Kastration rückgängig machen?
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Ich denke, es kommt -wie immer - auf den Einzelfall an. Ich bin eigentlich absolut nicht für Kastrationen und führe mehrere unkastrierte Rüden auch gemeinsam mit läufigen Hündinnen.
Nach meiner Erfahrung pendeln sich Hormonprobleme in den meisten Fällen in der Pubertät des Hundes ein und es gibt eine Menge Möglichkeiten, mit Schwierigkeiten, die hieraus entstehen umzugehen.
Die Kastration ist - für mich persönlich - das letzte Mittel, um solche Probleme zu lösen.
Aber sie ist ein Mittel, wenn nichts anderes klappt und es sich um hormonelle Absonderlichkeiten handelt.
Aber ich hab vor Kurzem einem meiner Kunden die Kastration des 2,5-jährigen Rüden empfohlen, weil dieser Hund nicht für eine Sekunde in der Lage ist, sich in Gegenwart von Damen oder Kastraten auf etwas anderes zu konzentrieren, als den Jungs/Mädels die Nase zwischen die Beine zu rammen.
Ihm hätte ne Hündion das Ohr abbeißen können, er hätte trotzdem weitergemacht. Wäre er ein neunmonatiger Jungspund, hätte man sich das sicher noch länger anschauen können: Die Hormone müssen sich ja erst einmal in Ruhe einpendeln.
Aber mit 2,5 Jahren ist dieser Hund definitiv nicht mehr am Anfang der Pubertät.
Also wurde ein Chip gesetzt, um zu schauen, wie er sich verhält, wenn er hormonell heruntergefahren ist.Es wurde viel besser und er wurde für das Training ansprechbar.
Doch sobald der Chip auslief, war er leider ganz der Alte bzw. noch schlimmer als vorher.Ich würde das Verhalten dieses Hundes allerdings definitiv nicht als Regelfall bezeichnen, sondern eher als Extrem.
Und ja, bei solchen Extremen, also bei echter Hypersexualität (Und damit meine ich keine siebenmonatigen Rüden, die anfangen aufzureiten, sondern halbswegs erwachsene Gestalten, die in Gegenwart von Artgenossen keinen klaren Gedanken fassen können und auf Training nicht mehr ansprechen.) empfinde ich eine Chipsetzung (Um zu schauen, ob eine Kastra sinnvoll ist oder nicht.) und eine anschließende Kastration als Segen für den Hund.
Ich würde trotzdem alles dafür tun, dass ein Hund intakt bleibt, denn eine Kastration hat auch bedeutende Nachteile - sowohl gesundheitlich, als auch für das Wesen des Hundes.
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Zitat
Kastration gut überlegt und auf den Einzelfall abgestimmt, immer wieder. Kastration, weil man das ja so macht und es so einfach ist, keinesfalls.
Joa, so seh ich das auch.ZitatMeine Hündin ist nach der ersten Läufigkeit kastriert worden weil sie sofort scheinschwanger wurde und ich aus Erfahrung wusste, dass das immer wieder kommen wird und wie stressig das für alle ist.
Ja, klar kommt das immer wieder, Scheinschwangerschaft ist ein normaler Teil des Zyklus der Hündin. Das es beim ersten oder zweiten Mal etwas doller auftritt muss nicht heißen, dass das so bleibt - bei vielen jungen Hündinnen sind die ersten Hitzen ein bisschen unreglmäßig und ungewöhnlich, weil sich der Hormonhaushalt erst einpendeln muss.
Meine eigene hatte auch ihn ihrer ersten Scheinschwangerschaft und NUR in der ersten an den beiden hinteren Gesäugekomplexen jeweils nen Tröpfchen Milch. Seitdem (sie ist jetzt 4,5 Jahre alt) nicht wieder.Wobei ich gar nix dagegen sagen will, wenn man sich wegen heftiger Scheinträchtigkeiten zur Kastration entschließt, jedesmal Gesäugeentzündung und Wochenlang kaum fressen und Stofftiere horten + verteidigen ist auch nicht witzig...
Aber es ist eben nicht so, dass das nach dem ersten Mal so bleiben bzw schlimmer werden muss. Wenn man also tendenziell überlegt die Hündin intakt zu lassen, dann kann man ruhig noch bis nach der zweiten oder dritten Hitze abwarten und gucken wie sie sich entwickelt.
Zitat
Die erste Vaginitis hatte sie bereits - eine häufige Nebenwirkung von Kastrationen von Hündinnen, die noch nicht geworfen haben.
Hm, eigentlich hat Vaginitis nix mit schon geworfen oder nicht zu tun, sondern mit Kastration vor der ersten Läufigkeit.
Das deine dann zu denen gehörte die trotz Kastra nach der erste Hitze mal ne Vaginitis hatten, war wohl einfach Pech (und hoffentlich ein einmaliges Ereignis). -
Zitat
Ich denke, es kommt -wie immer - auf den Einzelfall an. Ich bin eigentlich absolut nicht für Kastrationen und führe mehrere unkastrierte Rüden auch gemeinsam mit läufigen Hündinnen.
Nach meiner Erfahrung pendeln sich Hormonprobleme in den meisten Fällen in der Pubertät des Hundes ein und es gibt eine Menge Möglichkeiten, mit Schwierigkeiten, die hieraus entstehen umzugehen.
Die Kastration ist - für mich persönlich - das letzte Mittel, um solche Probleme zu lösen.
Aber sie ist ein Mittel, wenn nichts anderes klappt und es sich um hormonelle Absonderlichkeiten handelt.
Aber ich hab vor Kurzem einem meiner Kunden die Kastration des 2,5-jährigen Rüden empfohlen, weil dieser Hund nicht für eine Sekunde in der Lage ist, sich in Gegenwart von Damen oder Kastraten auf etwas anderes zu konzentrieren, als den Jungs/Mädels die Nase zwischen die Beine zu rammen.
Ihm hätte ne Hündion das Ohr abbeißen können, er hätte trotzdem weitergemacht. Wäre er ein neunmonatiger Jungspund, hätte man sich das sicher noch länger anschauen können: Die Hormone müssen sich ja erst einmal in Ruhe einpendeln.
Aber mit 2,5 Jahren ist dieser Hund definitiv nicht mehr am Anfang der Pubertät.
Also wurde ein Chip gesetzt, um zu schauen, wie er sich verhält, wenn er hormonell heruntergefahren ist.Es wurde viel besser und er wurde für das Training ansprechbar.
Doch sobald der Chip auslief, war er leider ganz der Alte bzw. noch schlimmer als vorher.Ich würde das Verhalten dieses Hundes allerdings definitiv nicht als Regelfall bezeichnen, sondern eher als Extrem.
Und ja, bei solchen Extremen, also bei echter Hypersexualität (Und damit meine ich keine siebenmonatigen Rüden, die anfangen aufzureiten, sondern halbswegs erwachsene Gestalten, die in Gegenwart von Artgenossen keinen klaren Gedanken fassen können und auf Training nicht mehr ansprechen.) empfinde ich eine Chipsetzung (Um zu schauen, ob eine Kastra sinnvoll ist oder nicht.) und eine anschließende Kastration als Segen für den Hund.
Ich würde trotzdem alles dafür tun, dass ein Hund intakt bleibt, denn eine Kastration hat auch bedeutende Nachteile - sowohl gesundheitlich, als auch für das Wesen des Hundes.
Das ist ein richtig guter Beitrag. Danke dafür
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Pluto wurde mit drei Jahren kastriert weil er durch Dauergeilheit eine vergrößerte Prostata hatte und sich sehr schwer mit Kot- und später auch Urinabsatz tat. Das ging über mehrere Monate so. Zusätzlich wurde beim Ultraschall eine Zyste an der Prostata fest gestellt. Daher riet mir die Tierärztin zur Kastration. Ich bereue es nicht. Pluto hat sich nur in einem Punkt verändert: statt auf Duftspuren von Hündinnen oder kastrierten Rüden ist er jetzt auf Essbares fixiert. Und er nimmt leichter zu. Ansonsten ist alles beim Alten. Ach ne, er wurde vor der Kastration oft von anderen Rüden vermöbelt. Die kleben ihm jetzt schmachtend am Arsch. Anfangs hat ihn das irritiert, mittlerweile nutzt er es für seine Zwecke.
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Ja, eine Scheinschwangerschaft folgt nach einer Läufigkeit, weil das ein natürlicher Vorgang ist.
Was ist denn das für ein Schwachsinn ?
Manchen Leuten ist jedes Argument recht um ihre Meinung zu rechtfertigen. -
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Hm, eigentlich hat Vaginitis nix mit schon geworfen oder nicht zu tun, sondern mit Kastration vor der ersten Läufigkeit.
Das deine dann zu denen gehörte die trotz Kastra nach der erste Hitze mal ne Vaginitis hatten, war wohl einfach Pech (und hoffentlich ein einmaliges Ereignis).Das wäre tatsächlich super - obwohl ich jetzt immerhin weiss, wie ich es selber behandeln kann.
Vaginitis war bei den allgemeinen Kastra-Nebenwirkungen aufgelistet und die TÄ meinte, dass die Vagina bei einer Hündin, die nicht mehr läufig ist und auch noch nie geworfen hat einfach sehr viel kleienr und enger ist als bei einer intakten Hündin.
Deshalb setzt sich da schneller irgendwas fest und es kommt schneller zu einer Entzündung.
Ich fand die Erklärung recht plausibel, wobei sich für mich jetzt eher die Frage stellt wie ich evt. weitere Probleme in Zukunft verhindern kann. -
Naja also ich kenne Männer die sich "kastriert" haben lassen, sind aber trotzdem noch Männer.
Ich würde mir keine Vorwürfe machen, wenn er so nervös war dann hast du ihm doch geholfen und mehr Freiheit geboten -
Zitat
Was ist denn das für ein Schwachsinn ?
Manchen Leuten ist jedes Argument recht um ihre Meinung zu rechtfertigen.
Das ist kein Schwachsinn. Die Scheinschwangerschaft ist ein ganz normaler Bestandteil des Zyklus der Hündin, tritt mitsamt den üblichen hormonellen Veränderungen bei jeder intakten Hündin nach jeder Läufigkeit auf und ist absolut nichts krankhaftes.
Das ist ein Wolfserbe, dort diente das dazu, dass auch Wölfinnen die selber grade keinen Nachwuchs hatten die Welpen des Rudeln mit versorgen konnten/wollten.Was natürlich verschieden ist, ist die Ausprägung. Ebenso wie wir bei unseren Haustieren so manches andere absichtilich oder unabsichtlich durch Zucht verändert haben, so hat sich halt beim Haushund auch in der Reproduktion einiges geändert und leider nicht alles zum positiven.
Manche Hündinnen haben halt jedes Mal so ausgeprägte Scheinschwangerschaften, dass es wirklich in Stress für alle Beteiligten und Schmerzen (z.B. Gesäugeentzündung) für die Hündinn rausläuft.
Man kann da versuchen über etwas knappere Ernährung und mehr Bewegung/Beschäftigung und eventuell über Naturheilmittel was zu machen, aber das hilft halt nicht immer. Bevor ich die Hündin jedesmal per Hormonspritze wieder da rausholen müsste, würde ich auch an Kastration denken.Aber halt noch nicht bei der ersten Läufigkeit... das muss sich auch erst alles einpendeln und wird nicht zwingend immer schlimmer nur weil die erste Hitze so war. Bei meiner war wie gesagt die erste Scheinschangerschaft bisher am ausgeprägtesten und danach wurde es immer unauffälliger.
ZitatNaja also ich kenne Männer die sich "kastriert" haben lassen, sind aber trotzdem noch Männer.
Meinst du wirklich kastrieren oder meinst du sterilisieren durch unterbinden der Samenleiter? Letzteres ist ja nun re recht häufige Massnahme zur Familienplanung und hat absolut NULL Auswirkungen auf den Hormonhaushalt. Es ist einfach nur rein mechanisch, die Spermien werden normal gebildet, kommen aber durch den unterbrochenen Samenleiter halt nicht mehr draußen an.Kastration ist ja die Entnahme der Keimdrüsen, in dem Fall also der Hoden, wo dann eben auch die ganze Hormonversorgung wegfällt.
Da kenne ich nur einen Mann, der das machen lassen musste wegen Hodenkrebs. Und der supplementiert aus gutem Grund mit Testosteron. -
Zitat
Das wäre tatsächlich super - obwohl ich jetzt immerhin weiss, wie ich es selber behandeln kann.
Vaginitis war bei den allgemeinen Kastra-Nebenwirkungen aufgelistet und die TÄ meinte, dass die Vagina bei einer Hündin, die nicht mehr läufig ist und auch noch nie geworfen hat einfach sehr viel kleienr und enger ist als bei einer intakten Hündin.
Deshalb setzt sich da schneller irgendwas fest und es kommt schneller zu einer Entzündung.
Ich fand die Erklärung recht plausibel, wobei sich für mich jetzt eher die Frage stellt wie ich evt. weitere Probleme in Zukunft verhindern kann.Hm, soweit ich weiß ist die Vagina und Vulva nach der ersten Läufigkeit nicht mehr juvenil, ist auch meistens deutlich größer, selbst außerhalb der Läufigkeit.
Was sich natürlich mit der Veränderung des Hormonhaushaltes ändert ist die Beschaffenheit der Vaginalschleimhaut und damit auch die Keimbesiedelung dieser. Frauen in den Wechseljahren oder teilweise sogar schon auf der Pille haben ja auch immer mal wieder Probleme mit Trockenheit und Infektionen. Kann gut sein, dass da kastrierte Hündinnen auch etwas empfänglicher sind. -
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