen im Kreis tanzend mit einem Höllenlärm. Aber verletzt wird normal keiner.Natürlich interessiert mich auch die Meinung von allen andern!!
LG
ChristineWenn wir über "gut oder schlecht sozialisiert" reden, müssten wir uns zunächst darüber einigen, was unter gut und schlecht zu verstehen ist.
"Gut" ist für mich ein natürliches bzw. naturnahes Verhalten wie es sich ohne bzw. nur mit einem Minimum an menschlicher Einmischung entwickelt. Davon sind weit über 99% aller Hunde weit entfernt. Das Verhalten bei den Üblichen Hundebegegnungen auf der Straße oder dem Hundeplatz hat mit "natürlichem Verhalten" nur noch die Grundlagen gemein. Andererseits ist das auch gut so. In unserer Gesellschaft könnte man Hunde mit natürlichem Verhalten überhaupt nicht halten.Zur Verdeutlichung was ich meine greife ich mal herausragende Beispiele auf.
Gouchohunde in Südamerika sind hoch spezialisiert. Sie sind extrem robust, leben ihr Leben lang ist fest etablierten Sozialgemeinschaften und haben regelmäßigen Kontakt zu anderen, ebenso gefestigten Sozialgemeinschaften. Die Kontakte finden aber alle auf neutralem Territorium ohne jede Ressource statt und sind in eine spezielle Aufgabe eingebunden. Die Hunde arbeiten absolut selbstständig.Die Schlittenhunde der Inuit leben in fest etablierten und gewachsenen Sozialgemeinschaften ohne jegliche Einmischung des Menschen in die Sozialstruktur. Bei der Arbeit ist jedes Rudel fest in seine Aufgabe eingebunden. In der Freizeit gibt es überhaupt keine Kontakte zwischen den verschiedenen Rudeln.
Straßenhunde in Rumänien leben kleinen Gruppen. Durch die hohe Sterblichkeitsrate und ebenso hohe Geburtenfrequenz herrscht ein ständiger Wechsel der jeweiligen Rudelstruktur. Die Territorien der einzelnen Gruppen sind ein qm groß, häufig noch erheblich kleiner. Sämtliche Ressourcen sind hart umkämpft.
Diese Gruppen haben wesentliche Gemeinsamkeiten: 1.) Identische Körpersprache und Mimik. 2.) Identische Lautsprache. 3.) Identische Ansprüche an die Umweltbedingungen. 4.) Weitgehend gleiche körperliche Fähigkeiten. 5.) Identische vorgeburtliche Entwicklung / Anpassung. 6.) Identische soziale Erfahrung im Welpen- und Junghundealter.
Innerhalb der jeweiligen Lebensgemeinschaften und Lebensbedingungen sind diese Hunde perfekt angepasst und es gibt praktisch keine Missverständnisse.
Unter den Lebensbedingungen in unserer Gesellschaft werden Hunde mit den unterschiedlichsten Grundvoraussetzungen, Kommunikationsfähigkeiten, Grunderfahrungen, Ansprüchen und körperlichen Fähigkeiten, vorgeburtlichen Bedingungen, Entwicklungsbedingungen und Lebensbedingungen zusammengewürfelt.
Das ist so, als ob man unabhängig der Kultur, der sozialen Umfelder, der Interessen, des Ausbildungsstandes aus den jeweiligen "Anführern" einen runden Tisch bilden wollte.
Stell Dir /stellt Euch vor, man würde
einen hinduistischen Mönch,
einen arabischen Ölscheich,
einen westlichen und einen asiatischen Monarchen,
einen US Präsidenten,
einen Terroristenführer,
einen sizilianischen Paten,
einen indianischen Stammeshäuptling,
einen Massaihäuptling,
den Anführer einer Motorradgang und
den jeweils ersten Vorsitzenden eines Fußballvereins, eines Kegelklubs und eines Tierschutzvereins an einen Tisch setzen und sagen: So liebe Leute, jetzt seid alle hübsch freundlich zu einander und einigt Euch innerhalb von 2 Stunden auf eine neue und gerechte Weltordnung.Das kann nicht funktionieren. Von Hunden wird aber genau das verlangt. Das funktioniert aber nur so lange halbwegs, wie es der Mensch schafft, das spezifische Verhalten seines Hundes zu unterdrücken- und genau deshalb funktioniert es niemals zuverlässig. Egal was man macht, es ist jetzt richtig und im nächsten Augenblick total falsch. Selbst der goldene Mittelweg taugt nichts weil ernicht von jedem begriffen wird.
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super Wakan. Hätte nur einen Einwand: ich glaube Hunde sind trotz allem noch friedlicher als wir Menschen. Und bewundere unsere Hunde wie gut sie doch immer noch mit uns zurecht kommen.
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Puh, und nun ein kurze Antwort
Ich lasse Sammy auch nicht in solche Rangeleinen ein. Wenn ich merke er fängt aggressiv an zu knurren, was er eigentlich bei jedem Rüden macht, nehme ich ihn sofort weg.
Letztens aber hat er sich mit "Hugo", einem Beagle, gut verstanden. Dachten wir. Doch plötzlich hat er so doll zugebissen in Hugos Hals dass wir ihn kaum lösen konnten. Sowas verstehe ich nicht. Hugo hat nicht provoziert, stand nur da und hat geschnüffelt.
Mein Sammy hat manchmal echt ein Rad ab. Wenn wir die beiden da es hätten "auskämpfen" lassen wär es blutig geendet
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super Wakan. Hätte nur einen Einwand: ich glaube Hunde sind trotz allem noch friedlicher als wir Menschen. Und bewundere unsere Hunde wie gut sie doch immer noch mit uns zurecht kommen.
Sagen wir es so: Ein Hund wird nicht mehr austeilen als er einstecken kann. Mensch teilt zwar gerne aus, besinnt sich aber immer schnell auf "seine" Rechte.
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IWenn wir über "gut oder schlecht sozialisiert" reden, müssten wir uns zunächst darüber einigen, was unter gut und schlecht zu verstehen ist.Dann tu das doch mal. Für Hunde!
Zitat"Gut" ist für mich ein natürliches bzw. naturnahes Verhalten wie es sich ohne bzw. nur mit einem Minimum an menschlicher Einmischung entwickelt.Hat mit einem domestizierten Lebewesen, dass die Natur so niemals hervorbringen würde gar nichts zu tun.
Davon sind weit über 99% aller Hunde weit entfernt. Das Verhalten bei den Üblichen Hundebegegnungen auf der Straße oder dem Hundeplatz hat mit "natürlichem Verhalten" nur noch die Grundlagen gemein. Andererseits ist das auch gut so. In unserer Gesellschaft könnte man Hunde mit natürlichem Verhalten überhaupt nicht halten.Ist auch nicht erwünscht. Wenn man Wölfe haben möchte (ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du das mit "natürlich" meinst), dann müsste man eben Wölfe halten. Aber diese dann nicht in einem Gehege.
ZitatZur Verdeutlichung was ich meine greife ich mal herausragende Beispiele auf.
Gouchohunde in Südamerika sind hoch spezialisiert. Sie sind extrem robust, leben ihr Leben lang ist fest etablierten Sozialgemeinschaften und haben regelmäßigen Kontakt zu anderen, ebenso gefestigten Sozialgemeinschaften. Die Kontakte finden aber alle auf neutralem Territorium ohne jede Ressource statt und sind in eine spezielle Aufgabe eingebunden. Die Hunde arbeiten absolut selbstständig.Wie lange hast Du denn bei den Gouchos gelebt und die Hunde beobachtet?
ZitatDie Schlittenhunde der Inuit leben in fest etablierten und gewachsenen Sozialgemeinschaften ohne jegliche Einmischung des Menschen in die Sozialstruktur. Bei der Arbeit ist jedes Rudel fest in seine Aufgabe eingebunden. In der Freizeit gibt es überhaupt keine Kontakte zwischen den verschiedenen Rudeln.
Wie lange hast Du denn bei den Inuit gelebt und deren Hunde analysiert?
ZitatStraßenhunde in Rumänien leben kleinen Gruppen. Durch die hohe Sterblichkeitsrate und ebenso hohe Geburtenfrequenz herrscht ein ständiger Wechsel der jeweiligen Rudelstruktur. Die Territorien der einzelnen Gruppen sind ein qm groß, häufig noch erheblich kleiner. Sämtliche Ressourcen sind hart umkämpft.
Guck an, in Rumänien warst Du wohl auch eine ganze Weile. Bist viel rumgekommen - wie lange denn dort?
ZitatDiese Gruppen haben wesentliche Gemeinsamkeiten: 1.) Identische Körpersprache und Mimik. 2.) Identische Lautsprache. 3.) Identische Ansprüche an die Umweltbedingungen. 4.) Weitgehend gleiche körperliche Fähigkeiten. 5.) Identische vorgeburtliche Entwicklung / Anpassung. 6.) Identische soziale Erfahrung im Welpen- und Junghundealter.
Wo kann ich denn diese wissenschaftliche Untersuchung nachlesen?
ZitatInnerhalb der jeweiligen Lebensgemeinschaften und Lebensbedingungen sind diese Hunde perfekt angepasst und es gibt praktisch keine Missverständnisse.
Unter den Lebensbedingungen in unserer Gesellschaft werden Hunde mit den unterschiedlichsten Grundvoraussetzungen, Kommunikationsfähigkeiten, Grunderfahrungen, Ansprüchen und körperlichen Fähigkeiten, vorgeburtlichen Bedingungen, Entwicklungsbedingungen und Lebensbedingungen zusammengewürfelt.
Ich dachte immer, Kommunikation wäre neben einer vorhandenen genetischen Dispostion zum größten Teil ein Lernprozess. Und bin daher auch davon ausgegangen, dass dies durch Aufzucht und Sozialisierung beeinflussbar wäre. :gruebel:
ZitatDas kann nicht funktionieren. Von Hunden wird aber genau das verlangt. Das funktioniert aber nur so lange halbwegs, wie es der Mensch schafft, das spezifische Verhalten seines Hundes zu unterdrücken- und genau deshalb funktioniert es niemals zuverlässig. Egal was man macht, es ist jetzt richtig und im nächsten Augenblick total falsch. Selbst der goldene Mittelweg taugt nichts weil ernicht von jedem begriffen wird.
Angesichts Deiner umfangreichen Studien, wirst Du das sicher wissen. Angesichts dieser Tatsache bin ich nun aber sehr erstaunt, dass Deine Tierschutzhunde nicht resozialisiert werden und Du Dein umfangreiches Wissen dort nützlich umsetzt.
Viele Grüße
Corinna -
Hallo zusammen!
Also bei uns ist das auch situationsbedingt. Unsere abendliche "Hunderunde" besteht aus Rüden und Hündinnen fast gleichen Alters. Wenn es dort zu kleinen Rangeleien kommt, greifen wir auch nicht ein. :runningdog: :runningdog:
Allerdings ist dort bei uns am See ein Hund, der es buchstäblich drauf anlegt. Er hat sich schon mit vielen Hunden gebissen, und meinen Paul im Alter von 7 Monaten auch schon attackiert. Wenn wir da damals nicht eingegriffen hätten, wäre es bestimmt nicht so glimpflich abgelaufen. Ich habe bei anderen Rauferein mit dem besagten Hund gesehen, wie es enden kann. Beide Hunde schwer verletzt, Hauptschlagader am Bein aufgerissen, Not-OP.
Das Problem ist nur, die Besitzer dieses Hundes meinen auch "die müssen das mal auskämpfen". Nicht mit mir. Ich leine Paul immer an, wenn ich sie sehe. Die Frau macht das auch. Aber der Mann...., der läßt den Hund einfach laufen. Vorgestern lief er schnurstracks wieder auf Paul zu, bis auf zwei Meter. Ich hatte Paul am Halsband. Hätte ich nicht gesagt "Kannst du bitte den Hund zurückrufen" (in energischem Ton), hätte es wieder geknallt. Ich finde DAS unmöglich. Damals als der Hund sich mit Paul gebissen hat, sagte der Typ nur "Er hat noch keinen Kampf verloren!!!!" HALLO, geht's noch?
Ich bin mal gspannt, wann wieder etwas passiert. Aber dann ist ne Anzeige fällig, egal, ob ich diese Leute schon seit 5 Jahren kenne, oder nicht! :flamingdev:Liebe Grüße, Bianca
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Hallo,
erstmal Wakan, super, meine volle Zustimmung!
In der Regel sind die meisten Kämpfe nur Schaukämpfe. Gehen die Besitzer in zwei Richtungen auseinander, ist es meist schon vorbei.
Mein Hund würde nie von selber, zu einem anderen Rudel oder Hund gehen, es sei denn, es ist ein irrer toler Typ! :wink:
Mich ärgern immer die aufdringlichen Hunde, die über viel Meter hinweg zu uns gerast kommen. Mein Hund würde so etwas nie tun. Sie geht einen schönen großen Bogen, oder bleibt auf Befehl bei mir. Sie und ich sind ein Rudel, ein Team, wir brauchen keine anderen. Aber das begreifen viele nicht. Hab ich nun mal so einen aufdringlichen Hund, dann kann es schon mal drin liegen, dass mein Hund deutlich verwarnt. Und schon das fallen die meisten Besitzer um und denken ich habe einen aggressiven Hund. Von wegen, mein hund erzieht hündisch andere Hunde. Und die begreifen schnell. Gefahrenpunkt bei uns ist nur eines: ein Hund, der an den Ball oder Stock meines Hundes ran will. Da kanns schon heftiger werden. Daher kommt alles weg, wenn ein anderer Hund kommt. Und auch hier erlebe ich immer wieder wie andere Besitzer einen Ball vor fremden Hunden werfen und sich wundern wenns kracht.
Pauschal sage ich, ja die Hunde regeln das unter sich, wenn man sie mal machen lassen würde und nicht gleich Hysterieattacken bekommen würde. Gerade Junghunde müssen manchmal zurechtgestutzt werden, damit sie lernen, wie weit sie gehen dürfen.
Jedoch wurde mein Hund auch schon angefallen und gebissen. Es gibt wirklich durchaus brenzlige Situationen, und wie man sich da richtig verhält? Das ist super schwierig.
Gruß Biber
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Liebe flying- Paws,
aus Deiner Argumentation schließe ich das Du ausschließlich über Spitzmischling, 2 Border Collies, 1 Schwarzer Altdeutscher etwas produktives zu sagen hast. Oder hast Du etwa in der Nähe aller Hunde gelebt, über die Du etwas sagst?
Mir fehlen etwas die Argumente in Deinem Posting.
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Hallo Wakan,
ich habe Fragen gestellt. Das sind die Sätze mit den Fragezeichen dahinter.
Alles andere sind Feststellungen auf Deine Aussagen bezogen. Was genau hat das mit meinen Hunden zu tun?
Viele Grüße
Corinna -
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