Jagdhunde "unerziehbar" ?
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Hm... Jagdhund ist doch nicht gleich Jagdhund. Ich finde den Dackel meiner Freundin sehr einfach zu erziehen und sie liebt mich... kein Wunder:
http://markertraining.de/schne…n-durch-mehr-belohnungen/Meine Shibas sind auch Jagdhunde und bei denen funktioniert alles ein bisschen anders. Sie sollen eben gar nicht mit dem Menschen in diesem Sinne kooperieren. Ich weiß gar nicht, ob hier irgendwer schon mal gesehen hat, wie Japaner mit ihren Hunden umgehen (also nicht das, was eigentlich traurig ist). Sie schätzen ihre Hunde für ihre Eigenständigkeit und wollen sie gar nicht erst zu Gehorsamkeitsmaschinen ausbilden. Das funktioniert bei tatsächlich "jagdlich geführten" Shibas (kann man nicht mit Europa vergleichen) ganz wunderbar. Da jagen alle japanischen Urrassen, die Jäger sind relativ frei und es funktioniert.
Das heißt nicht, dass diese Jagdhunde nicht erziehbar wären. Und so dürfte es mit jedem anderen Jagdhund auch sein. Fähigkeiten fördern, richtig beschäftigen. Die ein oder andere Macke finde ich dabei nicht schlimm, solange man verantwortungsbewusst damit umgeht.
Ich will aus einem freien Hund kein "funktionierendes Werkzeug" machen. Lehrt man einem Hund seinen "Job" richtig, dann führt er ihn auch gut aus. Fehlerquote gibt es immer - wir reden von Lebewesen. -
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So, auf alle kann ich nicht eingehen. Jagdhunde ist natürlich ein weiter Begriff. Ich meinte vor allem kleinere Hunde, die hier stark vertreten sind - Beagle, Dackel... also eher kleinere Jagdhunde. Woher ich weiß, dass sie nie von der Leine dürfen? Weil die Besitzer mir es sagten! Hier gibt es genau einen Freilauf - da sind auch zwei Beagle, die nur dort laufen dürfen. Dann noch drei auf der anderen Seite des Wohnortes - für die ist der Freilauf zu weit und sonst ist nichts in der Gegend, was abgesichert wäre. Diese Hunde sind IMMER an der Leine. Im Gespräch wurde das auch so bestätigt - die kommen da nie mal weg. Ich weiß nicht - eine 8m-Leine kann doch auch auf Dauer nicht artgerecht sein. Wenn ich meinen Rennsemmel sehe - der wäre kreuzunglücklich, wenn er niemals richtig rennen dürfte!
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Hallo,
Mein Podenco kann auch im Feld ohne Leine laufen. Im Wald bleibt sie aber an der Schlepp, da bin ich mir noch nicht sicher genug. Zweimal kehrte sie bei einer Rehsichtung vor dem Ende der Leine um.
Wir haben ein halbes Jahr mit mit Schleppleine trainiert.
Sabine und Ada -
Ich halte es so - ich verlange von keinem Hund Dinge, die er nicht kann. Dafür bin ich ebven gut im Situationsmanagement. Ein Hund, der nicht ohne Leine laufen kann, wird an der Schleppleine gesichert und dann wird mit ihm so lange wie nötig gearbeitet.
Als Jagdhundebesitzer wird man kaum um ein richtiges Jagdersatztraining herumkommen.
Das fällt für mich aber nicht unter den Bereich "Erziehung". Im Endeffekt ist das Ausbildung, wenn nicht gar mehr oder weniger Tricks beibringen.
Erzogen werden kann jeder Hund, egal wie eigenständig. Ob ein Hund erzogen ist, hat für mich nichts damit zu tun, ob er von der Leine kann.
Wir haben hier eine Huskydame in der Nähe, die frei laufen könnte - die Besitzerin lässt es aber nicht zu, weil der Hund hier als aggressiv verschrieen ist (völlig zu Unrecht!!) und sie sich sicherer fühlt, wenn sie an der Leine ist.Yoma darf derzeit auch nur an der Schleppleine laufen. Geht nun einmal nicht anders. Auch wenn ich weiß, dass Freilauf bei ihm wunderschön aussieht und man das Laufen an der schleifenden Schleppleine nicht einmal ansatzweise vergleichen kann.
Ich halte auch nichts davon zu sagen, dass dem Hund an der Leine nichts fehle... es ist Augenwischerei. Ein freilaufender Hund ist wunderbar. Aber Sicherung geht nun einmal vor. -
Zitat
P.P.S. die wenigsten Jäger die ich kenne, kaufen sich fertig ausgebildete Hunde, die sind nämlich a. sehr teuer und b. häufig im Schnellverfahren ausgebildet und geprüft. Nichts ist arbeitsintensiver als einen Jagdhund auszubilden, das dauert, nimmt man den Hund in seiner Art an und lässt ihm Zeit zu reifen, etwa 3 Jahre.
Das muss ich mal hervorheben!
Denn das wird meiner Meinung nach viel zu oft übersehen, weggeredet, nicht beachtet. Ein Hund muss auch reifen, mit manchen Charakterzügen muss man sich eben arrangieren. Man kann nicht alles wegerziehen.Einer der Jäger in der Familie hat, unter anderem, 2 Dackel. Das sind tolle kleine Hunde, solange sie im Wald arbeiten dürfen.
Dürfen sie das nicht oder ihrer Meinung nach zuwenig, dann ist es aus mit dem Gehorsam... Der Dackelsturrsinn ist nunmal kein (totaler) Mythos und zwischen einem Dackel der tun darf wofür er gezüchtet wurde und einem Dackel der nix außer "Wir laufen einfach mal so rum"-Gassi bekommt liegen nunmal Welten.Wie hier schon gesagt wurde muss man eben auch unterscheiden:
Habe ich einen Jäger der darauf selektiert wurde mit mir zu arbeiten? Super, mit dem wirds einfacher.
Habe ich einen Jäger der selektiert wurde alles im Alleingang zu machen? Tja... Mit Pech wirds nie was mit ableinen.Ich hab hier nunmal nen Sichtjäger. Noch zeigt er kaum Ambitionen, ist gut rückrufbar bei Wildsichtung.
Ob das so bleibt? Ich hoffe es! Aber mir ist bewusst das er während des Erwachsenwerdens auch durchaus einen Jagdtrieb entwickeln könnte. -
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Von der Nothilfe selbst weiß ich, wieviele Hunde (vornehmelich die Huskys und Akitas) "plötzlich" mit dem Älterwerden anfangen, massiv zu jagen, was sie vorher nicht getan haben.
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Ja eben. Darum darf man sich nie sagen "Mein Hund jagd nie!" wenn der Hund noch jung ist.
Durch das Erwachsenwerden kommt halt auch das "fürs Rudel/für sich selbst sorgen" durch was in vielen Hunden schlummert.
Grade die Rassen die generell sehr unabhängige Hunde sind, da ist das sicher nochmal deutlich häufiger. -
Zitat
Ich halte auch nichts davon zu sagen, dass dem Hund an der Leine nichts fehle... es ist Augenwischerei. Ein freilaufender Hund ist wunderbar. Aber Sicherung geht nun einmal vor.
Stimmt. Mein Hund bewegt sich sofort anders wenn er von der Schlepp ist. Aber hast recht. Ich finde die Schlepp ist ein guter Kompromiss wenn es einfach nicht 99% klappt. -
Zitat
So, auf alle kann ich nicht eingehen. Jagdhunde ist natürlich ein weiter Begriff. Ich meinte vor allem kleinere Hunde, die hier stark vertreten sind - Beagle, Dackel... also eher kleinere Jagdhunde. Woher ich weiß, dass sie nie von der Leine dürfen? Weil die Besitzer mir es sagten! Hier gibt es genau einen Freilauf - da sind auch zwei Beagle, die nur dort laufen dürfen. Dann noch drei auf der anderen Seite des Wohnortes - für die ist der Freilauf zu weit und sonst ist nichts in der Gegend, was abgesichert wäre. Diese Hunde sind IMMER an der Leine. Im Gespräch wurde das auch so bestätigt - die kommen da nie mal weg. Ich weiß nicht - eine 8m-Leine kann doch auch auf Dauer nicht artgerecht sein. Wenn ich meinen Rennsemmel sehe - der wäre kreuzunglücklich, wenn er niemals richtig rennen dürfte!
Das liegt vielleicht auch daran, dass die Besitzer nicht mit den Hunden arbeiten. Ich kann meinen auch nicht überall ableinen. Auf unserer gewohnten Strecke schon, größtenteils, aber auch da gibt es Wegstücke, wo ich extrem aufmerksam sein muss. Selbst in einen eingezäunten Freilauf muss ich aufpassen, denn würde meiner ein Reh oder Hasen außerhalb sehen, er würde über den Zaun springen, ist mir schon passiert. Es ist halt tägl. Arbeit und das investiert halt nicht jeder Halter. Ich wollte für meinen aber ein Leben nur an der Leine. -
Zitat
Ich halte es so - ich verlange von keinem Hund Dinge, die er nicht kann. Dafür bin ich ebven gut im Situationsmanagement. Ein Hund, der nicht ohne Leine laufen kann, wird an der Schleppleine gesichert und dann wird mit ihm so lange wie nötig gearbeitet.
Ich halte auch nichts davon zu sagen, dass dem Hund an der Leine nichts fehle... es ist Augenwischerei. Ein freilaufender Hund ist wunderbar. Aber Sicherung geht nun einmal vor.
Das kann aber im Klartext heißen, dass man den Hund, nur weil man vielleicht keine 100%ige Quote kriegt, ewig an der Leine lässt. Mein Welpe lief von Tag 1 an frei und tut es heute auch noch größtenteils, auch wenn es manchmal eben ne Situation gibt, wo ich ihm keine 100% geben würde.
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