Verletzung nach Beißerei

  • Hallo!


    Mein Freund war am Donnerstag mit den beiden Hunden auf der "Hundewiese" (kurze Anmerkung: Diese Hundewiese ist ein Privatgrundstück für das wir jährlich bezahlen um es "nutzen" zu dürfen, der andere Hundebesitzer hat nicht bezahlt, also eigentlich kein "Nutzungsrecht".. falls es irgend eine Rolle spielt). Diese "Hundewiese" ist aber nicht abgezäunt und generell sehr frei. Sprich: Ob bezahlt oder nicht, die Leute gehen einfach rauf. Es gibt auch kein Schild oder ähnliches.


    Mein Freund war alleine mit unseren beiden Hunden, dann kam ein weiterer Hund + Besitzer (die wir flüchtig kennen und auch sehr freundlich sind).
    Ich beschreibe mal wie mein Freund die Lage mir geschildert hat: Alle drei Hunde laufen frei, der fremde Hund ging Askan ab und zu an, aber es war nichts "ernstes". Bei einem weiteren mal als der fremde Hund Askan angegangen ist, hat Mylo eingegriffen und dann kam es zur Beißerei zwischen dem fremden Hund und Mylo.


    Das Ergebnis sieht so aus:


    Mein Freund war direkt beim Tierarzt. Dieser meinte es sollte erstmal abschwellen und es wäre möglich, dass es eventuell sogar so verheilt, dann aber wohl für den Rest seines Lebens das Augenlied weiter herunter hängt (damit verbunden dann höhere Gefahr für Augenentzündungen etc.).
    Eventuell ist aber auch erforderlich die Wunde zu nähen und das wiederum geht nur unter Vollnarkose.
    Wir haben jetzt für Montag einen weiteren Termin, wo es nochmal angeschaut wird und eventuell direkt genäht werden soll.


    Die Kosten wären dann bei ca. 200 Euro (+20 Euro beim ersten Tierarztbesuch und eventuelle Nachsorge).


    Wir fragen uns nun welche Möglichkeiten wir haben und wie wir das am besten finanziell regeln.


    Der Besitzer des anderen Hundes hat keine Haftpflichtversicherung (ist auch keine Pflicht in Hessen).
    Mylo hat eine OP Versicherung (aber ich weiß nicht wie es da aussieht wegen Vollnarkose und Beißerei).


    Wie würdest ihr das am Besten regeln?
    Beim Telefonat mit dem Besitzer des anderen Hundes haben wir nun noch nicht über sowas geredet, sondern wir sollten erstmal Montag abwarten.


    Macht man da am Besten einfach halbe/halbe?
    Könnte Mylos OP Versicherung (Agila) eventuell einen Teil davon übernehmen, auch wenn es eine Beißerei war?
    Was mache ich, wenn der Besitzer des anderen Hundes sich weigert zu zahlen oder schlicht nicht so viel zahlen kann?


    Bin gerade etwas ratlos, was wir da machen sollen.
    Und auch, ob wir Vollnarkose + Nähen machen sollen, selbst wenn es so verheilen würde (aber eben mit dem offenen Lied für den Rest seines Lebens).


    Und bitte.. keine Belehrungen, dass man das hätte vorhersehen müssen und man die Situation hätte vermeiden können. Habe es meinem Freund auch schon gesagt, aber jetzt ist es nun mal passiert. :( :

  • Hallo,
    ich bin kein Experte auf dem Gebiet aber die Kosten jeweils zur Hälfte zu tragen hört sich für mich durchaus fair an. Die Frage ist halt wirklich, ob der andere Besitzer das mitmacht. Wie das rechtlich aussieht, weiß ich nicht, hier in meiner Umgebung ist es meistens so, dass bei zwei freilaufenden Hunden jeder die Tierarztkosten für den eigenen Hund trägt. Ich würde einfach mal beim Besitzer des anderen Hundes anfragen, vielleicht ist das alles ja gar kein Problem und er übernimmt die Hälfte ohne Diskussionen.
    Ansonsten wünsche ich Mylo natürlich gute Besserung. Sieht ja schon recht heftig aus. Aber vielleicht heilt es ja auch wirklich gut ab, mein Hund hatte einmal nach einer Beißerei einen zerbissenen Tränenkanal, wir sind aber mit einer relativ niedrigen Rechnung und nem Schrecken davon gekommen.

  • Ich würde Dir sehr dringend empfehlen einen tierärztlichen Augenspezialisten zu Rate zu ziehen. Du weißt nie, was daraus noch entstehen kann.


    Nur als Beispiel:


    Kleinhund wurde mittig in der Wirbelsäule von einem größeren Hund angepackt; tierärztlich behandelt, die Wunde wurde genäht und hatte deutliche Narben hinterlassen. 3 Jahre später bekam der Hund gerade dort an dieser Stelle einen Bandscheibenschaden.


    Weil die Hundebesitzer damals keine große Aktion aus dem Vorfall machen wollten, wurde auf WS-Röntgen verzichtet. Darauf würden sie nach dem heutigen Wissensstand nicht mehr verzichten.


    Die Bandscheiben-OP hat fast 2.000.--- € gekostet und es entstehen immer wieder Nachbehandlungen.


    Bitte gehe zu einem Augenspezialisten!

  • Also, ich persönlich würde das nähen lassen. Klar wird es irgendwann auch so verheilen, aber defintiv nicht so wie es gehört und wilde Narbenbildungen direkt am Auge sind echt nicht gut. Chronische Entzündungen der Bindehaut, weil da was reiben könnte, sind da einfach vorprogrammiert, vom "Hänge-Lid", welches auch chronische Bindehautentzündungen zur Folge haben kann, mal ganz abgesehen.
    Wie es rechtlich aussieht, da bin ich mir nicht sicher. Beide Hunde waren nicht an der Leine und deiner hat lt. deiner Schilderung angefangen bzw. deinen anderen "verteidigt". Ich denke, da würde es auf 50:50 hinauslaufen. Blöd ist natürlich, dass der andere HH keine Versicherung hat, ihr müsstet das also zivilrechlich einklagen, wenn er nicht freiwillig zahlt. Sprich ihn doch einfach mal drauf an, vielleicht zahlt er es ja auch ohne "murren" ;)
    Die Kosten, die du da jetzt in etwa veranschlagt hast, sind ja nun jetzt nicht sooooooo extrem hoch, würde mich wundern, wenn der andere HH da nicht bereit ist, die Hälfte dazu zu geben.

  • Ich würde das auf jeden Fall nähen lassen, schon wg möglicher Narbenbildung.
    Unser Charly wurde auch so am Auge verletzt.
    Wg den TA-Kosten, wenn die Hunde offline waren, trägt jeder seinen Teil.
    Bei uns hat der " Gegner " die Kosten bezahlt, muß aber dabei sagen, das es der Hund eines Freundes von uns war. ;)

  • Hey, erst mal gute Besserung an Mylo!


    Was hat der TA denn genau gemacht als du da warst? Also ich weiß nicht wie das Zeug heißt: Aber als mein erster Hund mal von einer Katze am Auge gekratzt wurde hat der TA eine gefärbte Flüssigkeit ins Auge getropft um zu gucken, ob die Hornhaut was abbekommen hat. Falls das nicht gemacht wurde würde ich da unbedingt nach Fragen. Ohne Tropfen sieht man eine Verletzung der Hornhaut nicht unbedingt.


    Alles Gute für euch!


    Liebe Grüße
    Jana

  • Danke für die guten Wünsche!


    Ja genau das mit der Flüssigkeit wurde gemacht und das Auge ist nicht verletzt. Da haben wir wirklich Glück gehabt!
    Wir werden es wohl ziemlich sicher nähen lassen. Heute ist es wieder "auf gegangen" und selbst wenn das so verheilt würde da sicher eine richtig dicke Narbe verbleiben.
    Aber Montag wird der Tierarzt ja auch noch mal was dazu sagen.


    Ich werde dann den Besitzer des anderen Hundes einfach fragen, ob man halbe/halbe machen kann.
    Hätte er eine Haftpflichtversicherung hätten die ja auch die Hälfte übernommen. :/


    Die OP Versicherung wird da aber nicht einspringen bei uns, oder?
    Hat da jemand Erfahrungen? Werde da auch nochmal nachfragen, aber das geht ja erst wieder Montag.

  • Hallo, die Wunde hätte eigentlich innerhalb von zwei Stunden genäht werden müssen, solange die
    Wundränder noch frisch sind.
    Montag scheint mir schon zu spät. Wieso wollte der TA denn nicht nähen? Ich habe eine ähnliche
    Wunde am Auge meines Hundes damals nähen lassen.
    Die Versicherung würde ich auf jeden Fall informieren, kann sein, daß sie sich das Geld für die Behandlung
    von dem anderen HH zurückholen.


    Alles Gute für euren Hund.

  • Der Tierarzt, zu dem mein Freund direkt nach dem Vorfall hingefahren ist meinte, dass es erst abschwellen müsse bevor man es nähen könne. Als mein Freund dann ein Termin bei der Tierklinik machte um eben danach nochmal zu schauen und eventuell direkt zu Nähen, sagten sie auch, dass es gleich hätte genäht werden sollen und sie es so nochmals aufschneiden müssten.
    (erste Tierarzt war Donnerstag Abend, Telefonat + Termin in der Klinik war Freitag Mittag und Termin haben wir erst für Montag bekommen).


    Warum der erste Tierarzt meinte es könne nicht sofort genäht werden, weiß ich auch nicht... :muede:

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