Können Hunde Kokosöl/-raspel verwerten?

  • Wir sind seit Jahren überzeugte Kokosflocken und -fett-BARFer.


    Jetzt lebt seit drei Wochen ein Cocker-Mix-Senior (14 J., relativ fit) als Pflegie vom örtlichen Tierheim bei uns.
    Jahrezehntelang von diversen bisherigen Haltern extrem fehlernährt (tonnenweise Pedigree-Zahnstein; 22 kg Hund auf 48 cm SH; Presswurst-Silhouette), und jetzt behauptet der Revierleiter vom TH-Hundehaus, der extreme Durst des Hundes (bis zu 2 Liter Wasser täglich, ohne besondere körperliche Belastung, bei herbstlichen Außentemperaturen) komme von den 2 TL Kokosflocken, die der Hund täglich mit dem Futter kriegt, seit er hier eingezogen ist. Und überhaupt könne ein Hund Nüsse und Nussprodukte nicht verstoffwechseln. Die seien leberschädlich.
    Ich soll/darf ausschließlich das Fertig-Trofu geben, das vom TH zur Verfügung gestellt wird (enthält Grünlippmuschel - wohl auch lebertoxisch?!)


    Kann mir jemand zur Langzeitwirkung von Kokosflocken was sagen?
    Meine kriegen 1 TL pro 5 kg Körpergewicht zum Teil-BARF,
    außerdem 5 g Kokosfett pro 10 kg Körpergewicht Hund;
    beim Pflegie deutlich abgerundet auf Zielgewicht 15 kg (hat zurzeit noch 19 kg).

  • Lass sie weg und schau, ob es besser wird. ;)


    2 Liter sind ziemlich viel für so einen Hund, auch für einen, der nur Trockenfutter bekommt. Ist das Futter sehr rohfaserhaltig, oder ist der Salzgehalt hoch (der muss allerdings extrem hoch sein, um eine erhöhte Wasseraufnahme zu bewirken)?
    Ansonsten solltet ihr das tierärztlich abchecken lassen, wenn nicht schon geschehen. Gerade bei übergewichtigen Hunden muss man auch an Diabetes denken.

  • DSHRottlador
    Danke, das hilft schon mal.
    Ein Blick in die Wikipedia hätte auch genützt - aber wer denkt schon sooo global.


    Und in den homöopathischen Dosen (2 TL pro Tag) sind auch Kokosflocken für "Presswürste" bekömmlich.
    Der Abnehmerfolg (von 22 auf 19 kg in drei Wochen, mit viiiiiiel Bewegung und ausgewogener Ernährung) und das inzwischen glänzende, schuppenfreie Fell sprechen für sich.


    Fusselnase
    Wenn ich die Flocken weglasse, wird der Output wieder breiig und stinkt wie Hölle.
    Ich dachte auch an Diabetes und hab ein Blutbild vorgeschlagen. Doch wer will es dem TH verdenken, dass sie da gar nicht drauf eingehen. Es ist immer leichter, den Fehler da zu suchen wo man den geringsten Widerstand erwartet. Besonders wo das TH in solchen in Finanznöten steckt, dass sie vermutlich zum Jahresende den Betrieb einstellen müssen.


    Viel Durst kenn ich von meinen Südeuropa-Pflegis, die ja oft auch nur Trofu-"Müll" kriegen. Bei denen hatte sich das nach einer Woche aber gelegt. Vielleicht bin ich nur zu ungeduldig.
    Wenn weitere 2 kg runter sind und der Durst immer noch auffällig ist, werde ich das Blutbild wohl selber beauftragen.

  • Habe eben nochmal nachgeschaut. Nach Jürgen Zentek sind Nüsse nach ausreichender Zerkleinerung gut verdaulich. Nur bei Mandeln sollte man wegen des möglichen Blausäuregehalts zurückhaltend sein.
    Kokosöl ist in größeren Mengen weniger verträglich, da diese Fettsäuren beim Hund abführend wirken.
    Quelle: Jürgen Zentek: Hunde richtig füttern. Ulmer Verlag, 2012 (3. Auflage), S. 83.


    Ich würde es trotzdem einfach mal weglassen.


    edit: Habe deine Antwort erst später gelesen. Finde ich gut, dass du das Blutbild trotzdem machen lassen willst. Du könntest aber auch einfach was anderes füttern (wenn du das möchtest).
    Ein Blutbild sollte bei so einem alten Hund eigentlich schon drin sein. Das macht sogar "mein" italienisches Tierheim!

  • Zitat

    Quelle: Jürgen Zentek: Hunde richtig füttern. Ulmer Verlag, 2012 (3. Auflage), S. 83.
    (...)
    Ein Blutbild sollte bei so einem alten Hund eigentlich schon drin sein. Das macht sogar "mein" italienisches Tierheim!


    Danke für die Quellenangabe, werde mich mal einlesen.
    Bisher beschränke ich mich auf Swanie Simon und gesunden Menschen-/Hundeverstand.
    und ... nö ... was anderes füttern / Sonderfutter kommt nicht in die Hundeküche*):
    Bei drei Hunden wird das schnell zur ausfüllenden Lebensaufgabe.
    *) so lange es nicht aus medizinisch belegbaren Gründen unbedingt erforderlich ist (Diabetes o.ä.)


    Wegen Blutbild:
    Denen steht das Wasser anscheinend nicht Oberkante Unterlippe, sondern oberhalb der Nasenflügel ...
    Es ist grad bissl ruhig geworden um die regionale Berichterstattung, von daher rechne ich mit dem Schlimmsten und hoffe das Beste.

  • Ganz ehrlich, bei einem 14jährigen Hund der lange Zeit übergewichtig war, würde ich auch erst mal an Diabetes denken und nicht an Kokosflocken :???:


    Ich kenne ja das finanzielle Problem der Tierschutzvereine aus erster Hand, aber das darf keine Entschuldigung dafür sein, dass man einem Hund mit offensichtlichen Problemen - meine beiden großen Saufen zusammen nicht mal zwei Liter am Tag, wenn sie nicht bei hohen Temperaturen gearbeitet haben - Untersuchungen vorenthält.

  • Meine Hunde bekommen auch Kokosöl und Kokosraspel und die fördern garantiert nicht das Trinkverhalten.
    Kokosnüsse sind keine "Nüsse", d.h. Wallnüsse usw. können in großen Mengen ungesund sein für Hunde, in normalem Maße sind sie aber gesund, enthalten aber relativ viel Fett, d.h. für Übergewichtige Hunde sollte man diese nur selten geben.
    In Massen würde ich auch kein Kokosöl & keine Kokosflocken geben, aber in Maßen ist das kein Problem.
    Was das Trinkverhalten des Hundes angeht, ist der Hund Tierärztlich durchgecheckt? Bei der Vorgeschichte könnte es sich hierbei um Diabetes handeln, gerade wenn der Hund auch noch übergewichtig ist dann wäre das meine erste Vermutung.

  • Zitat


    Und in den homöopathischen Dosen (2 TL pro Tag) sind auch Kokosflocken für "Presswürste" bekömmlich.
    Der Abnehmerfolg (von 22 auf 19 kg in drei Wochen, mit viiiiiiel Bewegung und ausgewogener Ernährung) und das inzwischen glänzende, schuppenfreie Fell sprechen für sich.


    Die Abnahme ist ja Wahnsinn. :shocked:
    3 Kilo in drei Wochen bei einem Gewicht von 22Kilo sind ein Gewichtsverlust von ca.13%.
    Viel zuviel in der kurzen Zeit.


    Wenn man das mit einem 90 Kilomenschen vergleicht, würde der bei einer Gewichtsabnahme von 13% in drei Wochen etwa 12 Kilo verlieren, pro Woche 4 Kilo. Gesund ist echt anders. :( :


    Das belastet den kleinen Körper unglaublich und ich bezweifle, dass das gesund ist. :/
    Vielleicht daher die ungewöhnliche Trinkmenge?

  • Zitat


    Die Abnahme ist ja Wahnsinn. :shocked:
    3 Kilo in drei Wochen bei einem Gewicht von 22Kilo sind ein Gewichtsverlust von ca.13%.
    Viel zuviel in der kurzen Zeit.


    So oder so: es ist ein alter Hund (14 J). Und an irgend einer Stelle musste SCHNELL was passieren, um das Herz zu entlasten. Er keuchte wie eine Dampflok und hatte bei der kleinsten Anstrengung (50 m am Stück gehen) einen Belastungshusten (Herzhusten).


    Sein bisheriger Tierarzt, mit dem ich telefonierte, hätte "Wassertabletten" (Diuretika) gegeben. Also hab ich erstmal entwässernd wirkende Kräuter ins Futter gemischt (Brennnesselkraut, Birkenblätter, Löwenzahn) und dafür gesorgt, dass er jede Stunde pieseln geht. Gefüttert wurde und wird die Menge BOSCH-Senior, die der Hersteller für 15 kg (das angemessene Zielgewicht) empfiehlt. Zusätzlich geraspelte Möhren (3 - 5 EL), Kokosflocken (2 TL täglich) und Kokosöl (ca. 8 g täglich). Außerdem gibt's 1 x wöchentlich einen Fastentag mit 2 - 3 ganzen rohen Karotten als "Knabberspaß".



    18.09.2013 - 21,5 kg


    03.10.2013 - 19,5 kg


    Der schnelle Gewichtsverlust machte mir auch zuerst Sorgen, aber Fido zeigt sich fitter denn je. Das sagen auch seine letzten Halter, die ihn wegen drastischer Änderung der Familiensituation abgeben mussten und ihn mindestens 1 x wöchentlich besuchen.


    Vermutlich waren es "nur" Wassereinlagerungen von zuviel schlechtem (Trocken-)Futter und jahrelangem "Da kriegst ein Stückchen von meiner Frühstücksbrezel, du armer Hund!" (die "lieben" Bürokollegen der Ex-HH).
    Inzwischen tritt der anfängliche Belastungs(Herz-)Husten kaum noch auf und auch die Treppe ins 1. OG schafft er, zwar langsam aber inzwischen fast ohne Keuchen - und aus eigener Kraft :D
    Auch lange Spaziergänge macht er gerne mit. Dann sind wir bis zu 3 Stunden im Seniorentempo unterwegs, mit viiiielen Schnüffel- und einigen Trinkpausen.


    Natürlich machen wir in DEM Abnehmtempo NICHT weiter!
    Nachdem der Husten besser ist und die Bewegungsfreude zurückkehrt, ist Muskelaufbau (auch für's Herz) angesagt ... wir werden also schrittweise ins Senior-BARF einsteigen, erstmal mit grünem Pansen, und das Industriefutter langsam ausschleichen oder bestenfalls als Leckerli für unterwegs verwenden.

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