Austausch-Thread - Sehr lebhafte bis "hyperaktive" Hunde

  • Zitat

    Jein. Es gibt ganz klar Situationen, in denen es bestimmten Hunden hilft sich den Stress wegzurennen und denen es danach deutlich besser geht. Genauso gut, gibt es aber auch Situationen (sicherlich nicht bei allen Hunden), in denen das Rennen genau das Gegenteil bewirkt. Die Hunde kommen in einen Wahn, aus dem sie selbst in absehbarer Zeit nicht mehr raus finden.


    Und meiner bescheidenen Erfahrung nach, reicht dann wirklich jede Kleinigkeit, um es nur noch schlimmer zu machen.


    Viele Grüße
    Frank


    Jopp :gut:
    Bei sowas wie Unterordnung oder ner Übung, da hilft es meinem Hund auch wenn er dann einmal ne Runde düsen kann, aber dann ist der maximal aufgeregt, nicht zwingend gestresst.
    Ich glaube, man muss unterscheiden zwischen Hunden, die schlichtweg übermäßig viel Stress in eigentlich normalen Situationen haben und welche, die (nur) keine Frusttoleranz aufweisen. Gibts aber häufig auch in Kombination, meiner hat mittlerweile kaum noch Stress, schiebt aber noch massig Frust. Aber letzteres ist wenigstens reine Übungssache...

  • Rocky kaut auch. Wie ein Weltmeister.
    Rennen zum Stressabbau tut er eher selten und i.d.R. nur, wenn ein anderer Hund mit einsteigt - das lasse ich aber nicht laufen. Er würde nicht ewig rennen, aber ich hab dabei kein gutes Gefühl.


    Er neigt viel mehr dazu mit irgendwas in der Schnute permanent von a nach b zu tingeln; hinlegen, kurz kauen, wieder aufstehen, woanders hingehen, Gegenstand ablegen, kurz liegen bleiben, aufstehen und so weiter und so fort.
    Und er fiept oft in Situationen, während er physisch 'ruhig' ist. Der sitzt dann da und jammert...

  • Zitat

    Heißt Hund heizt ca. 3 Stunden im Sommer umher, der Boden ist megatrocken und dann blättert nach diesen 2-3 Stunden Dauergalopp die oberste Hautschicht der Ballen ab.


    :shocked: So schnell geht das bei Euch? Ist der Lucky denn auch einer mit Hautproblemen? Gab am Anfang ja mehrere Leute, die das berichteten. Ich kenne sowas von meinem Hund nicht... 2-3 Stunden Dauergalopp schafft meine auch in bester seelischer Verfassung, wenn wir zum Beispiel in fremder, aufregender Umgebung sind. Neulich in den Dünen und am Strand waren das locker 3-4 Stunden Schweinsgalopp am Stück. (Am ersten Tag. Am zweiten konnte sie dann auch mal traben :D ). Und vor zwei Jahren habe ich mal eine Tageswanderung mit ihr gemacht, da rannte sie nach 6 Stunden immer noch, hatte aber keine Probleme mit den Pfoten oder irgendwas.


    Ansonsten sehe ich aber schon zu, dass ich meinen Hund da nicht noch absichtlich hochtrainiere - auch deshalb habe ich zum Beispiel keinen Ehrgeiz, mit ihr Fahrrad zu fahren.

  • Ne, Hauptprobleme hat er nicht, abgesehen von mal nem Hotspot im Sommer, wenn er schwimmen war und das Fell nicht durchgetrocknet ist.
    Aber ich denke es kommt daher, dass er in seinem ersten Zuhause wohl nur auf 4qm gehaust hat und kaum draußen war. Die Haut an seinen Ballen ist also schlichtweg zu weich geblieben. Mittlerweile geht es meistens, aber wenns trocken wie Hulle ist draußen passe ich auf, dass er nicht zu viel rumläuft.
    Übrigens ist das Rumschießen eh nicht gut für ihn und er darf es sowieso nicht mehr in den Ausmaßen.

  • Bei meinem Hund helfen Rennen, Schnüffeln, Graben und Kauen bei Stress.
    Er ist aber einer, der da scheinbar nicht das richtige Maß findet.
    Wenn man ihn machen lässt, wird das Verhalten recht schnell stereotyp.


    Festhalten, damit er runterkommt oder ihn abliegen lassen, hilft gar nicht. Das haben wir bei ihm schon als Welpe versucht, wenn er nicht zur Ruhe kommen konnte. Da hält man dann eine tickende Zeitbombe in den Armen, die sofort hochgeht, wenn man sie loslässt.

  • Sehr interessanter Thread hier!


    Zum Rennen ist meine Erfahrung, dass es sehr von der Situation abhängt.


    In neuen Situationen neigt Herr T. sehr dazu, so gut wie null an der Leine gehen zu können, weil er sooooo gestresst ist. Ich dachte da bislang immer, dass ich ihn durch ne längere Leine (5m) und ergo weniger reinknallen weniger frustriere... das Gegenteil war der Fall. Je mehr ich ihn da hin- und herpendeln ließ, desto schlimmer wurde es. Also ist die Leine mittlerweile kürzer und ich achte sehr konsequent drauf, dass er eben nicht reinknallt und wenn, dann bleibe ich stehen. Wir unterscheiden neuerdings auch Pausen- und Arbeitsmodus, das hat viel gebracht.


    Nach einer solchen Trainingseinheit lasse ich ihn aber gezielt flitzen, er dreht dann große Runden um mich herum und darf zum Abschluss ein paar Leckerlies suchen.


    Diese Kombi funzt bei uns richtig gut.


    Zu allem anderen schreibe ich nachher noch mal was, denn wir passen hier seeeehr gut hin! ;)


    LG, Anni

  • Hallo,
    ich bin neu hier und habe eure diskussion nur zum Teil mitbekommen, da ich nicht genau sehen konnte wo jetzt eigentlich der Anfang ist.
    Meine Hündin ist jetzt 4 Jahre alt und bei ihr wurde mit ca. 1,5 Jahren Hyperaktivität plus entwicklungsstörung diagnositziert.
    Ich fand das Thema Hyperaktivität echt schwierig, da es über das Thema kaum irgend etwas gab, was man hätte nachlesen können. Durch artikel von M. Hense bin ich dann erst in die richtige Richtung gekommen, habe mir dann auch das Buch gekauft, aber wurde dann schmerzlich davon entäuscht. Wie oben beschrieben ist das Buch doch sehr schwammig und gibt keine Konkreten "Lösungsvorschläge".
    Das Training gestaltete sich zäh mit vielen Rückschlägen, aber jetzt kann ich nicht mehr sagen dass mein Hund in dem Sinne hyperaktiv ist, sie hat zwar noch die nervöse- Ader und ab un zu mal den erwähnten "Tunnel- Blick" aber im großen und ganzen waren wir doch ziemlich erfolgreich ( wie ich finde). Enden wird das Training wohl nie.
    Aber auch einen Hyperaktiven Hund kann man gut zum "Arbeiten" einsetzten, wenn man weiß wie diese Art von Hunden funktioniert, vor allem habe ich gemerkt dass das "An- und Abschalten" wichtig ist damit mein Hund nicht überdreht. Sorry ich hoffe ich habe nicht ganz an eurem Thema vorbei geschrieben.
    In meinem Blog habe ich angefangen mal meine Recherchen und Erfahrungen zusammen zu schreiben, in der Hoffnung das es vielleicht irgendjemanden weiter helfen könnte. Weil ich am Anfang ziemlich blöd da stand, auch die Hundetrainer konnten mir nicht wirklich viel weiter helfen. schmusehund.blogspot.de Wen es interessiert kann ja mal reinschaun.
    Gruß

  • Ja Anni du hast mit deinem Herrn ja auch so einen Hibbelkopp, wie ich lesen kann.
    Interessant, dass du das mit dem Pendeln schreibst, das macht meiner auch wenn er unsicher wird. Ihm gibt da eher die kurze Leine und die klare Anweisung nix zu tun außer neben mir zu laufen Sicherheit.
    Auf ner freien Wiese mache ich es so, dass ich ihn entweder verbal in einem Radius halte oder hinter mich packe. Ob er dann wie aufgezogen gerade hinter mir läuft oder schnüffelt ist mir egal. Ich hoffe immernoch, dass er mal unter ner Stunde braucht, um soweit runterzufahren, dass er auch schnüffeln kann.


    Blöd finde ich nur, dass manche Trainer in unserem Fall ja schon zig Schäfis hatten und wissen wie die ticken und meinen, das klappt bei dem auch. Dass ich tagtäglich mit meinem Hund lebe und ihn ein wenig besser kenne als wen, der ihn 30 Minuten trainiert hat, sollte klar sein. Das wird aber immer abgetan.


    Noch eine Frage:
    Wenn ich Lucky nicht wirklich beschäftige, ist er im Alltag unruhiger, sprich hochgedrehter. Geht er stattdessen mal richtig ausführlich Gassi mit vielen neuen Reizen Gehorsam und Freilauf ist der am nächsten Tag platt. Er fiept dann nicht, wenn er angeleint wird etc. Aber er fängt dann an zu rammeln. Er holt sich ne Bettdecke und bearbeitet die so intensiv, dass Löcher drin sind von den Krallen.
    Spricht ja irgendwie doch für Stress, aber wieso? Doch zuviel? Nur wenn wir weniger machen ist er unausgeglichener. Er hatte das vor Jahren schonmal, dann war lange Zeit nichts und dann haben wir getrailt, Hund war so easy wie noch nie, aber er hat eben angefangen die Decken zu zerstören.

  • Zur Ruhe zwingen bringt bei Yoshi draußen bisher nichts (je nach Aufregungsgrad zumindest) und macht ihn unter Umständen eher noch aufgeregter. Den Stress ab-rennen bringt ihm schon eher etwas, ist praktisch aber schwer umzusetzen, da ich ihn nur in bestimmten Gebieten ableinen/laufen lassen kann, aus Sicherheitsgründen. Leider kommt Futter/Spielzeug kauen/herum tragen zum Stress-abbau auch nur eingeschränkt in Frage, da er zum einen Futteraggressionen hat und zum anderen auch manchmal einen Hang zum Besitzanspruch bei Spielzeug hat. :/ Yoshi hat leider auch noch andere Baustellen abgesehen vom schnellen gestresst sein und dem hibbeln. :muede:


    Hat hier eigentlich schon jemand Erfahrung mit pflanzlichen Beruhigungsmitteln(Johanniskraut und Baldrian z.B.)? Gerade für anstehende stressige Ereignisse (die Familie kommt zu uns an Weihnachten, und dann folgt Silvester - wo ich noch nicht weiß wie er auf den Lärm reagieren wird) fände ich das interessant für uns zum ausprobieren. Homöopathische Mittel wären auch eine alternative aber nicht die erste Wahl ;) .

  • Zitat


    Blöd finde ich nur, dass manche Trainer in unserem Fall ja schon zig Schäfis hatten und wissen wie die ticken und meinen, das klappt bei dem auch. Dass ich tagtäglich mit meinem Hund lebe und ihn ein wenig besser kenne als wen, der ihn 30 Minuten trainiert hat, sollte klar sein. Das wird aber immer abgetan.


    Das hab ich auch schon oft erlebt, auch mit Trainern, die sich eigentlich auskennen müssten...


    Andere Frage:
    Hier haben ja schon viele vom fast fehlenden Schmerzempfinden ihrer Hunde gesprochen - gleichzeitig haben das ja anscheinend Arbeitsrassen mit viel Passion auch. Jäger haben meinem Hund z.B. eine gute "Härte" bescheinigt, während die letzte Hundetrainerin ja eher meinte, er sei schnell gestresst und nehme halt deshalb nichts mehr wahr?
    Wo ist da der Unterschied?

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