Wäre Schutzdienst was für uns?

Ist jetzt nicht nur auf dich bezogen, aber ich muss das jetzt einfach mal los werden, weil ich in letzter Zeit so oft lese "ich hab keine Ahnung von VPG, aber Hund spielt gern mit der Beißwurst, einfach mal probieren...."

Auf der einen Seite finde ich es positiv, dass der VPG Sport in der breiteren Masse wieder etwas mehr Anklang findet und ihm nicht mehr ganz so das Stigma des "Hunde scharf machen im Kasernenton" anhaftet.

Allerdings sehe ich auch die weniger positive Seite und zwar innerhalb der Vereine. Es gibt wieder die ersten bei uns in der Gegend, die wieder zu früheren Verfahrensweisen zurück kehren. Sprich: VPG mal probieren ist nicht, erst mal wirst du gefälligst Mitglied, dann machst du die BH und dann darfst mal mit dem Helfer reden, aber auch nur wenn du einen Gebrauchshund hast.
Wieso?
Weil im letzten Jahren immer mehr Leute kamen, die mal probieren wollten, weil sie glaubten, es könnte ihrem Hund - ungeachtet der Rasse - Spaß machen.

VPG ist eben mehr als ein bisserl Beißwurstspielen, es sind drei Sparten und die Auszubilden dauert Zeit und man braucht viel Unterstützung durch das Team im Verein, das man hinter sich stehen hat.
"Mal schnell bisserl ausprobieren wollen" bedeutet für den Verein eine Menge Arbeit und Zeit, in der die anderen Mitglieder etwas zurückstecken bzw selbst mithelfen den anderen Hund anzutrainieren.

Und wenn man es dann ein paar Mal mitgemacht hat - wir hatten es im vergangenen Jahr 4mal - dass jemand zum "könnte uns Spaß machen, wollen wir probieren" gekommen ist und diese Leute nach zwei Monaten wieder gegangen sind. Hieß für Verein und Trainer "außer Spesen nix gewesen".
Der Hundeschule ist es egal, wenn du nach 8 Trainingsstunden nicht mehr kommt, die hast du ja bezahlt und damit ist das Thema vorbei. Im Verein hast du nach diesem Training Zeit und Ressourcen in Anspruch genommen und keine Gegenleistung erbracht.

Deshalb meine eindringliche Bitte.
Informier dich vorher genau was alles zum VPG gehört, überleg ehrlich, ob das etwas ist das in erster Linie du bereit bist zu leisten und ob dein Hund überhaupt Spaß dran haben kann und dann schau dir die Vereine an. Sei aber auch da nicht überrascht oder gar beleidigt, wenn es einige geben wird, die von der Idee nicht begeistert sind oder gar ablehnen. Das sind keine verbohrten Idioten oder arroganten Rassefanaten, das sind meist Vereine die einfach schon zu oft die Erfahrung machen mussten, dass von 20 "ich möchte das auch mal probieren" Neulingen genau einer dabei ist, bei dem es ein gegenseitiges Geben und Nehmen sein wird und 19 für die der Verein eine gratis Probierstation ist.

Die Vereine machen es Neulingen manchmal aber auch ganz schön schwer Fuß zu fassen. Ich war ja schon seit ner halben Ewigkeit auf der Suche nach einem guten Verein und hab es eigentlich schon aufgegeben. Wegen Yuna hab ich noch einen letzten Versuch gestartet und hatte das Glück in einem Verein zu landen, der sich über Neulinge mit Gebrauchshunden gefreut hat (und als Bonus sind unsere Kinder willkommen wenn wir sie mal mitbringen müssen während ich dafür in vielen anderen Vereinen abfällig gemustert wurde... ). Wir durften vier Wochen testen und sind letztendlich beigetreten.

Ich muß auch sagen, ich sehe das bei uns auf dem Platz, die Leute kommen 2-3 mal, dann sieht man sie nie wieder, das da nicht jeder Verein juhu brüllt ist klar, und auf den ersten Blick kann man das halt leider nicht sehen. Wenn aber bei uns jemand dran bleibt und regelmäßig zum Training kommt etc. dann ist auch jeder Willkommen.

Aber dieses Problem gibts doch nun wirklich in jedem Sport. Ich trainiere jetzt seit 2009 Agility im Verein und kann überhaupt nichtmehr zählen wieviel "Durchgangsverkehr" ich in dieser Zeit schon hatte. Effektiv dabeigeblieben und mit Ehrgeiz dabei ist in der Zeit maximal ne Handvoll Leute alles anderen sind nach Schnupperstunden/10er Karten etc wieder verschwunden.
Und natürlich kommen MEINE Hunde seitdem zu kurz. Denn ich habe nicht selten Wochen da trainiere ich selber am allerwenigsten. Damit lebe ich aber auch - die Alternative wäre hinwerfen

Der Unterschied ist nur, dass im VPG auch noch zusätzlich der Figurant seine Knochen hinhalten darf.

Ich bin zur Zeit nur VPGler drum weiß ich nicht, wie es in anderen Vereinen aussieht, aber in diesem Thema geht's eben um diesen Sport.

Klar ich weiß was du meinst. Aber ich schätze das ist ein Problem um das man so schnell nicht herumkommt. Denn "zwingen" kann man keinen und stellt man zu heftige Aufnahmebedingungen kann es einem passieren, dass die potenziellen Neulinge gleich ganz wegbleiben und man irgendwann keine Leute mehr hat um die Kosten zu tragen

Deswegen zahlt bei uns jeder Hetzgeld (und je nach Platz auch Platzgebuehr). Egal ob er zum 1. oder zum 100. mal dabei ist und egal ob Mitglied oder nicht (wobei die wohl keine Platzgebuehr zahlen)