Konditionierung bedeutet, ein Hund darf nicht Hund sein

  • Ich finde diesen Ansatz ganz furchtbar, aber ich bin gespannt, was die TS zu den Beiträgen sagt. Waren ja einige interessante Sachen dabei.

  • Zitat

    Meiner hinterfragt sehr wohl,
    ich merke deutlich, wie es in seinem kleinen Köpfchen tickert,
    wenn er überlegt, ob er jetzt kommen will oder nicht.


    Das kenne ich auch. Und spätestens an dieser Stelle raffe ich mich auf und gehe "nachkonditionieren" :D
    Denn ich mag es nicht, wenn mein Hund beim Denken überfahren wird..ganz einfach.. ;)


    Ansonsten wärs mir wurscht...dann könnten die denken bis es raucht.

  • Zitat

    Meiner hinterfragt sehr wohl,
    ich merke deutlich, wie es in seinem kleinen Köpfchen tickert,
    wenn er überlegt, ob er jetzt kommen will oder nicht.


    Ohja, davon habe ich hier auch zwei Exemplare.
    Bei Sally kommt ganz stark der ChowChow durch und die Iren sind auch sehr gut darin, erstmal zu überlegen, ob es sich "lohnt".


    Ganz anders bei Copper, der halt ein Arbeitshund ist.

  • Die Thesen dieses Herrn lassen zwei mögliche Schlüsse zu:


    Möglichkeit eins: Er hat keine Ahnung von Lerntheorie und Lernpsychologie


    Möglichkeit zwei: Er versucht sich mit allen Mitteln abzuheben und einen Exotenstatus in der Szene zu erarbeiten.



    In beiden Fällen sollte man seinen Hund nehmen und verschwinden, denn wirklich etwas vernünftiges lernen wird man bei so jemandem nicht.
    Wie bereits gesagt wurde, Konditionierung ist eine Lernform, die sich durch das ganze Leben zieht, sie ist nicht an Lerninhalte wie "sitz" und "Pfötchen geben" gekoppelt, sondern der Begriff der (operanten) Konditionierung beschreibt vereinfacht gesagt, die Tatsache, dass sich die Häufigkeit eines Verhaltens durch angenehme oder aversive Konsequenzen nachhaltig beeinflussen lässt.


  • ENDLICH mal etwas was mir SEHR gefaellt!!!! :D

  • Ich hab nicht alles gelesen....


    Ich finde, dass entweder du oder der Trainer hier alle möglichen Sachen komplett durcheinanderschmeisst.


    Respekt ist ein gnz anderes Thema, als Lernen durch Konditionierung.


    ALLES Lernen (bei Mensch und Tier) findet durch Konditionierung statt, immer und überall, das ist einfach die Erfahrung: welche Auswirkungen hat mein Handeln? Gute - ich machs nochmal, schlechte - das lass ich lieber. Ich weiß nicht, was der "studierte" Hundetrainer studiert hat - Verhaltensbiologie wohl eher nicht....
    Ob man findet, der Hund soll Sitz und Platz können oder nicht - das kann ja jeder machen wie er will. Es gibt gute Gründe dafür.


    Die Frage, ob dein Hund Respekt vor dir hat, ist eine völlig andere. Respekt hast du verdient oder nicht. Und zwar, indem du deinem Hund Sicherheit gibst.


    Die Frage, ob ich meinen Junghund von einem anderen runterhole wenn er rammelt hat, mit beidem wieder nichts zu tun.
    Klar ist das Rammeln "natürlich". Es ist auch ein Anzeichen, dass das Spiel gerade kippen könnte. Da wir Tiere aus unterschiedlichen Familien/Rudeln aufeinandertreffen lassen, und Tiere mit sehr unterschiedlichen körperlichen Anlagen (beides menschengemacht und unnatürlich, wenn man so will - das gäbs beim Wolf so nicht), sollten wir auch darauf achten, was da passiert und uns einmischen.
    Und wenn ich finde, mein Hund soll etwas nicht tun, dann unterbinde ich das. Da muss ich nicht dafür strafen, ich verhindere es einfach nur. Runterschubsen, wenn er nicht aufhört, Leine dran und Spielpause.
    Da muss man kein Gedöns drum machen.


    Wer Hunde hält, damit sie möglichst "natürlich" leben können, der sollte keine Hunde in der Menschengesellschaft halten. Der sollte im Wald leben, da kann er Hund Hund sein lassen... oder auch nicht, je nachdem, was der nächste Jäger dazu sagt...

  • Wie bringt man denn "Nein" und "Komm" bei, wenn nicht über Konditionierung? Woher soll der Hund wissen, was ich damit meine? Auch meine Körpersprache etc. muss er doch erstmal verstehen können. Und böses Gesicht = ich geh ma lieber zu Mutti zurück ist doch auch eine Art der Konditionierung. Nicht über ein Wort, sondern einen Blick, Handbewegung etc.


    Wenn ich meinen Hund einfach Hund sein ließe, würden sich der Jäger, meine Nachbarn, deren Katzen usw. aber sehr freuen...

  • Das meine Hunde mich respektieren erreiche ich nicht indem ich mich unbrechenbar verhalte,damit erreiche ich das sie mich fürchten weil sie mich nicht einschätzen können, dann bin ich Despot und Tyrann je nach Wesen kuschen sie dann oder sie lehnen sich auf , ich möchte das meine Hunde mir gerne folgen weil es für sie Sinn macht und sie sich sicher fühlen und dazu brauchen sie (wie jedes Lebewesen) Regeln an denen sie sich orientieren können,

  • Meiner Meinung nach kann ein Hund nicht immer nur Hund sein. Schon gar kein Stadthund. Oder soll ich es akzeptieren, dass er mitten in der Innenstadt einen anderen Hund besteigt oder, noch schlimmer, einem Passanten am Bein rumrammelt? Ich bin ja auch eher ein Fan von Beziehung statt blindem Gehorsam aber ich bin mir auch sicher, dass Konditionierung nicht immer negativ behaftet sein muss. Mein Hund war mit sehr viel Eifer und Freude beteiligt, als ich ihn "konditioniert" habe sich zu setzen, Pfötchen zu geben usw. Es ist doch für Hund und Halter gleichermaßen schön Erfolge zu feiern. Das festigt meiner Meinung nach die Beziehung. Der Hund sieht: "Oh, schau mal einer an. Wenn ich mache, was sie sagt, kriege ich ein Leckerli und sie spricht mit dieser quietschigen Stimme, die ich so liebe." Der Halter sieht: "Toll, der Hund macht ja tatsächlich das, was ich ihm sage." Beide freuen sich, beide sind glücklich und haben ein positives Gefühl gegenüber dem anderen.
    Die Aussage, dass man ruhig mal ruppig werden kann finde ich grenzwertig. Es gibt Hunde, die enorm das Vertrauen verlieren, wenn man sie hart bestraft. Also finde ich, man kann das nicht so pauschalisieren. Ich denke sowieso immer, dass ich mich darauf verlasse, dass er mir nicht wehtut. Ebenso soll er sich auch darauf verlassen können, dass ich ihm nicht wehtue.

  • Huhu,
    spannende Diskussion, ich muss allerdings gestehen, dass ich nicht alles gelesen habe.. Das mit dem "den Hund Hund sein lassen" kommt ja immer wieder auf, jedoch ist es oft einfach ein Problem. Ich gebe meinen Hunden so viel "Freiheit", wie es geht, aber letztendlich hätten wir uns dann doch nie den Caniden ins Haus holen dürfen... Da könnte man ja ein Fass mit Dingen aufmachen, was der Hund dann alles machen dürfte. Den Jagdhunden dürfte dann nie das Jagen abtrainiert werden, wenn dein Hund im Wald Aas frisst und du ihn Würmer bekommen lässt, weil das hundischer ist bitteschön, nur blöd, wenn dann Gift am Boden lag... Er könnte hüten und beschützen was und wann er will...
    Ich sehe die Hundeerziehung so, dass es dem Hund sogar noch viel mehr Möglichkeiten und Freiraum bietet, wenn er sehr gehorsam ist bzw. wenn seine Triebe und Aggressionen gelenkt werden, sodass er ausgeglichen mit uns leben kann. Es muss ja keinem trägen Hund das Pfote geben beigebracht werden...

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