Austausch-Thread - Sehr lebhafte bis "hyperaktive" Hunde
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Bei Lucky ist das größte Problem einfach, dass man es sich gerne einfach machen würde und ihn machen lässt. Aber das führt nur dazu, dass er sich mehr und mehr reinsteigert. Ein Trainer hat ihn mal als süchtig nach Dopaminausschüttung bezeichnet. Sprich er holt sich durch Bewegen etc. immer den Kick und da will man natürlich von selber nicht aufhören. Wenn ich ihm also nichts durchgehen lasse in einer Situation, dann kann er sich nach einer Weile auch entspannen und normal verhalten. Aber bis das erreicht ist, braucht man eben Eisennerven und grade auf nem Hundetreffen ist man damit kein sehr gesehener Gast
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Hi
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Ein für mich sehr interessanter Thread
Lezeichen hab ich schon gesetzt.....jetzt werd ich erstmal in Ruhe alle Seiten durchlesen und dann ein wenig zu meinen lebhaften/hibbel Hund schreiben.
Was ich bisher echt interessant fand, dass doch einige Hunde von euch diese Tollpatschigkeit aufweisen. Ich hab angenommen das Aira aufgrund von schlechter Sozialisierung in Welpenalter einfach ein schlechtes Körpergefühl hat. -
Zitat
Ein Trainer hat ihn mal als süchtig nach Dopaminausschüttung bezeichnet. Sprich er holt sich durch Bewegen etc. immer den Kick und da will man natürlich von selber nicht aufhören.
Ich glaube gar nicht unbedingt, dass es eine bewusste Entscheidung ist (so klingt deine Beschreibung für mich). Ich sehe es so, dass das einfach die nahe liegendste Konfliktlösungsstratetgie für die kleinen Hibbelmonster ist und sie gar nicht anders können. Kommt ein Konflikt auf, rennt man einfach hirnlos durch die Gegend. Irgendwann wird es einem schon besser gehen oder man kippt einfach tot um.
Ich finde das ziemlich bezeichnend für diese Hunde. Und wenn der Halter sich dann noch in irgendeiner aktiven Form darauf einlässt, wird es gleich nochmal ne Spur schlimmer ...
Viele Grüße
Frank -
Zitat
Kommt ein Konflikt auf, rennt man einfach hirnlos durch die Gegend.
Rennen hilft - Bewegung senkt den Stresspegel!
Eigentlich müsste ich mit meinem Stresskeks also mindestens mit dem Fahrrad die schlimmen Strecken abfahren - das Blöde ist, dass ich mich mit ihr wirklich nicht am Fahrrad in den Stadtverkehr begeben kann - es ist echt zu gefährlich...
Was meinem Hund aber auch hilft, ist Kauen. Wenn sie auf unseren Umwelt-Stressrunden mal eine Pause zum Runterkommen braucht und ich mich abseits irgendwo mit ihr hinsetze, sucht sie sich meist einen Stock und beißt den klein. Wenn es keine Stöcker gibt, gräbt sie ein Loch. Ich sehe meist zu, dass wir einen Stock finden...
Was ich damit sagen will: Mein Hund muss sich abreagieren können. Der Stress geht nicht weg, wenn man sie zwingt, Sitz zu machen und sitzen zu bleiben - im Gegenteil.
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Zitat
Rennen hilft - Bewegung senkt den Stresspegel!
Klar ist es keine bewusste Entscheidung, genausowenig wie ein Hund aktiv fiept, um einen zu nerven. Aber dem obrigen Satz kann ich nicht zustimmen, meinen puscht das nur mehr auf, der kommt damit nicht runter. Dem hilft eben nur, auf die Backen zwingen und nichts tun. Ja, das ist bei den ersten Malen nicht schön für den Hund, er würde das wohl eher grausam finden, aber langfristig ist das viel effektiver. Und nein, der Hund resginiert auch nicht, sondern er lernt, dass er mit diesem Konflikt, den er da hat (warum auch immer, es ist ne leere Wiese mal als Beispiel) anders umgehen muss. Hirnlos rumballern hilft ihm nicht.
Und wenn ein Hund das so lange macht, bis die Pfoten durchgelaufen! sind, dann macht der das auch, bis er wirklich tot umfällt. Allein deswegen schon kann ich ihn nicht machen lassen.Radfahren ist für meinen übrigens anders, er sieht das als konkrete Aufgabenstellung und kann daher super abschalten.
Wenn ich es wirklich für mich einfach haben wollte müsste ich diesem Hund einfach nur alles in seinem Leben vorgeben, sprich keine eigenen Entscheidungen, nur noch stures Befolgen des Systems. Hatte mir auch eine Malinoiszüchterin geraten. -
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Kauen ist bei uns mit Abstand das beste Mittel zum Stressabbau,, besser als Rennen, Graben etc. - hatte ich schon mal am Anfang geschrieben. Vom einfachen Ochsenziemer bis zum Riesenrinderhautknochen oder im Zweifelsfall ein Stocki oder zur Not auch ein Stück Kabelisolierung, die draussen rumliegt. Dabei wird er friedlich.
Wie kann ich mir das vorstellen, Rennen bis die Pfoten durchgelaufen sind, Night? Wie kann das passieren?
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Edit - ich muss das korrigieren: früher war Kauen das beste Mittel, mittlerweile ist auch Graben und Rennen gut. Früher sah das so aus, dass er Runden um mich gerannt ist, 2-3 Graber zwischendrin, losgepest, kreuz und quer um mich rum und dann kam es regelmässig zu Übersprung und er sprang hoch und biss mir mit Vorliebe in den Oberarm - Jacke gelocht. Früher musste ich ihn da an die Leine nehmen, dann beruhigte er sich sofort. Hätte ich das mit Gewalt unterbinden wollen, wäre das nur Ansporn für ihn gewesen zum noch heftiger knurren, rennen, beissen.
Kommt heute selten vor und wenn, dann nur ein "Oberarm ins Maul nehmen". Mittlerweile reicht ein ruhiges Ähäh um das abzubrechen oder ich nehme ihn immer noch dann für eine Minute an die Leine. Meist machen wir dann so ein Spiel wie oben auf dem Foto, wobei ich bei ihm aufpassen muss, dass er nicht verknüpft: wenn ich sie anspringe, spielt sie mit mir.
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Hallo zusammen. Finde viel von dem beschriebenen in Friedels Verhaltensweisen wieder. jetzt ist er 6 1/2 und ist recht gut zu handhaben. Viele Dinge sind aber einfach Management, aber seit ich akzeptieren kann, ja der hat so 1 oder 2 Gehirnwindungen die laufen einfach anders ist es auch für mich viel entspannter - was sich ja wiederum auch auf den Hund auswirkt.
Ob ich ihn nochmal wiedernehmen würde: ganz klar ja! mit dem Wissen von heute.
Essenstechnisch hat uns wenig Protein ein bischen was gebracht, was auch gut ist beim Friedel hilft ist Leinöl (Omega 3 kann den Cortisolspiegel senken). Wichtig sind bei ihm auch Strukturen und Gleichmaß. Ruhe zuhause und im Büro sind kein Problem, draussen oder woanders sieht die Sache schon ganz anders aus. Allerdings haben wir im letzten halben Jahr noch mal einen richtigen Quantensprung gemacht. Aktuell üben wir, dass er lernt sich selbst runterzufahren. Vorher habe ich sehr lange kond. Entspannung geübt, er wird auch zwangsentspannt (angekündigt halten bis er sich wieder beruhigt hat). er kann jetzt auch schon mal zusehen, wenn andere Hunde arbeiten und er nicht dran ist - das Dummytraining hatte ich aus diesen Gründen komplett aufgegeben, er darf halt unterwegs mal ein Dummy suchen und rumkaspern. Ansonsten trailen wir, das macht er richtig gut, komplett ausblenden tut er nicht (andere Hunde) aber er arbeitet weiter (ist ne große Leistung für ihn).
Achso sich an was abreagieren hilft ihm in grosser Erregung nicht, er steigert sich dann nur mehr rein. Da hilft nur halten, beruhigen, runterkommen. Das Buch von Maria hense hat mir jetzt auch nicht soo geholfen, vor allem weil sie viele Übungen mit Futterbestätigung beschreibt - Futter nehmen ist für Friedel evtl. ein Alternaitvverhalten, dass er zeigen kann, wenn der Stresspegel sinkt, keine Bestätigung.
Richtig gutes Thema hier
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Kauen geht bei Lucky nicht, der nimmt da nix an. Hatte ihm schonmal ne Kopfhautplatte angeboten, aber die will er dann nicht.
Pfoten durchlaufen ist wörtlich gemeint. Heißt Hund heizt ca. 3 Stunden im Sommer umher, der Boden ist megatrocken und dann blättert nach diesen 2-3 Stunden Dauergalopp die oberste Hautschicht der Ballen ab. Darunter ist dann nur noch ganz weiche, neue Haut und Hund läuft eine Woche gar nicht mehr oder mit Pfotenschuh. Das erste Mal hatte er sich drei Pfoten kaputtgelaufen, er trat im Wald dann auf ein Ästchen und dann musste ich ihn nach Hause tragen.Habe heute übrigens eine tolle Strategie gefunden, Fiepen beim Warten loszuwerden :^^:
Ich hab bei jedem Fiep oder wenn er ein Kommando verweigert hat (leg dich hin ist bekannt und wurde eben dann ignoriert vom Hund) am Halsband genommen, dabei Schade (Marker of no Reward) gesagt und ihn ca. 5m entfernt abgelegt. War er dort auch noch laut, gleich nochmal 10m weiter von mir weg. War er leise, durfte er zu mir kommen. Das hat der sowas von fix geschnallt, ich bin erstaunt. -
Zitat
Rennen hilft - Bewegung senkt den Stresspegel!
Jein. Es gibt ganz klar Situationen, in denen es bestimmten Hunden hilft sich den Stress wegzurennen und denen es danach deutlich besser geht. Genauso gut, gibt es aber auch Situationen (sicherlich nicht bei allen Hunden), in denen das Rennen genau das Gegenteil bewirkt. Die Hunde kommen in einen Wahn, aus dem sie selbst in absehbarer Zeit nicht mehr raus finden.
Und meiner bescheidenen Erfahrung nach, reicht dann wirklich jede Kleinigkeit, um es nur noch schlimmer zu machen.
Viele Grüße
Frank -
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