Konditionierung bedeutet, ein Hund darf nicht Hund sein

  • Zitat


    Und warum er an der Straße stehen bleibt? ^^ Es gab noch nie eine Ansage, weil er nicht stehen geblieben ist. Er bleibt stehen, weil ich stehen bleibe. Wortlos.


    Der Kleine ist 4 Monate alt .......


    Klar orientiert er sich an Dir.


    Zitat


    Und wofür er das macht, wenn nicht für Futter? Weil er von mir eine positive Bestärkung durch Körpersprache bekommt. Weil er sieht, dass ich das toll finde, es dann ein Wildes Toben mit mir gibt u.Ä.


    Wie verblendet die Leute, die keine Ahnung haben, immer sind.


    Wo ist der Unterschied zwischen Futter und Spiel?


    Es gibt KEINEN Unterschied.


    Beides ist ein primärer Verstärker, der als positive Bestätigung eingesetzt werden kann ....



    Vorausgesetzt für den Hund ist es eine positive Bestätigung .....


    Wenn Du nen Hund hast, der Spiel einfach nur doof findet, dann kannst Du nen Hampelmann machen ... es wird Dir nichts bringen.


    Die meisten 4 Monate alten Hunde jedoch fahren noch voll auf Spiel ab. Einfach weil das in dem Alter völlig normal ist. Über Spiel und Aktivität erfahren sie ihre Umwelt.


    Hätteste unsere 4 Jahre alte Berner Hündin mit Spiel und Toben bestätigen wollen, hätte sie die Augenbraue hochgezogen und bildlich gesprochen "gefragt" ob Du noch alle Tassen im Schrank hast.



    Zitat


    Ich glaube, dass mein Hund wahnsinnig gerne mein Hund ist.


    Es bleibt ihm ja auch nicht viel anderes übrig.

  • Spart es Euch, ich habe die TS ja scheinbar vertrieben. Interessant, dass sie zwar Provokationen austeilt 'um die Diskussion anzuregen', aber keine einstecken kann.



    (PS Ehe ich gleich von Berner-besitzern gekreuzigt werde: Ich mag die Bären sehr gerne und trauere auch noch sehr um den Bernie hier in der Nachbarschaft, der vor ein paar Monaten über die Regenbogenbrücke gelaufen ist. Ich hatte nur die Nase voll von dem ewigen Gedisse von Rassen, die einfach andere Bedürfnisse haben)

  • Zitat

    Du hast Dir ne gemütliche Schlaftablette von Hofhund ausgesucht, mit dem Du wahrscheinlich kein dogdance machen könntest, selbst wenn Du es wolltest.


    Bis auf diesen Satz bin ich völlig deiner Meinung.


    Aber ich kenne genügend Berner um zu wissen, dass das Klischee von der Schlaftablette nicht wirklich stimmt.
    Wenn's nicht wegen der elenden Haarerei wäre, wäre hier vermutlich zwischenzeitlich schon wieder ein Berner eingezogen, der sich dann durchaus im Obedience hätte versuchen dürfen.

  • Und ich weiß immer noch nicht warum mein dressiertes Zirkustier (ich nehm das mal als Kompliment, denn ich steh auf Trickdogging), das mit Futter belohnt (man unterscheide Belohnung bitte von Bestechung), jetzt weniger Hund als dein Hund oder der Hund deines Trainers?


    Was genau ist so schlimm an Konditionierung?


    Was ich interessant finde: du sagst andere sollen richtig lesen und doch andere Sichtweisen gelten lassen, aber selbst äußerst du doch recht abfällig über Menschen, die anders arbeiten mit ihren Hunden, denn ich nehme nicht am, dass du dressiertes Zirkustier und Bestechung durch Futter völlig wertneutral gemeint hast.


    Ich finde klare Kommunikation mit meinem Hund übrigens auch wichtig, wenn auch anders als dein Trainer es wohl meint...

  • Also Leute: Vertreiben lasse ich mich nicht so schnell. Ich fand die Bemerkung über meine "Schlaftablette" :D :D nur sehr überflüssig und wollte nicht auf diesem Niveau weiterdiskutieren.


    Ich habe aber in einem anderen Post schon erklärt, dass ich das einsehe, dass unterschiedliche Rassen unterschiedliche Bedürfnisse haben. Meinen Hund stelle ich mir beim Dogdance sehr unpassend vor und glaube auch nicht, dass er jemals Spaß an solchen Dingen entwickeln wird.
    Die Beiträge von Tino2 und sbylle fand ich wiederum sachlich und darum antworte ich auch. Klar kann man manche Hunde schwer ohne Leckerlies animieren, das hab ich schon öfter auf der Hundewiese gehört. Aber wieso schafft es der Trainer ohne Leckerlies bei seinem Boxer und ebenfalls bei seinem Windhund? Die ja an sich andere und unterschiedliche Bedürfnisse haben.
    Und mein Hund kriegt das "Toben" nur in manchen Situationen als Belohnung, meistens passiert das verbal und über streicheln. Und das klappt bei UNS gut.


    Im Übrigen habe ich mich monatelang mit den unterschiedlichsten Hunderassen auseinandergesetzt, bevor ich mir meinen Berner geholt habe. Also denke ich schon, dass ich grob weiß, welche Rasse wofür gezüchtet wurde und welche Ansprüche damit in Verbindung stehen.


    Sooo...und falls es falsch verstanden wurde: Ich habe mich nicht abfällig über andere HH geäußert die es anders machen. Sondern über die, die es maßlos übertreiben und dem Hund gar keine Zeit mehr lassen einfach sein Ding zu machen. Ich habe ja auch geschrieben, dass MEIN Hund diese Tricks nicht braucht. Ich stelle mir einen Rolle machenden Berner auch eher unseriös vor. Bei dem Mops den ich mal gesehen habe, sah Rolle wiederum total witzig aus.
    Wofür dieser Trainer einfach steht ist, die Hunde nicht immer weiter in diese moderne Erziehungsschiene zu stecken, sondern sich an dem zu orientieren, wie die Hunde Jahrtausende lang gehalten wurden. Mehr nicht.
    Und das passiert bei ihm auch ohne Gewalt. Ich glaube ihr würdet anders über ihn denken, wenn ihr selbst bei dem Gespräch dabeigewesen wärt. Und die Leute bei uns, die ihre Hunde bei ihm trainieren, sind wirklich begeistert und man hört NUR Positives.


    Konditionierung finde ich auch nicht schlecht und ich setze es nicht mit Dressur gleich. Das war auf das Übertreiben mancher Leute bezogen. Ich persönlich würde vielleicht auch gerne meinen Hund bei jemandem trainieren, ob Hundeschule oder was auch immer...einfach um die Erfahrung zusammen mit meinem Hund zu machen. Aber erstmal funktioniert alles intuitiv einwandfrei und zwar ohne, dass ich wissenschaftliche Literatur gewälzt habe, obwohl diese bestimmt auch interessant ist.


    Um es abschließend nochmal zu betonen: Mein Post war in keinster Weise überheblich oder angreifend gemeint, ich habe einfach nur geschildert wie ICH es mache und dass ich gegen Übertreibung bin. Wenn manche Hunde gierig auf Tricks sind, dann ist das okay. Aber ihr stimmt mir doch zu, dass das keine essentiellen Dinge für einen Hund sind, oder?


    Und das mit dem richtig lesen...ja das war darauf bezogen, dass Schopenhauer etwas falsch verstanden hat. Und zwar, dass wenn mein Hund an der Straße nur stehen bleibt, weil er eine Ansage kriegt.
    Das ist aber definitiv nicht so. Mein Hund ist ein Welpe und wird mit viel Liebe und Geduld behandelt.


    Den Spruch, dass er an Stelle meines Hundes nicht gerne mein Hund wäre, fand ich überzogen. Sowas hätte ich einem HH nieeeemals gesagt, weil das einfach drüber ist. Mein Hund hat es verdammt gut bei mir, aber dafür brauche ich mich nicht rechtfertigen. Es reicht, wenn ich das weiß.


    Ich hoffe es ist jetzt alles geklärt.

  • Wurde zwar glaube ich schon mehrfach geschrieben, aber ich verstehe einfach auch nicht, wo der große unterschied sein soll, womit man seinen hund nun belohnt und warum loben und spielen weniger konditionierung sind als futter. ich versuche bei meinem hund da einfach alles möglich anzuwenden und so machen das die meisten leute, die ich kenne. klar gibts oft leckerli (wobei das eben vom hauptfutter abgezogen wird und somit ja einfach nur erarbeitetes fressen ist, was wie ich finde sehr "hund" ist, denn wölfe tun ja üblicherweise auch was, um an ihr futter zu gelangen). Bolle kriegt Leckerlis, er wird gelobt, gestreichelt, ihm wird was geworfen usw.


    klar sind viele "tricks" erstmal sinnlos, aber bei manchen sachen ist der nutzen im ersten moment auch einfach nicht so gut zu erkennen. ich lasse zB meinen hund auf umgefallenen baumstämmen balancieren, weil das seinen gleichgewichtssinn fördert etc. natürlich MUSS man das nicht machen, aber es macht ihm doch spaß. unsere hundetrainerin empfahl dazu dass man leckerlis auf dem stamm verteilt, denn so lernt der hund auch, dass er hingucken sollte, wo er hinläuft. also nur mal so als beispiel. oder er lernt auf befehl um bäume, laternen etc. rumzulaufen, das ist eher für mich praktisch, weil ich dann nicht immer so doof die leine entheddern muss. aber ihm schadet das ja nun nix und macht ihm sogar spaß und er hat eine weniger genervte Menschenfrau am anderen Ende der Leine. Also da fallen mir zig Beispiele ein, auch zB um Frustrationstoleranz zu üben, Impulskontrolle usw. Ich sehe das überhaupt nicht als dressieren, sondern ich unterstütze meinen Junghund dabei Dinge zu lernen, die Spaß machen können oder einem von uns (und somit natürlich auch uns beiden) das Leben zu erleichtern. Oft kann man nach einer Weile ja die ständige Belohnung sogar weglassen oder nur noch durch ein einfaches "prima" oder was auch immer loben.


    Auch bei Menschen setzt man doch das Konditionierung ein. Es passiert eh immer nebenher, aber eben auch aktiv zB indem man ein Entspannungsverfahren einübt, sein Kind lobt, eine Verhaltenstherapie bei psychischen Problemen macht usw.


    Was mir gerade noch als Gedanke kam (oder hat das schon jemand geschrieben? Ich hab den ganzen Thread jetzt in einem Rutsch gelesen, das kann mein Hirn um die Zeit nicht mehr so gut aufnehmen), ob es vielleicht auch etwas um das Thema extrinsische und intrinsische Motivation geht?




  • Naja , das sehe ich nicht so .


    Denn ich versteh den Zugang zur Ausbildung , von diesem Trainer .
    Der Weg dieses Trainers , zumindest habe ich es so verstanden , das man nur das notwendigste konditioniert .. Rückruf und Leinengehen .. und alles andere eben dann langsam nach bedarf . Den bei den anderen Kommandos ist es ja egal ob er es schnell macht oder eben ganz langsam .


    Was ist es denn als Bestechung ? Ist Hundeausbilden wirklich " nur " möglich mit Futter oder Motivation der trieblichen Reitze ? Ist dies der einzige Weg ... Lerntheorie nur über positive Verstärkung/Bestärkung und alles andere Ignoriert man ?
    Es wird zwar so propagiert , aber für mich gesehen ist man da noch weit weg vom Ausbilden bzw Verstehen .


    yane : Was mich entsetzt ist , du kannst den Weg nicht nachvollziehen und bildest dir ein Urteil .
    Ausbilden eines Hundes ist nicht immer dass , was in ach so gescheiten Büchern steht . Den diese Bücher können einem Menschen nicht Gefühl .. Einfühlungsvermögen .. vermitteln , oder das wirkliche erkennen von Gestik/Körpersprache des Hundes .


    .

  • Zitat


    Wo ist der Unterschied zwischen Futter und Spiel?
    Es gibt KEINEN Unterschied.


    Doch es gibt einen sehr wichtigen Unterschied !


    Eine Futterbelohnung kann von jedem komm...


    Die Belohnung durch Spiel hat eine deutlich größere "soziale Komponente"
    Um ein echtes und belohnendes Spiel umzusetzten braucht es Sozialpartner die sich aufeinander einlassen, die sich selbst einbringen und die sich idealerweise gut einschätzen können und gerne mögen.
    Deswegen ist ein Spiel, oder auch jede andere Belohnung bei der man sich selbst einbringen muss auch deutlich komplexer und schwieriger umzusetzten.


    Ein Keks kann ich auch in den Hund reinstopfen wenn ich eigentlich vor Wut koche, eine verbale Bestätigung und/oder ein soziales Spiel sind nur möglich wenn ich es ehrlich meine.

  • Also, ich kenne nur sehr dynamische Berner mit viel Feuereifer und großer Arbeitsbereitschaft. Und ich stelle mir soeben vor, wie ein 40 - 50 kg Hund nicht gut erzogen einen durch die Gegend schleift und der HF händeringend eine gute Hundeschule sucht mit dem Argument :“ aber ich muss ihn doch halten können!“


    Liebe TS ich bin gespannt, wann dir deine rosarote Brille verrutscht. Vielleicht kommt der Tag, wo du an den Punkt kommst und du dir sagst, uih, die im Forum hatten ja doch ein bisschen recht. Sollte alles so laufen, wie du es dir denkst, herzlichen Glückwunsch.


    Was das Anhalten an der Straße angeht, und das sage ich jetzt in vollem ernst, pass auf, wo du was verlangst, und wo du was tust. Es gab mal jemand, der so ähnlich dachte wie du, Junghund, sollte sich am HF orientieren, tja, leider kam was am Straßenrand dazw und der Hund wurde überfahren.

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