Knurren verbieten - Führung übernehmen ???
- SteffiStuffi
- Geschlossen
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Ich würde es auf keinen Fall verbieten. Gerade, wenn dein Hund noch so kurz bei dir ist, kann DIR das Knurren sehr helfen, es ist dann ein Zeichen, dass ihm etwas nicht behagt und dass du ihn schützen musst. Gerade einem ängstlichen oder unsicheren Hund sollte man diese Art der Kommunikation noch weniger nehmen. Diese nehmen sich, wenn sie ein wenig sensibel sind, derartige Verbote u.U. so sehr zu Herzen, dass ein einmaliges Verbot im falschen Tonfall (oder mit Stupser in die Seite) dazu führen kann, nie wieder zu knurren. Und dann hast du ggf. einen Hund, der diese Stufe überspringt und gleich schnappt.
Das Knurren abzustellen bedeutet ja nicht, die Situation bzw. das Problem abzustellen. Der Hund fühlt sich noch genauso mies wie vorher, er kommuniziert das nur nicht mehr. So einem Hund später wieder beizubringen, dass knurren erwünscht ist, kann ziemlich schwierig sein (meine Freundin und ich haben es hinter uns mit ihrem Hund).Was ich statt dessen machen würde: Wenn er knurrt, sag ihm, dass alles ok ist und du den Reiz gesehen hast, der ihm Angst macht, nimm ihn aus der Situation (z.B. indem du dich zwischen ihn und das Gruselobjekt stellst) und führ ihn in einem ihm angemessenen Tempo langsam heran.
So lernt der Hund, dass du die Situation im Griff hast und seine Ängste werden trotzdem nicht bestätigt.Auf diese Weise bin ich mit meiner Schwarzen vorgegangen, die zu Anfang vor allem Angst hatte, und das mein ich wörtlich. Erste Stufe war, erstarrt und platt am Boden zu liegen und dann zu explodieren, wenn der Stressauslöser zu nah kam. Das konnte ein am Horizont auftauchender Mensch sein oder eine Mülltonne oder irgend etwas Anderes. Nur indem ich ihr Sicherheit gegeben habe, hat sie gelernt, diese Dinge entweder total zu ignorieren oder mir durch einen Blick oder Körperspannung mitzuteilen, dass ihr das da hinten jetzt doch nicht so ganz geheuer ist.
Camillo09: Ausrasten an der Leine war für mich da auch eine Ausnahme. Wenn sie wirklich so viel Angst hatte, dass es nicht anders ging, war auch das für mich okay. Manchmal lässt es sich ja nicht vermeiden, zu nah dran zu sein, gerade wenn man auf viel frequentierten Wegen unterwegs ist. Was nicht heißt, dass der Spinner, der nur ein wenig unsicher ist, sich so was rausnehmen darf. Ich unterscheide da echt zwischen Angst und etwas unsicher. Spinner hat keine echte Angst und kennt inzwischen auch die Strategie, um Hilfe bei mir zu finden. Er weiß, dass er mich angucken soll, wenn ihm der Blick des entgegenkommenden Hundes zu viel wird, er kann es auch umsetzen, und wenn er dann entscheidet, doch lieber Theater zu machen, kriegt er schon ne Ansage.
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Ich finde knurren verbieten auch ziemlich ungut. Ich hab z.B. Hund und Kind und ich wurde meinem Hund nie verbieten Jack (mein Sohn) anzuknurren wenn es zu viel wird. Es ist eine Warnung und soll auch so verstanden werden. Bekannte haben ihrem Hund verboten Kinder/andere anzuknurren. Ich finde es riskant. Mein Sohn ist zwar erst 1 1/2 Jahre alt weiß aber ganz genau was knurren bei Hunden bedeutet!
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Zitat
Ich finde knurren verbieten auch ziemlich ungut. Ich hab z.B. Hund und Kind und ich wurde meinem Hund nie verbieten Jack (mein Sohn) anzuknurren wenn es zu viel wird. Es ist eine Warnung und soll auch so verstanden werden. Bekannte haben ihrem Hund verboten Kinder/andere anzuknurren. Ich finde es riskant. Mein Sohn ist zwar erst 1 1/2 Jahre alt weiß aber ganz genau was knurren bei Hunden bedeutet!
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ist doch eine ganz andere Situation als die genannte -
Es ist schwer zu sagen. Es gibt schon Momente, wo ich Knurren verbiete nämlich dann, wenn es gänzlich unpassend ist.
Aber wenn ein Hund knurrt, weil es ihm unwohl ist, werde ich es ihm nicht verbieten, sondern ihm erklären, dass alles ok ist. Denn wenn der Hund unsicher ist, und ich verbiete es ihm oder strafe ihn, wird er nur in seiner Unsicherheit bestätigt. Es wird nicht besser.
Man kann einem Hund beibringen, von allem, was ihm unangenehm ist wegzubleiben oder aber man zeigt, dass alles ok ist.
Findet dein Hund in dem Alter Menschen gruselig, würde ich die Menschen bitten ihm ein Lecki zu geben, damit er lernt, alle sind cool. So habe ich es mit meiner Hündin gemacht, die keine Menschen kannte und sie gar fürchterlich fand.
Knurren ist ein Zeichen für dich, und es liegt an dir, entsprechend darauf zu reagieren. Knurrt er, würde ich soweit weg gehen, dass er die Distanz aushalten kann, verhält er sich brav, wird gelobt.
Wenn aber der Zwerg dich daheim anknurrt, weil er eine Ressource beansprucht, dann würde ich ihn maßregeln.
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Na, dann hoffe ich mal, dass ich es ihm nicht schon abtrainiert habe... Das wäre ja sehr blöd. Beobachte und hoffe, dass er es noch macht, wenn ihm danach ist.
Beim Knurren, wenn es um Ressourcen verteidigen geht, dachte ich, dass auch rangniedrigere Tiere mit knurren ihr Futter oder was auch immer verteidigen. Ist dann also doch ganz natürliches Verhalten oder?
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Zitat
Na, dann hoffe ich mal, dass ich es ihm nicht schon abtrainiert habe... Das wäre ja sehr blöd. Beobachte und hoffe, dass er es noch macht, wenn ihm danach ist.
Beim Knurren, wenn es um Ressourcen verteidigen geht, dachte ich, dass auch rangniedrigere Tiere mit knurren ihr Futter oder was auch immer verteidigen. Ist dann also doch ganz natürliches Verhalten oder?
also ich lasse mich von meinen Hunden nicht anknurren
ich verteile Ressourcen und fertigsie lernen, dass sie mich nicht anknurren müssen
- gebe ich ihnen was, nehme ichs niemals wieder weg
- muss ich doch was wegnehmen, lernen sie zu tauschenund da sie das gelernt haben, wird auch kein Knurren geduldet (wobei sie es auch nie gemacht haben)
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Natürlich ist das ein natürliches Verhalten. Aggression allgemein muss sein für soziale Lebewesen - beim Menschen genauso. Knurren ist die Vorstufe zum Abschnappen oder Zubeißen.
Die Frage ist ja nur, ob es dem Hund in dem Moment, wo er das tut auch zusteht oder nicht. Ob er auch lernen muss, mal was zu ertragen oder hinzunehmen und in dem er das tut auch merkt, dass es ihm trotzdem gut geht.
Und da gibt es eben solche und solche Situationen. Dass er erstmal denkt, dass es ihm zusteht, ist ja auch normal. Und es ist ja auch gut und wichtig zu sehen, wo ihm was unangenehm ist. Nur darf er natürlich nicht damit lernen, dass er nur gut drohen muss und dann immer seinen Willen bekommt. So kann das nämlich auch enden, wenn man das immerzu toleriert und dann auch noch entsprechend handelt.
Darum bleibe ich dabei: Es ist nicht per se falsch oder richtig, das Knurren zu korrigieren - es hängt immer von der Situation ab, vom Hund ab, von der Art des Knurrens ab... es ist einfach individuell und genau so muss man auch reagieren. -
Zitat
Das heißt letztlich ja, dass Pöbeln an der Leine auch völlig ok ist? Meinem Hund behagen Begegnungen mit fremden Menschen oder Hunden auch nicht, aber deswegen lasse ich es trotzdem nicht zu, dass er alle anbellt und anknurrt. Ich verbiete ihm das an der Leine, weil ich das regele. Ohne Leine nicht, da muss er ja selbst kommunizieren.
Nein, das Knurren nehme ich aber als Indikator, dass der Hund mit der Situation ein Problem hat bzw. überfordert ist. Die Bedingungen sind also zu schwer. Verbiete ich dem Hund das Knurren, verändere ich gerade mal sein Verhalten, aber nicht die zugrundeliegende Emotion (ganz im Gegenteil, ich verschlimmere sie vielleicht auch noch). Und dabei spielt es keine Rolle, warum der Hund knurrt. Ob das Angst, Frust oder sosnstwas ist.
Ich verstehe auch nicht so ganz, warum du da eine scharfe Grenze ziehst. Ich finde es interessant, dass du den Hund frei regeln lässt, an der Leine aber verbietest, seinen Gemütszustand zu äußern. Das verstärkt doch Leinenaggression meiner Meinung nach.
Und wo ist die Alternative?Und bei Ressourcenverteidigern würde ich erst recht nicht herumverbieten. Das erschafft unter Umständen richtig gefährliche Hunde. Dafür gibt es doch ganz einfache Methoden! Ohne Rangfolgen und ohne Verbot.
Und ob Knurren angemessen ist oder nicht, entscheidet der Hund in der Situation und nicht der Mensch! Wenn der Mensch es als unpassend empfindet, ist das sein Problem und nicht der Fehler des Hundes. Dann mss man sich halt auch mal mit der Gefühlslage des Hundes beschäftigen und nicht nur verbieten.
Respekt und Vertrauen entsteht meiner Meinung nach nur, wenn man sich mit den Belangen desjenigen genau auseinandersetzt und nicht, weil man so tut, als kontrolliere man irgendwas.
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Zitat
Und bei Ressourcenverteidigern würde ich erst recht nicht herumverbieten. Das erschafft unter Umständen richtig gefährliche Hunde. Dafür gibt es doch ganz einfache Methoden! Ohne Rangfolgen und ohne Verbot.
Welche Methoden meinst du?
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Zum Beispiel das Tauschen!
Hund hat z.B. ein Schweineohr - du willst es ihm abnehmen. Anstatt ihm das Schweineohr abzunehmen und Hund lernt "Frauchen ist schei*e, wenn die kommt geh ich leer aus", hälst du ihm zum Tausch etwas besseres hin, neues Schweineohr, oder Rinderkopfhaut oder sowas halt. Hund lernt: "Wenn Frauchen mir was wegnimmt, kriege ich immer was anderes/besseres".
Das ist jetzt nur ne Mini-Erklärung, aber ich hoffe, du kriegst ne Idee davon. -
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