Hund kaut beim Apportieren auf Apportel, bleibt stehen

  • Hi,


    mein Schäferhund (4 Jahre) sucht gerne und jagt gerne hinter etwas her.


    So haben wir irgendwann angefangen, dass er einen Kong, Tau, eben irgendein Spielzeug suchen musste.
    Das sieht so aus, dass er liegen bleiben muss, ich werfe oder verstecke das entsprechende Spielzeug und nach Blickkontakt darf er auf mein Kommando hin das entsprechende Spielzeug suchen.


    Klappt auch alles bis hierhin, allerdings hat er seit einiger Zeit angefangen, das Spielzeug nicht mehr zügig zu mir zu bringen, sondern kommt deutlich langsamer näher und kaut mit den Bäckenzähnen auf dem Spielzeug herum und bleibt auch oft stehen. Eben so als wäre es ein Stock, den er kaputt beißen will.
    Er legt das Spielzeug auch nicht mehr vor mir ab, sondern ca. zwei Meter vor mir und kommt dann zu mir ohne Spielzeug.


    Was kann ich nun dagegen tun?


    Ihn an die Schlepp nehmen gestaltet sich schwierig, weil ich ihn meistens in Baumgruppen suchen lasse, weil so auf einer Wiese ist ja schon etwas langweilig und anspruchslos für ihn.


    Jemand eine Idee?

  • Nimm ZWEI Spielies mit.
    Wir haben ein "Arbeits-Spieli" und ein Belohnungsspieli.


    Das zweite bekommt er "eingetauscht ", wenn er das erste brav abliefert .
    Das darf er einige Zeit behalten .
    Vor der nächsten Suchaktion muss er das Belohnungsspieli wieder abliefern und bekommt dafür ein Leckerlie .


    Meinem fehlt auch jedes DSHtypische "ich will arbeitenarbeitenarbeitenwaskannichfürdichtuuuuuun... :D
    Ohne Moti macht der nix :D

  • Tauschleckerlie verwenden das es eben nur gibt, wenn er das Apportel zügig zu dir bringt?
    Bei meiner Kleinen klappt das gut, eine Zeit lang, hat sie sich zwischendurch ablenken lassen, geschnüffelt und ist dann ohne Apportel zu mir zurück. Ich bin dann mit ihr ein Stück in die Richtung oder an dem Ding vorbei gegangen und wieder stehen geblieben - es hat ein bisschen gedauert und sie wusste erst nicht was los ist und warum Frauchen jetzt in der Gegend rumsteht, aber dann hat sie versuchsweise das Apportel wieder genommen und dafür gab es Lob. Beim zu mir bringen gab es dann das Leckerlie und die nächsten Male habe ich immer zügiges zu mir bringen belohnt, bzw. wenn sie Schnupperpausen gemacht hat und das Apportel vergessen, stand ich einfach weiter da und es gab nichts. Sie hat dann schnell angefangen selbstständig zurück zu laufen und es zu holen.
    So ähnlich könntet ihr das auch probieren :)

  • Hallo
    Hier meine Meinung . Der Hund hat einfach den Sinn des Apportieren nicht verstanden .
    Das Apportieren alleine über den Such oder Beutetrieb auf zu bauen , finde ich persöhnlich falsch , auch wenn es von vielen gemacht oder so geübt wird .
    Für mich besteht das Lernen des Apportierens aus 3 Schritten .


    Schritt 1 .
    Halten des Gegenstandes mit Abgabe auf Kommando


    Schritt 2 .
    Der Hund hält den Gegenstand ... man entfernt sich vom Hund .. wartet eine Zeit und geht dann zurück zum Hund . Sitzt dies , ruft man den Hund mit dem Gegenstand zu sich .
    Macht er auch dies zur Zufriedenheit , sitzt der Hund .. man geht 3 - 5 Schritte vom Hund weg und legt den Gegenstand ab . Wartet kurz und schickt den Hund wieder mit " Bring " oder " Bring-Mas " ( Bring es mir ) .


    Schritt 3 .
    Werfen des Gegenstandes und den Hund schicken ... zum holen und bringen .


    Bei 1 , dauert es am längsten , bis man den Hund so weit hat , das er den Gegenstand sicher hält . Vom Arbeitsaufwand gesehen . Hier beginnt man mit dem Tauschgeschäft , Leckerli gegen Gegenstand .
    Ich mache dies so , das der Hund sitzt und er bekommt den Gegenstand ins Maul mit dem Kommando .. Halten . Ich achte darauf das er es hält ... so gut wie möglich am Anfang und das er es nicht ausspucken kann . Bei der Abnahme greife ich den Gegenstand an .. Kommando " Aus " und im selben Moment bekommt er das Leckerli .


    Bitte alles lieber öfter probieren .. um es den Hund nicht zu verleiden .


    Eine Motivation hat man ja schon , Leckerli .


    Bei Schritt zwei oder drei kann man dann auch noch ganz leicht den Beutetrieb ins Spiel bringen , in dem man etwas mit dem Hund um den Gegenstand rauft . Aber wie gesagt , nur ganz kurz .
    Für den Hund soll es sein , das er nie weis was kommt . Kurz raufen mit Abgabe und Belohnung ... oder nur Abgabe und Belohnung . Wenn solch ein Hund bringt , dann zeigt er dieses anbieten was man bei Prüfungen auch/immer sieht . Dies macht der Hund , weil er damit quasi sagen will , na nimm ihn mir doch weg .
    Wie gesagt , wenn er es richtig gelernt hat , ist es egal was für ein Gegenstand und er hat Freude dabei , den Gegenstand bringen zu dürfen .


    Wenn ich es brauche , lernt es ein Hund .. so bei mir .


    .

  • Hier möchte ich noch einen Nachtrag einstellen , zu diesem Apportieren oder Bringen .


    Wie bei allem in der Hundeerziehung , ist oft weniger , mehr .
    Damit will ich sagen , das man vieles auch übertreiben kann , in der Meinung dem Hund damit etwas gutes zu tun . Man hört sehr oft , der Hund braucht dieses Ballspielen oder sich auf diese Art auszupowern .
    Aber es hat alles seine zwei Seiten .
    Den einen Hund verleidet man das schöne Apportieren , weil er eben nicht 20 x das selbe machen will oder es schleichen sich denn Fehler ein .
    Oder man erzieht sich einen Balljunkie , für den nichts anderes mehr zählt als sein Ball/Holz/Beißwurst oder sonstiges was man eben verwendet . Der Hund ist abhängig oder anders gesagt , süchtig .


    Man sollte also schon genau überlegen was man macht oder wie man etwas macht .


    .

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