Tolles Angebot für einen Altbau... einmal Brainstorming...

  • Huhu :-)
    Also, mein Freund und ich haben gestern ein Angebot bekommen, das uns grübeln lässt.
    Es handelt sich um ein Haus(Baujahr ist mir entfallen... aber es stand schon im letzten Krieg), Innenstadtlage, mit einem ungenutzten Laden, drei Etagen, ich glaube 6 Zimmer, Toiletten auf jeder Etage, überdachter Balkon, kleiner Hof, für 20.000, 00 €
    Warum wir dieses Angebot bekommen, unser Alter, unsere finanzielle Lage, ob wir das brauchen, all das hat hier gerade nichts zu sagen, mir geht es jetzt immo nur um Fakten und Kosten, den Rest müssen wir dann allein besprechen.
    Dach ist neu.
    Fenster sind neu.
    Es ist vom Prinzip her auf jeden Fall sofort bewohnbar, aber auf kurz oder lang muss eben eine neue Heizung her, die Elektronik erneuert werden, Wasserleitungen geprüft. Es funktioniert aber noch alles, ist nur nicht auf dem neuesten Stand. Der Teppichboden muss raus, pvc rein. Ein Bad muss neu gemacht werden. Möbel können zum großen Teil übernommen werden (tolle Antiquitäten!). Das Haus ist von drei Seiten geschützt durch andere Häuser.
    Wir haben zwei Wochen Bedenkzeit. Was wir in der Zeit machen wollen: Kostenvoranschläge von versch. Handwerkern, Bau Gutachter kontaktieren, uns Energieausweis etc zzeigen lassen. Und rechnen, rechnen, rechnen....
    Meine Fragen an euch


    Mit welchen monatlich laufenden Kosten muss man als Hausbesitzer rechnen, also Müllgebür und all das?
    Was kann man ohne besonders große Vorkenntnisse selbst machen, was sollte man machen lassen und das muss auf jeden Fall gemacht werden?
    Welche Kosten entstehen für die Renovierungen?
    Was sollten wir nicht vergessen?


    Das alle Werte von Anbieter zu Anbieter schwanken ist natürlich logisch. Es geht mir nur um eine grobe Übersicht...
    So ein Hauskauf will gut überlegt werden, von daher... her mit den Infos :D

  • Also richtig Erfahrung hab ich nicht damit, die Mutter meines Ex (damals waren wir noch zusammen) hat damals ihr Dachgeschoss in eine Wohnung umgebaut.
    Isolierung und Boden haben wir komplett selbst gemacht und ist auch gut machbar. Elektrische Leitungen und Heizung solltet ihr auf jeden Fall machen lassen, vielleicht habt ihr ja einen Bekannten der Elektriker ist. Ansonsten könnt ihr auch mal auf myhammer.de schauen um auch mal Kostenvorstellungen zu erlangen.
    Bäder sind so eine Sache, die Installationen solltet ihr auf jeden Fall machen lassen, wenn man ein bisschen handwerklich geschickt ist kann man die Fliesen selbst verlegen, ABER dann sollte man gucken dass es keine großen Fliesen sind, da die kleinen leichter zu verlegen sind und leichter zu verarbeiten.
    Zu den laufenden Kosten kann ich dir nix sagen, zu den Kosten der Renovierung kommt es sehr viel auf die Materialien an. Außerdem ist eine neue Heizungsanlage nicht günstig, auch da kommt es drauf an was ihr haben möchtet und wie viel ihr von der alten Anlage nutzen könnt. Für diesen Ausbau hat meine Schwiegermutter damals um die 100 000 Euro gezahlt.

  • Mich macht der Preis sehr stutzig...
    Wieso kostet ein Haus 20.000 € mit neuem Dach/Fenster in der Größe und vermutlich da Innenstadtlage.


    Kosten für die Renovierung kann dir keiner sagen kommt ja drauf an was ihr machen lasst. Elektrik kannst du schnell bei 5.000 - 10.000 Euro liegen. Was ist mit Wasserleitungen, Heizungsleitungen usw...Was ist mit Isolierung? Ist da irgendetwas gedämmt.


    Also für so ein Projekt braucht man auf jeden Fall einen langen Atem, viele finanzielle Mittel weil ihr werdet noch sicherlich von der ein oder anderen "Kleinigkeit" überrascht werden.

  • Hallo,


    zu den laufenden Kosten kann ich leider nichts sagen. Bei uns sind sie sehr hoch, vor allem die Grundsteuer B.
    Mein Onkel mit haus im tiefsten Westerwald kann da nur lachen.
    Was so einen Altbau angeht kann ich dir aber raten einen Gutachter zu Rate zu ziehen. Die Investition lohnt sixh auf jeden Fall. Der sieht einfach alles und hat auch einen Plan von Renovierungskosten und oft auch Tipps für gute Handwerker.


    Gruß Terrortöle

  • Hallo Rübennase, ich kann dir leider keine sachkundigen Tipps geben, aber zumindest haben wir auch gerade einen Altbau gekauft und ich kann dir was dazu sagen.
    Dass Dach und Fenster neu sind ist schonmal sehr gut. Dass die Elektrik irgendwann gemacht werden muss ist klar und wird bei so einem großen Haus bestimmt was kosten, aber die Bodenbeläge erneuern ist überschaubar denke ich. An sich klingt das von der Renovierung her nicht so schlimm. Aber ihr solltet euch informieren wie die Bausubstanz ist. Also ein Bausachverstäniger sollte schon mal drauf schauen. Denn was mir bisschen Bedenken macht ist der Preis. Ein Haus, und sei es ein Altbau, ist normalerweise nicht nur 20000€ wert.
    Irgendwo ist der Haken, den müsst ihr finden und dann überlegen ob das für euch vertretbar ist.


    Vom Prinzip finde ich die Sache gut, allerdings solltet ihr euch überlegen ob ihr wirklich für immer und ewig in der Innenstadt leben wollt. Ich meine ihr habt ja sicher auch einen Hund, wenn du schon hier schreibst oder ;) Oder ist da was an Grundstück dran?


    Monatliche Kosten sind Müll usw., quartalsweise kommt die Grundsteuer, dann Gebäudeversicherung und sowas.
    Vollständig ist das sicher nicht, für uns ist ja auch noch alles neu.
    Zum selber renovieren. Wenn man sich gewisse Sachen zeigen lässt kann man sie auch selber machen. Sowas wie Fliesen legen, Fußbodenbelag legen, tapezieren/malern, kriegt man hin. Diverse Anschlüsse sollte man machen lassen, ebenso die Elektrik. Wir machen auch unsere Bäder selber, ebenso das Laminat verlegen, Heizkörper und Türen austauschen usw. Aber wir haben auch einen Freund der sich auskennt mit sowas.


    Ich hoffe ich konnte dir bisschen helfen.
    LG

  • Angaben über Kosten kann per Ferndiagnose vermutlich niemand machen.


    Elektrik und Wasserleitungen sollten besser vor Einzug erneuert werden, denn das macht richtig Dreck und Unannehmlichkeiten. Ebenso die Heizungsanlage.
    Kostenvoranschläge machen euch Handwerker - ich würde mich da definitiv nicht auf irgendwelche Nachbarschaftshilfe einlassen, denn da fehlt euch die Gewährleistung.


    Laufende Nebenkosten könnt ihr euch z. B. bei der Stadt, bei Energieversorgern usw. erfragen. Müllgebühren sind von Ort zu Ort unterschiedlich, das ist meist abhängig von der Art der Entsorgung, Anzahl und Grösse der Müllbehälter, Frequenz der Abfahrt usw.
    Immer im Auge behalten sollte man als Hausbesitzer eine "Instandhaltungsrücklage", d. h. ihr solltet monatlich einen festen Betrag auf ein Konto zahlen für unvorhergesehene Instandhaltungen.


    An Versicherungen braucht ihr eine Gebäudeversicherung - je nach Lage des Hauses einschliesslich Elementarschadendeckung (z. B. Hochwasser). Da müsst ihr halt mal im Internet recherchieren, ggf. auch Nachbarn befragen.


    Wenn es mehrere Bäder im Haus gibt, könntet ihr die Renovierung des einen Bades evtl. zurückstellen und Zug um Zug machen, während ihr schon im Haus wohnt.


    Wenn es ein altes Haus ist, lohnt sich u. U. die Ausgabe für einen Baugutachter, der sich z. B. auch die Kellerräume anschaut und ggf. die Wandfeuchtigkeit misst. Wenn es einen Energieausweis gibt ist das schon mal nicht schlecht. Das könnte Aufschluss über die anfallenden Heizkosten geben.


    2 Wochen sind sehr wenig für eine Entscheidungsfrist.


    Ich würde eine Pro- und Kontraliste anlegen:


    Auf der Proseite z. B. : Schaffung von Eigentum, Möglichkeit, den Laden zu vermieten und damit einen Teil der Kreditraten zu decken, keine Streitereien um Hundehaltung....


    Auf der Kontraseite: Kosten, viel Renovierungsbedarf, keine Möglichkeit, die Miete zu mindern, weil die Heizung nicht funktioniert (Beispiel).


    Auch wenn du sagst: Das Alter spielt keine Rolle - es ist schon wichtig, auch über die Lebensplanung nachzudenken. Wenn Du/Ihr noch sehr jung seid, bindet ihr euch durch ein eigenes Haus für lange Zeit an einen bestimmten Ort, gerade wenn ihr viel Geld hineinsteckt. Wie schaut es mit Arbeitsplätzen dort aus? Habt ihr auf lange Sicht die Möglichkeit, euren Lebensunterhalt von diesem Wohnort aus zu verdienen?


    Gerade, wenn ihr so ein extrem günstiges Kaufangebot bekommt liegt die Vermutung nahe, dass die Immobilienpreise in der Gegend, wo das Haus steht, nicht gerade am oberen Ende der Preisskala liegen. Das wirkt sich auch auf einen Wiederverkaufspreis aus, wenn ihr doch beruflich bedingt wegziehen müsstet.


    Habt ihr Eigenkapital? Seid ihr in festen Arbeitsverhältnissen? Woher nehmt ihr das Geld für den Hauskauf und die anfallenden Renovierungen?


    Lasst euch nicht drängeln. Wenn der Verkäufer wirklich euch als Käufer haben will, wartet er auch noch länger als 2 Wochen bzw. hat Verständnis dafür, dass ihr zuerst einmal verschiedene Eventualitäten klären müsst. Wenn das nicht der Fall ist, wäre ICH sehr sehr skeptisch, ob da nicht irgendetwas verschwiegen wird, was für euch zu einem bösen Erwachen führen würde, wenn ihr so schnell zusagt.....


    Gruss
    Gudrun

  • Ich finde den Preis bedenklich. Sind die Wände alle trocken? Schimmel? Das Haus wird bestimmt viel mit Holz verbaut sein, wenn es so alt ist. Wie sieht es da mit den Balken aus? Ist das Dach gedämmt? Die Wände gedämmt?


    An den laufenden Kosten wäre auch die Heizung mit zu bedenken, bei so einem alten Haus wird das wahrscheinlich nicht wenig sein, besonders wenn das Dach nicht isoliert sein sollte. Dazu kommen die Grundabgaben, Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Müllabfuhr, Straßenreinigung, Schornsteinfeger (je nachdem was für eine Heizung), Heizungswartung.


    So eine neue Heizungsanlage ist auch nicht gerade billig, dasselbe gilt für die Elektrik.


    Auch wenn du nichts dazu hören wolltest, in eurem Alter würde ich mir so einen Klotz nicht ans Bein hängen (ist nur lieb gemeint).

  • Ich kann @angel_iyl nur zustimmen, würde ich auch nicht machen. Hat das Haus einen Keller? Ist der feucht/nass/Schimmel drin, etc. pp. So ein altes Gemäuer, wenn das feucht ist, oder schimmelt, das kriegst nicht mehr hin, klar kann man ne Drainage legen um das Haus, biste nochmal bei ca. 10-15 000 Euro.
    Bringt aber auch nicht mehr viel, wenn die Wände zu nass sind.


    Letztendlich müsst ihr das entscheiden, ist nur ein gut gemeinter Rat.


    LG Tina

  • Also der Preis ist schon sehr verdächtig. Wo ist das denn? Wir haben für die Sanierung unserer Wohnung (3,5 Zimmer, Wände abschleifen, Begradigen, überall Parkett verlegen, Bad + WC neu gemacht) € 40.000 bezahlt.


  • Neue Elektrik (von zwei- auf dreiadrig) hat bei uns ca. 7.000 € gekostet, neue Gasheizung inkl. Heizkörper 15.000€.
    Pro Bad würde ich mind. 6.000 € rechnen.


    "Ohne" Vorkenntnisse machbar sind Vorarbeiten wie Leitungsschlitze machen oder auch Tapeten abkratzen ;)
    Mit gewissem handwerklichem Talent auch waagerechte Fliesen, Verputzen, Mauern.


    Finger weglassen würde ich von Elektrik und Klempnerei, allein schon wegen der Garantie.


    "Gefährlich" sind vor allem Kosten, die vorher keiner bedenkt:
    Ein Gutachter hier, ein Verputzer da, Baumarktbesuche (!), evtl. Fliesenleger, Notar, evtl. Makler, schicke Lampen.


    Unsere monatlichen Kosten:


    Abwasser 26 €, Grundsteuer/Regenwasser/Winterdienst 28 €, Müll 16 €, Hausratversicheurng 11 €, Gas 120 € (Haus von 1962).


    Wichtig: immer mehrere Kostenvoranschläge holen, Nachbarn etc. nach Handwerkererfahrungen fragen (erspart so manchen Ärger . . .), genau überlegen, wo überall Lampen hinsollen.

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