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Aber, in Beispiel zwei würde ein Hund reflektieren, also sich SELBST in die Rolle des anderen versetzen können----- Meinst Du, ein Hund ist zu soetwas fähig? a la "Uh, der jault, wenn ich beiße! Das muss sich genauso anfühlen, wenn ein anderer Hund mich beißt..." Ich persönlich glaube nicht, dass ein Hund sich derart in ein anderes Wesen hineinversetzen kann. Ich rede nicht von Empathie gegenüber anderen Wesen, aber Reflexion ist schon ein Ding, das selbst Menschen, mit einem komplexeren "ich bin, ich tue, ich denke" Denken, nicht hinbekommen.....Eben. Beispiel zwei müsste aber möglich sein, um zu sagen, dass ein hund bewusst töten will.
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Klar... also versuchen kann ich's jedenfalls. Möglichst kurz
Danke schön.
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Bzgl. des Verhaltens von Tieren sehe ich (und behaupte damit nicht, dass das bewiesenermaßen wahr ist) eben noch diesen Unterschied der "Interpretanz". Ein Tier interpretiert nicht. Es hat durch die Evolution mittlerweile mehr als nur eine Möglichkeit auf etwas zu reagieren, aber es bleibt ein Aktion-Reaktion-Prinzip. Neue Handlungsweisen werden nur mit Unterstützung (bei Hunden dann meist vom Menschen) gelernt. Jedenfalls in der Geschwindigkeit, wie ein Mensch alleine zur Entwicklung fähig ist.Ich verstehe, was Du meinst. Ich glaube aber, ich gehe nicht ganz konform damit. Ich habe dabei Zweifel in beide Richtungen - also sowohl, ob Hunde (Tiere allgemein noch viel mehr, man denke an Primaten) wirklich keine Interpretation kennen (bei allem), als auch ob Menschen wirklich so glasklar mit freiem Geiste interpretieren oder vielleicht doch einer die Umweltbedingungen wie auch eigene Gefühlslage (letzendlich ein bestimmter kürperlicher Zustand) nicht einfach zum Reiz dazugezählt werden müssen und samit nicht wirklich für eine andere Interpretation sorgen, sondern schlicht einen anderen Reiz darstellen.
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Daraus diesen Schluss zu ziehen, auf die Idee käme ich nicht.
Ich auch nicht.
Es war aber die logische Folgerung daraus, dass man sagt, ein Hund will töten, dann aber hört er nicht beim Töten auf, sondern zerfleddert den Hund noch.
Du verstehst?ZitatIch würde das eher so einschätzen, dass die Hunde nach dem eigentlichen Tötungsakt einfach daran interessiert waren, den Feind wirklich ganz zu vernichten oder "noch ein bisschen Frust abzulassen".
Ich würde zweiteres annehmen und die Tötungsabsicht in Frage stellen.
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Bei Hunden, die gezielt Artgenossen kaltmachen, wird das Dopamin-System in dem Moment wirken, in dem sie zupacken - genau wie im Beute-Fang-Verhalten.
Und bei überraschenden Ereignissen. (Training mit Jackpot oder Strafe "aus dem Nichts" - das bleibt hängen.)
Aber ich würde jetzt mal vermuten, dass nicht nur das Dopamin da seine Fingerchen im Spielt hat. Noradrenalin?Hast Du vielleicht noch im Kopf, welche Studie dazu an Hunden durchgeführt wurde, dass beim Beuteverhalten im Moment des Zupackens Dopamin besonders ausgeschüttet wird?
ZitatLeider verselbstständigt sich dieser Prozess recht schnell, weil das Belohnungssystem aktiviert wird und das kann dazu führen, dass dieser Kick regelrecht gesucht wird.
"Ich hab Stress, wo ist der Hund, in den ich reinbeißen kann????"
Aber eher unbewusst, denn der Kick muss nicht als angenehm empfunden werden.
Ob wohl der eigentliche Stressreiz schon als Stimulus für's Dopaminsystem etabliert wird? Würde ich mal vermuten, kenne jetzt dazu aber keine wissenschaftliche Unersuchung. Vielleicht jemand anderes?
(Bei Medikamenten/Drogen kann das Ritual davor schon eine gewisse Wirkung erzielen bzw. eine Gewöhnung auslösen, indem der Körper schon mal vorsorglich gegensteuert.)ZitatEinmal schaffte er es übrigens, ein Auto anzugreifen (Die Leine rutschte dem Frauchen aus der Hand.) und dabei wurde seine Hüfte von dem Rad überrollt. Das änderte trotzdem rein gar nix an seiner Passion...
Naja, für einen Autojäger finde ich das nicht so außergewöhnlich. Das gab's beim Hund von Bekannten auch ähnlich. Zwar nicht überrolt, aber das Auto ist drangefahren, der Hund hatte nämich vorwiegend die vordere Stoßstange als Ziel. Trotzdem hat er natürlich nicht aufgehört.
Und Autos töten wollte der nicht. War halt Jagerei. -
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Ich verstehe, was Du meinst. Ich glaube aber, ich gehe nicht ganz konform damit. Ich habe dabei Zweifel in beide Richtungen - also sowohl, ob Hunde (Tiere allgemein noch viel mehr, man denke an Primaten) wirklich keine Interpretation kennen (bei allem), als auch ob Menschen wirklich so glasklar mit freiem Geiste interpretieren oder vielleicht doch einer die Umweltbedingungen wie auch eigene Gefühlslage (letzendlich ein bestimmter kürperlicher Zustand) nicht einfach zum Reiz dazugezählt werden müssen und samit nicht wirklich für eine andere Interpretation sorgen, sondern schlicht einen anderen Reiz darstellen.Eben darum ist das ganze Thema eine Gratwanderung.
Ich gebe dir da vollkommen Recht, dass wir Menschen ebenso Teil der Natur und ihres Laufs sind und letztlich auch nur auf Umweltbedingungen reagieren, wie alles andere auf der Welt.
All diese "Wissenschaften" zeigen einen Versuch, etwas zu erklären, was nicht zu erklären ist. Das ist wohl wirklich eine Eigenschaft, die nur der Mensch besitzt: Er möchte nicht akzeptieren, dass er "nur" Teil der Welt ist. Das ist zu einfach! Er muss es verkomplizieren. Nur dann kann er es als "erklärt" betrachten, auch wenn jegliche Wissenschaft am Ende des Textes mehr Fragen aufwirft, als sie vorher gestellt hat.Mein "Exkurs" zeigte da natürlich auch nur einen minimalen Teil der Oberfläche, da das Thema schließlich schon hunderte von Jahren diskutiert wird und es somit hunderte von verschiedenen Sichtweisen dazu gibt (und Interpretationen und Varianten dieser Modelle). Gerade zu Anfang dieses triadischen Modells hatte (und hat teilweise bis heute) das Ganze diesen Beigeschmack von "Wir Menschen sind nunmal die größte und beste Erfindung der Erde", die durch eine Tierethik ganz aktuell wieder in Frage gestellt wird (und auch werden sollte).
Das Beispiel mit den Primaten wird da recht häufig angeführt. In diesem "Am anderen Ende der Leine" (Cornwell oder wie sie noch hieß) schreibt sie ja auch von dem Schimpansen, der mit Hilfe von Blech seine Lautstärke so massiv steigern konnte, dass er dadurch im eigenen Verband an Macht gewann. Oder die Untersuchungen zu den Affen, die gelernt haben, sich mit einem Brett mit Symbolen ggü. dem Menschen zu verständigen. Oder die Affen, die Kisten stapeln gelernt haben, um an die höher gelegene Banane zu kommen.
Das alles zeigt Entwicklung und es gibt wohl nichts auf der Welt, das sich nicht weiterentwickelt. Allerdings finde ich gerade die Untersuchungen bei den Primaten schwierig, weil der untersuchende Forscher ihnen die Hilfsmittel eben gegeben hat. Er hat die Umwelt "seiner" Primaten beeinflusst und dann über die "eigenständige" Nutzung geschrieben. Das Lernen, bzw. die Weiterentwicklung hätte sicherlich auch ohne Hilfe des Menschen stattgefunden. mMn aber nicht in dem Tempo, sondern (je nach Problemstellung) in Dekaden oder Jahrhunderten (pi mal Daumen).Aber auch diese meine Aussage soll da nicht zu viel Gewicht bekommen. Ich kenne die Berichte zu und über manche Primatenforschung, anhand derer ich mir diese Meinung gebildet habe. Ich kenne die Forschungssituation selbst aber nicht und finde die Berichterstattung dazu manchmal etwas mau, bzw. lückenhaft. So kann alles eben auch ganz anders stattgefunden haben und die Aussage zum Lernverhalten von Primaten (oder anderen Tieren) so zutreffen, wie es meist am Ende eines solchen Berichtes steht.
Im Grunde genommen bleiben wir ja auch nur eine Weiterentwicklung des Primaten, der es (warum auch immer) geschafft hat, seine Lernleistungskurve zur "Exponentialfunktion" zu machen.
So richtig nahtlos passt das Ganze hier sowieso nicht rein, zumal ich auch nicht alle Seiten gelesen habe und mir bei "Hunde, die beißen" auch was ganz anderes vorgestellt hatte, als tötende/reißende Bestien mit selbstgesteuertem Rauschverhalten
Ich dachte da eher an die Kategorie "In die Hand beißen" und nicht "den Arm abreißen". Zu ersterem würde ich nämlich immer wieder sagen: Versuche ich mein bestmöglichstes um meine Umwelt zu schützen? Ja! Darf mein Hund beißen (oder vllt genauer: zwicken, schnappen), wenn sich jemand nicht an die Regeln und Vorsichtsmaßnahmen hält, trotz mehrfachem Versuch des Halters? Ja! - Als ich früher als Kind den Wauwau getäschelt habe, obwohl man mir sagte, dass ich das SO nicht machen sollte, tat das zwar weh und vllt hab ich auch geheult... aber mir war immer bewusst, dass ich selbst Schuld war und nicht Hund oder Halter, denn ich hatte mich gegen beide widersetzt.
Dieser Gedanke fehlt mir ein bisschen in der heutigen Gesellschaft.
Ich wurde hier teilweise von dubiosen Typen schon weggeschubst, weil ich mich vor meinen Hund stellte, der nicht gestreichelt werden sollte. Mein Hund hat (glücklicherweise) nur böse geknurrt und gebellt, aber hätte der Typ weiter durchgelangt und mein Hund hätte in seine Hand gezwickt - ich würde im Traum nicht darauf kommen, die Schuld bei mir zu suchen ^^ -
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Ich muss sagen, ich finde diese Diskussion gerade sehr interessant und lehrreich. Dafür besonders danke an Lucanouk, HermannDS, Mäusezahn und Kaham. DF bildet eben doch.
Diese "Metaebene" des Themas habe ich selbst noch nie so betrachten müssen, denn ich habe es eher mit angstmotivierten Aggressionen zu tun, und da ist der Hintergrund doch recht einfach zu beleuchten. Aber ich erweitere hier gern meinen Horizont.falls es dich interessiert, solltest du es aber nochmal nachschauen. Das war alles nur "hervorgekramt" und enthält bestimmt einige Fehler
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Daraus diesen Schluss zu ziehen, auf die Idee käme ich nicht. Ich würde das eher so einschätzen, dass die Hunde nach dem eigentlichen Tötungsakt einfach daran interessiert waren, den Feind wirklich ganz zu vernichten oder "noch ein bisschen Frust abzulassen". Aber ich würde nie annehmen, dass das Leichenfleddern die Motivation zum Töten war. Davon abgesehen maße ich mir nicht an, das zu beurteilen, weil ich nicht in der Situation dabei war und die Hunde nicht kenne.
Und Letzteres ist, mMn, äußerst wichtig. Wie soll man aus "Geschichten" Fakten bilden und Schlüsse ziehen, ohne es selbst mit eigenen Augen gesehen zu haben? Genauso wie dieses "ich hab es noch nicht erlebt, also gibt es das nicht", in meinen Augen nicht der richtige Weg sein kann, egal wie viel Erfahrung man hat. Hunde sind Individuen, gepaart mit Vergangenheit, Charakter, Veranlagung - da können soooooo viele individuelle Verhaltensweisen heraus kommen, dass man nie vergessen sollte, dass man nicht allwissend ist.
Es tut mir leid, das finde ich dann schon wieder sehr vermenschlicht - also den Getöteten dann noch zu entwürdigen bzw. "ganz zu vernichten".
Es geht nicht darum, ob ich es schon erlebt habe - ich würde es ganz anders bewerten. Deine Geschichten haben nur eines gezeigt. Du sagst Hunde würden absichtlich töten, auch dass sie sich des Tötens vollkommen bewusst sind. Dies müsste dann auch heißen, dass Hunde wesentlich größere kognitive Fähigkeiten haben, als bisher bewiesen ist.
Und genau das glaube ich nicht, obwohl ich Hunden einen tiefe Gefühlswelt zugestehe (und wie öfters gesagt) auch nicht abstreite, dass sie Freude an bestimmten Dingen haben können. Sie sind sich aber sicherlich nicht bewusst, dass sie gerade ein Lebewesen ausgelöscht und dass sie den "Feind vernichtet" haben... -
Hm, ich würde es nicht als vermenschlichen betrachten oder als Entwürdigen. Schließlich gibt es Hunde, die den Kot ihrer Rivalen vergraben und damit versuchen, dessen Spuren "auszulöschen".
ZitatDies müsste dann auch heißen, dass Hunde wesentlich größere kognitive Fähigkeiten haben, als bisher bewiesen ist.
Und weil es bisher als nicht erwiesen gilt, heißt es automatisch, dass es das nicht gibt?
Oh ha, wo kommen wir denn dann hin.... Die Erde war auch mal sehr lange eine Scheibe und die Menschen glaubten, dass Gott sie erschaffen hat....
ZitatEs geht nicht darum, ob ich es schon erlebt habe
Nö, aber dieses "ich weiß alles besser" erinnert mich schon arg an Kindergarten und wer hat den Größeren... -
Ja, aber wenn es doch nur darum geht, dass alles, was nicht erwiesen ist, automatisch doch so sein kann, können wir uns jede Diskussion sparen!
Denn dann kann ich behaupten, dass Hunde sehr wohl in die Zukunft reisen können, ohne, das wir es mitbekommen!
Das ist völlig absurd.Ah, weils ie die Spuren "auslöschen" wollen... gut...
Du kannst doch nicht einerseits Hunden ein Moralkonzept zugestehen, andererseits aber irgendwelche Triebe als gegeben hinnehmen (und die sind auch hinreichen widerlegt).
Es geht auch nicht ums "Besserwissen". Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich nicht an "Absicht" im Sinne der vom mir formlierten Handlungen glaube, weil XYZ.
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Eben. Beispiel zwei müsste aber möglich sein, um zu sagen, dass ein hund bewusst töten will.
??? Hä? Sorry
das ging doch um Karekis und meine Unterhaltung wegen dem "Wenn ein Hund immer nur nach dem momentanen Gefühl und nach Intension beißen würde (also willkürlich), dann könnte er keine Beißhemmung erlernen.
Dann kamen Deine beiden Beispiele zum erlernen der Beißhemmung:ZitatNö. Mal ganz grob:
Erlernen der Beißhemmung Variante 1: Wenn ich reinhämmere, bis der andere quietscht, krieg ich auf die Mütze oder stehe gleich alleine da zum Spielen.
Erlernen der Beißhemmung Variante 2: Wenn ich reinhämmere, bis der andere quietscht, tue ich dem anderen weh (aka: der andere empfindet dabei das, was ich empfinde, wenn mich einer bearbeitet, bis ich quietsche).Du siehst den Unterschied?
<- Ja, den seh ich, aber warum sollte ich den Unterschied nicht sehen? Ich habe nicht verstanden, auf was Du hinauswolltest
Achso, das waren jetzt zwei Beispiele von Dir, von dem eines deinerseits ein Absurdum ist? Oder siehst Du Beide Beispiele als Möglichkeit die Beißhemmung zu erlernen? Sorry, das kann ich aus dem Post nicht erkennen
"Eben. Beispiel zwei müsste aber möglich sein, um zu sagen, dass ein hund bewusst töten will."
Also, ich denke, dass ein Hund sich der Intensität seines Bisses bewusst ist, ohne sich in den Anderen Hund hineinversetzen zu können/müssen. Ich denke, dem Hund geht es nicht um "hach, jetzt habe ich dem anderen Hund wehgetan", sondern um die generelle Reaktion, die Auswirkung von seinem Biss. Was passiert, nachdem der Hund einen anderen Hund gebissen hat? Gibt der andere auf, ist alles geklärt. Wehrt sich der andere, so wird da Gebeiße intensiviert. Wenn die Angst vor einem anderen Hund so extrem ist, dass der Hund denkt "bevor ich draufgehe, dann lieber der Andere", könnte ich mir schon vorstellen, dass er eine Tötungsabsicht hat, also solange beißt und zuhämmert, bis der andere liegen bleibt.
Ich kenne mich jetzt im Kampfhundesport zwar nicht aus, aber dort ist es doch so, dass ein Hund solange draufhält, bis der andere hin ist, also Tötet er doch mit Absicht....nicht willkürlich, nicht nach "Gefühl", nicht nach Intension. Er hat einen Beschluss gefasst, den anderen niederzustrecken, denn er will sein Leben erhalten (ist natürlich ein krasses Beispiel und nicht mit dem gleichzusetzten, wenn ein "normaler" Hund aufeinmal das Beißen anfängt....
Aber, wäre dieser Akt dann nicht als Absicht zu verstehen? -
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