Konditionierung bedeutet, ein Hund darf nicht Hund sein
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Naja, vielleicht sollte man das nicht an einem Ereignis festmachen, sondern mehr das Gesamtpaket betrachten.
Ziemlich viele Kinder hätten keine Bindung zu ihren Eltern, wenn man das an einem Ereignis festmacht. Und daran glaube ich nicht. :)
Immerhin ist's ja auch ein Unterschied, ob der Hund dann nach der interessanten Situation völlig locker bleibt, obgleich sein Mensch weg ist. Oder ob ihm das vielleicht gar nicht so gut gefällt, dass der so "plötzlich" nicht mehr da ist.Da stimme ich dir voll und ganz zu. E i n Ereignis alleine hat keine Aussagekraft. Aber die Tatsache ob ein Hund generell mit jedem mitgehen würde etwas spannendes bietet, oder eben nicht/ nur in einer/wenigen Ausnahmesituation/en.
Tino
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Hi
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Ich möchten nochmal auf die Ausgangsthese im Titel zurück.
Wahrscheinlich hab ich es überlesen und jemand hat darauf schon geantwortet, aber warum genau hindert es meinem
Hund daran Hund zu sein (was auch immer "Hund sein" bedeutet), wenn er mehr (konditionierte) Kommandos als Komm und Nein oder Aus kann?Ich bin nun jemand, der gerne und viel mit seinem Hund arbeitet. Ich mache mit ihr UO, Dummy und Trickse und wir haben da beide Spaß dran. Das heißt doch aber nicht, dass mein Hund 24/7 irgendwelche (konditionierten) Kommandos ausführen muss, sie ist den größten Teil des Tages einfach nur Hund.
Zum Glück, sei froh.
So hast du einen zufriedenen Hund, der vermutlich auch gesellschaftsfähig ist. Den du fast überall hin mitnehmen kannst! Ich kann nicht verstehen, wenn man seinen Hund verdummen lässt.
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Ich möchten nochmal auf die Ausgangsthese im Titel zurück.
Wahrscheinlich hab ich es überlesen und jemand hat darauf schon geantwortet, aber warum genau hindert es meinem
Hund daran Hund zu sein (was auch immer "Hund sein" bedeutet), wenn er mehr (konditionierte) Kommandos als Komm und Nein oder Aus kann?Ich bin nun jemand, der gerne und viel mit seinem Hund arbeitet. Ich mache mit ihr UO, Dummy und Trickse und wir haben da beide Spaß dran. Das heißt doch aber nicht, dass mein Hund 24/7 irgendwelche (konditionierten) Kommandos ausführen muss, sie ist den größten Teil des Tages einfach nur Hund.
Für mich besteht zwischen durch Konditionierung erlernten Kommandos und dem Hund einen Hund sein lassen kein Widerspruch. Im Gegenteil. Häufig sind erlernte Kommandos erst die Grundlage dafür, daß man seinen Hund ein Hund sein lassen kann.
Mein Hund befolgt zuverlässig einige Kommandos die er durch klassisches Konditionieren erlernt hat. Auf der anderen Seite ist er ganz Hund wenn er draußen andere Hunde trifft und schnüffelt, oder wenn wir zusammen artgerecht miteinander spielen u.s w.Tino
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Wieviel sind denn einige Kommandos? Ich glaub, wir haben rund 120 Kommandos. So in etwa, vielleicht auch mehr. Weiß nicht so genau. Trotzdem wälzen sie sich in Fuchsscheiße
, planschen in jedem Bach, schnuffeln...., wenn sie im Freikommando sind.
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Ich bezweifle, dass mein Hund verdummen wird, wenn ich mit ihm keine Tricks einstudiere. Mein Hund kann auch trotz weniger Kommandos überall mit hin ohne Stress zu machen. Im Moment reichen bei mir Komm und Nein völlig aus, wobei das Nein schon früh verstanden wurde, das Komm aber noch deutlich geübt werden muss.
Mich nerven übrigens auch solche HH die ihre Hunde wie Kinder behandeln. Montags Agi, Dienstags DogDancing Mittwochs...usw. Das ist für mich völlig unverständlich. Ein Hund muss doch nicht 24/7 bespasst werden?!
Ich gebe allen recht, dass ich meinen Hund konditioniere. Bleibt aber alles im Rahmen. Mag sein, dass es manchen Hunden Spaß macht irgendwas einzuüben usw.
Aber dass mein Hund diese ganzen Dinge nicht macht, bedeutet es noch lange nicht dass er auf bestem Wege dahin ist, zu verdummen. -
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Hunde, die weglaufen, streunern und "ihr eigenes Ding machen", haben in meinen Augen keine Bindung.
Der Jagdtrieb kann natuerlich auch mal darueber stehen, aber ich kenne z.b. Hunde, mit denen man spazieren geht, aber eigentlich gehen sie alleine spazieren :) und jagen auch nicht.Das sehe ich auch nicht anders!
Deine Beiträge gefallen mir, sie lesen sich für mich betrachtet inhaltlich schlüssig und sehr angenehmIch denke, ohne eine Beziehung lässt sich schwerlich eine Bindung zwischen Mensch und Hund(en) aufbauen.
Ohne jegliche Wechselwirkungen von handeln, verstehen, nachahmen, vorleben, reagieren, agieren, lernen wollen, lehren können usw. kann doch ein Ich & Du gar nicht erst entstehen und bestenfalls erfolgreich funktionieren.
Selbstverständlich dürfen Rasseeigenschaften nicht ausser Acht gelassen werden, wie eben generell kaum vergessen werden sollte, dass nicht nur jeder Hund, sondern auch jeder Hundehalter individuell betrachtet werden muss!
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Ich bezweifle, dass mein Hund verdummen wird, wenn ich mit ihm keine Tricks einstudiere. Mein Hund kann auch trotz weniger Kommandos überall mit hin ohne Stress zu machen. Im Moment reichen bei mir Komm und Nein völlig aus, wobei das Nein schon früh verstanden wurde, das Komm aber noch deutlich geübt werden muss.
Mich nerven übrigens auch solche HH die ihre Hunde wie Kinder behandeln. Montags Agi, Dienstags DogDancing Mittwochs...usw. Das ist für mich völlig unverständlich. Ein Hund muss doch nicht 24/7 bespasst werden?!
Ich gebe allen recht, dass ich meinen Hund konditioniere. Bleibt aber alles im Rahmen. Mag sein, dass es manchen Hunden Spaß macht irgendwas einzuüben usw.
Aber dass mein Hund diese ganzen Dinge nicht macht, bedeutet es noch lange nicht dass er auf bestem Wege dahin ist, zu verdummen.Bespaßt werden diese Hunde nicht, sie arbeiten. Sie wurden für die Arbeit gemacht und brauchen Ersatzarbeit. Das macht sie ausgeglichen und zufrieden. Komm und nein reichen dir? Kein Halt, Sitz, Platz, Warte, raus aus dem Feld, geh da weg, ok du darfst, Futter, Tabletten, Steh, rein ins Auro, Kopf weg beim Deckel zu machen, ....? Hat alles nix mit bespaßen zu tun. Aber Gedanken lesen können meine Hunde noch nicht.
Dazu noch bring Spieli, bring Feuerholz, ....mal abgesehen vom Hundesport. Wie gesagt, ich verstehe nicht, wie man Hunde verdummen lassen kann.
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Das sehe ich auch nicht anders!
Deine Beiträge gefallen mir, sie lesen sich für mich betrachtet inhaltlich schlüssig und sehr angenehmIch denke, ohne eine Beziehung lässt sich schwerlich eine Bindung zwischen Mensch und Hund(en) aufbauen.
Ohne jegliche Wechselwirkungen von handeln, verstehen, nachahmen, vorleben, reagieren, agieren, lernen wollen, lehren können usw. kann doch ein Ich & Du gar nicht erst entstehen und bestenfalls erfolgreich funktionieren.
Selbstverständlich dürfen Rasseeigenschaften nicht ausser Acht gelassen werden, wie eben generell kaum vergessen werden sollte, dass nicht nur jeder Hund, sondern auch jeder Hundehalter individuell betrachtet werden muss!
Ich finde, die Rasseeigenschaft ist nicht so wichtig. Ich hab nen sehr selbständig denkenden Herdi mit ner extremen Bindung, trotz Eigenständigkeit. Man versteht einander ohne Worte, weiß wie es einem geht. Da wo du hingehst, geh auch ich hin. Das entsteht und wächst, es ist nicht plötzlich da. Wie heißt es so schön im kleinen Prinzen? Zähmen heißt sich vertraut machen. Es ist eine längst vergessene Sache. Du bist einzigartig für mich auf der Welt, ich bin einzigartig für dich auf der Welt!
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Ich bin nun jemand, der gerne und viel mit seinem Hund arbeitet. Ich mache mit ihr UO, Dummy und Trickse und wir haben da beide Spaß dran. Das heißt doch aber nicht, dass mein Hund 24/7 irgendwelche (konditionierten) Kommandos ausführen muss, sie ist den größten Teil des Tages einfach nur Hund.Ich finde das auch gut. Sehr gut sogar. Je nach Anlage des Hundes (und Menschen, der sich hoffentlich auch nach den vorhandenen Eigenschaften eines Hundes diesen aussucht!), macht man dies oder jenes, viel oder wenig.
Meine Hunde wuerden mir den "Vogel zeigen", wenn ich anfangen wuerde sie "tanzen" zu lassen hahahhaa.
Bin immer wieder beeindruckt, wenn ich mal ein ein Video stosse und man sieht auch, dass Hund und Mensch riesen Spass haben. Also wieso denn nicht.
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Ich bezweifle, dass mein Hund verdummen wird, wenn ich mit ihm keine Tricks einstudiere. Mein Hund kann auch trotz weniger Kommandos überall mit hin ohne Stress zu machen. Im Moment reichen bei mir Komm und Nein völlig aus, wobei das Nein schon früh verstanden wurde, das Komm aber noch deutlich geübt werden muss.
Mich nerven übrigens auch solche HH die ihre Hunde wie Kinder behandeln. Montags Agi, Dienstags DogDancing Mittwochs...usw. Das ist für mich völlig unverständlich. Ein Hund muss doch nicht 24/7 bespasst werden?!
Ich gebe allen recht, dass ich meinen Hund konditioniere. Bleibt aber alles im Rahmen. Mag sein, dass es manchen Hunden Spaß macht irgendwas einzuüben usw.
Aber dass mein Hund diese ganzen Dinge nicht macht, bedeutet es noch lange nicht dass er auf bestem Wege dahin ist, zu verdummen.Bei nem vier Monate alten Hund wären viele Kommandos ja auch leicht verfrüht... Von "Können" würde ich sowieso erst nach der Pubertät sprechen, vorher ist alles Lernphase.
Ich sehe in der Beziehung zum Hund und in der Arbeit mit ihm auch zwei Paar Schuhe. Gute Arbeit mit einem freudigen Hund kann aber die Beziehung stärken. Und mir macht die Interaktion Spaß, meinem Hund auch.
Die Bindungsdiskussion hat mir jetzt keine Erleuchtung gebracht, aber geholfen, meine Gedanken zu sortieren. Danke.
Kareki, so wie du Bindung beschreibst, würde ich in den meisten Fällen sagen: Das ist für mich keine Bindung. Ein Hund, der wegläuft (regelmässig, nicht mal "durchstarten") oder im Verhalten keinen Unterschied macht zwischen dem Halter und Fremden, zeigt meiner Meinung nach kein ausgeprägtes Bindungsverhalten.
Ungeachtet des individuellen Radius, den der Hund hat (der kann sehr verschieden sein) ist das auf den Menschen achten, sich am Menschen orientieren für mich das stärkste Indiz für Bindung.
Das zweite, was für mich Bindung ausmacht, ist die Sicherheit, 1. geschützt (Schutz suchen bei Angriffen) zu sein und 2. nicht zurückgelassen zu werden. Ein Hund, der komplett ausrastet im Begrüßungstaumel, auch wenn er nur 5 Minuten allein war, hat m.E. eine schwächere Bindung, als der Hund, der die Abwesenheit des Besitzers zum Schlafen genutzt hat und mich freudig-entspannt begrüßt, wenn ich wieder komme. Von daher ist es völlig normal, wenn ein Hund über die Rückkehr des Besitzers nicht mehr Theater macht als über einen Fremden, der neu und spannend ist - während die Rückkehr des eigenen Herrchens keine Überraschung ist (sein sollte!).
Das ist übrigens bei Menschen analog: Über den Besuch der Oma freut sich meine Tochter "aufwändiger" als über mein tägliches Heimkommen.
Bei Kindern spricht man übrigens von starker Bindung, wenn sie im Kleinkindalter - zwischen 2 und 3 Jahren - in der Lage sind, entspannt zu spielen, wenn sie von den Eltern z.B. im Kindergarten "zurückgelassen" werden. Sie wissen, die Eltern kommen wieder. Kinder mit unsicherer Bindung dagegen warten oft an der Tür und wollen mit den anderen Kindern nicht spielen. Auch wenn Mütter es manchmal komisch finden, am "besten" ist es, wenn das Kind lieber noch länger bleiben will, wenn Mama wiederkommt...
Auch hier - wie beim Hund - heisst das nicht automatisch, das die Eltern Erziehungsfehler gemacht haben. Wie sehr das Kind in der Lage ist, sich auf die Bindung zu verlassen, ist auch persönlichkeitsbedingt.Anders als beim Hund, der ja sein ganzes Leben lang abhängig vom Menschen bleibt (es sei denn man lässt ihn streunern), wird beim Menschen natürlich idealerweise die Bindung im Laufe des Lebens schwächer (auch wenn die Eltern wichtige Sozialpartner bleiben), das Kind grenzt sich mit dem Älterwerden ab - während das für Kinder eine wichtige soziale Entwicklung ist, versucht man beim Hund, das Bindungsverhalten auch mit dem Erwachsenwerden beizubehalten. Was bei manchen Rassen einfacher ist als bei anderen, logischerweise.
Zusammenfassend: Ich denke dass Bindung mehr bedeutet, als soziale Partner zu sein. Ohne die soziale Beziehung oder Partnerschaft kommt keine Bindung zustande - aber eine soziale Partnerschaft bedeutet für mich nicht automatisch, dass Bindung vorhanden ist.
Bindung beinhaltet - für mich:
Orientierung am Menschen
Sicherheit - vor Gefahren und "Herrchen kommt wieder"
Abhängigkeit (der Mensch füttert, schützt, regelt)Ich kann ja verstehen, dass man diese Elemente vielleicht nicht wichitg findet oder nicht haben möchte - aber ein Hund, der sich am Menschen nicht orientiert, sich für seine Sicherheit selbst zuständig fühlt und unabhängig agiert, zeigt keine Bindung im Sinne des Begriffs.
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